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XNeue Bauten
Ruinen und Trümmer waren Anfang der 1960er Jahre aus dem Stadtbild verschwunden und die meisten Grundstücke schon wieder bebaut. Die Wohnungsnot in der stetig wachsenden Stadt blieb aber hoch und noch gab es kaum Akzente durch Hochbauten in der Stadt.
Viele neue Bauten und ganze Stadtviertel wie das Nordwestzentrum (dazu in einem späteren Teil!) entstanden in diesem Jahrzehnt - und viele dieser damals ganz modernen Bauten sind heute schon wieder Geschichte oder stehen zumindest zur Diskussion, so wie das 1963 eröffnete neue Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz.
Zwischen 1959 und 1961 wurde der Henninger Turm errichtet. Der 120 Meter hohe Turm war das höchste Getreidesilo weltweit und bis 1974 Frankfurts höchstes Gebäude. Einmalig in Europa war das sich drehende Dachrestaurant. Davon gibt es in unserer Ausstellung auf einer der Medienstationen auch einen kurzen Film zu sehen! 2013 wurde der usprüngliche Turm abgerisschen und durch einen Neubau ersetzt. Besser erging es auch dem AfE-Turm nicht, dessen Bau 1969 begonnen wurde. Der Turm, Teil des Campus Bockenheim der Goethe-Universität und vielen sicher noch gut bekannt aus ihrer Studienzeit, war 116 Meter hoch und wurde ebenfalls 2013 gesprengt - auch hier entsteht ein Neubau.
Auch die Bebauung der Frankfurter Altstadt, wie sie in den 1960ern schon geplant wurde, ist heute Vergangenheit bzw. wurde nie wie geplant verwirklicht. Zunächst musste der Römerberg als Parkplatz herhalten. In einem Wettbewerb 1963 siegte das Architektenkollektiv Wolfgang Bartsch, Anselm Thürwächter und Hans. H. Weber. Die Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht, denn der U-Bahn-Bau kam dazwischen und verzögerte das Altstadtprojekt auf unbestimmte Zeit. Nach 1972 entstanden dann das Technische Rathaus und das Historische Museum im Stil des Brutalismus, von Beginn an in der Stadt umstritten und heute abgerissen.
Referenced project
Exhibition: Times of Upheaval: Frankfurt During the 1960s