Verwaltete Lust
Stadtverwaltung und Prostitution in Frankfurt am Main 1866-1968
Studien zur Frankfurter Geschichte, Band 58, Hrsg. Evelyn Brockhoff
Rosemarie Nitribitt, Edelprostituierte im Frankfurt der Wirtschaftswunderzeit und darüber hinaus prominentes Mordopfer, wird den meisten Lesern ein Begriff sein. Was aber war der „Zuckerverein“ oder der „Club der Eiskalten“? Wer hätte gewusst, dass es in der Mainmetropole zu preußischer Zeit Prostituierte erster, zweiter und dritter Klasse gab, die ihre Wohnungen - je nach Klassenzugehörigkeit - von der Polizei zugewiesen oder auch aberkannt bekamen? Dass sich während es Nationalsozialismus die Deutsche Arbeitsfront gelegentlich schützend vor die weiblichen Angestellten von Animierkneipen stellte und die Stadt Frankfurt ein spezielles Bordell für Fremdarbeiter einrichten ließ?
„Verwaltete Lust“ illustriert über einen Zeitraum von gut hundert Jahren den Umgang der Frankfurter Stadtverwaltung mit dem horizontalen Gewerbe und gibt dabei nicht nur Einblicke in die Verwaltungsgeschichte, sondern beleuchtet auch die Lebensverhältnisse der Dirnen, die Moralvorstellungen und teilweise recht gegenläufigen gesellschaftspolitischen Konzepte der beteiligten Akteure.
Bestellinformationen
Frankfurt am Main 2010
ISBN-13: 978-3-8653-9672-3
Preis: 29,80 €
Das Buch kann beim Institut für Stadtgeschichte erworben werden. Bitte schicken Sie eine Mail mit Ihren Bestellwünschen, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an bestellung.isg@stadt-frankfurt.de.
Der Autor
Fritz Koch, geboren 1958 in Frankfurt am Main, machte zunächst eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker und studierte später Geschichte, Soziologie und Geschichte der Naturwissenschaften an der Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe-Universität. Promotion im Jahr 2007. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main und arbeitet als freiberuflicher Historiker u.a. für das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt.