Neben Neubauten lagen Trümmer, zu Beginn des Wirtschaftswunders warteten noch Tausende von Flüchtlingen und Ausgebombten auf die Zuteilung einer Wohnung. Ausgehend von Orten wie Römerberg, Konsummeile Zeil, Flughafen, Messe oder Stadionbad lässt die Fotoausstellung Themen lebendig werden, die das Leben der Bevölkerung in den 50er Jahren prägten.
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium
Veranstalter: Institut für Stadtgeschichte
Eintritt: frei
Das Frankfurt der 50er Jahre war eine Stadt des Übergangs und der harten Kontraste. Neben Neubauten lagen Trümmer, Tausende warteten auf die Zuteilung einer Wohnung, während das Wirtschaftswunder von der Stadt Besitz ergriff und die provisorischen Verkaufsstände auf der Zeil den Einkaufspalästen Platz machten.
Bei allen Vorbehalten den amerikanischen Besatzern gegenüber waren viele fasziniert von den Versprechungen des American Way of Life, der mit Musik, Film, Mode und Konsum im Alltag an Bedeutung gewann. Frankfurt gehörte zu den Kommunen in Westdeutschland, die ihre alte Stadtgestalt preisgaben, um dem motorisierten Verkehr gerecht zu werden. Nahezu alle Verkehrswege wurden verbreitert, kleinere Straßen und Gassen verschwanden, neue Verkehrsachsen wurden durchgebrochen sowie erste Parkhäuser errichtet. Der „Wiederaufbau Innenstadt“, als Frankfurter Lösung bekannt, gab dem zerstörten Zentrum ein neues Gesicht. Der Altstadtkern jedoch, wie in der Folgezeit das kleine Areal zwischen Römer und Dom bezeichnet wurde, blieb von dem Aufbau ausgenommen; die damals ungelöste Frage des Wiederaufbaus begleitet die Frankfurter bis heute.
Das Design der Ausstellung ist in Form und Farben der „Nierentisch-Ära“ angelehnt. Ausgehend von Orten wie Paulskirche, Römerberg, Konsummeile Zeil, Flughafen, Messegelände oder Stadionbad lässt die Ausstellung in Fotos Schauplätze lebendig werden, die im Leben der Bevölkerung in den 50er Jahren eine Rolle spielten. Dabei handelt es sich natürlich nur um eine Auswahl aus einem weitaus größeren Spektrum. „Alte Frankfurter“ werden vielleicht diesen oder jenen Schauplatz vermissen, doch hiervon kann im Begleitprogramm die Rede sein, welches das Institut für Stadtgeschichte zur thematischen Ergänzung bereithält.