© Institut für Stadtgeschichte, Foto: Jutta Zwilling
X„Far du gauch“ – Galgen, Pranger, Abweisezeichen in und um Frankfurt
in der Reihe „Frankfurter Kriminalgeschichte(n)“
Referentin: Prof. Dr. Barbara Dölemeyer, Bad Homburg
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium
Veranstalter: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V. (GFG) / Institut für Stadtgeschichte
Eintritt: 4 €, ermäßigt 3 €, frei für GFG-Mitglieder (mit Ausweis)
Der rechtsarchäologische Vortrag widmet sich den zahlreichen noch sichtbaren Orten und vorhandenen Gegenständen von Strafe, Strafdrohung und Strafvollzug im Rhein-Main-Gebiet. Sie stammen vor allem aus der Zeit zwischen 1500 und 1800. So finden sich in Pfungstadt, Hanau-Steinheim und Münzenberg beispielweise noch Galgenstätten. In Hanau-Wolfgang, wo die letzte öffentliche Hinrichtung 1861 stattfand, erzählt ein gut erhaltenes Schafott eine interessante Geschichte.
Arrestlokale und Prangerreste in Niederursel, Oberursel und Braunfels illustrieren das Strafen in alten Zeiten. Und in Bergen- Enkheim sowie in Bad Nauheim zeugen Abweisezeichen gegen „Fahrendes Volk, Vaganten und Zigeuner“ von den Vorbehalten und Ängsten der Dorfbewohner gegenüber Kleinkriminellen, die von den Frankfurter Messen kommend die Nachbardörfer heimsuchten. Auch Grenzzeichen, wie die Grenzsäule in Frankfurt-Höchst oder der Fischwasser-Grenzstein in Nied, geben Anlass zu strafrechtlichen Überlegungen.