Neuzugang: Archiv der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
© Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (Valdivia-Expedition, Äquatortaufe 6.9.1898)
Ein von Goethe 1821 verfasster Dankesbrief an Senckenberg, ein Brief des wohl bis heute einflussreichsten aller Biologen, Charles Darwin von 1873 oder Fotos des berühmten Frankfurter Naturforschers Eduard Rüppell in arabischer Tracht – diese und mehr als 150 Regalmeter weiterer Archivalien der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), die im Jahr 2017 ihr 200. Jubiläum feiert, sind in das Institut für Stadtgeschichte umgezogen. Das Senckenberg-Archiv sammelt wissenschaftshistorische und zeitgeschichtliche Unterlagen, die in Zusammenhang mit allen Arbeitsgebieten Senckenbergs stehen und dokumentiert gleichzeitig die Geschichte der Gesellschaft. Im Institut für Stadtgeschichte stehen mehr Platz zur Lagerung des ständig wachsenden Archivs, Fachleute für Papierrestaurierung und berührungsfreie Scanner zur Verfügung. Ein weiterer großer Vorteil: Der Lesesaal ermöglicht eine professionell organisierte Einsichtnahme und macht den Zugang zur den Archivalien deutlich einfacher. Eigentümerin des Archivs bleibt weiterhin die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Der Bestand ist im Institut unter der Signatur V176 einsehbar (Sachgebiet Frankfurter Vereinigungen und Vereinsarchive). Zu den Archivalien gehören nicht nur Publikationen, handgeschriebene Briefe, Urkunden und Protokolle, sondern auch historische Baupläne, Plakate, Fotografien, Gemälde und Skulpturen.
Die Anfänge ganzer Wissenschaftszweige, wie etwa der Mikropaläontologie, lassen sich im Archiv nachvollziehen. Zu den Meilensteinen aus den Anfängen der Naturwissenschaft gehören zum Beispiel die beiden ersten Versuche, der unendlichen Vielfalt der Lebewelt ein System zu geben – sie stammen von Conrad Gesner (1558) und dessen "Vorgänger" Plinius d. Ä. (abgedruckt in einer Edition aus dem Jahre 1512).
Umfangreich dokumentiert sind auch Expeditionen, wie die erste deutsche Tiefsee-Expedition „Valdivia“, die 1898 in See stach, und in 28 Bänden eindrucksvoll fotografisch erfasst ist. Ebenso ist das Forscher- und Entdeckerleben bedeutender Senckenberger wie Eduard Rüppell (1794-1884), dem wichtigsten Begründer der Senckenbergischen Forschungssammlungen, repräsentiert.
Kontakt: Monika Lauria