© Institut für Stadtgeschichte, Foto: Jutta Zwilling
XWiederholungstäterinnen in Frankfurt im 18. Jahrhundert
in der Reihe „Frankfurter Kriminalgeschichte(n)“
Referentin: Dr. Jeannette Kamp, Universiteit Leiden (Niederlande)
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium
Veranstalter: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V. (GFG) / Institut für Stadtgeschichte
Eintritt: 4 €, ermäßigt 3 €, frei für GFG-Mitglieder (mit Ausweis)
Die Strafpraxis im 18. Jahrhundert war in hohem Maße von Ausgrenzung bestimmt. Der Stadtverweis war die am häufigsten verhängte Strafe, insbesondere für Fremde. Allerdings kehrten vor allem Frauen illegal in die Stadt zurück. Die zeitgenössischen Justizbeamten charakterisierten den Urfehdebruch als typisches „Frauendelikt“. Die Forschung interpretiert das oft als Zeichen weiblicher Abhängigkeit.
Mehr als Männer seien Frauen auf die ökonomischen und sozialen Netzwerke in der Stadt angewiesen. Die Analyse der Quellen macht allerdings deutlich, dass die illegale Rückkehr nach Frankfurt in vielen Fällen nicht nur Zeichen der Abhängigkeit war, sondern eine Fortsetzung schon länger bestehender Wanderungsmuster. Der Vortrag stellt Lebensläufe und kriminelle Karrieren dieser „urbrüchigen“ Wiederholungstäterinnen vor und zeigt, welchen Platz die Mainmetropole in ihrem Leben einnahm.