© Institut für Stadtgeschichte, Foto: Jutta Zwilling
XFrankfurt und der linke Terrorismus
in der Reihe „Frankfurter Kriminalgeschichte(n)“
Referent: Dr. Wolfgang Kraushaar, Hamburg
Ort: Karmeliterkloster, Dormitorium
Veranstalter: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V. (GFG) / Institut für Stadtgeschichte
Eintritt: 4 €, ermäßigt 3 €, frei für GFG-Mitglieder (mit Ausweis)
Keine andere Großstadt eignete sich für die terroristische Infrastruktur offenbar so sehr wie Frankfurt. Die RAF hatte sich hier ganz bewusst ihre Zentrale eingerichtet, von der aus sie ihre todbringenden Bombenanschläge im Frühjahr 1972 organisieren konnte. Kurz darauf wurde hier mit Andreas Baader, Holger Meins und Jan- Carl Raspe auch ihr Spitzentrio verhaftet.
Als Konsequenz aus dem Scheitern ihrer ersten Generation gründete der Frankfurter Student Wilfried Böse die Revolutionären Zellen (RZ), eine anders ausgerichtete terroristische Formation. Diese verübte im Mai 1981 den Mord an dem hessischen Minister Heinz-Herbert Karry. 1977 war der Mordanschlag auf Jürgen Ponto erfolgt, 1989 kam der auf Alfred Herrhausen. Was hat Frankfurt für Terroristen seinerzeit eigentlich so attraktiv gemacht? Waren es die geistigen Wurzeln, die manche in den Reihen der Frankfurter Schule vermuteten, oder bloß logistische Vorteile, die für Gelegenheiten sorgten?