Buchvorstellung zur Autobiographie von Moritz Julius Bonn: »So macht man Geschichte?«
anlässlich seines 150. Geburtstags
Mitwirkende: Prof. Dr. Jens Hacke (Herausgeber, Historiker und Politikwissenschaftler), Prof. Dr. Peter Hoeres (Historiker) und Dieter Wesp (Stadthistoriker)
Lichtbildvortrag zu den Spuren von Moritz Julius Bonn in Frankfurt am Main (Dieter Wesp), anschließend Prof. Dr. Jens Hacke im Gespräch mit Prof. Dr. Peter Hoeres
Der Nationalökonom und Wirtschaftswissenschaftler Moritz Julius Bonn ist gebürtiger Frankfurter. Der Stadthistoriker Dieter Wesp geht in seinem Bildervortrag auf Spurensuche zu diesem aufgeklärten Liberalen und zeigt die Geschichte und das Netzwerk dieser bedeutenden jüdischen Familie, darunter auch die prachtvolle Villa Bonn in der Siesmayerstraße.
Anschließend Büchertisch mit Bücherverkauf
Ort: Institut für Stadtgeschichte (im Karmeliterkloster Frankfurt am Main) im Dormitorium, Münzgasse 9, 60311 Frankfurt
Veranstalter: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main in Kooperation mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e.V. und mit freundlicher Unterstützung des Kuluramtes der Stadt Frankfurt am Main
Eintritt: 5,- Euro, 2,50 Euro erm., frei für GFG-Mitglieder
Es besteht die Möglichkeit zur Platzreservierung über das Online-Reservierungsportal
unter https://pretix.eu/isgfrankfurt/autobiografieBonn/.
»Der Zufall hat es gewollt, daß ich in drei Weltteilen
den Ereignissen nahe genug gestanden habe,
um beobachten zu können, wie Geschichte gemacht wird.«
Moritz Julius Bonn (1873–1965) war ein Wanderer zwischen den Welten und avancierte
zu einem der interessantesten Intellektuellen der 1920/30er Jahre.
Der Nationalökonom
entstammte einer bedeutenden Frankfurter Bankiersfamilie
und repräsentierte
das aufgeklärt-säkularisierte jüdische Bürgertum während seiner Blütezeit.
Er gehörte zur deutschen Delegation in Versailles, fungierte in der Weimarer Republik
als Berater zahlreicher Reichsregierungen. Thomas Mann und Theodor Heuss
suchten seinen Rat; John Maynard Keynes schätzte seinen deutschen Kollegen.
Die Neuausgabe seiner erstmals 1953 erschienenen Memoiren zeichnet das Bild eines
Kosmopoliten, der couragiert Epochenschwellen und zivilisatorische Grenzen
überschritt, mit den Größen seiner Zeit in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft
verkehrte
und sich im „Zeitalter der Extreme” als Streiter für Freiheit und Vernunft
einsetzte.
In diesen Erinnerungen wird eine vergangene Welt lebendig – aus der Perspektive
eines
liberalen Skeptikers, dessen Ironiefähigkeit und stilistische Leichtigkeit ein
Lektürevergnügen sind.
Anschließend Büchertisch mit Bücherverkauf