© ISG FFM, Best. S7Z, Nr. 1944-55. Bild: Jugendliche der Gruppe „Kameruner Kippe“ grüßen am Frankfurter Eisernen Steg ironisch. Darunter auch Emil Mangelsdorff (3.v.l)
X1933-1945: Frankfurter Swing-Jugend
Widerstand gegen den Nationalsozialismus?
Ein wichtiger Teil der NS-Politik war es, Kinder und Jugendliche möglichst vollständig in den eigenen Organisationen zu erfassen und auf diese Weise zu kontrollieren und im Sinne der „Volksgemeinschaft“ zu erziehen. Wer sich diesem zunehmenden Zwang widersetzte, war im Laufe der Zeit zunehmender Kriminalisierung und den damit verbundenen Repressionen ausgesetzt.
Verboten war beispielsweise das Hören von Jazz als „entarteter“ Musikform. Das hielt einige Jugendliche nicht davon ab, sich mit Gleichgesinnten in Cafés, im Privaten oder am Wochenende im Taunus zu treffen, um Swing-Platten zu hören, zu tanzen und Zeit außerhalb der vorgeschriebenen Bahnen zu verbringen. Heute werden diese sogenannten Swing-Jugendlichen häufig als Beispiel für den alltäglichen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime verwendet, was jedoch selten mit dem Selbstverständnis der damaligen Jugendlichen übereinstimmt und auch den komplexen Diskussionen über den Begriff des Widerstands nicht gerecht wird.
Die Swing-Jugend ist damit ein geeigneter Gegenstand, um anhand einer problemorientierten Einheit über den Begriff des Widerstands, seiner Moralisierung und seinen Möglichkeiten und Grenzen – auch in der heutigen Zeit – nachzudenken und daran insbesondere die Urteilskompetenzen von Schülerinnen und Schülern zu schärfen. Der Entwurf richtet sich an die gymnasiale Oberstufe. Der Zeitumfang der Einheit beträgt ungefähr zwei bis drei Unterrichtsstunden.
Erstellt durch: Julia Wirth M.A., Archivpädagogik
Downloads
Unterrichtsentwurf: Swing-Jugend [PDF]
Quellenmaterial: Swing-Jugend [PDF]
Arbeitsaufträge: Swing-Jugend [DOCX]