Magda Spiegel
Biographie einer Frankfurter Opernsängerin 1887-1944
Studien zur Frankfurter Geschichte, Band 52
Magda Spiegel zählt nach wie vor zu den bedeutenden deutschsprachigen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts: Gefeiert als Ortrud, Amneris und Brangäne in den Opern von Richard Wagner und Giuseppe Verdi; verehrt als Interpretin der Amme in der Strauss-Oper „Frau ohne Schatten“; bewundert für ihre tiefes Timbre und ihren weiten Stimmumfang war die Altistin vor allem eines, gefeierter Star der Frankfurter Oper und gern gehörter Gast bei den großen europäischen Bühnen.
1887 geboren in Prag, debütierte sie 19-jährig am dortigen Neuen Deutschen Theater. Nach Engagements in Mährisch-Ostrau und Düsseldorf wurde sie 1916 als erste Altistin an die Frankfurter Oper geholt, der sie bis 1935 angehörte. Aufgrund ihrer überragenden Interpretation der Prinzessin Eboli in „Don Carlos“ zählte Theodor W. Adorno sie 1932 zu den bedeutensten Altistinnen des deutschsprachigen Raumes. Aber schon ein Jahr später kam es weniger auf ihre gesanglichen Qualitäten als auf ihre jüdische Herkunft an. Magda Spiegel wurde mit unbedeutenden Rollen abgespeist, von der nationalsozialistischen Presse desavouiert, entlassen, verfolgt, in Auschwitz ermordert - und schließlich vergessen.
Diese Biographie zeichnet Leben und künstlerisches Wirken der Altistin nach und zeigt so exemplarisch das Schicksal von im Dritten Reich verfolgten Künstlern.
Bestellinformationen
Frankfurt am Main 2003
ISBN-10: 3-7829-0547-4
ISBN-13: 978-3-7829-0547-3
Preis: 29,80 €
Das Buch kann beim Institut für Stadtgeschichte erworben werden. Bitte schicken Sie eine Mail mit Ihren Bestellwünschen, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an bestellung.isg@stadt-frankfurt.de.
Die Autorin
Claudia Becker, geboren 1969, studierte nach dem Abitur mit musischem Schwerpunkt Geschichte, Kunstgeschichte und Öffentliches Recht an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Gefördert als Stipendiatin des Josef-Buchmann-Fellowship-Funds entstand die vorliegende Dissertation. Während des Studiums war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei kulturellen Institutionen und als Journalistin tätig. Claudia Becker lebt und arbeitet als Historikerin und Journalistin in Frankfurt am Main.