Stadtchronik

  • Frankfurter Weihnachtsmarkt.
  • Fast noch stiller als in den letzten Jahren verläuft diesmal die Neujahrsnacht. Die Polizeistunde ist auf ein Uhr festgesetzt, aber Feuerwerkskörper kommen nur wenig zum Einsatz. Große Festlichkeiten werden nicht veranstaltet.
  • Zur Erinnerung an die Familie von Gwinner ist ab heute der Bergweg in „Gwinnerstraße“ [heute: Mousonstraße] umbenannt worden.
  • 25jähriges Geschäftsjubiläum der Firma Simon Rosenthal, Agenturen der Lebensmittelbranche.
  • Ludwig van Beethoven-Abend mit Alfred Hoehn (Klavier) im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Wahl des Vorstandes und der Stadtverordnetenausschüsse, Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Konzert mit dem österreichischen Komponisten und Pianisten Artur Schnabel im Saalbau.
  • Viertes Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten.
  • Kriegstagung der Frankfurter Handwerkerschaft, zugleich erste gemeinsame Vollversammlung des Hauptausschusses, des Innungsausschusses und des Freien Handwerker Bundes im Sitzungssaal der Stadtverordneten im Rathaus.
  • Tod von August Friedrich Freiherr von Bissing (1843-1918), Generalmajor, Förderer des Frankfurter Pferdesport, Vorsitzender des Frankfurter Vereins für Hindernisrennen, Mitbegründer des Rennklubs Frankfurt am Main und des Hippodroms (1899).
  • 70. Geburtstag des Journalisten und Schriftstellers Dr. Eugen Gantter (1848-1931), langjähriger Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung“, viele Jahre Vorsitzender des Vereins Gabelsberger.
  • Tod des Kinderarztes Dr. Heinrich Rehn (1831-1918), seit 1872 in Frankfurt am Main, Gründer der „Rehns Poliklinik für Kinderkrankheiten“, Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Kinderheilkunde, zeitweiliger Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstifts und Ehrenmitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (SNG).
  • Öffentliche Versammlung des „Freien Bürgerausschusses“ im Saal von „Groß-Frankfurt“. Staatssekretär a. D. Bernhard Dernburg spricht über das Thema „Unser Friede“.
  • Eine öffentliche Versammlung der „Deutschen Vaterlandspartei“ im Saal des Zoologischen Garten wird von Teilnehmern gesprengt und nach wenigen Minuten polizeilich aufgelöst. An die Versammlung schließt sich eine Straßendemonstration an: Etwa vier- bis fünfhundert Personen, die ein Ende des Krieges und gleiches Wahlrecht für alle fordern, ziehen über die Zeil durch die Große Eschenheimer Gasse, die Schillerstraße und den Roßmarkt zur Redaktion der sozialdemokratischen „Volksstimme“. Als dort ein Redner sprechen will, löst ein Polizeikommissar diese Straßenkundgebung auf; die Menge zerstreut sich rasch.
  • Die Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft in Basel, Bezirks-Direktion Frankfurt am Main, verlegt ihre Geschäftsräume von der Kaiserstraße 77 nach der Goethestraße 18.
  • Franz Schubert-Abend mit Hertha Dehmlow (Gesang) im Saalbau.
  • Konzert des Königlichen Hof- und Dom-Chors, Berlin, im Saalbau.
  • Konzert des Friedemann-Quartetts, Berlin, im Saalbau.
  • Sonatenabend mit Alice Rosenbaum (Klavier) und Konzertmeister Hermann Hock (Violine) im Saalbau.
  • Konzert mit Lilly Schwarz-Mayerhofer (Klavier) und Hans Lange (Violine) im Saalbau.
  • Franz Schubert-Abend mit Herta Dehmlow im Saalbau.
  • Gegen 22.00 Uhr ertönt Fliegeralarm: Infolge des Sperrfeuers gelingt es den feindlichen Fliegern nur, Bomben in der Umgebung abzuwerfen. Um 22.30 Uhr ist der Alarm beendet.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Ausschussberichte.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung von Dr. Ernst Nathan (1889-1981), Assistenzarzt an der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten, im Hörsaal des Carolinums, der sich als Privatdozent für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Frankfurt habilitiert hat.
  • Klavierabend mit Wilhelm Backhaus im Saalbau.
  • Johannes Brahms-Abend mit dem „Brüder Post-Quartett“ im Saal des Brüder Post-Konservatoriums.
  • Tod des Arztes, Neurologen und Mäzen Geheimer Medizinalrat Prof. Ludwig Edinger (1855-1918), seit 1883 Arzt und Neurologe in Frankfurt am Main, Pionier auf dem Gebiet der Gehirnanatomie im Senckenbergischen Pathologisch-Anatomischen Institut, dort seit 1902 Einrichtung einer Spezialabteilung für Gehirnforschung, woraus das Neurologische Institut hervorgeht, seit 1907 mit eigenen Räumen auf dem Gelände des Städtischen Krankenhauses und seit 1914 Teil der Universität Frankfurt („Edinger-Institut“), Ordinarius an der Universität Frankfurt.
  • Festakt der Universität Frankfurt anlässlich des Geburtstags des deutschen Kaisers Wilhelm II. im Senckenberg-Festsaal.
  • Konzert des Rühlschen Gesangvereins im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Anträge, Magistratsvorlagen.
  • Konzert mit Eugen d’Albert im Saalbau.
  • Liederabend im Saalbau mit Lotte Leonard (Hamburg), Karl Rehfuss (Frankfurt am Main) und dem Komponisten Otto Martin am Flügel.
  • Johannes Brahms-Abend mit Walter Hansmann (Violine) und Eduard Jung (Klavier) im Saalbau.
  • Ausstellung von Militärbrieftauben im Saal „Zur Harmonie“ in Sachsenhausen, veranstaltet von der „Reise-Vereinigung der Brieftauben-Liebhaber-Vereine von Frankfurt am Main“.
  • Öffentliche Versammlung der Frankfurter Ortsgruppe der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ im Zoologischen Garten. Reichstagsabgeordneter Georg Ledebour (Berlin) spricht über „Friedensfrage und Demokratisierung Deutschlands“.
  • Tagung des Verbandes für internationale Verständigung im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Tagung des Baldurbundes im Savoy-Hotel.
  • Versammlung der Vertrauensmänner der Kriegsbeschädigtenfürsorge im Regierungsbezirk Wiesbaden in der Geschlechterstube des Rathauses.
  • Fastnacht-Dienstag mit einem Konzert im Palmengarten.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Fünftes Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten.
  • Tod der Stifterin Hannah Louise, gen. Lucie, Beit von Speyer (1878-1918), geb. Speyer, mäzenatische Förderin der Universität Frankfurt, verheiratet mit dem Bankier und Stifter Eduard Beit von Speyer (1860-1933).
  • Konzert des „Caecilien-Vereins“ im Saalbau: „Der Messias“, Oratorium von Georg Friedrich Händel für Soli, Gesang und Orchester.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Konzert mit Arien von Georg Friedrich Händel und Liedern von Franz Schubert mit dem Stuttgarter Baritonist Helge Lindberg im Saalbau.
  • Johannes Brahms-Abend mit Johanna Hillitzer im Saalbau.
  • Kaninchenausstellung bei „Sprankel“, Berger Straße.
  • Liederabend mit Nicolaus Naumow-Fleischmann im Saalbau.
  • Eröffnung der „Beratungsstelle für Frauen“, Bleichstraße, die infolge von Frauenkrankheiten in wirtschaftliche Not geraten sind.
  • Konzert des Mannheimer Hof-Theater-Orchesters im Saalbau.
  • Lesung des Schriftstellers und Dramatikers Paul Kornfeld aus seinem unveröffentlichten Drama „Himmel und Hölle“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Ersatzwahlen zur Stadtverordnetenversammlung im ersten Bezirk (Altstadt) und im elften Bezirk (Ost-Sachsenhausen).
  • Konzert des „Mannheimer Trios“ –Willi Rehberg, Hugo Birkigt und Carl Müller – im Saalbau.
  • Städtische Viehzählung: Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Kaninchen und Federvieh.
  • Liederabend mit Jörgen Bendix (Bariton) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Anstelle des libertären Kulturphilosophen Gustav Landauer, der an dieser Stelle über „Der Dichter und sein Amt“ sprechen wollte, allerdings aufgrund des Todes seiner Frau, der Lyrikerin und Übersetzerin Hedwig Lachmann verhindert ist, trägt Kasimir Edschmidt über den „Expressionismus in der Dichtung“ vor.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Konzert mit Therese Pott (Klavier) und Henny Wolff (Gesang) im Saalbau.
  • Erster Kammermusikabend mit Frieda Kwast-Hodapp, Großherzoglich-hessische Kammervirtuosin, im Saalbau.
  • Konzert mit Lina Doninger im Saalbau.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Hauspflegevereins“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte, Eingaben.
  • Zweiter Kammermusikabend mit Frieda Kwast-Hodapp, Großherzoglich-hessische Kammervirtuosin, im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Die Hausfrauenvereinigung eröffnet eine „Kleideränderstube“, Neue Kräme 9.
  • Dritter Kammermusikabend mit Frieda Kwast-Hodapp, Großherzoglich-hessische Kammervirtuosin, im Saalbau.
  • Tanzabend mit Grete Wiesenthal im Saalbau.
  • Fliegeralarm in Frankfurt am Main durch Signalraketen um 13.30 Uhr. Die gemeldeten feindlichen Flieger dringen jedoch nicht in den Korpsbereich ein.
  • Lautenabend mit Friedl Leopold im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Sitzung des Magistrats: Vortrag des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung, Errichtung eines städtischen Wohlfahrtsamtes.
  • „Türkischer Kunstabend“ im „Brüder Post-Konservatorium“. Auf dem Programm stehen moderne türkische Lyrik, Lieder und Musikstücke.
  • Sechstes Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten.
  • Liederabend mit Elisabeth Friedberg im Saalbau.
  • Klavierabend mit Alfred Hoehn im Saalbau.
  • Tod des Kgl. bayerischen Generalkonsuls Stadtrats Albert von Metzler (1839-1918), Teilhaber des Bankhauses Metzler, 1880 Mitglied des Stadtverordnetenversammlung, seit 1881 unbesoldetes Mitglied des Magistrats, von 1894 bis 1893 Abgeordneter des preußischen Landtags, Mitglied der Administration der Dr. Senckenbergischen Stiftung, des Vorstandes des Landwirtschaftlichen Vereins und des Frankfurter Rennklubs.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Ludwig van Beethoven-Abend mit Eugen Linz im Saalbau.
  • Das königliche Hochbauamt zu Frankfurt am Main wird mit dem heutigen Tag aufgehoben. Seine Geschäfte werden dem königlichen Hochbauamt zu Bad Homburg v.d.H. überwiesen, wo der Amtssitz für den Vorstand des Bauamtes verbleibt.
  • Die Heilanstalt Hohemark wird mit heutigem Tag in den Besitz der Stadt Frankfurt am Main übergeben.
  • Heiterer Abend mit Tilly Waldorf in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Tod der Frankfurter Malerin und Radiererin Eugenie Bandell (1858-1918), Vorstandsmitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, Engagement im Frauenkunst-Verband.
  • 70. Geburtstag des Kaufmanns und linksliberalen Politikers Julius Rothenberger, Mitbegründer der Demokratischen Partei, Schriftführer des „Fortschrittlichen Volksvereins“.
  • Frankfurter Ledermesse.
  • Aufgrund eines schweren Gewitters kommt es zu einer Störung in der Oberleitung der Straßenbahn. Der gesamte Straßenbahnbetrieb, der über die Kaiserstraße führt, stockt etwa eine halbe Stunde; die Züge werden durch die Kronprinzenstraße [heute: Münchener Straße] geleitet.
  • Tod des Pädagogen und Historikers, Geheimen Regierungsrats Prof. Dr. Theodor Hartwig (1837-1918), von 1888 bis 1906 Direktor des Kgl. Kaiser-Friedrichs-Gymnasium [heute: Heinrich-von-Gagern-Gymnasium] in Frankfurt am Main, Gründer und Vorstandsmitglied – Leiter der Ortsgruppe Frankfurt am Main – des Deutschen Gymnasialvereins, Mitbegründer des christlich-sozialen Arbeitervereins, zahlreiche Veröffentlichungen zur hessischen Geschichte.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Feier der Frankfurter Ortsgruppe anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ im Saal der Frankfurt-Loge. Die Festansprache hält Rabbiner Dr. Felix Goldmann (Leipzig).
  • Konzert mit Elisabeth Bokmayer (Cello) im Saalbau.
  • Tod des Kaufmanns und langjährigen Vorsitzenden der Neuen Zoologischen Gesellschaft, Ludwig Hermann Reiß, Inhaber eines Handelshauses in Batavia und dort stellvertretender Konsul der Freien Stadt Frankfurt am Main, Ehrenmitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (SNG) und der Anthropologischen Gesellschaft.
  • Arbeitspferdemarkt am Ostbahnhof.
  • Konzert des „Friedemann Quartetts“ im Saalbau.
  • Gründung der „Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur“, hervorgegangen aus der Fusion der „Gesellschaft für ästhetische Kultur“ und der „Freien literarischen Gesellschaft“, im Vereinshaus des Kaufmännischen Vereins.
  • 80. Geburtstag der Frankfurter Schriftstellerin Sophie Soemmering (1838-1920), Verfasserin von Dramen und Gedichten.
  • Das Gaskoksbüro der städtischen Kohlenstelle geht mit dem heutigen Tag an die Frankfurter Gasgesellschaft über. Die Gesellschaft übernimmt die Verteilung des Gaskoks‘ beider Frankfurter Werke. Die Gasgesellschaft übernimmt alle Rechte und Pflichten der amtlichen Kohlenabgabestellen.
  • Gründung der Hypothekenschutzbank für Hessen-Nassau und das Großherzogtum Hessen mit Sitz in Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Konzert mit Frieda Kwast-Hodapp, Großherzoglich Hessische Kammervirtuosin, im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte u.a. zum Haushaltsplan 1918.
  • Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten, u.a mit Else Gentner-Fischer von der Frankfurter Oper.
  • Tanzabend mit Gretl Godlewski (vom hiesigen Opernhaus) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Konzert mit Lina Doninger und Karl Ziegler im Saalbau.
  • Konzert mit Melitta Heim von der Kaiserlichen und Königlichen Hofoper Wien im Saalbau.
  • Tanzabend mit Karen Zabel aus Kopenhagen in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Gründung der „Wilhelm Merton-Stiftung“ (Stiftungskapital: 150.000.- Mark) zur Gewährung von Unterstützungen an Angehörige der Metallgesellschaft, besonders für den Fall, dass sie oder ihre Familien infolge des Ersten Weltkriegs verarmt sind – eine selbständige Stiftung des privaten Rechts.
  • Öffentliche Versammlung des „Deutschen Vereins für Wohnungsreform“ und der Frankfurter Miederschutzvereine im Börsensaal zum Thema „Wohnungsnot und Wohnungsteuerung“. Es spricht Stadtrat Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) über „Notstandsmaßnahmen im Wohnungswesen“.
  • Konzert mit Lisbeth Lamby (Klavier) und Anna Hegner (Violine) im Saalbau.
  • Lieder- und Arienabend mit Melitta Heim in der Frankfurt-Loge.
  • Liederbend mit Helge Lindberg (Bariton) im Saalbau.
  • Konzert des Dessoff’schen Frauenchors im Saalbau.
  • Gründung (durch Stiftungsurkunde) der „Preisstiftung des Instituts für Gemeinwohl“, eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (Stiftungskapital: 10.000.- Mark).
  • Tanzabend mit Grete Wiesenthal im Saalbau.
  • Sozialdemokratische Konferenz des Agitationsbezirks Frankfurt am Main zur Wahl eines Bezirkssekretärs. Mit großer Mehrheit wird Max Groger (Berlin) zum besoldeten Bezirkssekretär gewählt – als Nachfolger des zur USPD gewechselten Robert Dißmann.
  • „Schwarz-Weiß-Verkaufsausstellung“ Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein.
  • Liederabend mit Udo Hussla im Saalbau.
  • Alte Meisterlieder mit Luise Lobstein-Wirz im Saalbau.
  • Der „Verband für Säuglingsfürsorge“ erweitert seine Kleinkindberatung ab heute bis zum schulpflichtigen Alter.
  • Vor fünfzig Jahren gründeten die „Barmherzigen Brüder“ in Montabaur eine Niederlassung in Frankfurt am Main. Seit 1871 besitzen die Brüder ein eigenes Krankenhaus mit Kapelle, Unterer Atzemer im Ostend.
  • Arbeitspferdemarkt am Ostbahnhof.
  • Infolge einer Explosion im Akkumulatorenraum der Umformstation am Schillerplatz – morgens um 3.20 Uhr – ist der Betrieb der Straßenbahn auf allen Linien stillgelegt. Durch die Explosion werden die Maschinen auf der Transformatoranlage nicht beschädigt, sondern nur die Schaltanlage und die Batterien. Gegen 13.00 am Nachmittag verkehren die Hauptlinien dann wieder.
  • Anlässlich des 100. Geburtstages von Karl Marx veranstaltet der Frankfurter Sozialdemokratische Verein eine Feier in der Stadthalle. Die Gedächtnisrede hält Dr. Adolf Braun (Nürnberg).
  • Tod des Rechtsanwalts, Notars und Kommunalpolitikers Geheimer Justizrat Dr. Gustav Humser (1836-1918), seit 1862 Rechtsanwalt in Frankfurt am Main, von 1873 bis 1908 nationalliberaler Stadtverordneter – von 1877 bis 1880 stellvertretender, von 1880 bis 1904 Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung. Mitglied des Kommunallandtages in Wiesbaden und des Provinziallandtages in Kassel.
  • Konzert des „Philharmonischen Vereins“ im Zoologischen Garten – zu Gunsten der Kriegsfürsorge.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Öffentliche Versammlung des Sozialdemokratischen Vereins im Börsensaal zu den Wahlrechtsbeschlüssen des preußischen Abgeordnetenhauses.
  • Ausstellung österreichischer und ungarischer Kriegsgraphik des K. u. k. Kriegspressequartiers im Kunstgewerbemuseum.
  • Eröffnung des neuen Mütterheims des „Vereins Mutterschutz“ im Hause Leipziger Straße 33.
  • Robert Schumann–Johannes Brahms-Abend mit Lula Mysz-Gmeiner im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Frankfurter „Wäldchestag“ im Stadtwald.
  • Zweite Konferenz des „Deutschen Frauenstimmrechtsbundes“ im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Erste öffentliche Tagung der „Vereinigung südwestdeutscher Handelskammern“ im Bürgersaal des Rathauses.
  • Tod des Journalisten Robert Baldauf, seit 1904 Redakteur am Feuilleton der „Frankfurter Zeitung“.
  • Gastspiel (Giuseppe Verdi, Aida) des Kammersängers Robert Hutt im Opernhaus.
  • Gastspiel (Giacomo Meyerbeer, Die Hugenotten) des Kammersängers Robert Hutt im Opernhaus.
  • Eröffnung der Charles François Gounod-Ausstellung im Friedrich Nicolas Manskopf’schen „Musikhistorischen Museum“. Gounod, der Komponist des „Faust“, wurde 1818 in Paris geboren; er verstarb im Jahre 1893 (bis Ende September d. J.).
  • Im Rahmen der „Volkssammlung für die Kriegsbeschädigten“ („Ludendorff-Spende“) finden auf dem Goetheplatz ein Konzert der Garnisons-Kapelle, im Opernhaus, Schauspielhaus und Neuen Theater „Prologe zur Ludendorff-Spende“ von Herbert Eulenberg („Don Juan“ u. „Urfaust“) und ein „Ludwig Thoma Abend“ mit einem Prolog von Ludwig Fulda statt.
  • 25jähriges Jubiläum der Firma „Herrmanns u. Froitzheim“, Herren- und Damenmodeartikel.
  • 80. Geburtstag von Anna Friedleben, die erste Waisenpflegerin Frankfurts, Mitbegründerin der Hauspflege und des Krippenvereins, Leiterin der Altstadt-Krippe. Zum ersten Mal verleiht der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main ihr in dankbarer Anerkennung ihrer verdienstvollen Tätigkeit auf mannigfachen Gebieten der sozialen Arbeit die silberne Plakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Im Bahnhof-West wird eine Frau von einem Eisenbahnzug überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Stoltzestraße, in der Nähe der Allerheiligenstraße, wird Bürgermeister Kaspar Mankel aus Wachenbuchen von einem Pritschenwagen, der mit einem Pferd bespannt ist, überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • Frankfurter Verkaufstag „zum Besten der Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigte“. Zum Verkauf gelangen Ludendorff-Plaketten und Denkmünzen, Bilder, Postkarten, Kornblumen, Schmucksachen, Zigaretten usw.
  • Gründung des „Theaterverein Philharmonia“ zur Pflege und Förderung von Volksbühnenspielen und musikalischen Darbietungen.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Frauenvereins für Gymnastik“ in der Viktoriaschule, danach Zusammenkunft in der Loge am Mozartplatz.
  • Gründung der „Hans und Kurt Ladenburg-Stiftung“ (Stiftungskapital: 31.500.- Mark in Kriegsanleihe) für Preisaufgaben auf dem Gebiet der anorganischen Chemie, der Philosophischen und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät – eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt.
  • Tod der Landgräfin Anna von Hessen, geborene Prinzessin von Preußen (1836-1918), Tochter des 1883 verstorbenen Prinzen Karl von Preußen, seit 1886 wohnhaft in Frankfurt am Main, Savignystraße.
  • Beginn des Gastspiels von „Zirkus Blumenfeld“ auf dem städtischen Platz an der Wilhelmsbrücke.
  • Konzert des Sängerchors des Frankfurter Lehrervereins in der Matthäuskirche.
  • „Juwelen- und Goldankaufswoche“ zur Erhaltung des Goldbestandes der Reichsbank. Die Gold- und Silberankaufsstelle befindet sich im Steinweg 12.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Öffentliche Versammlung des „Deutschen Rossschlächterverbandes“ im Restaurant „Kaiserhof“.
  • Hauptversammlung des „Bundes deutscher Bodenreformer“ im Café Hauptwache. Schriftsteller Ernst W. Fischer spricht über „Praktische Arbeit zur Bekämpfung der Wohnungsnot“.
  • Künstlerabend in sämtlichen Räumen von Groß-Frankfurt, mit Ensemblemitgliedern der Oper, des Schauspielhauses und des Neuen Theaters.
  • Ernährungs-Reichskonferenz der Kriegsschutzstelle des Hansabundes für Gewerbe, Handel und Industrie im Bürgersaal des Rathauses – im Einverständnis mit dem Reichskriegsernährungsamt in Berlin.
  • Kammermusikabend des „Rosé-Quartetts“ aus Wien im Saalbau.
  • Jugend-Wettrudern auf dem Main.
  • Ein geplanter, zweiter Kammermusikabend des „Rosé-Quartetts“ aus Wien im Saalbau kann nicht stattfinden, da mit Ausnahme von Prof. Arnold Rosé, die Mitglieder des „Rosé-Quartetts“ kriegsbedingt verhindert sind. Dafür veranstaltet Prof. Rosé mit Lonny Epstein einen Sonatenabend im Saalbau.
  • Volks- und Symphoniekonzert im Palmengarten.
  • Kriegs-Gauturnen des Frankfurter Turngaus auf dem Spielplatz des Frankfurter Turnvereins, Sandhöfer Wiesen bei Niederrad, zu Gunsten der Ludendorff-Spende.
  • Ab heute tritt eine Versandkontrolle für Frühgemüse und Frühobst für den Stadtkreis Frankfurt am Main in Kraft. Der Versand ist von der Genehmigung des Kommunalverbandes abhängig, die bei der städtischen Marktverwaltung nachzusuchen ist.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Die „Frankfurter Zeitung“ meldet in ihrem Abendblatt, dass die spanische Grippe „seit etwa sechs Tagen [...] auch in Frankfurt epidemische Formen“ annimmt. Die Zahl der Erkrankungen wächst täglich. In einigen Betrieben fehlt ein Drittel bis zur Hälfte der Belegschaft.
  • Arbeitspferdemarkt auf dem Gelände vor dem Ostbahnhof.
  • Gründung (durch Erbvertrag) der „Heinrich und Henriette Mannberger-Stiftung“ zur Förderung von Forschungen auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere für den Betrieb des Instituts für Wirtschaftswissenschaft – eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Gründung der „Albert und Paula Wolff-Stiftung“ zur Förderung des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts – eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Festlicher Gottesdienst in der Paulskirche zum Ende des vierten Kriegsjahres. Die Festpredigt hält Pfarrer Karl Veidt (1879-1946).
  • Fliegeralarm in Frankfurt am Main: Am Morgen wird Alarm ausgelöst, weil feindliche Flieger im Anflug nach Frankfurt gemeldet werden. Allerdings gelangen die Flieger nicht bis zur Mainstadt, so dass der Alarm alsbald wieder aufgehoben werden kann.
  • Kriegsgedenktag der Gau Turnerschaft Frankfurt am Main im großen Saal des Zoologischen Gartens.
  • Gründung der „Dr. Arthur Pfungst-Stiftung“ durch Rosette Bertha Pfungst und ihrer Tochter Marie Eleonore (1862-1943 Ghetto Theresienstadt) im Gedenken an den 1912 verstorbenen Sohn und Bruder Arthur (1864-1912) – mit dem Zweck der Unterstützung von Volksbildungsbestrebungen.
  • „Ausstellung von Hunden aller Rassen“ auf der „Arena“ (Radrennbahn) am Riederwald, veranstaltet vom „Verein für Polizei-, Sanitäts- und Schutzhunde e. V.“, Frankfurt am Main.
  • 75. Geburtstag des Chemikers und Großindustriellen, Geheimer Kommerzienrat Prof. Leo Gans (1843-1935), Wegbereiter der Farbenindustrie.
  • Am Vormittag trifft aus Singen auf dem Hauptbahnhof ein Transport von ca. 200 aus französischen Gefangenenlagern freigelassenen „Auslandsdeutschen“ ein. Der größere Teil von ihnen reist nach Beköstigung durch die hiesige Truppenverpflegung des Roten Kreuzes in ihre Wohnorte in Norddeutschland, die „Heimatlosen“ finden vorläufige Unterkunft in dem von der Preußischen Übernahmestelle für Flüchtlinge eingerichteten Hospiz Münchner Hof.
  • Tagung der Miet-Einigungsämter im Bürgersaal, veranstaltet vom Frankfurter Miet- und Hypothekeneinigungs-Amt.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Palmengarten-Gesellschaft im Palmengarten.
  • Stiftung der „Palmengarten-Medaille“ anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Palmengarten-Gesellschaft zu Frankfurt am Main. Verliehen wird diese Medaille (von Richard Förster, München) für hervorragende Verdienste um die Palmengarten-Gesellschaft.
  • Sportfest des Frankfurter Verbandes für Turnsport des Frankfurter Turnvereins zu Gunsten der „Ludendorff-Spende“ auf dem Sportplatz an den Sandhöfer Wiesen bei Niederrad.
  • Feierliche Enthüllung der Gedenktafel der im vierten Kriegsjahr gefallenen Mitglieder der Frankfurter Turngemeinde unter Mitwirkung des Frankfurter Doppelquartetts. Die Gedenkrede hält Pfarrer Anton Urspruch (1869-1942).
  • Tod des Kaufmanns, Genealogen und Heraldikers Karl Kiefer (1867-1918), Mitglied der Frankfurter Genealogischen Gesellschaft, Gründer und Herausgeber der „Frankfurter Blätter für Familiengeschichte“ (1908-1914).
  • Fliegerangriff auf Frankfurt am Main: Gegen neun Uhr morgens findet ein Luftangriff von etwa zwölf feindlichen Flugzeugen statt, denen es gelingt, etwa 26 Brandbomben abzuwerfen. Neben Sachschaden sterben trotz rechtzeitigen Alarms sechzehn Menschen. Weitere Personen werden schwer, einige leicht verletzt. Kaiser Wilhelm II. schickt ein Beileidstelegramm an Oberbürgermeister Georg Voigt (1866-1927).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Eröffnung der Ausstellung neuer deutscher Buchkunst im Kunstgewerbemuseum, veranstaltet vom Deutschen Buchgewerbeverein (Leipzig) (bis Ende September d. J.).
  • XXIV. Jahresversammlung des Nassauischen Städtetages im Sitzungssaal der Stadtverordnetenversammlung des Rathauses.
  • Gauschwimmfest des „Ersten Frankfurter Schwimmklub“ im städtischen Freibad Eschersheim-Heddernheim.
  • Gründung der „Alfred Fadé-Stiftung“ (Stiftungskapital: 100.000.- Mark) zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Nationalökonomie und der Sozialpolitik – eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt am Main.
  • 26. Jahresversammlung der „Deutschen Dendrologischen Gesellschaft“.
  • Am Abend gegen 24.00 Uhr findet ein Fliegerangriff auf Frankfurt am Main und seine weitere Umgebung statt. Es werden mehrere Brandbomben abgeworfen, die jedoch keinen Personen-, sondern lediglich Sachschaden anrichten. Die Bomben fallen zumeist in freies Gelände.
  • Schwimmfest des Vereins Gau-Turnerschaft Frankfurt am Main auf dem Main (Gerbermühle – Städtische Badeanstalt, Untermainbrücke).
  • Die Frankfurter Rudergesellschaft „Germania“ nimmt die Taufe von fünf Booten vor, einem Achter, zwei Vierern, einem Ausleger-Sechser und einem Zweier.
  • Tod des Kaufmanns und Politikers Carl Ludwig Funck (1852-1918), von 1883 bis 1918 Stadtverordneter, Vorsitzender der Fraktion der Fortschrittlichen Volkspartei, von 1890 bis 1893 Reichstagsabgeordneter, 1892/93 und von 1898 bis 1912 Vertreter Frankfurts im Preußischen Landtag. Engagement für die Gründung der Frankfurter Universität, Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät Universität Frankfurt, Mitglied des Kuratoriums und des Großen Rats der Universität.
  • Gegen Mitternacht wird die Stadt Frankfurt am Main erneut von feindlichen Fliegern angegriffen. Die abgeworfenen Brandbomben bewirken lediglich Sachschäden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Goethefeier des Freien Deutschen Hochstifts in Dr. Hoch’s Konservatorium. Den Festvortrag über „Goethes Faust und das heutige Theater“ hält Dr. Eugen Kilian, Dramaturg und Regisseur in Karlsruhe und München (Münchener Hoftheater).
  • Frankfurter Herbstmesse.
  • Das seit vier Jahren bestehende Lazarett der Loge Carl, Oberlindau, wird, da das Haus verkauft wird, geschlossen.
  • Festakt anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Katholischen Gesellenvereins Frankfurt-West“ in der Gewerbeschule.
  • Tod des Pädagogen und Fachschriftstellers Prof. Theobald Ziegler (1846-1918), 1886 ordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik der Universität Straßburg (1899/1900 Rektor), nach seiner Emeritierung wohnhaft in Frankfurt am Main, ehrenamtlicher Mitarbeiter in der städtischen Armenpflege, während des Ersten Weltkriegs Lehrervertretung an der Frankfurter Wöhlerschule.
  • Außerordentlicher Verbandstag des „Bundes deutscher Schuhmacher-Innungen“ (Sitz: Berlin) im Börsensaal.
  • 16. Hauptversammlung des Verbandes der katholischen kaufmännischen Gehilfinnen und Beamtinnen Deutschlands.
  • Gastspiel des Balletts der Warschauer Großen Oper im Schumann-Theater unter Mitwirkung der Primaballerina Valeria Gnatewska.
  • Der Magistrat (Tiefbau-Amt) beschließt im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium, die Umbenennung der „Rosengasse“ in „Schüppengasse“.
  • Amtsübernahme des neuen Rektors der Universität Frankfurt, Prof. Heinrich Titze (1872-1945), Ordinarius für römisches Recht, bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte.
  • Tagung des „Verbandes der Baugenossenschaften“ von Hessen-Nassau und Süddeutschland im Steinernen Haus.
  • Gegen 22.30 Uhr wird die Frankfurt am Main durch Signalraketen von dem Anflug feindlicher Flieger in Kenntnis gesetzt, die allerdings die Stadt nicht erreichen.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Vortrag des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Dr. Max Quarck (1860-1930) im Börsensaal über „Die kommenden Reichsgesetze zur Volksvermehrung“.
  • Klavierkonzert mit Johanna Rahnstadt im Saalbau.
  • Verbandstag des Revisionsverbandes hessisch-nassauischer gewerblicher Genossenschaften im „Löwenbräu“.
  • Tod des Fotografen und Verlegers Carl Friedrich Fay (1853-1918), Inhaber der 1877 gegründeten „Kunst-Anstalt für Photographie und Lichtdruck C. F. Fay“.
  • Ludwig Rottenberg-Feier im Opernhaus. Der Dirigent, Komponist und Musikpädagoge Ludwig Rottenberg (1864-1932) wirkt seit 1892 als Erster Kapellmeister am Frankfurter Opernhaus (bis 1926).
  • Erster Auslandskursus an der Universität Frankfurt, veranstaltet vom „Wissenschaftlichen Institut für die Kultur und Wirtschaft des modernen Orients“ in Verbindung mit der Auslandskommission des Kuratoriums der Universität. In 41 Vorlesungsstunden wird die Türkei behandelt.
  • Wohnungsfürsorgekursus des städtischen Wohlfahrtsamtes.
  • Tanzabend mit Viola Heermann in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Robert Schumann-Abend mit Télémaque Lambrino (Leipzig) im Saalbau.
  • Liederabend mit Margarete Frey-Speiser im Saalbau.
  • Gaujugendabend der „Turnerschaft Frankfurt“ in der Frankfurter Turngemeinde.
  • Klavierkonzert mit Erich Koch im Saalbau.
  • Erster Kammermusikabend mit dem Rosé-Quartett im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte.
  • Offizielle Umbenennung des 1883 gegründeten städtischen Armenamtes (1900 umbenannt in Waisen- und Armenamt) in städtisches Wohlfahrtsamt.
  • Amtsantritt des neuen Pfarrers und Predigers der Frankfurter Unitarischen Freien Religionsgemeinde, Clemens Taesler (1887-1969), aus Danzig.
  • Erstmaliges Erscheinen der „Neuen Blätter für Kunst und Literatur“, ein Nachrichtenblatt für die Frankfurter Mitglieder der „Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur“, des Vereins für Theater- und Musikkultur und des Vereins Frankfurter Kammerspiele. Startauflage: 5.000 Exemplare. Die Zeitung erscheint im Verlag von Englert und Schlosser und zwar in zwangloser Folge.
  • Liederabend mit Alice Baehr im Saalbau.
  • Zweiter Kammermusikabend mit dem Rosé-Quartett im Saalbau.
  • Volksliederabend mit Therese Funck in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Tagesordnung: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte, Annahme der „Adele und Albert Leopold Lindheimer-Stiftung“ für erholungsbedürftige Kinder aller Konfessionen; des Weiteren: Liegenschaftsfragen, Gewährung von Teuerungszulagen für städtische Arbeiter.
  • Lautenkonzert mit Robert Kothe im Saalbau.
  • Konzert mit Lene Hesse (Violine) und Lene Weiller-Bruch (Klavier) im Saalbau.
  • Sonderausstellung zur Erinnerung an dem Mitte Mai 1918 gefallenen Frankfurter Architekten Carl Friedrich Wilhelm Leonhardt (1881-1918) im Kunstgewerbemuseum.
  • Violinkonzert mit Alfred Wittenberg im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Tagesordnung: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte, Erhöhung der Familienunterstützungen, städtische Lebensmittelversorgung, Beschaffung von vorläufigen Ausstellungsräumen in dem neuen Anbau des Galerie-Gebäudes des Städelschen Kunstinstituts.
  • Violinkonzert mit Hedwig Fassbaender in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Erstes Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten unter Mitwirkung der Kammersängerin Beatrice Lauer-Kottlar.
  • Von heute ab wird das Ende der Fliegergefahr bei Tage und bei Nacht außer durch das Ertönen von Fabriksirenen und Dampfpfeifen noch durch Gongschläge bekannt gegeben. Sie dauern zwei Minuten. Bis jetzt sind 17 Gongstationen errichtet worden.
  • Im Schauspielhaus geht Johann Wolfgang von Goethes „Urfaust“ mit Carl Ebert als Faust in Szene.
  • Klavier- und Liederabend mit Eva Plaschke von der Osten, Kgl. Sächsische Kammersängerin (Dresdner Hofoper), im Saalbau.
  • Tanzabend mit Ruth Schwarzkopf in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Liederabend mit Magda Spiegel (1887-1944 Vernichtungslager Auschwitz), seit 1917 erste Altistin an der Frankfurter Oper, und Robert vom Scheidt (1881-1964), seit 1912 Ensemblemitglied der Frankfurter Oper, im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Gründung einer Frankfurter Ortsgruppe der „Gesellschaft für Soziale Reform“ (1901) – Plattform für die sozialpolitischen Interessenverbände – im „Thomas-Bräu“.
  • Wiener Tanz- und Walzer-Abend in Dr. Hoch’s Konservatorium
  • Liederabend mit dem Kammersänger Paul Bender im Saalbau.
  • Liederabend mit Lili Herz im Saalbau.
  • Arbeitspferdemarkt am Ostbahnhof.
  • Robert Schumann–Johannes Brahms-Abend mit Meta Distel und M. Helene Lang in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Klavierabend mit Edelgarde Berg in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Klavierabend mit Emma Lübbecke-Job (1888-1982) im Saalbau.
  • Offizielle Amtseinführung des neuen Predigers der Freireligiösen Gemeinde, Clemens Taesler, in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Liederabend mit Eduard Erhard in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte, bauliche Instandsetzung des Frankensteiner Hofes, Zusatzbewilligung auf den Etat des Schlacht- und Viehhofes sowie Liegenschaftsfragen.
  • Aus Anlass des 60. Geburtstages der Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg haben die öffentlichen Gebäude geflaggt.
  • Aufführung von Franz Schuberts Liederzyklus „Die Winterreise“ mit dem Opern- und Konzertsänger Carl Rehfuss (1885-1946) im Saalbau.
  • Versammlung der Eisenbahnangestellten des Deutschen Eisenbahnerverbandes, Ortsverwaltung Frankfurt am Main, im Gewerkschaftshaus.
  • Ausstellung von Kunst- und Erinnerungsexponaten des „Cäcilien-Vereins“ aus Anlass seines 100jährigen Jubiläums im Kunstgewerbemuseum.
  • Auf einer sozialistischen Großveranstaltung im Schumann-Theater prägt der Redner Hugo Haase, Vorsitzender der USPD, vor tausenden Menschen das Wort: „Die Kronen rollen auf die Pflaster.“
  • Konzert des „Brüder Post-Quartetts“ im Brüder-Post-Konservatorium.
  • Aufführung von Fritz v. Unruhs Tragödie „Ein Geschlecht“ im Schauspielhaus, veranstaltet von der „Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur“.
  • Feier anlässlich des 100jährigen Jubiläums des „Cäcilien-Vereins“. Der Magistrat verleiht dem Verein aus diesem Anlass in Anerkennung seiner Verdienste um das musikalisch-künstlerische Leben Frankfurts die städtische Plakette in Silber.
  • Der Reichstagsabgeordnete und Vorsitzende der unabhängigen Sozialdemokratie (USPD), Wilhelm Dittmann, spricht im Schumanntheater über „Weltfriede und Arbeiterschaft“.
  • In der Nacht überfliegen feindliche Flieger den hiesigen Korpsbezirk und werfen Bomben auf Aschaffenburg ab.
  • Eröffnung der „Biedermeier Klause“, Großer Kornmarkt.
  • Vortrag von Prof. Ludwig Quidde über „Friede und Völkerbund“ im Börsensaal.
  • Kreiswettschwimmen und -springen im städtischen Schwimmbad.
  • Schmetterlingsbörse im Rechneisaal, Lange Straße.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Magistratsvorlagen, Ausschussberichte. Der Demobilisationsausschuss soll zu einem gemischten Gremium umgewandelt werden, durch Zuwahl von Stadtverordneten, Vertretern der Industrie und der Gewerkschaften.
  • Bildung eines Wohlfahrtsausschusses (fünf Freisinnige, vier Sozialdemokraten, ein USPD-Mitglied) zur Abhaltung der Matrosenrevolte unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hermann Luppe (1874-1945) (Fortschrittliche Volkspartei, FVP).
  • Drittes Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Hess im Zoologischen Garten unter Mitwirkung des Kammersängers Johannes Friedrich Wilhelm, genannt John, Gläser (1888-1968), seit 1917 Mitglied des Ensembles der hiesigen Städtischen Bühnen.
  • Gegen Abend wird in Frankfurt am Main bekannt, dass bewaffnete Matrosen und Werftarbeiter aus Kiel mit einem Zug um ca. 19.30 Uhr hier eintreffen. Vergeblich bleiben die Versuche, die ankommenden Matrosen zu entwaffnen und in der Gutleutkaserne zu inhaftieren; verhindert wird dies nicht zuletzt durch eine tausendköpfige Menge, die sich mit den eintreffenden Matrosen solidarisiert.
  • Wahl von Soldatenräten, bestehend aus SPD, Fortschrittliche Volkspartei (FVP) und USPD.
  • Frédéric Chopin-Abend mit Télémaque Lambrino im Saalbau.
  • Tagung sozialdemokratischer Parteifunktionäre und Gewerkschaftsführer im Parteibüro der SPD. Nach Absprachen mit dem militärischen Generalkommando vor Ort, setzt die SPD die Wahl von Soldatenräten in der Garnison durch, die den bereits drei Tage zuvor installierten „Wohlfahrtsausschuss“ ergänzen.
  • Proklamation der Republik in Deutschland in Berlin durch den sozialdemokratischen Politiker Philipp Scheidemann: In der acht Mitgliedern zusammengesetzten Exekutive des Frankfurter Soldatenrates mit Sitz im Hotel „Frankfurter Hof“ dominieren von Anfang an die Mehrheitssozialdemokraten – die Arbeiterräte dagegen werden von der USPD dominiert. Die in den Betrieben und öffentlichen Versammlungen gewählten Arbeiterräte konstituieren sich am Nachmittag im „Frankfurter Hof“ (später: Karlstraße 15 am Hauptbahnhof). Eingesetzt wird ein Vollzugsausschuss, dessen Exekutive paritätisch mit je sieben Mandaten aus SPD und USPD besetzt wird. Oberbürgermeister Georg Voigt bietet die Mitarbeit von Magistrat und Stadtverwaltung an.
  • 50jähriges Jubiläum des Frankfurter Gefängnisvereins.
  • Gründung des „Demokratischen Vereins“ in Frankfurt am Main als Regionalverband der wenig später entstandenen „Deutschen Demokratischen Partei“ (DDP), die aus der „Fortschrittlichen Volkspartei (FVP) hervorgeht.
  • Sozialdemokratische Großkundgebung im Ostpark anlässlich des Endes des wilhelminischen Kaiserreiches und der Proklamation der Republik mit zehntausenden Teilnehmern.
  • Der „Arbeiterrat und Soldatenrat Frankfurt am Main“ übernimmt die Universität Frankfurt. Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945), zugleich Stadtverordneter der SPD, verspricht der Hochschule volle Wahrung ihrer Rechte, ihrer Sicherheit und Lehrfreiheit.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Beschlossen wird die Anerkennung des „Arbeiter- und Soldatenrats“ als oberste Vertretung der Stadt Frankfurt am Main. Die Kommunalverfassung bleibt davon unangetastet.
  • Der Arbeiter- und Soldatenrat verordnet die sofortige Einführung des 8-Stunden-Tages mit Lohnausgleich.
  • Vorträge über die Bedeutung der Revolution des Schriftstellers Dr. Norbert Einstein im Opernhaus, Neuen Theater und Schauspielhaus.
  • Franz Schubert-Abend mit Nane und Ejnar Forchhammer im Saalbau.
  • Premiere des National-Theaters, Hohenzollernstraße: „Ferdinand Lassalle“.
  • Plenarversammlung des Arbeiterrats Frankfurt am Main im früheren Hotel du Nord.
  • Der Arbeiter- und Soldatenrat setzt die Erwerblosenunterstützung für eine sechsköpfige Familie auf 270.- Mark fest.
  • Große Volksversammlung in der Paulskirche zum Thema „Die Frauen und die politische Lage“ u.a. mit Henriette Fürth, Meta Kraus-Fessel und Max Quarck, veranstaltet von den sozialdemokratischen Frauen Frankfurts und dem „Verband Frankfurter Frauenvereine“.
  • Eine Versammlung der Frankfurter Jugend legt in der Paulskirche ein Bekenntnis zur deutschen Republik ab.
  • Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte im Bezirks des 18. Armeekorps im Bürgersaal des Rathauses.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Die auf den 21.11. d. J. anberaumten Stadtverordnetenwahlen sollen bis auf weiteres verschoben werden. Des Weiteren wird beschlossen: Verstärkung des städtischen Kraftwagenparks sowie Bereitstellung von Etatmitteln zur Bereitstellung von Behelfs-Wohnbauten.
  • Wie der Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945) bekannt gibt, gilt der Buß- und Bettag nicht mehr als gesetzlicher Feiertag. Alle früheren Beschränkungen für Theater und öffentliche Lokale treten außer Kraft.
  • Die für heute anberaumten Ergänzungs- und Ersatzwahlen zur Stadtverordnetenversammlung finden nicht statt.
  • Die Generalintendanz der städtischen Bühnen veranstaltet im Schauspielhaus eine Festvorstellung für den Arbeiter- und Soldatenrat. Zur Aufführung gelangt das Schauspiel Friedrich Schillers „Die Räuber“ – in einer Neuinszenierung.
  • 75. Geburtstag des Ingenieurs und Schriftstellers Alexander Askenasy (1843-1924), 1881 Mitorganisator der Frankfurter Patent- und Musterschutzausstellung und 1891 der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt am Main, Mundartforscher.
  • Öffentliche Vollversammlung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses.
  • Generalversammlung des neu gegründeten „Demokratischen Vereins“ im Bürgersaal des Rathauses. Die ca. 2.000 Mitglieder beschließen einstimmig, dass der § 1 der Satzungen künftig lauten soll: „Die Vereinsmitglieder stehen auf dem Boden des Programms der Deutschen Demokratischen Partei.“
  • Großkundgebung des „Demokratischen Vereins“ im Schumann-Theater mit einem Vortrag von Prof. Max Weber (Heidelberg) über „Das neue Deutschland“.
  • Die 213. Division mit General von der Marwitz an der Spitze – ca. 10.000-15.000 Mann – zieht zum Durchmarsch in Frankfurt am Main ein. Etwa 5.000 Soldaten werden in Schulen einquartiert.
  • Öffentliche Versammlung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses.
  • Auflösung der Kriegsamtsstelle Frankfurt am Main.
  • Der Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945) ordnet an, dass sämtliche Bars und Animierkneipen zu schließen sind.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Gewährung einer Ehrengabe an Kriegsveteranen, Bereitstellung von finanziellen Mitteln zur Anmietung von Notwohnungen.
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt.
  • Konzert des Dessoff’schen Frauenchors unter der Leitung von Margarete Dessoff in der Matthäuskirche.
  • Tod des Chemikers und Mineralogen Prof. Hendrik Enno Boeke (1881-1918), seit 1914 ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt.
  • Konstituierende Versammlung des Ausschusses der bürgerlichen Berufsstände im Bürgersaal des Rathauses.
  • Vollversammlung des Arbeiterrates im Bürgersaal des Rathauses.
  • Der Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945) verfügt im Auftrag des „Arbeiter- und Soldatenrates Frankfurt am Main“, dass ab heute der gesamte Straßenverkehr für die Öffentlichkeit von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens gesperrt ist. Ausnahmen gelten nur für Ärzte, Sanitäter, Post- und Eisenbahnbeamte und diejenigen Personen, die sich nachweislich auf dem Weg von oder zu ihrer Arbeitsstelle befinden.
  • Die städtische Militärkommission gibt sämtliche bisher noch beschlagnahmten Schulgebäude frei, d.h. ab heute wird wieder Schulunterricht erteilt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Die Kreditüberschreitungen beim städtischen Hochbauamt werden nachträglich bewilligt. Des Weiteren: Grundstücksangelegenheiten des städtischen Pflegeamtes, der Allgemeine Almosenkastens zur Unterstützung Armer und Notleidender.
  • Auflösung des Vereinslazaretts 42 (im Bürgerhospital).
  • Nach den Waffenstillstandsbedingungen ist eine sog. „Polizeitruppe“ für Frankfurt am Main vorgesehen, die heute in die Mainstadt einrückt: das Infanterie-Regiment 117 (115. Division) in der Stärke von ungefähr 1.200 Personen. Das Regiment bleibt bis zum Eintreffen des Infanterie-Regiments 81, das nach erfolgter Demobilisation in acht bis zehn Tagen wieder in die alte Garnison zurückkehren wird, in der Mainstadt. Die Truppen haben lediglich Absperrungsaufgaben an den Bahnstrecken, durchlaufenden Straßen- und Wasserwegen, ferner Sicherung der wichtigsten Telegraphen- und Fernsprechleitungen zu verrichten sowie Sorge für Ruhe und Ordnung zu tragen. Der polizeiliche Sicherheitsdienst bleibt nach wie vor, wie er bisher organisiert war, bestehen. Die Heranziehung der Truppen zu den polizeilichen Aufgaben erfolgt gemäß den Direktiven des Polizeipräsidenten Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945).
  • Ab heute darf sich in der neutralen Zone keine Militärperson mehr aufhalten, die nicht ordnungsgemäß entlassen ist. Zur Erledigung aller bisher dem Bezirkskommando Frankfurt am Main obliegenden Arbeiten wird eine neue Zivilbehörde unter der Bezeichnung Kontrollamt Frankfurt am Main in den Räumen des Bezirkskommandos, Eckenheimer Landstraße, eingerichtet. Dieses Kontrollamt befasst sich mit der Entlassung vom Militärpersonal.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates im Bürgersaal des Rathauses.
  • Französische Einheiten marschieren in Höchst am Main ein, das zusammen mit Sossenheim, Nied, Griesheim, Schwanheim, Sindlingen, Unterliederbach und Zeilsheim bis 1930 zum französisch besetzten Brückenkopf Mainz gehört.
  • Antrittsvorlesung des in der Medizinischen Fakultät der Universität Frankfurt habilitierten Assistenten an der Dr. Senckenbergischen Anatomie, Dr. Günther Hertwig (1888-1970), im Hörsaal des anatomischen Instituts über „Die morphologischen Grundlagen der Geschlechtsbestimmung“.
  • Da das Gesellschaftshaus des Zoologischen Gartens nicht länger für militärische Zwecke gebraucht wird, finden dort ab heute wieder öffentliche Konzerte statt.
  • Familienabend in der Dreikönigsgemeinde anlässlich des 25jährigen Wirkens (am 17.12.) von Pfarrer Heinrich Holzamer an dieser Gemeinde.
  • Tod des Chemikers und Alpinisten Prof. Theodor Petersen (1836-1918), seit 1865 in Frankfurt am Main, Inhaber eines chemisch-technischen Privatlabors, seit 1891 vereidigter Handelschemiker, 1895 Lebensmittelchemiker, 1897 Ernennung zum Professor, Mitbegründer, Vorsitzender, Ehrenmitglied und ewiges Mitglied des Physikalischen Vereins, Mitbegründer des Röntgen-Instituts und der Frankfurter Chemischen Gesellschaft (auch Präsident), Engagement für das Alpenvereinswesen, 1895 Benennung eines Gipfels in den Ötztaler Alpen ihm zu Ehren: „Petersenspitze“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg – zugleich die letzte Plenarsitzung des Jahres 1918: Erweiterung der Gräberfelder auf dem Hauptfriedhof, Gewährung von Teuerungszulagen für städtische Angestellte.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates im Bürgersaal des Rathauses mit einem Referat von Stadtrat Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) über „Die Wohnungsfrage“.
  • Demokratische Frauenversammlung im Bürgersaal des Rathauses, in der die Kandidaturen zur Nationalversammlung besprochen werden.
  • Geschlossene Mitgliederversammlung des „Demokratischen Vereins“ im Bürgersaal des Rathauses zur Kandidatenkür für die bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung im 19. Wahlkreis, zu dem Frankfurt am Main gehört (u.a. Bürgermeister Dr. Hermann Luppe, Frankfurt am Main).
  • Konzert mit Heinrich Schlusnus (1888-1952) vom Berliner Opernhaus im Saalbau.
  • Vollversammlung des Arbeiterrates im Bürgersaal des Rathauses.
  • Kundgebung von Arbeitslosen auf dem Börneplatz und anschließende Teilnahme an der Vollversammlung des Arbeiterrates.
  • Außerordentliche Generalversammlung des Sozialdemokratischen Vereins im Bürgersaal des Rathauses zur Kandidatenkür für die bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung: Dr. Max Quarck, Dr. Hugo Sinzheimer, Meta Quarck-Hammerschlag.
  • Aufführung von Friedrich Schillers „Die Räuber“ im Schauspielhaus.
  • Vollversammlung des Arbeiterrats im Bürgersaal des Rathauses.
  • Auf einer geschlossenen Mitgliederversammlung der deutschen (liberalen) Volkspartei im Börsensaal werden die Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung gekürt.
  • Aufführung von Fritz v. Unruhs Tragödie „Ein Geschlecht“ im Schauspielhaus.
  • Bekanntmachung des Abschnittskommandeurs IV der neutralen Zone, Unterabschnitt Frankfurt am Main, Generalmajor von Studnitz: „Es wird erneut bekannt gegeben, dass Einreise und Aufenthalt von aktiven Militärpersonen in das Gebiet der neutralen Zone außer der Beurlaubung durch ihre vorgesetzte Dienstbehörde der Genehmigung des Kommandos des betreffenden Abschnitts der neutralen Zone bedürfen. [...] Die Polizeitruppen und die zivilen Polizeibehörden sind angewiesen, die Aufenthaltsberechtigung von aktiven Militärpersonen in der neutralen Zone jederzeit nachzuprüfen und solche Militärpersonen, die keinen ordnungsmäßigen Ausweis des Abschnittskommandeurs vorweisen, festzunehmen. Ordnungsmäßig entlassene Militärpersonen bedürfen keiner Einreise- und Aufenthaltsgenehmigung, sie dürfen jedoch keine Uniform tragen, andernfalls sie Festnahme zu gewärtigen haben. [...]“
  • In der Paulskirche begrüßen die Frankfurter Turner ihre aus dem Krieg zurückgekehrten Mitglieder.
  • Konzert des „Brüder Post-Quartetts“ im Brüder Post-Konservatorium mit der Sängerin Maria Glück.
  • Auslegung der Wählerlisten für den Stadtkreis Frankfurt am Main zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung in der Römerhalle, Eingang Römerberg sowie in den Stadtteilen Sachsenhausen und Bockenheim.