Stadtchronik

  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Mit einer Mehrheit von 35 Stimmen der Deutschen Demokratischen Partei, Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und des Zentrums gegen 26 Stimmen der Deutschen Volkspartei, Wirtschaftspartei, Kommunistischen Partei Deutschlands, Deutschnationalen Volkspartei und der NSDAP wird der Eingemeindungsvertrag der Stadt Frankfurt am Main mit Höchst am Main angenommen; ebenso, diesmal mit einer um die Kommunisten erweiterten Mehrheit, der Eingemeindungsvertrag der Stadt Frankfurt am Main mit der Arbeitergemeinde Nied. Des Weiteren tritt Stadtrat Willy Meckbach (1869-1943) (Schul- und Bildungswesen) nach einer Amtstätigkeit von zwanzig Jahren in den Ruhestand und wird von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) verabschiedet.
  • Auch die Stadtverordnetenversammlung in Höchst am Main nimmt den Eingemeindungsvertrag mit 24 gegen 10 Stimmen an.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erweiterung des Gasrohrnetzes im Versorgungsgebiet des städtischen Gaswerks Frankfurt am Main-Heddernheim, Gewährung eines einmaligen Beitrages an die Gemeinnützige Krankenhilfe des Ärzteverbandes für freie Arztwahl e. V., Erwerb von Grundstücken in der Gemarkung Heddernheim für die Zwecke der Niddaregulierung.
  • Offizielle Unterzeichnung des Eingemeindungsvertrages zwischen der Stadtgemeinde Frankfurt am Main und der Stadtgemeinde Höchst am Main und der Landgemeinde Nied im Rathaus.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit der ukrainischen Pianistin Lubka Kolessa im Saalbau.
  • Akademische Feier anlässlich des 60jährigen Jubiläums des Taunusclubs in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Palmengarten.
  • Gastspiel des jüdisch-russischen Theaters „Habima“ (Moskau) mit „Der Dybuk“ [auch: Dybbuk bzw. Dibbuk] im Neuen Theater.
  • Der Gemeindeausschuss des Preußischen Staatsrats unternimmt eine Informationsreise nach Frankfurt am Main, Wiesbaden und Höchst am Main, um die Eingemeindungen zwischen der Stadtgemeinde Frankfurt am Main und der Stadtgemeinde Höchst am Main sowie der Landgemeinde Nied vor Ort zu begutachten. Am 17.01. findet dazu in der Mainstadt eine Besprechung statt, am 18.01. werden die nach Frankfurt am Main einzugemeindenden Orte besichtigt, am 19. 01.werden Höchst und die Landgemeinden des neuen Kreises besucht.
  • Reichsgründungsfeier an der Universität Frankfurt. Die Festrede im Rahmen eines akademischen Festaktes in der Aula der Universität hält der Ordinarius der Mathematik (seit 1921), Prof. Max Dehn (1878-1952): „Die geistige Eigenart des Mathematikers“.
  • Der Vorstand der 1887 von der Freiin Hannah Louise von Rothschild (1850-1892) zum Andenken an ihren 1886 verstorbenen Vater, Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886), geschaffenen Stiftung „Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentliche Bibliothek“ beschließt aufgrund der Entwertung des Stiftungsvermögens infolge der Inflation die Auflösung dieser Stiftung. Die Rothschild’sche Bibliothek mitsamt ihrem Domizil wird im gleichen Jahr von der Stadt Frankfurt am Main übernommen und fließt schließlich in die „Stadt- und Universitätsbibliothek“ ein.
  • Sonderkonzert der Frankfurter Museumsgesellschaft im Saalbau mit dem „Russischen Staatschor“ (ehemaliger Kaiserlicher Chor) unter der Leitung vom Prof. Mikhail Georgievich Klimov.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem Budapester „Léner-Quartett“ im Saalbau.
  • Tod der aus Ungarn stammenden Soubrette des Frankfurter Neuen Operetten-Theaters, Lisa Rado (1892-1928).
  • 60. Geburtstag des Fabrikanten, Kgl. Bulgarischer Generalkonsul Dr. phil. nat. h.c. Alfred Teves (1868-1953), 1912 Gründer der „Alfred Teves Maschinen- und Armaturenfabrik KG“ (später GmbH), 1922 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Frankfurt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Änderung des Wahlrechts zu den Beamtenvertretungen bzw. Durchführung der Wahlen nach dem Verhältniswahlsystem, Schaffung einer weiteren Stadtschulratstelle ab 01.04.1928, Erbbauvertrag des Hospitals zum heiligen Geist mit der Siedlungsgenossenschaft berufstätiger Frauen eGmbH über ein Grundstück an der Adickesallee.
  • Bei einem morgendlichen Brand in dem Destillationsgebäude der Deutschen Gasolinwerke, Daimlerstraße, entsteht durch brennende Ölbehälter hoher Sachschaden. Personen werden nicht verletzt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Vorlage des Haushaltsplanentwurfes für das Jahr 1928. In seiner Etatrede gibt Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) einen Überblick über die ökonomische Situation der Mainstadt – trotz wirtschaftlichem Aufschwung kein nennenswerter Rückgang der Arbeitslosenquote.
  • Infolge einer Explosion, eines damit verbundene Brandes und Zerstörungen in der Schaltanlage im Elektrizitätswerk I ist Frankfurt am Main für ca. 90 Minuten ohne elektrischen Strom. Die bereits auf Drehstrom umgestellten Stadtteile, ebenso wie die Straßenbahn, bleiben von der Störung verschont. Damit ist die Mainstadt bereits das zweite Mal innerhalb weniger Wochen (zuletzt am 21.12.1927) von einem gravierenden Stromausfall betroffen.
  • Tod des Chirurgen Geheimer Sanitätsrat Dr. med. Oscar (auch: Oskar) Pinner (1856-1928), seit 1883 in Frankfurt am Main, Chirurg am „Rothschild’schen Hospital“ (Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung, Röderbergweg) und am Bethanien-Krankenhaus, Vater der Malerin und Buchillustratorin Erna Pinner (1893-1987).
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ spricht der aus Wiesbaden stammende Schriftsteller und Journalist Dr. Alfons Paquet (1881-1944), seit 1918 dauerhaft in Frankfurt am Main ansässig, über seine Geburtsstadt.
  • Einmaliges Gastspiel der amerikanischen Schauspielerin und Diseuse Ruth Draper im Neuen Theater.
  • Am frühen Nachmittag tritt eine ca. dreißigminütige Unterbrechung in der Belieferung Frankfurts mit Drehstrom durch die Preußische Elektrizitäts-AG ein. Beim Versuch des Preußenwerks und des Bayernwerks ihre Hunderttausendvolt-Netze in Aschaffenburg zusammenzuschalten, wird ein Kurzschluss verursacht. Auch die Straßenbahn hat streckenweise keinen Strom.
  • 100. Geburtstag des früheren Oberbürgermeisters (1880-1890) Dr. jur. h.c. Johannes Franz von Miquel (1828-1901), Frankfurter Ehrenbürger (1890), Ehrengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Ausführung außergewöhnlicher Straßenbauten, Austausch und Ankauf von Grundstücken, Legung von Wasserleitungen.
  • Fastnacht-Dienstag: Große karnevalistische Sitzung des Turnvereins Vorwärts 1882 Bockenheim.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: u.a. Ausführung von städtischen Notstandsarbeiten.
  • Hauptversammlung der Frankfurter Bibliophilengesellschaft.
  • 70. Geburtstag des Pfarrers Prof. Wilhelm Bornemann (1858-1946), von 1902 bis 1931 Pfarrer der Nikolaikirche, seit 1906 Senior und Präsident der Evangelischen Landeskirchenversammlung.
  • Eröffnung der Nußberg-Drogerie im Gallusviertel.
  • Einmaliges Gastspiel mit der Tänzerin Valeska Gert im Opernhaus.
  • Doppelfeier (Akademische Feier, umfangreiches Festprogramm, Festschriften, Sonderschau, Festbankett) anlässlich des 100jährigen Jubiläums des ältesten der großen Männerchorvereine Frankfurts, des „Frankfurter Liederkranzes“, und des 90jährigen Jubiläums der mit ihm verbundenen „Mozart-Stiftung“. In Manskopfs Musikhistorischem Museum wird zusätzlich eine historische Sonderschau gezeigt.
  • Der langjährige Stadtrat Dr. Friedrich Hiller (1868-1935) wird im Rahmen einer Magistratssitzung von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) in den Ruhestand verabschiedet.
  • 7. ordentliche Sitzung des Landeseisenbahnrates Frankfurt am Main, der die Reichsbahndirektionsbezirke Kassel, Mainz und Frankfurt am Main umfasst.
  • Feierliche Einweihung des „St. Markus-Krankenhauses“ des Bockenheimer Diakonissenvereins – hervorgegangen aus dem Bockenheimer Diakonissenheim Falkstraße. Der Name stammt von der Evangelischen Markusgemeinde in Bockenheim.
  • Grundsteinlegung der katholischen „Heilig-Kreuz-Kirche“ im Stadtteil Bornheim am Bornheimer Hang.
  • Der Preußische Landtag in Berlin nimmt den Gesetzesentwurf über die Erweiterung des Stadtkreises Frankfurt am Main und die Neueinteilung von Landkreisen im Regierungsbezirk Wiesbaden mit großer Mehrheit endgültig an.
  • (Nichtöffentliche) Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl eines besoldeten Stadtrats für die Leitung des städtischen Verkehrs- und Wirtschaftsamtes. Gewählt wird Dr. August Lingnau (1890-1960). Im Anschluss daran Beginn der dreitägigen (20,. 21. u. 22.03.) Haushaltsdebatte: Des Weiteren ermächtigt die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat zur Aufnahme einer Inlandsanleihe von zwanzig Millionen Mark zur Abdeckung extraordinärer, von den städtischen Körperschaften bereits früher genehmigten Aufwendungen. Davon entfallen rund zehn Millionen Mark auf den städtischen Wohnungsbau der letzten beiden Jahre, jeweils über vier Millionen Mark auf den Straßenbau und auf Kanalbauten sowie 1,72 Millionen Mark auf die Niddaregulierung.
  • Bei einem schweren Brandunglück auf dem Kohlenschiff Gelderland II im Osthafen wird ein 41jähriger Matrose tödlich verletzt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Fortsetzung der dreitägigen Haushaltsdebatte. Abschluss eines Stromlieferungsvertrages mit dem Deutschen Reich (Reichswasserstraßenverwaltung), Beschaffung von zwanzig Kraftomnibussen für die städtische Straßenbahn, Gewährung einer einmaligen finanziellen Unterstützung des Frankfurter Motettenchors im Interesse der Ergänzung des Schulmusikunterrichts.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Fortsetzung der dreitägigen Haushaltsdebatte.
  • Einmaliges Tanzgastspiel im Opernhaus mit der Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca („Palucca Schule“, Dresden).
  • Großer Gesellschaftsabend mit anschließendem Ball des Frankfurter Automobil-Club e. V. im Hotel „Frankfurter Hof“ – zum ersten Mal nach dem Ersten Weltkrieg.
  • 20jähriges Jubiläum des „Mieter-Schutz-Vereins Frankfurt am Main“ – es erscheint eine Sonderausgabe der Frankfurter Mieterzeitung.
  • Am Abend kommt es an verschiedenen Stellen der Altstadt wiederholt zu Schießereien und Prügeleien zwischen Anhängern der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der NSDAP.
  • Ausstellung „Wege zur Lebensgestaltung“ im Hause „Werkbund“ am Messegelände.
  • Während einer Kundgebung der NSDAP auf dem Römerberg kommt es durch massive Störungen von Anhängern der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Schüsse fallen; infolge des darauf entstehenden Tumults werden einige Personen verletzt. Die Polizei räumt den Römerberg und die angrenzenden Straßen.
  • Akademische Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Drogistenfachschule zu Frankfurt am Main in der Aula der Berufsschule 5 für Bekleidungs- und Nahrungsgewerbe.
  • Inkrafttreten des Gesetzes über die Erweiterung des Stadtkreises: Eingemeindung der Stadt Höchst am Main mit ihren Vororten (Sindlingen, Zeilsheim und Unterliederbach) und Orten aus dem Landkreis von Höchst: Griesheim, Sossenheim, Schwanheim und Nied sowie aus dem Landkreis Hanau: Fechenheim. Die Einwohnerzahl von Frankfurt am Main beträgt nunmehr 548.000 Personen.
  • Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) ernennt den Kunsthistorikers Prof. Georg Swarzenski (1876-1957), seit 1906 Leiter des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen Galerie, zum Generaldirektor der Städtischen Museen (Historisches Museum, Kunstgewerbemuseum, Städtische Galerie und Städtische Skulpturensammlung im Liebieghaus).
  • Gründung des Meeresbiologischen Forschungsinstituts (Forschungsanstalt Senckenberg) des Senckenberg-Instituts Frankfurt am Main in Wilhelmshaven.
  • 80. Geburtstag des Kaufmanns und Mitbegründers und Vorstandsmitglied des Frankfurter Demokratischen Vereins, Julius Rothenberger.
  • Allgemeine, überparteiliche Bismarckgeburtstagsfeier der Frankfurter Bismarckgemeinde im Palmengarten mit dem Festredner Prof. Walter Platzhoff (1881-1969), seit 1923 Historiker an der Universität Frankfurt.
  • Gründung der Ortsgruppe Frankfurt des „Deutschen Auto-Clubs“ (DAC) im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Tod des langjährigen Pfarrers der französisch-reformierten Gemeinde, Charles Eugen Correvon (1856-1928).
  • Festakt der Stadt Frankfurt im Kaisersaal des Römers zu den am 01.04. d. J. vollzogenen Eingemeindungen der sechs Orte Höchst, Schwanheim, Nied, Griesheim, Sossenheim und Fechenheim in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945).
  • Die interalliierte Rheinlandkommission (die Vertretung der Besatzungsmächte nach dem Ersten Weltkrieg) erhebt Einspruch gegen das preußische Eingemeindungsgesetz – zieht ihn am 19.04. d. J. dann wieder zurück.
  • Der Magistrat beschließt, dem vereinigten städtischen Wohlfahrts- und Jugendamt die Bezeichnung „Fürsorgeamt“ zu verleihen.
  • Feierliche Einweihung der neuen evangelisch-lutherischen Gustav-Adolf-Kirche im Stadtteil Niederursel.
  • Wiedersehensfeier anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Realschule („Samson Raphael Hirsch-Schule“) der Israelitischen Religionsgesellschaft im Volksbildungsheim.
  • Offizielle Eröffnung der Sonderausstellungen im Beethovensaal auf dem Messgelände, die im Rahmen der am 22.04. d. J. beginnenden Frühjahrsmesse veranstaltet werden.
  • Akademische Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Realschule („Samson Raphael Hirsch-Schule“) der Israelitischen Religionsgesellschaft im großen Saal des Zoologischen Gartens. Die Festansprache hält Studiendirektor Prof. Dr. Elias Fink.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Jahrestagung der Deutschen Anatomischen Gesellschaft im Anatomischen Institut der Universität Frankfurt, samt städtischem Empfang im Kaisersaal des Römers (18.04.).
  • „Frankfurter Frühlingswoche“: Sonderausstellung „Das flache Dach“ im Rahmen der Baumesse.
  • Sonderausstellung „Französische Gastronomie“ im Rahmen der Internationalen Frankfurter Frühjahrsmesse (22.-25.04. d. J.).
  • Anerkennung der Synagogengemeinde „Israelitische Religionsgesellschaft“ in Frankfurt am Main als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die „Israelitische Religionsgesellschaft“ ist berechtigt, von ihren Mitgliedern auf Grund einer von ihr festzustellenden Steuerordnung Steuern zu erheben.
  • Feier anlässlich des 125jährigen Bestehens der Musterschule und der von ihr im Jahre 1876 abgezweigten Elisabethenschule. Die Musterschule wurde 1803 als „Neue Bürgerschule“ gegründet und erhielt 1804 den Titel „Musterschule“ – die erste neusprachliche Schule in Frankfurt am Main.
  • 70. Geburtstag des Frankfurter Malers und Bildhauers Johann Heinrich Limpert (1858-1938), Mitglied der Frankfurter Künstlergesellschaft.
  • Tagung der Gesellschaft für physische Anthropologie im Anatomischen Institut der Universität Frankfurt, samt städtischem Empfang im Kaisersaal des Römers (18.04.).
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • 70. Geburtstag des Dirigenten und Komponisten Siegfried Ochs (1858-1929), von 1882 bis 1920 Leiter des „Siegfried Ochs’schen Gesangvereins“ (später „Philharmonischer Chor“), 1905 Dirigent des Frankfurter Rühlschen Gesang-Vereins, wiederholt Preisrichter bei den Sängerfesten in der Frankfurter Festhalle.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Internationale Frankfurter Messe: Frühjahrsmesse.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung und Verpflichtung der für die neu eingemeindeten Vororte (Höchst/M., Fechenheim, Griesheim, Schwanheim, Nied und Sossenheim) gewählten Stadtverordneten, Amtseinführung und Verpflichtung des besoldeten Magistratsmitglieds, Stadtrat Dr. August Lingnau (1890-1960). Zustimmung zu den Ortssatzungen zur Durchführung der Eingemeindungsverträge. Im Rahmen der nichtöffentlichen Sitzung erwählt die Stadtverordnetenversammlung einstimmig auf die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren: Bürgermeister Dr. Bruno Müller (1889-1968) zu Höchst am Main zum besoldeten Magistratsmitglied (Dezernent der Stadtwerke).
  • Gründung der „Sportgemeinschaft 1928 Frankfurt am Main e. V.“ (ursprünglich: Straßenbahner-Sportverein).
  • 82. ordentliche Generalversammlung der Witwen- und Waisenkasse für angestellte Kaufleute.
  • Dreitägige internationale Tagung der permanenten Standardisierungskommission des Hygienekomitees des Völkerbundes im chemotherapeutischen Forschungsinstitut „Georg-Speyer-Haus“. Thema: Standardisierung von Impfstoffen.
  • Über die Mainstadt geht ein schweres Frühlingsunwetter nieder, das entgegen den sonstigen Gewitterbahnen von Osten nach dem Taunus zieht. Besonders betroffen sind die östlichen und nördlichen Stadtteile Frankfurts. Zahlreiche Bäume stürzen um, Keller überfluten, Telegraphenstangen werden umgelegt, der Straßenbahnbetrieb wird teilweise gestört. Menschen werden nicht verletzt.
  • Akademische Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Vereins „Weibliche Stadtmission“ und der Eröffnung des neuen Heimes, Seilerstraße.
  • Die Frankfurter Straßenbahner treten in den Ausstand: Eine Hauptforderung betrifft deren Anliegen, als städtische Angestellte anerkannt zu werden. Am 04.05. d. J. kommt es bei den Schlichtungsverhandlungen zu einer Einigung, die vor allem Lohnerhöhungen betreffen. Am Abend des 05.05. d. J. erfolgt die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebes.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Amtseinführung des besoldeten Magistratsmitglieds, Stadtrat Dr. Bruno Müller (1889-1968) (Dezernent der Stadtwerke), Zustimmung zur Ortssatzung über die Organisation des Verwaltungsbezirks Höchst, Gewährung finanzieller Mittel zu Straßenherstellungen.
  • Tod des Kommunalpolitikers Prof. Heinrich Bleicher (1861-1928), 1890 als Direktor des Statistischen Amtes nach Frankfurt am Main berufen, von 1906 bis 1925 Stadtkämmerer, langjähriger Dozent für Statistik und Finanzwissenschaft an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften und an der Universität Frankfurt.
  • Festakt anlässlich des 100jährigen Bestehens der Frankfurter Berufsschule in der Aula der Berufsschule, Moltkeallee [heute: Hamburger Allee]. Vor 100 Jahren eröffnete die Polytechnische Gesellschaft die erste Gewerbeschule in der Mainstadt. Zugleich wird der Einführung der Berufsschulpflicht in Frankfurt am Main vor 25 Jahren gedacht.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Turnvereins Ginnheim, verbunden mit einem Gau-Gerätewettturnen des Main-Taunus-Gaues.
  • Frankfurter Großflugtag auf dem Flugplatz Rebstock, veranstaltet vom Frankfurter Verein für Luftfahrt.
  • Beim Absturz eines Großflugzeuges der Lufthansa – eine dreimotorige Junker „D 1069“ – in der Nähe von Rödelheim aus geringer Höhe wird das Flugzeug vollständig zertrümmert. Menschenleben kommen nicht zu Schaden. Zwei Passagiere tragen leichte Verletzungen davon. Das Flugzeug befand sich vom Frankfurter Flugplatz auf dem Flug nach Hamburg.
  • Gründung der Frankfurter Ortsgruppe der „Kant-Gesellschaft“. Erster Vorsitzender ist Prof. Hans Cornelius (1863-1947), 1914 erster Ordinarius für Philosophie an der Universität Frankfurt, zweiter Vorsitzender: Prof. Max Scheler (1874-1928), Ordinarius für Erkenntnistheorie, Politik und Moral an der Universität Frankfurt. Als Geschäftsführer fungiert Privatdozent Dr. Max Horkheimer (1895-1973), Lehrbeauftragter für die Geschichte der neueren Philosophie an der Universität Frankfurt, seit 1930 Ordinarius für Sozialphilosophie und Leitung des Instituts für Sozialforschung. Organisatorischer ‚Kopf’ der „Kritischen Theorie“ („Frankfurter Schule“).
  • 60. Geburtstag des Oberbürgermeisters Dr. Ludwig Landmann (1868-1945). Reichskanzler Wilhelm Marx gratuliert dem ‚Geburtstagskind’ im Namen der Reichsregierung. Die juristische Fakultät der Universität Frankfurt verleiht OB Landmann die Würde eines Dr. jur. h.c.
  • Festakt anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Frankfurter Ortsgruppe des „Reichsverbandes der Deutschen Versicherungs-Generalagenten (RVG) e. V.“ (Berlin) im Bürgersaal des Rathauses.
  • Tod des Philosophen Prof. Max Scheler (1874-1928), seit 1919 Ordinarius Universität Köln, seit 1928 Ordinarius für Erkenntnistheorie, Politik und Moral an der Universität Frankfurt.
  • Reichstagswahlen und gleichzeitig Kommunalwahlen: Gewinner sind die Sozialdemokraten, die von den 85 Stadtverordnetenmandaten 29 für sich gewinnen; die Deutsche Demokratische Partei (DDP) erhält sieben und das Zentrum neun Sitze. Bei den Stadtverordnetenwahlen entfallen auf Groß-Frankfurt folgende Ergebnisse (in der Reihenfolge der Wahlliste): Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 93.999 Stimmen (29 Sitze), Deutschnationale Volkspartei (DNVP) 23.288 (7 Sitze), Zentrumspartei 31.045 (9 Sitze), Deutsche Volkspartei (DVP) 29.974 (9 Sitze), Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 36.823 (11 Sitze), Deutsche Demokratische Partei (DDP) 23.850 (7 Sitze), Links-Kommunisten 1.218, Wirtschaftspartei 16.092 (4 Sitze) , NSDAP 12.932 (4 Sitze), Volksrechtspartei 3.658 (1 Sitz), Evangelische Volksgemeinschaft 4.063 (1 Sitz), Unabhängige Sozialisten 928 (-), Arbeitnehmergruppe 10.479 (3 Sitze), Liste Karl Wassmann (1885-1941) 1.333 (kein Sitz) und Kommunale Bürgerpartei 536 Stimmen (kein Sitz). Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 85 Sitzen, davon entfallen vier auf den Stadtteil Höchst, 81 auf das übrige Frankfurt. Die Vermehrung gegenüber der bisherigen Zahl der Stadtverordneten beträgt 14 Mandate.
  • Tod des Papierfabrikanten und Kommunalpolitikers, Kommerzienrat Wilhelm Flinsch (1841-1928), von 1874 bis 1878 Stadtverordneter, stellvertretender Vorsitzender des Vereins deutscher Papierfabrikanten.
  • Bei einem früh morgendlichen Großfeuer im Haus Börnestraße 35 entsteht hoher Sachschaden. Ein Kind erleidet leichte Brandverletzungen.
  • Trauerfeier für den am 19.05. d. J. verstorbenen Philosophen Prof. Max Scheler (1874-1928), 1928 Ordinarius für Erkenntnistheorie, Politik und Moral an der Universität Frankfurt, im Ehrenhof der Universität.
  • „Johann Strauß-Abend“ im Opernhaus zugunsten der Wegscheide unter musikalischer Leitung von Prof. Clemens Krauß (1893-1954), seit 1924 Intendant des Frankfurter Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte.
  • Dritter Reichsjugendtag des Zentralverbandes der Angestellten (ZDA) mit einer Begrüßungsfeier im Bachsaal auf dem Festhallengelände (26.05.), einer Kundgebung am Römerberg, einem Festzug zum Ostpark und sportlichen Wettkämpfen auf den Ostparkwiesen (27.05.) sowie Besichtigungen der Museen und Sehenswürdigkeiten, des Palmengartens, Zoologischen Gartens und des Stadions (28.05.).
  • Gründung der „Schützengesellschaft Sindlingen“.
  • Tod des Mathematikers, Geheimen Regierungsrat Prof. Arthur Schoenflies (1853-1928), 1914 bis 1922 ordentlicher Prof. Universität Frankfurt am Main, 1922 Rektor ebd.
  • Bei einem Großfeuer in der Altstadt, Kannengießergasse 12, entsteht hoher Sachschaden. Einige Bewohner ziehen sich Brandverletzungen zu.
  • Katholische Protestversammlung des Frankfurter Katholikenkomitees im Saalbau gegen die Vorgänge in Mexico, in Anwesenheit des Erzbischofs von Durango, Monsignore José María Gonzáles Valencia.
  • Verbandstag des Verbandes freireligiöser Gemeinden Deutschlands, veranstaltet von der Freireligiösen Gemeinde Frankfurt am Main, mit einer öffentlichen Kundgebung im Volksbildungsheim.
  • Erster Deutscher „Schwere Artilleristen“-Tag nach dem Ersten Weltkrieg in der Festhalle.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Eröffnung der neuen Frankfurter Großmarkthalle für den lokalen Lebensmittelmarkt. Der Umzug der Händler vollzieht sich bereits am 02.06. d. J. Die Erzeuger und Kleinhändler treten heute zum ersten Mal in der neuen Zentralmarkthalle auf.
  • Offizielle Amtseinführung des neuen Universitätskurator, Dr. Kurt Riezler (1882-1955), in Anwesenheit des preußischen Unterrichtsminister, Prof. Dr. Carl Heinrich Becker und des Vorsitzenden des Kuratoriums, Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: erste Zusammenkunft des neugewählten Stadtparlaments. Tagesordnung: Einführung und Verpflichtung der neugewählten Stadtverordneten, Wahl des Vorstandes der Stadtverordnetenversammlung für 1928, Wahl der ständigen Ausschüsse für 1928, Zukunft der Frankfurter Messe.
  • Tagung der Bezirksberufskonferenz der Musiklehrergruppe des Deutschen Musikerverbandes.
  • Offizielle Amtseinführung des Kunsthistorikers, Prof. Dr. Georg Swarzenski (1876-1957), in das neu geschaffene Amt eines Generaldirektors der städtischen Museen im Hörsaal des Städelschen Kunstinstituts.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • 60. Geburtstag des Journalisten Rudolf Geck (1868-1936), seit 1898 Mitarbeiter der Feuilletonredaktion der „Frankfurter Zeitung“, von 1907 bis 1924 und von 1933 bis 1936 Leiter der Feuilletonredaktion. Theaterkritiker.
  • Bei Zusammenstößen von Mitgliedern des Roten Frontkämpferbundes (RFB) der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) mit der Polizei am Eisernen Steg kommt es zu Festnahmen; einige Personen werden verletzt.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Niederursel.
  • Festakt anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Historischen Museums zu Frankfurt am Main im Kaisersaal des Römers. Die Festansprache hält Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945). Im Anschluss daran offizielle Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Aus Alt-Frankfurter Bürgerhäusern“ im Historischen Museum.
  • Feierliche Enthüllung einer mit Unterstützung Frankfurter Bürger geschaffenen Gedenktafel am Geburtshaus (Kleine Sandgasse 2 [heute: Sandgasse]) des Frankfurter Malers und Kunsthistorikers Otto Cornill (1824-1907), Schöpfer und erster Direktor des Historischen Museums. Die Festansprache hält Stadtrat Dr. Max Michel (1888-1941). Die Tafel ist entworfen vom Bildhauer Josef Hartwig (1880-1955).
  • Gedächtnisfeier für die gefallenen Akademiker Frankfurts und Straßburgs im Ehrenhof der Universität Frankfurt.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Ausstellung „Aus Alt-Frankfurter Bürgerhäusern“ im Historischen Museum anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Historischen Museums zu Frankfurt am Main.
  • Akademische Feier in Dr. Hoch’s Konservatorium anlässlich des 50jährigen Jubiläums dieser Musikakademie samt Festkonzert im Saalbau.
  • „Sommer der Musik“ und Internationale Ausstellung „Musik im Leben der Völker“, eröffnet mit einem Festakt in der Oper.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Neuwahl der dreizehn unbesoldeten Magistratsmitglieder, die durch die Neuzusammensetzung der Bürgerschaftsvertretung notwendig geworden ist. Des Weiteren: Neubau der Eisenbahnbrücke über die Nidda bei Rödelheim, Bereitstellung von Ersatzgelände für Kleingärtner infolge der Umkanalisierung des Untermains.
  • 50jähriges Jubiläum des Historischen Museums zu Frankfurt am Main.
  • Dritte ordentliche Generalversammlung der Südwestdeutschen Luftverkehrs AG im Rathaus.
  • Radrennen auf der Frankfurter Stadionbahn.
  • Erste Tagung des Deutschen Republikanischen Lehrerbundes seit seiner Gründung im Jahre 1921, im Festsaal der Berufsschule III. Thema der Tagung: „Wie erziehen wir republikanische Menschen?“
  • Kongress des Einheitsverbandes der deutschen Eisenbahner im großen Saal des Zoologischen Gartens.
  • 85. Geburtstag des Bankiers, Stifters und Kunstsammlers Maximilian Benedikt von Goldschmidt-Rothschild (1843-1940), 1862 Eintritt in das väterliche Bankgeschäft, das er gemeinsam mit seinem Bruder bis 1893 führte, Stifter der Universität Frankfurt sowie zahlreicher kultureller und sozialer Einrichtungen in der Mainstadt. Förderer des Frankfurter Kunstvereins, des Städelschen Kunstinstituts und des Kunstgewerbemuseums.
  • 100jähriges Jubiläum der Firma Hoelzle & Chelius, Katharinepforte – Parfümerien sowie Artikel zur Kranken- und Säuglingspflege.
  • Jubiläumstagung des „Bundes Deutscher Architekten“ mit einer akademischen Feier im Städelschen Kunstinstitut, der Eröffnung der Jubiläumsausstellung, einer Rheinfahrt und einem städtischen Empfang durch Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) (am 22.06.). Die Gründung des „Bundes Deutscher Architekten“ erfolgte vor 25 Jahren in Frankfurt am Main.
  • Internationale Jubiläums Regatta auf dem Main – Gerbermühle - Obermainbrücke – anlässlich des 40jährigen Bestehens des Frankfurter Regatta-Vereins.
  • Dritte Rheinische Dichtertagung mit einem festlichen Zusammensein bei Baron von Goldschmidt-Rothschild in dessen Schloss am Grüneburgweg (22.06.), einer Aussprache der Dichter im Bürgersaal des Römers (23.06.), einer Lesung aus den Werken rheinischer Dichter im Schauspielhaus (23.06.) sowie einer Matinée der rheinischen Dichter im Schauspielhaus (24.06.).
  • Feierlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Sossenheim.
  • 75. Feldbergfest mit Turnwettkämpfen, Weihespielen und Sonnenwendfeier.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung der neugewählten unbesoldeten Magistratsmitglieder; Beschlossen wird mit allen Stimmen gegen die der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der NSDAP, die Option für die Erwerbung der Kunstschätze des (aufzulösenden) Sigmaringer Museums wahrzunehmen. Dadurch werden wertvolle Bestände der bedeutenden Sammlung dem Besitz des Städelschen Kunstinstituts gesichert. Mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und des Zentrums Annahme eines dringlichen Antrages, für die bevorstehende Verfassungsfeier des republiktreuen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, zu der aus ganz Deutschland viele Tausende Reichsbannermitglieder nach Frankfurt am Main kommen werden, einen Betrag von 20.000.- Mark zur Verfügung zu stellen.
  • Auflösung der 1887 von der Freiin Hannah Louise von Rothschild (1850-1892) zum Andenken an ihren 1886 verstorbenen Vater, Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886), geschaffenen Stiftung „Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentlichen Bibliothek“ durch staatliche Genehmigung. Die Stadtgemeinde Frankfurt am Main übernimmt die Verwaltung der Bibliothek, die nunmehr der Leitung der Städtischen und Universitätsbibliotheken unterstellt wird.
  • 100jähriges Jubiläum des Frankfurter Hauptfriedhofs.
  • Im Rahmen des „Internationalen Kongresses für Wohnungswesen und Städtebau“ in Paris Gründung eines „Internationalen Verbandes für Wohnungswesen“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Sekretariat nimmt seine Arbeit Mitte September d. J. in Frankfurt am Main auf. Die konstituierende Versammlung des „Internationalen Verbandes für Wohnungswesen“ findet am 12./13.01.1929 in der Geschlechterstube des Römers statt.
  • Tod des Weinhändlers und Gründers des „Musikhistorischen Museums“, Friedrich Nicolas Manskopf (1869-1928), Organisator zahlreicher musikhistorischer Ausstellungen – zuletzt 1928 anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Frankfurter Liederkranzes und des 90jährigen Jubiläums der Mozart-Stiftung. Seine umfängliche Musikaliensammlung gelangt als Schenkung an die Stadt Frankfurt am Main.
  • Zum Rektor der Universität Frankfurt für das Studienjahr 1928/29 wird der ordentliche Professor des Strafrechts und Strafprozessrechts, Geheimer Justizrat Dr. Joseph Heimberger (1865-1933), seit 1925 Ordinarius an der Universität Frankfurt, gewählt.
  • Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins: „Frankfurt im Bild“.
  • 60. Geburtstag des Schriftsteller und Journalisten Dr. Rudolf Presber (1868-1935), 1894 bis 1899 Feuilletonredakteur beim Frankfurter Generalanzeiger („Frankfurter Spaziergänge“), später freier Schriftsteller. Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) übermittelt dem Dichter namens des Magistrats ein Glückwunschschreiben.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim.
  • Bei einem schweren Omnibusunglück auf der Sossenheimer Landstraße in der Nähe der Ringofenziegelei von Gebr. Nikol erleiden infolge eines von der Fahrbahn abkommenden Busses etwa zwanzig Personen Verletzungen.
  • 50jährigers Jubiläum des Städtischen Historischen Museums.
  • Städtischer Empfang der Ozeanflieger Hauptmann a. d. Hermann Köhl und Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld auf dem Flugplatz Rebstock.
  • 70. Geburtstag des Schauspielers Arthur Bauer (1858-1931), seit 1895 Ensemblemitglied der Frankfurter Städtischen Bühnen, 1927 Ruhestand und Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen.
  • Außerordentliche Generalversammlung des „Verbandes für Freidenkertum und Feuerbestattung e. V.“ (Berlin) im Volksbildungsheim.
  • 50jähriges Jubiläum des vom Frauenbildungsverein (1876 gegr.) ins Leben gerufenen Kindergartens (Töngesgasse 40, später Hochstraße) – das städtische Kindergärtnerinnen-Seminar Frankfurt am Main. Junge Mädchen treten als Schülerinnen in Kurse ein und werden als Kinderpflegerinnen bzw. Kindergärtnerinnen bezeichnet, Die Einrichtung verfolgt von Anfang an den Zweck, Berufskräfte auszubilden.
  • Radrennen „Großer Preis von Frankfurt“ im Stadion.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ liest der Schriftsteller Walter Hasenclever aus eigenen, unveröffentlichten Werken.
  • XIII. deutscher Stenographentag der Gabelsberger Stenographen, veranstaltet vom Deutschen Stenographenbund Gabelsberger 1868, in den Räumen der Kegler-Vereinigung Frankfurt am Main, Wingertstraße.
  • Stadtbaurat Ernst May empfängt in den Räumen des städtischen Hochbauamtes eine französische Studienkommission (Architekten, Unternehmer u.a.), die vom französischen Arbeitsminister Louis Loucheur beauftragt ist, die neuzeitliche Bauweise in Deutschland zu studieren.
  • Auf dem Arbeitsamt in der Großen Friedberger Straße kommt es zu einem blutigen Attentat: Ein zwanzigjähriger Arbeitsloser schießt auf einen Arbeitsvermittlungsbeamten und trifft diesen in die Wange. Der Täter kann flüchten.
  • Gründung des „Vereins zur Aufrechterhaltung der Frankfurter Messen“.
  • 85. Geburtstag des Chemiker, Großindustriellen und Stifters Geheimer Kommerzienrat Prof. Dr. Leo Gans (1843-1935), Wegbereiter der Farbenchemie, 1925 Aufsichtsrat der IG Farbenindustrie AG, Förderer von Wissenschaft und Kunst, Erster Vorsitzender des Physikalischen Vereins, Vorsitzender des Frankfurter Vereins für Luftfahrt, Initiator und Präsident der Internationalen Luftfahrt-Ausstellung (ILA) (1909), Förderer der Universität Frankfurt, Mitglied des Kuratoriums und des Großen Rats der Universität Frankfurt, Ehrensenator und Ehrendoktor der Medizin und der Naturwissenschaft ebd., Vorsitzender und Ehrenmitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (SNG), Vorstandsmitglied der 1887 gegründeten „Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentlichen Bibliothek“. Die Stadt Frankfurt am Main ernennt Prof. Leo Gans aus Anlass seines 85. Geburtstages zum neunten Ehrenbürger der Mainstadt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) teilt mit, dass der Magistrat beschlossen habe, dem Geheimrat Dr. Leo Gans (1843-1935), anlässlich seines 85. Geburtstages am 04.08. d. J., als Pionier der chemischen Industrie und als eifrigem Förderer von Kultur und sozialen Einrichtung, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Frankfurt am Main – der neunte Ehrenbürger seit 1795, jedoch der erste gebürtige Frankfurter – zu verleihen. Die Stadtverordneten stimmen diesem Antrag zu. Außerdem beschließen die Mandatsträger den Erwerb eines Grundstücks in der Schwanheimer Gemarkung („Euler’sche Grundstücke“) für Siedlungszwecke. Dort in der Gegend der Klärbecken bei Niederrad, dicht am Main, hat der Frankfurter Flieger und Flugzeugkonstrukteur August Euler (1868-1957) im Jahre 1910 eine großes Gelände erworben und darauf eine Flugzeugfabrik errichtet.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Stadtbaurat Ernst May (1886-1970) legt ein Vier-Jahres-Bauprogramm mit einer jährlichen Bauleistung von 4.000 Wohnungen in Höhe von 65 Millionen Mark vor.
  • Offizielle Verfassungsfeier – neunter Jahrestag der Weimarer Verfassung – und Reichsbannertag („Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“) in Frankfurt am Main: Der geschäftsführende Vorsitzende des Kuratoriums der Universität Frankfurt, Prof. Kurt Riezler (1882-1955), hält in der Paulskirche zur Bundesverfassungsfeier des republiktreuen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold die Festansprache. Außerdem veranstaltet der „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ in der Festhalle eine offizielle Kundgebung, an der auch Frankfurts Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) teilnimmt. Im Anschluss an den feierlichen Teil findet auf dem Festhallengelände ein Volksfest statt.
  • Jahnfeier des Gaues „Turnerschaft Frankfurt am Main“ in der Paulskirche, zum Gedächtnis des 150. Geburtstages des „Turnvaters“ Ludwig Jahn (1778-1852).
  • Offizieller Empfang der deutschen Olympiafechter im Haus der Fechter. Die Stadt Frankfurt lässt den Olympiasiegern - im Rahmen der IX. Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam – die Stadion-Plakette überreichen. Die Frankfurter Schillerschule, deren Prima die Weltmeisterin im Fechten und Olympiasiegerin, die aus Offenbach/M. stammende Helene Mayer (1910-1953) zu ihren Schülerinnen zählt, veranstaltet anlässlich des sportlichen Erfolgs (Goldmedaille: Frauen-Florett, Einzel) der 17jährigen Primanerin einen Kommers, dem die oberen Klassen und das Lehrerkollegium beiwohnen.
  • 100jähriges Jubiläum der Firma August Marx, Große Bockenheimer Straße – 100 Jahre Frankfurter Metzger-Handwerk.
  • Pferderennen („Großer Preis von Frankfurt“) auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Der bekannte belgische Bahnradfahrer Gustave Lejour, der am 25.08. d. J. bei den Steherrennen in Frankfurt am Main starten sollte, stößt bei einer Trainingsfahrt auf der Frankfurter Stadionbahn mit einem gleichzeitig trainierenden Frankfurter Sportler zusammen und verletzt sich dabei tödlich.
  • 50. Geburtstag des Kunsthistorikers Dr. Friedrich, gen. Fritz, Wichert (1878-1951), von 1907 bis 1909 wissenschaftlicher Assistent am Städelschen Kunstinstitut, Kunstreferent der „Frankfurter Zeitung“, 1909 bis 1922 Gründungsdirektor der Mannheimer Kunsthalle, seit 1923 in Frankfurt am Main mit der Neugliederung des Kunstschulwesens betraut, Anhänger der Ideen des Bauhauses, Leiter der Kunstgewerbeschule, Stadtkunstwart und Denkmalpfleger für Hessen-Nassau (1924-1930), seit 1928 Mitherausgeber der Monatsschrift „Das Neue Frankfurt“.
  • Tod des Lehrers und Astronomen Prof. Theobald Epstein (1836-1928), von 1869 bis 1908 Lehrer für Mathematik und Physik am Philanthropin, städtischer Armenpfleger.
  • Offizieller Eröffnungsakt der Ausstellung der „Sigmaringer Sammlung“ im Städelschen Kunstinstitut.
  • Der 1927 am Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) erstmals verliehene Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main geht in diesem Jahr an den Arzt, Philosophen, Musiker und Theologen Prof. Albert Schweitzer (1875-1965). Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) nimmt in Anwesenheit des Preisträgers im Goethehaus die Ehrung vor. Am Abend findet eine Feier anlässlich der Verleihung des Frankfurter Goethepreises in der St. Lukaskirche im Stadtteil Sachsenhausen statt. Prof. Albert Schweitzer persönlich trägt Orgelwerke von Johann Sebastian Bach vor. Im Hörfunk spricht der in Frankfurt am Main lebende Schriftsteller und Journalist Dr. Alfons Paquet (1881-1944) über den Frankfurter Goethepreis mit anschließenden Orgelvorträgen von Prof. Albert Schweitzer.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Neuwahl der Vertreter der Stadt Frankfurt am Main in den Aufsichtsräten und Aktiengesellschaften und der Gesellschaften mbH. Nach dreistündiger Debatte genehmigt die große Mehrheit das vom Magistrat aufgestellte neue Wohnungsbauprogramm (1929-1932), das für die nächsten vier Jahre die Errichtung von jeweils 4.000 Wohnungen vorsieht und mit rationellsten Bau- und Finanzierungsmethoden durchgeführt werden soll. Es handelt sich um ein Gesamtprojekt von ca. 165 Millionen Mark; finanzielle Mittel zur Beschaffung von Hausnummerschildern für die Umnummerierung der Eckhäuser und die Nummerierung der Hinterhäuser sowie für die Unterhaltungsarbeiten an den Gebäuden der „Freiherrlich Carl Rothschild’schen öffentlichen Bibliothek“.
  • Tagung des Finanzausschusses des Deutschen Städtetages im Rathaus.
  • 60. Geburtstag des langjährigen Leiters der Administration, Mitglied der Geschäftsführung der Frankfurter Societätsdruckerei, Fachschriftsteller und Lokalhistoriker Siegfried Nassauer (1868-1940).
  • Tagung des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses des Deutschen Städtetages im Rathaus.
  • 50jähriges Jubiläum des „Sängerchors des Lehrervereins zu Frankfurt a. M. e. V.“
  • Großflugtag auf dem Flugplatz Rebstock.
  • 8. Frankfurter Herbst-Regatta auf dem Main, veranstaltet vom Frankfurter Regattaverein.
  • 5. Turner-Staffel „Rund um Frankfurt“ (seit 1924) mit 94 Mannschaften und annähernd 1.700 Läufern. Nach Beendigung der Staffelläufe findet ein großer Werbezug vom Goethegymnasium zum Römerberg statt. Vor dem Römer wird eine „Jahngedächtnis- und Siegesfeier“ zur Erinnerung an den Initiator der deutschen Turnbewegung, Friedrich Ludwig Jahn (auch „Turnvater Jahn“ genannt) (1778-1852), abgehalten.
  • 150. Geburtstag des Dichters Clemens Brentano (1778-1842), aufgewachsen in Frankfurt am Main, wiederholte Aufenthalte in der Mainstadt.
  • Das Preisgericht spricht im Rahmen des Architekten-Wettbewerbs für das zu errichtende Altersheim der Henry- und Emma-Budge-Stiftung den ersten Preis dem Entwurf „Kollektiv“, der gemeinsam von den Architekten Ferdinand Kramer (1898-1985), Werner Max Moser (1896-1970), Mart Stam (1899-1986) und Erika Habermann (Frankfurt am Main) ausgearbeitet worden ist, zu.
  • 70. Geburtstag des Mediziners Prof. Carl von Noorden (1858-1944), Begründer der „Carl von Noorden-Klinik“, 1917 bis 1919 Stadtverordneter (Fortschrittliche Volkspartei, FVP). Aus diesem Anlass verleiht der Magistrat in Würdigung seiner hohen wissenschaftlichen Verdienste und seines regen Interesses am Gesundheitswesen Frankfurt die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Richtfest der katholischen „Heilig-Kreuz-Kirche“ im Stadtteil Bornheim am Bornheimer Hang.
  • Tod des Bankangestellten, Privatsekretärs und Francofurtensien-Sammlers Heinrich Stiebel (1851-1928), Prokurist im Bankhaus B. H. Goldschmidt, von 1894 bis zu seinem Tod Privatsekretär von Maximilian Benedikt Freiherr von Goldschmidt-Rothschild (1843-1940), Ehremitglied des „Bundes tätiger Altstadtfreunde“.
  • Düsseldorfer Kommunalpolitiker unter der Leitung von Oberbürgermeister Robert Lehr besuchen die Mainstadt und werden von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Römer offiziell begrüßt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Verkauf von Baugelände an der Homburger Landstraße und am Marbachweg, Erweiterung der Schweine- und Kleinviehschlachthalle sowie der Rampenanlage im städtischen Schlacht- und Viehhof, Herstellung freigewordener Amtsräume im Hause Bruchfeldstraße 83 für Wohnzwecke.
  • 50jähriges Jubiläum des Einzelhandelsunternehmens (Lebensmittel und Feinkost) „Schade und Füllgrabe AG“ mit Sitz in Frankfurt am Main.
  • Uraufführung von Leo N. Tolstois Komödie „Der erste Branntweinbrenner“ im Schauspielhaus.
  • Bei einem Großfeuer in einer Schreinerei, Scheidswaldstraße, entsteht hoher Sachschaden.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Städtischen Kindergärtnerinnen-Seminars im großen Saal des Volksbildungsheims (21.09.) sowie Kinderfest im Stadion, Große Festwiese und Waldtheater (22.09.).
  • 50jähriges Jubiläum von Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Feierliche Einweihung des Neubaus des Hauptzollamts- und Postzollamtsgebäudes am Domplatz.
  • Neunter Vertretertag des „Hilfsbundes für die Elsass-Lothringer im Reich, e. V.“ (Berlin) im Bürgersaal des Rathauses.
  • Im Rahmen der Internationalen Frankfurter Herbstmesse findet eine Maschinenschau in der Festhalle statt.
  • Internationale Nahrungs- und Genussmittelmesse.
  • Internationale Frankfurter Messe: Herbstmesse.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Eingehende Aussprache – in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) – über den Sonderbericht eines vom Hauptausschuss des Stadtparlaments eingesetzten Unterausschusses betr. die schwere Bemängelung an der wirtschaftlich-finanziellen Durchführung der „Internationalen Musikausstellung“ und des mit ihm verbundenen „Sommers der Musik“; Ausführung einer Saugzuganlage in der Heizungsanlage der Katharinenkirche, Errichtung von Wohngebäuden, Verkauf und Tausch von städtischen Grundstücken.
  • Gründung der Briefmarken-Sammler-Vereinigung MERKUR.
  • Der Liquidator der 1887 von der Freiin Hannah Louise von Rothschild (1850-1892) zum Andenken an ihren 1886 verstorbenen Vater, Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886), geschaffenen Stiftung „Freiherrlich Carl von Rothschild’schen öffentlichen Bibliothek“ aufgelösten Stiftung, Staatsrat Dr. Hermann Rumpf (1875-1942), übergibt – nach dem Auflösungsbeschluss des Stiftungsvorstandes vom Januar d. J. – das bewegliche Stiftungseigentum der Stadt Frankfurt am Main.
  • Gründung des „Vereins zur Aufrechterhaltung der Frankfurter Messen“ im Handelskammersaal. Vorsitzender ist der Industrielle und Stifter Geheimrat Dr. Arthur von Weinberg (1860-1943 Ghetto Theresienstadt).
  • Kammermusikabend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit Edwin Fischer (Klavier) und der Sängerin und Gesangspädagogin Lotte Leonard (Gesang) im Saalbau.
  • Feierliche Einweihung des neuen Boots- und Gesellschaftshauses der Frankfurter Rudergesellschaft „Germania e. V. 1869“, Schaumainkai, Ecke Holbeinstraße (06.10.) in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) sowie Taufe neuer Boote und deren Auffahrt (07.10.).
  • Große Flach- und Hindernis-Rennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Erste Frankfurter Internationale Getreidehandelstag der Frankfurter Börse, eröffnet in den Räumen des Hotels „Frankfurter Hof“, in der Festhalle.
  • Revue-Gastspiel „Es liegt in der Luft“ mit dem Leiter des „Deutschen Theaters“ in Berlin, Max Reinhardt, im „Neuen Theater“.
  • Tagung des 2. Deutschen Theologentags samt Tagung der „Gesellschaft für Kirchengeschichte“.
  • Premiere des Schauspiels „Oktobertag“ (1928) des Dramatikers Georg Kaiser im „Neuen Theater“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bewilligung von finanziellen Mitteln für die gärtnerische Anlage in der Siedlung „In der Römerstadt“, Erhebung von Schulbeiträgen zur Deckung der Unterhaltungskosten der Berufsschulen in der Mainstadt für das Rechnungsjahr 1928, Errichtung von Wohnungen im Stadtteil Oberrad, Erweiterung des Hauptfriedhofs.
  • Aus Anlass des 15jährigen Bestehens der Geschäftsstelle Frankfurt am Main der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden findet zum ersten Mal die 38. Vollversammlung der Handwerkskammer im Stadtverordneten-Sitzungssaal des Rathauses statt. Der Vollversammlung geht am 16.10. d. J. eine Vorstandssitzung der Handwerkskammer im Handwerkerhaus voraus.
  • Tod des Stadtrats a. D. Otto Zielowski (1866-1928), langjähriger Leiter der Lokalredaktion der sozialdemokratischen „Volksstimme“, 1905 bis 1919 Stadtverordneter (SPD), danach Stadtrat (u.a. für Wohnungswesen).
  • Vierte Frankfurter Junggeflügel-Schau in der Festhalle, veranstaltet vom Kreisverband Frankfurter Geflügelzucht-Vereine e. V.
  • Tod des Bankiers, Kunstsammlers und Stifters Henry Budge (1840-1928), großzügiger Mäzen der Universität Frankfurt, Gründer der Henry und Emma-Budge-Stiftung, mit dessen Mitteln das Henry und Emma-Budge-Heim errichtet worden ist. 1924 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Akademische Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Mitteldeutschen Buchhändlerverbandes“ (Sitz in Frankfurt am Main) gemeinsam mit dem „Verein der Buchhändler zu Frankfurt a. M.“.
  • Tod des Bezirksleiters des Deutschen Bauarbeiterverbandes im Bezirk Frankfurt und Hessen-Nassau, Heinrich Hüttmann (1868-1928), langjähriger Reichstagsabgeordneter und Frankfurter Stadtverordneter (SPD).
  • Offizielle Einweihung der neuen Großmarkthalle, Sonnemannstraße, als Ersatz für die Kleinmarkthalle – ein 250 Meter langer und 50 Meter breiter Stahlbeton-Schalenbau mit je einem quer liegenden siebenstöckigen Kopfbau an den Stirnseiten der eigentlichen Halle. Als Architekt zeichnet der künstlerische Direktor des städtischen Hochbauamtes, Martin Elsässer (1884-1957), verantwortlich.
  • Ausstellung „Das bildschaffende Kind“, veranstaltet vom Archiv für Kunsterziehung an höheren Schulen (Zeichenlehrer und -lehrerinnen in Frankfurt am Main), in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins.
  • Zweite Jahreshauptversammlung der Deutsch-Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Hessen und Hessen-Nassau im großen Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer.
  • Schubert-Gedenkfeier des „Kulturkartells der modernen Arbeiterbewegung Frankfurt am Main“ im Saalbau – anlässlich des 100. Todestages des österreichischen Komponisten Franz Schubert (1797-1828).
  • Tagung des „Reichsverbandes Deutscher Geschäfts- und Industrie-Hausbesitzer im Volksbildungsheim.
  • Kundgebung des Komitees für den Keren Hajessod (Palästina-Grundfonds) und der Frankfurter Zionistischen Vereinigung im großen Festsaal des Hotels „Frankfurter Hof“ zugunsten des Keren Hajessod – das jüdische Palästinawerk.
  • 60. Geburtstag des Chemikers Prof. Dr. Paul Duden (1868-1954), 1905 Leiter des Forschungslabors der Farbwerke Hoechst, seit 1914 Vorstandsmitglied der Hoechst AG, seit 1925 Vorsitzender des Direktoriums der Farbwerke Hoechst, IG-Vorstandsmitglied und Leiter der Betriebsgemeinschaft Mittelrhein der IG-Farbenindustrie, mitverantwortlich für die Eingliederung der Farbwerke Hoechst in die IG-Farbenindustrie AG.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ liest der Schriftsteller Robert Neumann aus seinem neuen Buch „Jagd auf Menschen und Gespenster“ (1928).
  • Akademischer Festakt des Rektoratswechsels in der Aula der Universität Frankfurt. Der scheidende Rektor Prof. Friedrich Ernst (gen. „Fritz“) Drevermann (1875-1932), seit 1919 Ordinarius für Paläontologie an der Universität Frankfurt, übergibt das Amt an den neuen Rektor, Geheimer Justizrat Prof. Joseph Heimberger (1865-1933), Ordinarius für Strafrecht an der Universität Frankfurt.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker“, Ortsgruppe Frankfurt am Main (Typographische Gesellschaft), im Festsaal des Handwerkerhauses. Verbunden damit ist die Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung „Die werbende Drucksache im Wandel der Zeiten“ im Linelsaal des Kunstgewerbemuseums (am 04.11.).
  • Frankfurter Tagung der Abgeordnetenversammlung des Deutschen Anwaltsvereins.
  • Offizielle Eröffnung des Frankfurter Sportpalastes in der umfunktionierten Festhalle.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Errichtung der Theaterdeputation, Finanzielle Mittel für die Sicherung der Mainuferbefestigung in Höchst, Wiedereinführung des örtlichen Sonderzuschlages für Frankfurt am Main.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums der „Deutschen Gesellschaft für Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“ (Ortsgruppe Frankfurt am Main) im Volksbildungsheim. Stadtmedizinalrat Dr. Georg Löwenstein (Berlin) hält die Festansprache.
  • Erstes großes Radrennen im neueröffneten Frankfurter Sportpalast in der Festhalle.
  • Konzert des russischen Pianisten, Komponisten und Dirigenten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow (Rachmaninoff) im Saalbau.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem „Busch-Quartett“ im Saalbau.
  • Gedächtnisfeier des Deutschen Republikanischen Reichsbundes im Volksbildungsheim, anlässlich des 80. Todestages (am 09.11.1848 Wien, standrechtlich erschossen) des Politikers und Publizisten Robert Blum (1807-1848), Mitglied und Vizepräsident des Frankfurter Vorparlaments, Abgeordneter des Paulskirchenparlaments (u.a. Mitglied des Verfassungsausschusses).
  • Gedenkfeier des „Österreich-Deutschen Volksbundes“ im Bürgersaal des Rathauses zur Erinnerung an das zehnjährige Jubiläum der Gründung der Republik Österreich. Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) hält eine Festansprache.
  • Die Gemeinschaft der Korporationen und Vereinigungen der Universität Frankfurt veranstaltet in der Aula der Universität eine Gedächtnisstunde für die bei Langemarck im Ersten Weltkrieg 1914 gefallenen deutschen Studenten – eine militärische Niederlage der Deutschen wurde damals als ein moralischer Sieg instrumentalisiert („Mythos von Langemarck“).
  • Reichsvertretertag des „Reichsbundes demokratischer Studenten.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Verbandes Evangelischer Kirchenchöre Frankfurt am Main mit einem Festgottesdienst in der Paulskirche.
  • Ausstellung „Mutter und Kind“ in den Römerhallen, veranstaltet vom Stadtgesundheitsamt und dem städtischen Fürsorgeamt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl eines Mitglieds in den Ausschuss der Frankfurter Künstlerhilfe, Verbesserung der medizinischen Betreuung in den Frankfurter Nervenheilanstalten Köppern, Bereitstellung finanzieller Mittel für die Einrichtung von Wärmestuben im Winter 1928/29.
  • 60. Geburtstag des Flugzeugtechnikers Dr. Ing. e.h. August Heinrich Euler (1868-1957), 1908 erster Lizenznachbau eines Drachenflugzeugs, 1910 Mitbegründer der Militärfliegerei, 1912 Eröffnung der „Euler-Werke“ in Niederrad auf Schwanheimer Gemarkung (1918 Stilllegung aufgrund des Versailler Vertrags), Unterstaatssekretär, Leiter des Reichsamts für das Luft- und Kraftfahrzeugwesen, Mitverfasser der ersten deutschen Luftverkehrsverordnung, 1919 Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die TH Braunschweig.
  • Zehnjähriges Jubiläum der Kreis-Bauern- und Gärtnerschaft Frankfurt am Main.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem Kammersänger Paul Bender (München) im Saalbau.
  • Tod des Lehrers und Historikers Prof. Richard Schwemer (1857-1928), Honorarprofessor für Geschichte an der Universität Frankfurt, zahlreiche Veröffentlichungen zur Frankfurter Geschichte.
  • Feierliche Einweihung des Frankfurter Gefallenen-Ehrenmals auf dem Hauptfriedhof in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945), der die Weiherede hält. Das Ehrenmal ist von Bildhauer Paul Seiler (1873-1934) und Architekt Hermann Senf (1878-1979) geschaffen worden.
  • Nach langjähriger Pause – das bislang erste und aufgrund finanziellen Desasters einzige Sechstagerennen fand im Dezember 1911 statt – veranstaltet die Stadt Frankfurt zum zweiten Mal ein Sechstage-Radrennen. Bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten findet das Radsportspektakel von 1928 bis 1933 alljährlich statt. Erst wieder im Oktober 1951 erfolgt ein (das insgesamt achte) Sechstagerennen.
  • Eine französische Wohnungsbaukommission des Seine-Departements besucht die Mainstadt und inspiziert die städtische Siedlungs- und Bautätigkeit.
  • Gründungsfest anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Kreis-Bauern- und Gärtnerschaft Frankfurt am Main im Festsaal des Kegler-Sporthauses, Wingertstraße.
  • Gastspiel des Don Kosaken Chors von Serge Jaroff im Schumanntheater.
  • Protestkundgebungen gegen die Weiterführung der erfolgreichen Komödie „Ehen werden im Himmel geschlossen“ (1928) des Dramatikers Walter Hasenclever in der Paulskirche und auf dem Paulsplatz, an denen 5.000 Personen beteiligt sind. Dem Autor wird Gotteslästerung vorgeworfen.
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg.
  • Die seit einigen Tagen im Zusammenhang mit der Aufführung der Komödie des Dramatikers Walter Hasenclever „Ehen werden im Himmel geschlossen“ (1928) anhaltenden Proteste gegen dieses Stück wegen angeblicher Gotteslästerung erleben während der heutigen Aufführung einen Höhepunkt. Bereits im ersten Akt sind Protestrufe aus dem Parkett zu vernehmen. Als Polizisten die Ruhestörer des Saales verweisen, kommt es zu allgemeinen Tumulten, zahlreiche Stink- und Tränengasbomben werden ins Parkett und in die Ränge geschleudert. Viele Besucher verlassen, Taschentücher vor die Augen gepresst, das Theater. Die Schauspieler spielen trotzdem das Stück zu Ende. Die Hinausgeworfenen sammeln sich vor dem Schauspielhaus, protestieren und pfeifen, bis sie von der Polizei zerstreut werden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einrichtung der Anlernwerkstatt für berufsunreife schulentlassene Jungen und Mädchen und Eröffnung noch im Etatjahr 1928, zusätzliche Bewilligung von Etatmitteln für Umstellung der Generalregistratur des städtischen Fürsorgeamtes, Unterbringung der Jugendsichtungsstelle in der Liegenschaft Große Gallusstraße 17.
  • Neueröffnung des Restaurants „Goldenes Roß“ (bisher Heidelberg) im Großen Hirschgraben 12.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft im Saalbau mit dem in Frankfurt am Main ansässigen „Amar-Quartett“ (Streichquartett).
  • Akademische Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Sängerchors des „Lehrervereins Frankfurt am Main“ im Saalbau.
  • Bei einem abendlichen Brand in der Liegenschaft Börnestraße 67, der sich auf andere Gebäude ausweitet, werden die Dachstühle zweier Gebäude und ein Lagerstock vernichtet und – infolge der Löscharbeiten – die Vorräte einer Sprechapparatefabrik erheblich beschädigt.
  • Aufnahme des Fernsprechverkehrs zwischen Frankfurt am Main und Buenos Aires/Argentinien.
  • Der italienische Säbel- und Florettfechter Nedo Nadi, mehrfacher Olympiasieger, aus Livorno, besucht die Mainstadt und trägt im Rahmen einer Akademie gegen den mehrfachen deutschen Meisterfechter Erwin Casmir (1895-1982) vom Frankfurter „Fecht-Club Hermannia“ Kämpfe im Säbel- und Florettfechten aus.
  • Bei einem abendlichen Brand des im Hinterhaus des der Metallbank gehörigen Gebäudekomplexes „Gervinushaus“, Gervinusstraße, entsteht im Dachstuhl hoher Sachschaden.
  • Eine Gruppe von 35 Bausachverständigen aus Köln besucht die Mainstadt, um die Siedlungs- und Wohnungsbautätigkeit der Stadt Frankfurt am Main kennenzulernen.
  • Luftverkehrstagung der Luftfahrtreferenten der deutschen Ländervertreter im Magistratssitzungssaal.
  • 75. Geburtstag des Fabrikanten Kommerzienrat Heinrich Kleyer (1853-1932), Mitbegründer der deutschen Fahrradindustrie („Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG“), Pionier des Automobilbaus, Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten.
  • Erste offizielle Begegnung deutscher und französischer Fechter auf deutschem Boden: im Haus des Frankfurter „Fecht-Clubs Hermannia“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Zusätzliche Bewilligung von Etatmitteln für unentgeltliche Lernmittel und Unterstützung begabter Schüler an den Mittelschulen sowie für Kanalbauten in Siedlungsgebieten im Bereich der ehemaligen Stadtgemeinde Höchst am Main, Einrichtung einer Omnibuslinie zwischen den Stadtteilen Praunheim und Heddernheim.
  • Tagung der Deutschen und Preußischen Rektorenkonferenz im Sitzungssaal des Parkhotels (ursprünglich für den 12. u. 13.10. d. J. in Aussicht genommen).
  • Gründung einer rhein-mainischen Landesgruppe der „Deutschen Liga für Völkerbund“ im Haus der Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft. Vorsitzender ist der Industrielle und Stifter Richard Merton (1881-1960), seit 1914 Mitglied des Kuratoriums der Universität Frankfurt, Vorstandsvorsitzender der Metallgesellschaft, Stadtverordneter der Deutschen Volkspartei (DVP).
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem „Busch-Trio“ im Saalbau.
  • Frankfurt am Main zählt 551.000 Einwohner.