Stadtchronik

  • Ausstellung „Schaffende Kinder. Neue Aufgaben der Volksschulerziehung“ des Bundes „Das Neue Frankfurt“.
  • Gedächtnisausstellung für den am 12.09. d. J. verstorbenen Frankfurter Kunsthistoriker, Maler und Zeichner Prof. Julius Hülsen (1873-1931), veranstaltet vom „Verein von Freunden der bildenden Kunst“, Junghofstraße.
  • Der ruhigste Silvester seit Jahren! Statt in Gaststätten wird zu Hause gefeiert. Feuerwehr und Polizei bekommen wenig zu tun. Lediglich im Stadtteil Eschersheim trifft eine verirrte Revolverkugel einen Mann in den Kopf - er überlebt.
  • In der Seifen-, Parfümerie- und Stearin-Industrie für die Provinz Hessen-Nassau und den Freistaat Hessen werden die Löhne durch freie Vereinbarung zwischen den Tarifparteien mit Wirkung vom 01.01. d. J. um 15 Prozent gekürzt.
  • 80. Geburtstag des Frauenarztes und Mediziners Prof. Dr. Maximilian, genannt Max, Flesch (1852-06.05.1943 Ghetto Theresienstadt), gemeinsam mit seinem Bruder Karl Flesch (1853-1915), Stadtrat und Sozialpolitiker, Begründer des Ausschusses für Volksvorlesungen, später Bund für Volksbildung.
  • Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins „Rudolf Koch und sein Kreis“.
  • Premiere des Films „Der brave Sünder“ mit Max Pellenberg, Heinz Rühmann, Dolly Haas, Josefine Dora und Fritz Grünbaum unter der Regie von Fritz Kortner im „Gloria-Palast“.
  • Gedenkfeier für den orthodoxen Rabbiner Samson Raphael Hirsch (1808-1888), 1851 Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main, im Volksbildungsheim. Distriktrabbiner Dr. Raphael Breuer (Aschaffenburg) (1881-1932) spricht über „Rabbiner Hirsch und seine Schule“.
  • Tod des Kunsthändlers und Mäzen Julius Goldschmidt (1858-1932), 1874 Eintritt in die Antiquitätenhandlung „J. & S. Goldschmidt“, Hoflieferant des Zaren in Russland, seit 1908 Vorsitzender der Gesellschaft zur Erforschung jüdischer Kunstdenkmäler.
  • Spät nachts fegt ein Orkan über Frankfurt am Main. Im eigentlichen Stadtgebiet entsteht nur geringer Sachschaden. Dagegen werden die Stadtränder überall stark mitgenommen.
  • Erstmalige Veranlagung der Frankfurter zur Bürgersteuer.
  • Infolge der starken Regenfälle seit gestern steigen die Pegelzahlen im Obermaingebiet. Bei Nied tritt der Fluss Nidda über die Ufer und überschwemmt die tiefer gelegenen Wiesen. Schließlich werden auch die Schiffanlegestellen am Eisernen Steg völlig überflutet.
  • Der Magistrat beschließt, mit Wirkung vom 01.01.1932 ab, die Markthallen-Standgebühren um 10 Prozent zu ermäßigen.
  • Kaninchenschau der Kleintierzüchter Hessen-Nassau in der Turnhalle Niederrad.
  • Mozart-Abend des Amar-Quartetts im Saalbau.
  • Erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im neuen Jahr: Wiederwahl des Präsidiums gegen die Stimmen von NSDAP und KPD. Eine längere und hitzige Debatte entsteht ob der Frage der Gewährung einer großzügigeren Winterbeihilfe, in der die Maßnahmen des Magistrats als ungenügend bezeichnet werden. Erörtert werden die Ausschussberichte über den Umbau des Palmengartens und die Errichtung der Großmarkthalle.
  • Erster Spatenstich für den neuen Frankfurter Großsender auf dem Heiligenstock.
  • Einweihung des Umbaus der Universitäts-Ohren-, Hals- und Nasenklinik.
  • Bei einer schweren Explosion in der Fabrik für Eisen- und Blechkonstruktion von Jakob Dies, Heddernheimer Landstraße, werden zwei Personen schwer- und zwei weitere leicht verletzt.
  • Konzert des Léner-Quartetts im Saalbau.
  • Vortrag von Prof. Hugo Sinzheimer (1875-1945), seit 1919 (bis 1933) Honorarprofessor für Arbeitsrecht und Rechtssoziologie an der Universität Frankfurt, im Institut für Sozialforschung über „Die gegenwärtige Lage der Pädagogik“.
  • Reichsgründungsfeier des Kreis-Kriegerverbandes Frankfurt am Main in Gemeinschaft mit den Vereinigten Frankfurter Offiziersverbänden im Saalbau.
  • Akademische Reichsgründungsfeier in der Aula der Universität Frankfurt mit einer Festrede von Prof. Paul Tillich (1886-1965), seit 1928 Ordinarius für Philosophie und Soziologie einschließlich Sozialpädagogik an der Universität Frankfurt, über das Thema „Der junge Hegel und das Schicksal Deutschlands“.
  • Captain Malcom Bullock, Mitglied des englischen Unterhauses und des Vorstandes der „Anglo-German Association“ (London) spricht auf Einladung des Deutschen Kulturbundes im „Frankfurter Hof“ über „The conservative idea in England and its change“.
  • Vortrag des Vorsitzenden der Schopenhauer-Gesellschaft, Landgerichtspräsident Dr. Hans Zint (Stettin) im Hotel „Frankfurter Hof“ über „Schopenhauers Goethebild“, veranstaltet von der Frankfurter Gesellschaft der Goethefreunde.
  • Ausstellung „Abstrakte Kunst“ des Bundes „Das Neue Frankfurt“ in seinen Räumen, Bahnhofsplatz.
  • Bei einer Explosion im Eisenbahnausbesserungswerk Nied wird ein 47jähriger Werkführer schwer verletzt.
  • 25. Todestag des Frankfurter Malers Wilhelm Amandus Beer (1837-1907), malte meist russische Genrebilder, was ihm den Spitznamen „Russen-Beer“ eintrug. Seit 1897 Leiter der Meisterklasse an der Städelschule. Werke: u.a. „Der Friedensschluss zwischen Deutschland und Frankreich im Hotel zum Schwan zu Frankfurt am Main“ (1871).
  • Konzert der Frauen-Band „Singing Babies“ im Saalbau.
  • Ernennung des Stadtrats a. D. Dr. Heinrich Langer (1878-1949) zum Preiskommissar für den rhein-mainischen Bezirk.
  • Konzert des Peter-Quartetts im Saalbau im Rahmen der Kammermusik-Abende der Frankfurter Museums-Gesellschaft.
  • Premiere der Oper „Macbeth“ von Giuseppe Verdi im Opernhaus in der Inszenierung des Intendanten des Opernhauses, Prof. Josef Turnau (1888-1954). Die Titelpartei singt Jean Stern (1889-1974), seit 1923 als Charakter- und Heldenbaron Mitglied des Ensembles der Frankfurt Oper, die Lady Macbeth Else Gentner-Fischer (1883-1943), seit 1906 (bis 1935) als (Mezzo-)Sopranistin Mitglied des Ensembles der Städtischen Bühnen.
  • Kammermusik-Abend des Streichquartetts Davisson-Münch (Leipzig) im Saalbau.
  • Feier des Frankfurter Katholiken-Komitees anlässlich des 10jährigen Pontifikats Papst Pius XI. im Saalbau in Anwesenheit des Bischofs von Limburg, Dr. Antonius Hilfrich (1873-1947).
  • „Wiener-Operetten-Abend“ im Palmengarten mit dem Orchester des Palmengartens unter Kapellmeister Richard Limpert (1887-1976).
  • Weltanschauungswoche mit einer Auftaktveranstaltung im Gemeindehaus Am Tiergarten.
  • Beim Brand im Kino „Gloria-Palast“, Kaiserstraße, entstehen erhebliche Beschädigungen, so dass dort am Nachmittag nicht mehr gespielt werden kann.
  • Senkung des Straßenbahntarifs im Barverkehr.
  • Protestkundgebung des „Verbandes Südwestdeutscher Rundfunkhörer“ im Volksbildungsheim gegen die hohen Rundfunkgebühren.
  • Bei einem Überfall auf die Filialleiterin eines Zigarettengeschäftes, Nibelungenallee, wird der Täter von der Frau mutig in die Flucht geschlagen.
  • Tod des Kaufmanns, Fabrikanten und Kunstsammlers Harry Fuld (1879-1932), 1899 Gründer der „Deutschen Privat-Telephon-Gesellschaft“, aus der 1928 die „Harry Fuld & Co. Telephon- und Telegraphenwerke AG“ entstand, 1937 umbenannt in „Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co“, später als „Telenorma“.
  • Klavier-Abend mit Elly Ney im Saalbau.
  • Klavierabend mit Emma Lübbecke-Job (1888-1982) im Volksbildungsheim.
  • Fünftes Frankfurter Sechstagerennen in der Festhalle. Schauspieler Kurt Katsch (1893-1958) gibt den Startschuss.
  • 80. Geburtstag des im Ruhestand befindlichen Eisenbahndirektionspräsidenten Lorenz Reuleaux, von 1907 bis 1919 Leiter des Eisenbahndirektionsbezirks Frankfurt.
  • Arbeitstagung des Bundes entschiedener Schulreformer im Haus der Jugend.
  • Der Arbeitsamtsbezirk Frankfurt meldet 86.635 Arbeitssuchende.
  • Große Kundgebung der „Eisernen Front“ im Schumanntheater mit einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Hans Vogel (Berlin).
  • Auflösung des Dienstvertrages zwischen der Stadt Frankfurt am Main und dem Baudirektor des Städtischen Hochbauamtes Frankfurt am Main, Prof. Martin Elsässer (1884-1957).
  • Zusammenschluss fast aller jüdischen Gemeinden des Deutschen Reiches in einer „Reichsvertretung“, angeregt vom Hessischen Landesverband.
  • Akademische Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der „Heddemer Käwwern“ samt Jubiläumsfremdensitzung.
  • „Volkstümliches Sonderkonzert“ im Saalbau mit Marcel Wittrisch und Elisabeth Friedrich, beide von der Berliner Staatsoper, mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter der Leitung von Reinhold Merten.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Offizielle Amtseinführung des neuen Stadtkämmerers, Prof. Friedrich Lehmann (1888-1960), als Nachfolger des Kämmerers Bruno Asch (1890-1940). Lehmann amtierte bis 1946. Die kommunistische Fraktion vollführt als erste Amtshandlung die Einbringung eines Misstrauensantrages gegen den soeben eingeführten Kämmerer. Die Nationalsozialisten verlassen unter Protest den Sitzungssaal.
  • Konzert der „Comedian Harmonists“ im Saalbau.
  • Danziger Flieger in Frankfurt am Main: Auf dem Rebstock landet ein Flugzeug der „Akademischen Fliegergruppe Danzig“ mit vier Studenten. Sie werden von Stadtrat Dr. August Robert Lingnau (1890-1960) begrüßt. Am Abend veranstalten 1.500 Studierende einen Fackelzug für die Danziger Kommilitonen und der „Verein für das Deutschtum im Ausland“ hält im Saalbau eine „Danzig-Kundgebung“ ab. Am zweiten Tag erfolgt die offizielle Begrüßung im Römer. Die Gäste tragen sich in das Goldene Buch der Stadt Frankfurt ein und besichtigen die historischen Räume des Römers.
  • Beginn der Einzeichnung (bis 13.02.) in die Listen für die Beantragung einer Kandidatur Paul v. Hindenburgs zur Reichspräsidentenwahl u.a. in der Expedition der „Frankfurter Zeitung“. An den Einzeichnungsstellen herrscht lebhaftes Gedränge.
  • Auf einer Veranstaltung der „Zentrale für private Fürsorge“ wird der Zusammenschluss aller Frankfurter Organisationen und Bestrebungen zur Arbeitsbeschaffung für jugendliche Erwerbslose mittels der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft als Träger des Hilfswerks beschlossen.
  • Klavier-Abend mit Alice Landolt im Saalbau.
  • Gedenkfeier der Rabbiner-Hirsch-Gesellschaft in der Frankfurt-Loge für den am 09.01. d. J. verstorbenen Aschaffenburger Rabbiner Dr. Raphael Breuer (1881-1932).
  • Arien- und Lieder-Abend mit Leo Magido im Saalbau.
  • Vortrag des Juristen Prof. Hermann Heller (Berlin) (1891-1933) im Rahmen der Veranstaltungen der Frankfurter Ortsgruppe der Kant-Gesellschaft über „Die gegenwärtige Erneuerung der romantischen Staatstheorie“.
  • Tod des Rechtsanwalts und Kommunalpolitikers Prof. Dr. Philipp Stein (1870-1932), seit 1903 Leitung des Instituts für Gemeinwohl, 1919 Honorarprofessor der Universität Frankfurt, Mitglied im Großen Rat der Universität, von 1909 bis 1919 ehrenamtlicher Stadtrat.
  • Lieder- und Arien-Abend der Koloratur-Sopranistin Maria Ivogün im Rahmen der Konzerte der Frankfurter Museums-Gesellschaft im Saalbau.
  • Vortrag des bekannten Frankfurter Segelfliegers Günther Groenhoff (1908-1932) auf Einladung der Automobil- und Flugtechnischen Gesellschaft und des Vereins deutscher Ingenieure in der Kunstgewerbeschule über das Thema: „Ich fliege mit und ohne Motor. Erlebnisse und Erfahrungen über Segel- und Motorflug“.
  • Erscheinen des Werks „Der alte Judenfriedhof in Frankfurt am Main“ des Kunsthistorikers, Malers und Zeichners Prof. Julius Hülsen (1873-1931), Dozent an der Städtischen Fachschule für Buch- und Kunstgewerbe und an der Frankfurter Kunstgewerbeschule, intimer Kenner vor allem der jüdischen Geschichte Frankfurts.
  • Weindler Bürger-Maskenball im Volksbildungsheim.
  • Innerhalb weniger Stunden einsetzender, starker Frost, der in den nächsten Tagen noch zunimmt, wird der Mainschifffahrt zum Verhängnis. Eisgang auf dem Main, vereiste Schleusen und die Einstellung der Großschifffahrt am 11.02. sind die Folgen und halten bis Ende des Monats an.
  • Traditioneller Bürgermaskenball am Faschingsdienstag im Zoologischen Garten.
  • Die Premiere des Dramas „Die Unüberwindlichen“ von Karl Kraus, eine Karikierung bürgerlichen Lebens, im Schauspielhaus fällt durch. Pfiffe und wenig Applaus – Zuschauer verlassen das Haus vorzeitig. Das Stück wird abgesetzt und durch das Gastspiel des Ensembles des Leipziger Komödienhauses ersetzt.
  • Beim Brand in einem Kistenlager an der Speyerer Straße entsteht geringer Sachschaden.
  • 60. Geburtstag des Leiters des Frankfurter Schulturn- und Sportwesens, Stadtturnrat Heinrich Echternach.
  • Die bekannte russische Filmschauspielerin Anna Sten besucht die Mainstadt und nimmt am 13.02. an der Premiere des Emil Jannings-Film „Stürme der Leidenschaft“, mit ihr in der Hauptrolle, im Ufa-Theater im Schwan teil.
  • Tod des Bibliothekars und Historikers Dr. Paul Hohenemser (1869-1932), von 1895 bis 1932 Bibliothekar an der Frankfurter Stadtbibliothek.
  • Neeber-Maskenball in den Sälen des Zoologischen Gartens.
  • Abrüstungskundgebung im Hippodrom.
  • Hauptversammlung des Provinzialvereins Hessen-Nassau des Verbandes Preußischer Diplom-Handelslehrer im Handwerkerhaus.
  • Italienischer Opernabend mit dem Palmengartenorchester unter Leitung von Richard Limpert (1887-1976), seit 1930 Städtischer Orchesterdirigent (Musikdirektor) des Palmengartenorchesters, im Palmengarten.
  • Beim Dachstuhlbrand im Haus Liebigstraße 1 entsteht infolge des raschen Eingreifens der Feuerwehr kein hoher Sachschaden.
  • Beim Brand in der Loge Carl am Mozartplatz entsteht nur geringer Sachschaden.
  • Tod des Architekten, Kgl. Baurat Christian Heinrich Seeling (1852-1932), errichtet zwischen 1900 und 1902 das neue Schauspielhaus am Theaterplatz.
  • Vortrag des Schriftstellers Panait Istrati aus Rumänien auf Einladung des Deutschen Kulturbundes im Städelschen Museum über „Les Arts et l’Humanité d’aujourdhui“.
  • Feier anlässlich des 80. Geburtstages der Stifterin Emma Budge (1852-1937), Gründerin des Henry und Emma Budge-Heims, ein Altersheim, Am Dornbusch. Vortragender ist der Schauspieler und Schriftsteller Alfred Auerbach (1873-1954).
  • Gastspiel des Orchesters Bernhard Etté im Café Sacher.
  • Die Teilnehmer der Deutschlandfahrt des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs machen in Frankfurt am Main Halt, stellen sich auf dem Opernplatz einem interessierten Publikum und führen am Nachmittag eine Korsofahrt durch die Stadt durch.
  • Vortrag des Schriftstellers und Journalisten Dr. Hermann Wendel (1884-1936) im Orient-Institut der Universität Frankfurt über „Die Moslems in Bosnien und Herzegowina“.
  • Enthüllung einer Frau Rat-Gedenktafel am Haus Große Friedberger Straße 22, der Stätte, an welcher früher das Haus des Stadtschultheißen Johann Wolfgang Textor (1693-1771) stand, in dem Goethes Mutter Katharina Elisabeth (1731-1808) geboren wurde, geschaffen vom Frankfurter Bildhauer Alexander Kraumann (1870-1956).
  • Konzert des Kölner Kammerorchesters unter Leitung des in Frankfurt am Main geborenen Generalmusikdirektors Prof. Hermann Abendroth (1883-1956) im Saalbau.
  • Premiere der Neuinszenierung der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber unter musikalischer Leitung von Hans Wilhelm Steinberg und der Spielleitung von Dr. Herbert Graf.
  • Im Ehrenmal auf dem Frankfurter Hauptfriedhof finden die traditionellen Kundgebungen anlässlich des Volkstrauertages statt. Nachmittags, um 13.10 Uhr, mahnt eine Verkehrsstille von einer Minute Dauer alle an den Trauertag.
  • Kundgebung der Eisernen Front in der Festhalle zu den bevorstehenden Reichspräsidentenwahlen mit Reichskanzler Philipp Scheidemann vor 15.000 Anhängern.
  • Konzert des Rebner-Quartetts im Neuen Theater anlässlich der 200. Wiederkehr des Geburtstages von Joseph Haydn.
  • Im Prozess gegen drei Schupowachtmeister, die angeklagt sind, im Oktober 1930 den Gastwirt Zehnder, den früheren Wirt des nationalsozialistischen Verkehrslokals „Zum Reichsapfel“ in der Großen Friedberger Straße, und den Sohn des Wirtes durch Schläge mit Gummiknüppeln misshandelt und sich des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht zu haben, verurteilt das Große Schöffengericht die drei Polizisten wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung in Ausübung des Amtes in zwei Fällen und gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs ebenfalls in Ausübung des Amtes zu je 150.- Reichsmark Geldstrafe und in die Kosten des Verfahrens. Als Anwalt der Zehnders fungiert Roland Freisler. Der Frankfurter Polizeipräsident Ludwig Steinberg (1884-1939) spricht von einem Fehlurteil.
  • Gründung des Vereins „Selbsthilfe der Frankfurter Jugend“. Die Geschäftsstelle befindet sich bei der Zentrale für private Fürsorge, Stiftstraße.
  • Premiere des Films „Berlin Alexanderplatz“ im Roxy-Palast, mit Heinrich George in der Hauptrolle als Franz Biberkopf.
  • Feier des amerikanischen Generalkonsulats im Palmengarten anlässlich des 200. Geburtstages George Washingtons, des Gründers der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Debattiert wird über die städtische Jahresrechnung für 1930 sowie die Stadtrand-Siedlung Goldstein und südliches Schwanheim. Als die Herabsetzung der Fürsorgesätze behandelt wird, demonstrieren auf der Straße Erwerbslose. Die Polizei schreitet gegen diese nicht angemeldete Versammlung unter freiem Himmel ein. Dabei kommt es zu Auseinandersetzungen, die mit Verhaftungen und Aburteilungen enden.
  • 100. Todestag des Buchdruckers, Verlegers, Hebraisten und Dichters Wolf Heidenheim (1757-1832), Tätigkeiten als Drucker und Verleger in Offenbach/Main und in Rödelheim. Beschäftigte sich neben seiner Herausgeber- und Verlegertätigkeit mit allen Bereichen der jüdischen Wissenschaft (u.a. Religionsphilosophie, Astronomie, Naturgeschichte, Poesie).
  • Evangelische Sozialtagung der evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Hessen-Nassau und Hessen und des Sozial-Ausschusses des Evangelischen Volksdienstes im Gemeindehaus Marschnerstraße.
  • Öffentliche musikalische Abendfeier zu Josef Haydns 200-Jahr-Gedächtnis der Freireligiösen Gemeinde im Freireligiösen Gemeindehaus, Großer Kornmarkt.
  • Verkaufs- und Lieferstreik in den Markthallen, am Vortag einstimmig beschlossen vom „Arbeitsausschuss der Notgemeinschaft der Marktstandinhaber“ aufgrund der sich verschlechternden Verhältnisse für alle Marktverkäufer. Schließlich kann eine Einigung in der Gebührenfrage erzielt werden.
  • Urteilsverkündung des Frankfurter Landgerichts zum Favag-Prozess, über den seit dem 15.10.1931 verhandelt wird. Die Angeklagten werden wegen handelsrechtlicher Untreue und Betrugs bzw. wegen Untreue zu Haftstrafen und hohen Geldstrafen verurteilt.
  • Im großen Saal des „Steinernen Hauses“, den „Porza-Stuben“ findet erstmals ein Kabarettabend, das „Porza-Kabarett“, mit bekannten hiesigen Schauspielern statt. Diese Abende finden wöchentlich zweimal mit abwechselndem Programm statt.
  • Vortrag des Schriftstellers Alfred Döblin im Bund „Das Neue Frankfurt“ im Saalbau zum Thema „Die heutige geistige Situation und die Rolle der Literatur“.
  • In der vom Bund für Volksbildung veranstalteten Vortragsreihe „Die Stadtverwaltung spricht“ referiert der Stadtrat Dr. Max Michel (1888-1941) und fordert im Rahmen einer Reform der Sozialpolitik die Zentralisierung der Erwerbslosenunterstützung bei den Arbeitsämtern.
  • Der erste Rektor der Universität Frankfurt, Geheimrat Prof. Richard Wachsmuth (1868-1941), tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Lehramt am Physikalischen Institut zurück. Ab 1908 hat er als Professor für Experimentalphysik an der Frankfurter Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften bzw. an der Universität Frankfurt gewirkt.
  • Letzter Vorlesungstag von Prof. Hermann Friedrich Klausing, Jurist und Wirtschaftsrechtler, der einem Ruf nach Marburg Folge leistet, samt kleiner Abschiedsfeier.
  • Letzter Vorlesungstag des Germanisten Prof. Hans Naumann (1886-1951), der zehn Jahre lang als Ordinarius an der Frankfurt Universität lehrte und der einem Ruf nach Bonn Folge leistet, samt kleiner Abschiedsfeier./ Mehrtägiger Besuch einer Studienreisegruppe spanischer Professoren und Studenten der Medizin aus Barcelona in der Mainmetropole zur Besichtigung chemisch-pharmazeutischer Werke und medizinischer Kliniken.
  • Vortrag des Segelfliegers Günther Groenhoff (1908-1932) über seine Fliegererlebnisse, veranstaltet vom Verein für das Deutschtum im Ausland im Volksbildungsheim.
  • Bei einer Gasexplosion in der Küche eines Hauses in der Bornheimer Landstraße wird eine 22jährige Frau verletzt. Es entsteht Sachschaden.
  • Frankfurter Verkehrserziehungswoche der „Verkehrswacht“.
  • In Frankfurt am Main sind 87.884 Personen arbeitslos, d.h. annähernd jeder Zweite im erwerbsfähigen Alter ist ohne Arbeit. Zum Vergleich: Ende Dezember 1930 werden 52.000 Arbeitslose gezählt und im Dezember 1931 71.000 Personen.
  • Religionswissenschaftlicher Vortrag des Rabbiners Dr. Hugo Hahn (Essen) in der Westendsynagoge zum Thema „Was steht im Talmud?“, veranstaltet vom Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Ortsgruppe Frankfurt am Main.
  • Vortrag des Frankfurter Rabbiners Dr. Georg Salzberger (1882-1975) in der Hauptsynagoge über die „Geschichte der Frankfurter Judengasse“.
  • Schließung eines der ältesten Cafés in Frankfurt am Main, das 1884 eröffnete Café Bauer.
  • Ordentliche Jahrestagung der Stadtsynode der evangelisch-lutherischen und evangelisch-unierten Kirchengemeinde. Beraten wird der Frankfurter Kirchenetat im Zeichen der Wirtschaftskrise.
  • Internationale Abrüstungskundgebung im Börsensaal, veranstaltet vom Internationalen Versöhnungsbund, vom Weltbund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen, vom Jüdischen Friedensbund und vom Friedensbund Deutscher Katholiken.
  • In Frankfurt am Main brennen 4.200 elektrische und 10.700 Gaslaternen. Die Gaslaternen werden vom Gaswerk-Ost entzündet, die elektrischen Laternen vom Elektrizitätswerk Nr. 1, Gutleutstraße.
  • „Tag der deutschen Schule“ – ein Fest der Frankfurter Schuljugend im Saalbau.
  • 14 Kommunisten und sieben Nationalsozialisten werden dabei erwischt, als sie Plakate des politischen Gegners herunterreißen. Wegen Verstoßes gegen die Notverordnung und Sachbeschädigung werden sie mit Gefängnishaft bestraft.
  • Der Wagenpark der zurückgekehrten deutschen Afrika-Expedition Schomburgk findet auf dem Opernplatz größtes Interesse des Publikums. Im Anschluss daran findet im „Frankfurter Hof“ eine Zusammenkunft statt, bei der Major Hans Schomburgk einen ersten Bericht über seine Forschungsreise gibt.
  • Volkskunstabend eines Kammerchores aus jungen Frankfurter Künstlern im Volksbildungsheim.
  • Im Stadt-Blatt der „Frankfurter Zeitung“ erscheint ein öffentlicher Aufruf aus Kreisen von Hindenburgwählern vom Jahr 1925, der in Frankfurt am Main ein Kuratorium für die Hindenburgwahl am 13.03. d. J. gebildet hat und zur Wiederwahl des Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall von Hindenburg, auffordert.
  • Eröffnung des neuen Heims der „Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen“ (Gedok), Wiesenau 1, in Anwesenheit der Opernsängerin Else Gentner-Fischer (1883-1943).
  • Violin-Abend mit dem Geiger Bronislaw Hubermann im Saalbau.
  • Tod des Pianisten und Komponisten Hofrat Prof. Eugen Albert (1864-1932), von 1883 bis 1925 zahlreiche Konzerte in der Museumsgesellschaft in Frankfurt am Main.
  • Große Modenschau von Frankfurter Firmen der Modebranche im „Carlton-Hotel“.
  • Premiere der Johann Strauß-Operette „Wiener Blut“ im Schumanntheater.
  • Ausstellung TESPE (Technik-Spiel-Erfindung) im Haus der Moden.
  • Die Bockenheimer Turngemeinde veranstaltet in ihrer Turnhalle, Marburger Straße, nach einer Pause von zehn Jahren wieder ihren ersten Varieté-Abend unter der künstlerischen Leitung von Fritz Wüst.
  • Beginn des großen Jubiläums-Verkaufs anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Firma Gustav Carsch & Co., Herren-, Knaben- und Sportbekleidung.
  • 100. Geburtstag der Stifterin Hannah Mathilde von Rothschild (1832-1924). Zu verdanken ist ihr u.a. die Gründung des Mathilde von Rothschildschen Kinderhospitals in Frankfurt am Main sowie Frauenheime in Bad Nauheim und Baden-Baden.
  • In der Nacht wird der jüdische Friedhof in Niederursel geschändet.
  • Auf der letzten der insgesamt sechs Massenversammlungen der NSDAP zu den bevorstehenden Reichspräsidentenwahlen spricht Adolf Hitler vor rund 35.000 Anhängern in der Festhalle.
  • Kinderschauturnen im Frankfurter Turnverein 1860 in seiner Turnhalle, Sandweg.
  • Gastspiel des Direktors und Conferenciers, Sängers und Schauspielers des jüdisch-literarischen Kabaretts „Kaftan“ (Berlin), Maxim Sakaschansky, in Hochs Konservatorium.
  • Premiere der Neuinszenierung der Verdi-Oper „Rigoletto“ im Opernhaus.
  • Große Rassehundeschau des Frankfurter Vereins der Hundefreunde im Zoologischen Garten.
  • Konzertveranstaltungen des Frankfurter Orchestervereins mit dem Rundfunk-Symphonie-Orchester unter Leitung des Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) im Saalbau.
  • Abendsingwoche des Ortsausschusses für Jugendpflege im Haus der Jugend.
  • Eine von der NSDAP in Höchst geplante Versammlung wird verboten, weil man polizeilicherseits blutige Zusammenstöße mit den Kommunisten befürchtet. Als bewusste Provokation planen die Nationalsozialisten den früheren kommunistischen Funktionär Felix Neumann (gen. „Tscheka-Neumann“) als Redner auftreten zu lassen. Eine von den Nationalsozialisten am Abend im Volksbildungsheim organisierte Kundgebung, auf der ebenfalls ein vor kurzer Zeit übergelaufener Kommunist sprechen soll, wird dagegen genehmigt. Als 150 Höchster Arbeiter in das Volksbildungsheim eindringen, kommt es zu schweren Ausschreitungen. Aus Frankfurt am Main herbeigerufene Polizeiverstärkung wird von der SA angegriffen. Zwei Kriminalbeamte tragen erhebliche Verletzungen davon. Schupos räumen dann brachial den Saal und lösen die Versammlung auf. Im Gallusviertel demonstrieren am Abend Kommunisten.
  • Sonaten-Abend mit Senta Bergman im Saalbau.
  • Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnüberführung bei Nied.
  • Öffentliche Kundgebung des Kuratoriums für die Hindenburg-Wahl im Saalbau mit Reichsminister Gottfried Reinhold Treviranus und dem evangelischen Pfarrer der Paulskirchengemeinde, Prof. Karl Veidt (1879-1946).
  • Konzert mit Dela Lipinskaja im kleinen Saalbau.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Hanauer Landstraße wird ein älterer Mann von dem Anhänger eines Fernlastzuges erfasst und dabei tödlich verletzt.
  • Lieder-Abend mit Adrienne Maas Geesteranus im Saalbau.
  • Ausstellung von Werken der Frankfurter Bildhauer Fritz Best, Richard Biringer, Alexander Kraumann, Wilhelm Ohly, Richard Petraschke und Harold Winter im Frankfurter Kunstverein. Die Eröffnungsansprache hält Stadtrat Dr. Max Michel (1888-1941).
  • Der Frankfurter überparteiliche Hindenburg-Ausschuss veröffentlicht im Stadt-Blatt der „Frankfurter Zeitung“ einen Aufruf an die Mitbürger und Mitbürgerinnen, bei der bevorstehenden Reichspräsidentenwahl Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg wieder zu wählen.
  • Massenkundgebung der Eisernen Front auf dem Römerberg gegen „Faschismus und soziale Reaktion“. Die Begrüßungsansprache hält der hauptamtliche Parteisekretär des SPD-Ortsvereins in Frankfurt am Main, Conrad Broßwitz (1881-11.03.1945 KZ Dachau). Aufgerufen wird anlässlich der bevorstehenden Reichspräsidentschaftswahlen, Reichsmarschall Paul von Hindenburg zu wählen, um Adolf Hitler zu verhindern. Kommunistische Störversuche werden von der Polizei unterbunden.
  • Sonderkonzert selten gespielter Kompositionen der Komponisten Johann, Josef und Eduard Strauß im Palmengarten. Richard Limpert (1887-1976), seit 1930 Städtischer Orchesterdirigent (Musikdirektor) des Palmengartenorchesters und Leiter des Frankfurter Tonkünstler-Orchesters, dirigiert letzteres Orchester.
  • Reichspräsidentenwahlen: In Frankfurt am Main erhält Paul von Hindenburg 198.151 Stimmen (Deutsche Reich: 18.661.736), Adolf Hitler 96.963 Stimmen (Deutsches Reich: 11.328.571 Stimmen) und Ernst Thälmann (KPD) 58.129 Stimmen (Deutsche Reich: 4.971.079 Stimmen). Da Hindenburg die absolute Mehrheit verfehlt, wird am 10.04. d. J. ein zweiter Wahlgang notwendig.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Stroofstraße, unweit der Schwanheimer Brücke, stürzen ein Traktor und ein Wohn- und Gerätewagen eine Böschung hinab. Die im Wohnwagen befindlichen Menschen erleiden leichte Verletzungen.
  • Die Geschäftsräume der Frankfurter Kohlen und Koks Gesellschaft GmbH befinden sich ab heute in der Taunusanlage/Ecke Niddastraße.
  • 50jähriges Jubiläum der Metzgerei und Wurstfabrik B. Strauß, Mainstraße.
  • Tod des Geologen und Paläontologen Prof. Dr. Fritz Drevermann (1875.1932), seit 1919 Ordinarius für Paläontologie an der Frankfurter Universität und Leiter des Geologischen Instituts, 1927/28 Rektor der Universität.
  • Tanzabend mit Angiola Sartorio im Frankfurter Neuen Theater.
  • Osterbudenmesse auf dem Gelände vor der Großmarkthalle.
  • Öffentliche Kundgebung des Gewerkschaftsrings im Volksbildungsheim. Reichswirtschaftsratsmitglied Max Mössinger (Berlin) spricht über „Die Arbeitnehmer im wirtschaftlichen Entscheidungskampf“.
  • Auf einer Versammlung der Erwerbslosen-Kleingärtner im Volksbildungsheim wird der Zusammenschluss zu einem Kleingartenbauverein beschlossen.
  • Frankfurter Reitturnier im Hippodrom. Verbunden ist das Turnier mit einem internationalen Kongress der Reiterinnen.
  • Feier anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Hufnagel-Mittelschule zusammen mit einer Haydn-Goethe-Feier in der Turnhalle, Idsteiner Straße.
  • Goethe-Feier des Frankfurter Lehrervereins in der Musterschule.
  • Gastspiel des Kammersängers Erik Wirl im Schumanntheater.
  • Vortrag des freiwirtschaftlichen Gesellianers Werner Zimmermann (Bern) in der Aula des Lessing-Gymnasiums über „Durch Freiwirtschaft zu Volks- und Völkerfrieden“.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall am Untermainkai wird ein 61jähriger Kaufmann von einem Pkw erfasst und tödlich verletzt.
  • Anlässlich der Auflösung der Humboldtschule findet im Festsaal der Schule eine Abschiedsfeier statt.
  • Tod der Opernsängerin Hedwig Schacko, verh. Rossbach, Pseud. Hedwig Döring (1867-1932), 1890 bis 1912 Koloratursopranistin am Frankfurter Opernhaus, seit 1913 Gesangslehrerin an Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • 60. Geburtstag des Leiters der Frankfurter Pädagogischen Akademie, Prof. Hermann Weimer (1872-1942).
  • Premiere der Neuinszenierung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht im Neuen Theater durch den Generalmusikdirektor Hermann Scherchen (1891-1966) – mit Carola Neher als Polly.
  • Einweihung der neuen Kirche der Neu-Apostolischen Gemeinde von Heddernheim-Eschersheim mit einem Festgottesdienst.
  • Goethe-Gedenkfeier der Direktion des Palmengartens mit dem Palmengarten-Orchester.
  • Gedächtnisfeier für den im letzten Jahr verstorbenen Schriftsteller, Dramaturgen und Regisseur Dr. Arthur Sakheim (1884-1931), ab 1926 Dramaturg und Regisseur am Frankfurter Schauspielhaus, in der Frankfurt-Loge, veranstaltet von der Intendanz des Schauspielhauses und der Hermann Cohen-Loge.
  • Konzerte der Sopranistin Lotte Schöne (Staatsoper Berlin) im Saalbau.
  • Eröffnung der Gedenkfeierlichkeiten (bis zum 28.08.) anlässlich des 100. Todestages Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) im Opernhaus. Die Festansprache hält Prof. Albert Schweitzer (1875-1965). Die Stadt Frankfurt am Main verleiht Schweitzer die Goetheplakette „für kulturelle Verdienste“.
  • Zum Goethe-Jahr 1932 ist zugunsten der Volksspende für Goethes Geburtshaus in Frankfurt am Main nach dem Entwurf von Prof. Heinrich Moshage (München) eine Goethe-Plakette geschaffen worden, auf der das Wort Goethes steht: „Wir bekennen uns zu dem Geschlecht, das aus dem Dunklen ins Helle strebt.“
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Höhenstraße/Ecke Arnsburger Straße wird ein Radfahrer von einem Pkw überrollt und tödlich verletzt.
  • An Goethes Sterbetag stattet der in Mainz tagende deutsch-französische Jugendführerkongress Frankfurt am Main seinen Besuch ab. Bei einem Empfang im Hotel Bristol begrüßt Stadtrat Dr. Rudolf Keller (1878-1960) die Gäste im Namen der Stadt.
  • Volkskunstabend mit Gesangsvorträgen u.a. von Magda Spiegel (1887-1944 Vernichtungslager Auschwitz) im Volksbildungsheim.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Die gereizte Atmosphäre führt zu Tätlichkeiten. Stadtverordneter Karl Lang (KPD) wird, ebenso wie Peter Fischer (KPD), nach einigen vergeblichen Verwarnungen aus dem Saal gewiesen. Schließlich wirft der kommunistische Stadtverordnete Heinrich Aschenbrenner dem Vorsitzenden Dr. Julius Schnorr ein gefülltes Tintenfass, einen Briefbeschwerer und einen Tintenlöscher ins Gesicht. Stadtverordnete gehen dazwischen, es kommt zu einer Rauferei. Schnorr wird blutend aus dem Sitzungssaal geführt. Der lärmende Teil der Besucher muss die Galerie räumen. Aschenbrenner erhält mit einer Dreiviertelmehrheit die höchstzulässige Ordnungsstrafe: Ausschluss von zehn Sitzungen bei gleichzeitigem Entzug der Diäten für diese Zeit. Ein weiterer kommunistischer Abgeordneten wird für drei Sitzungen ausgeschlossen. Schließlich wird Aschenbrenner von einem Gericht zu 200.- Reichsmark Geldstrafe verurteilt.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall an der Ecke Wolfsgang- und Hammanstraße wird ein 20jähriger Motorradfahrer von einem Autobus erfasst und dabei tödlich verletzt.
  • Kammermusikabend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit Alice Ehlers im Saalbau.
  • Vortrag von Prof. Hugo Sinzheimer (1875-1945), 1919 bis 1933 Honorarprofessor für Arbeitsrecht und Rechtssoziologie an der Frankfurter Universität, über „Der Gelehrte und die Kunst“ im Volksbildungsheim.
  • Das Kgl. Italienische Generalkonsulat verlegt heute seine Amtsräume von der Rheinstraße 24 nach der Rheinstraße 23.
  • Neueröffnung des Konditorei-Cafés Debes, Allerheiligenstraße 83-85, früher Café Goldschmidt.
  • Den Schlussvortrag im Rahmen der Vortragsreihe des Bundes für Volksbildung „Die Stadtverwaltung spricht“ hält Stadtkämmerer Dr. Friedrich Wilhelm Lehmann (1888-1960) über die Zukunft der gemeindlichen Selbstverwaltung.
  • Konzert des Cäcilienvereins und Rühl’schen Gesangvereins im Saalbau.
  • Premiere von Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Vor Sonnenuntergang“ im Neuen Theater in der Inszenierung von Arthur Hellmer (1880-1961). Der bekannte Berliner Schauspieler Friedrich Kayssler gibt den Geheimrat Clausen.
  • Englische Rugbygäste der Oxford Greyhounds besuchen als Gäste des Sportclubs SC 1880 Frankfurt die Mainstadt.
  • Premiere der Neuinszenierung von Goethes „Faust“ I. Teil im Schauspielhaus unter der Spielleitung von Prof. Alwin Kronacher (1880-1951), seit 1929 Intendant des Schauspielhauses in Frankfurt am Main.
  • 60. Geburtstag des Pfarrers der St. Peters-Gemeinde, Karl Eschenröder (1872-1957).
  • 80. Geburtstag des Unternehmers Elias Hené, Gründer der Firma Hené & Co. und von 1910 bis 1924 Frankfurter Stadtverordneter.
  • Im Arbeitsamtsbezirk Frankfurt sind 85.056 Arbeitssuchende verfügbar. Auf Groß-Frankfurt entfallen davon 65.945 Menschen.
  • Aus der Filiale der Deutschen Bank und Discontogesellschaft am Eschenheimer Turm wird ein 88 Zentner schwerer Geldschrank abtransportiert. Da aufgrund des hohen Gewichtes des Tresors ein Transport über das Treppenhaus des Gebäudes unmöglich ist, wird auf dem Bürgersteig ein mächtiges Gerüst aufgebaut, der Geldschrank mit Ketten aus dem Fenster der Bankfiliale herausgezogen und dann vorsichtig auf die Straße hinuntergelassen.
  • Eröffnung des Spezialgeschäftes für Wäsche-Aussteuer, Spitzen und Modewaren Albert Levy, Schillerstraße 11.
  • Oberstudienrat Prof. Friedrich Bothe (1869-1952), von 1900 bis 1932 Lehrer für Geschichte, Deutsch, Turnen, Fechten und Schwimmen an der Liebig-Oberrealschule, seit 1922 als Oberstudienrat, Verfasser einer „Geschichte der Stadt Frankfurt“ (1913) und seit 1929 Träger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main, wird aus Anlass seines Übertritts in den Ruhestand in Anerkennung seiner langjährigen Dienste im Frankfurter Schulwesen die Silberne Ehrenschatulle verliehen.
  • Amtsgerichtsrat Dr. Milton Seligman tritt in den Ruhstand. Er gehörte beinahe vierzig Jahre dem Amtsgericht Frankfurt an. Fast die ganze Zeit ist er als Richter in Zivilprozessen tätig gewesen.
  • Die Schuhfabrik Bernhard Schulenklopper verlegt ab heute ihren Betrieb von der Adalbertstraße in das Gebäude der ehemaligen Golo-Schuhfabrik, Mainzer Landstraße.
  • Nachdem durch den Konkurs des Verlages Englert & Schlosser das regelmäßige Erscheinen der Zeitschrift „Das Neue Frankfurt“ für eine gewisse Zeit unterbrochen werden musste, wird nun durch die bisherigen Herausgeber des „Neuen Frankfurt“, Dr. Joseph Gantner und Direktor Ulrich Burmann im Verlag von Philipp L. Fink die Zeitschrift „Die Neue Stadt“ herausgegeben. Sie dient als offizielles Organ des Bundes „Das neue Frankfurt“.
  • Premiere des Gastspiels der Kammersänger Serge Abranovic und Trude Kollin in Franz Lehars Operette „Friederike“ im Schumanntheater.
  • Premiere des Gastspiels mit Joachim Ringelnatz im Cabaret Astoria, Kaiserstraße.
  • Der Magistrat verleiht Oberstudiendirektor Dr. Klaudius Bojunga (1867-1949), von 1908 bis 1932 Leiter der Schillerschule, anlässlich seines Übertritts in den Ruhestand in Anerkennung seiner Verdienste als langjähriger Schulleiter die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Der Magistrat verleiht Oberstudiendirektor Dr. Otto Liermann (1867-1942), Leiter des Wöhlergymnasiums, anlässlich seines Übertritts in den Ruhestand in Anerkennung seiner Verdienste als langjähriger Schulleiter die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Der Magistrat verleiht dem langjährigen Stadtverordneten, Schuldirektor Theodor Walter (1869-1933), anlässlich seines Übertritts in den Ruhestand in Anerkennung seiner Verdienste um den Ausbau des Berufsschulwesens die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Premiere des neuen Greta Garbo-Films „Romanze“ im „Bieberbau“. Im Vorprogramm: Das neue deutschsprachige Dick & Doof-Tonlustspiel „Spuk um Mitternacht“.
  • Öffentliche Kundgebung der Eisernen Front auf dem Opernplatz im Rahmen des Reichspräsidentenwahlkampfes. Es spricht der sozialdemokratische Landtagsabgeordneten Paul Röhle.
  • Erster Auftritt des Reichspropagandaleiters der NSDAP, Dr. Joseph Goebbels, in der Mainstadt. Zugleich die erste Kundgebung in der Festhalle, mit der die NSDAP in Frankfurt am Main den neuen Wahlkampf eröffnet.
  • Der Goetheturm erlebt einen noch nie da gewesenen Andrang: Über 6.000 Menschen ergibt die Zählung. Der Zudrang ist oft so stark, dass der Aufstieg zeitweise gesperrt werden muss.
  • Der FSV Frankfurt besiegt im Mainderby die Fußballauswahl von Eintracht Frankfurt sensationell mit 2:0-Toren.
  • Gegen die Verstaatlichung des deutschen Rundfunks durch die Reichsregierung wehrt sich der Leiter des Frankfurter Südwestfunks, Carl Adolf Schleussner (1895-1959) in einem geharnischten Schreiben an den Reichskanzler Franz von Papen.
  • 60jähriges Jubiläum der Firma Ph. Mayfarth & Co., Fabrik landwirtschaftlicher und gewerblicher Maschinen mit Eisengießerei, Frankfurt am Main-Mainkur.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Aufgrund des tätlichen Angriffs eines kommunistischen Bürgerschaftsvertreters auf den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung in der vorigen Sitzung soll nun die Geschäftsordnung schärfer gehandhabt werden. Die Stadtverordneten beschließen die Gewährung einer Osterbeihilfe.
  • Kurz vor Mitternacht wird in der Siedlung Altenhainer Block, Mainzer Landstraße, ein kommunistischer Alarm geschlagen. Die Alarmsignale heulen durch die gesamte Siedlung, worauf aus allen Straßen Kommunisten herbeieilen, die sich an einer Straßenkreuzung sammeln. Ein Überfallkommando greift ein und verhaftet mehrere Menschen.
  • Erster Schultag der kleinen ABC-Schützen.
  • Vortrag des ungarischen Ministerpräsidenten a. D. Graf Paul Teleki (Budapest) auf Einladung des Deutschen Kulturbundes im Dr. Hoch’schen Konservatorium über „Europa in der neu entstandenen Welt“.
  • Ein Wirbelsturm mit Regenfällen fegt über das Rhein-Main-Gebiet hinweg, verwandelt Frankfurt am Main in kurzer Zeit in eine Winterlandschaft, deckt Dächer ab und reißt eine der alten Silberpappeln im Palmengarten aus dem Boden. Heftiger Regen geht in Hagel und Schneegestöber über, Sturmböen von Windstärke 12 entwurzeln Bäume. Im Taunus entstehen erhebliche Waldschäden.
  • Im Rahmen des Reichstagswahlkampfes spricht Adolf Hitler auf einer Veranstaltung der NSDAP in der Festhalle.
  • An einer Großkundgebung der Eisernen Front“ auf dem Börsenplatz im Rahmen des Reichspräsidentenwahlkampfes nehmen Tausende Frankfurter Bürger teil. Im Anschluss daran marschiert ein großer Demonstrationszug über den Schillerplatz. Die einzelnen Abteilungen gehen schließlich geschlossen in ihre Bezirke zurück.
  • Kundgebung der KPD zur Reichspräsidentenwahl in der Festhalle.
  • Die Polizei beschlagnahmt in einem Haus in der Schnurgasse einige hunderttausend Flugblätter der KPD. Drei große Polizeikraftwagen transportieren das Druckmaterial nach dem Polizeipräsidium.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Homburger Landstraße wird ein achtjähriger Schüler von einem Pkw erfasst und tödlich verletzt.
  • Vortrag von Erik Jan Hanussen über „Dein Schicksal“ im Saalbau.
  • Premiere des Gastspiels des Berliner Tingel-Tangel-Theaters mit der Revue „Allez-hopp!“ im Neuen Theater unter Leitung des bekannten Komponisten Friedrich Hollaender.
  • Kundgebung der Deutschen Staatspartei zur Reichspräsidentwahl mit Reichsfinanzminister Dr. Hermann Dietrich im Zoologischen Garten.
  • Inkrafttreten einer Neufassung der Bestattungs- und Friedhofsordnung.
  • Anlässlich seines 10jährigen Jubiläums veranstaltet der Frankfurter Orchesterverein unter dem Dirigenten Hans Rosbaud (1895-1962) im Saalbau eine Aufführung der Neunten Symphonie von Ludwig van Beethoven als Sonderkonzert.
  • Zweiter Wahlgang der Reichspräsidentenwahl: In Frankfurt am Main erhält Paul von Hindenburg 202.457 Stimmen (Deutsches Reich: 19.400.000 Stimmen), Adolf Hitler 109.142 Stimmen (Deutsches Reich: 13.400.000 Stimmen) und Ernst Thälmann 37.248 Stimmen (Deutsches Reich: 3.700.000 Stimmen).
  • Madagaskar-Ausstellung im Anatomischen Institut der Universität Frankfurt. Sie umfasst die im Jahre 1931 von Prof. Hans Bluntschli (1877-1962), seit 1919 Prof. für Anatomie und Direktor der Dr. Senckenbergischen Anatomie der Universität Frankfurt, in Madagaskar angelegten naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen.
  • Beim Überfall auf einen 74jährigen Kassenboten der Brauerei Henninger vor seinem Wohnhaus erbeuten die brutalen Täter 1.800.- Reichsmark Papiergeld sowie Losquittungen und mehrere Schecks. Die Täter werden bald gefasst und zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.
  • Nationalsozialistischer Terror: Im Verkehrslokal der Sozialdemokratischen Partei und des Reichsbanners im Stadtteil Praunheim zetteln stadtbekannte Nationalsozialisten eine Schlägerei mit dem Wirt an, der dabei am Kopf verletzt wird. Drei Nationalsozialisten, darunter der Standartenführer der SA in Praunheim, werden durch die Schutzpolizei im Lokal verhaftet.
  • Im Stadt-Blatt der „Frankfurter Zeitung“ wird vermeldet, dass im Hauptbahnhof an die Stelle des großen Stadtplans eine Neuerung angebracht worden ist, die zur schnellen Orientierung auswärtiger Gäste nützlich erscheint. Ein doppelseitiges, innen von 40 elektrischen Lampen erleuchtetes Transparent zeigt, auf zellophanartigem Goldfilm gedruckt, das Stadtbild Frankfurts und eine Karte der Vororte. Auf der Seite, die den Stadtplan trägt, sind außerdem zahlreiche Hinweise für Touristen enthalten. Das Ganze ist ringsum von Diapositivansichten des schönen alten und neuen Frankfurts eingerahmt.
  • Bei einem Brand eines Hutmachers in der Bolongarostraße/Höchst entsteht erheblicher Sachschaden.
  • Festsitzung anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Bundes tätiger Altstadtfreunde zu Frankfurt e. V.
  • Die Regierung Brüning verbietet in der Notverordnung „zur Sicherung der Staatsautorität“ die Wehrorganisationen der NSDAP, SS und SA. Die Polizei in Frankfurt am Main schließt in einer groß angelegten Überraschungsaktion sämtliche zwölf Heime der SA und SS – am Güterplatz, das Braune Haus in der Niedenau, die Unterkünfte in der Karl-, Schleiermacher-, Ludwig-Richter-Straße, am Ginnheimer Stadtweg sowie die Zeugmeisterei in der Kleinen Kaiserhofstraße. Man beschlagnahmt Material und durchsucht einige Wohnungen von NS-Führern. Lediglich vor den Räumlichkeiten der SA in der Günthersburgallee versammelt sich am Abend eine größere Gruppe von NSDAP-Anhängern. Die Ansammlung wird mühelos zerstreut. Ein Zeitungshändler, der am Abend auf dem Opernplatz die Reichsausgabe der „Frankfurter Zeitung“ mit den ausführlichen Berichten über das Verbot der SA verkauft, wird von etwa 20 Nationalsozialisten zusammengeschlagen und schwer verletzt.
  • Premiere der Komödie „Duell am Lido“ von Hans J. Rehfisch im Frankfurter Schauspielhaus.
  • 50jähriges Jubiläum des evangelischen Diakonenheims, Lange Straße, geleitet von der Frankfurter Inneren Mission.
  • Blumenkunst-Ausstellung im Palmengarten.
  • Violinabend mit dem Geiger Nathan Milstein im Saalbau.
  • Werbetag des Verbandes deutscher Jugendherbergen. Die Frankfurter Ortsgruppe zieht singend und musizierend durch die Straßen und zu den Hauptverkehrszentren.
  • 100jähriges Jubiläum der Carolus-Apotheke, Brückenstraße.
  • Konzert des Frankfurter Organisten Helmut Walcha (1907-1991) in der evangelisch-lutherischen Friedenskirche.
  • Jubiläumskonzert anlässlich des 25jährigen Bestehens des Männerquartetts Westend im Saalbau.
  • Saisoneröffnung: Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Rugby-Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich im Stadion.
  • Großkundgebung der SPD und der Eisernen Front in der Festhalle mit dem preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun und 20.000 Anwesenden aus ganz Hessen.
  • Beginn der Errichtung von 380 Stadtrandsiedlungen am Hof Goldstein.
  • Tagung des Bezirks Frankfurt des Edeka-Verbandes. Der Edeka-Verband besteht aus 425 Genossenschaften mit 30.000 organisierten Kolonialwarenhändlern.
  • Haydn-Feier des Patronats-Vereins in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Gründung der „Milchversorgung Frankfurt gemeinnützige Gesellschaft mbH“.
  • Prof. Albert Schweitzer (1875-1965) gibt in der Katharinenkirche ein Orgelkonzert mit Werken von Johann Sebastian Bach. Der Ertrag ist für die Unterhaltung des Goethehauses bestimmt.
  • 50. Geburtstag des Musikpädagogen, Chormeisters des Schulerschen Männerchors und Leiter des Maerzschen Madrigal-Chors, Gustav Maerz (1882-1958).
  • Tod des (unbesoldeten) Stadtrats Dr. Otto Linse (1879-1932) (DVP), seit 1928 Magistratsmitglied.
  • Im Prozess vor dem Frankfurter Landgericht gegen die Höchster Vereinsbank wird Direktor Euler unter Freisprechung von der Anklage der Depotunterschlagung wegen fortgesetzter genossenschaftlicher Untreue zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 2.000.- Reichsmark verurteilt, Direktor Uhrig zu neun Monaten Gefängnis und 1.000.- RM Geldstrafe, Direktor Bayer zu sechs Monaten Gefängnis und 800.- RM Geldstrafe. Zwei Aufsichtsratsmitglieder erhalten eine Geldstrafe.
  • Anlässlich des 150. Geburtstag des Pädagogen Friedrich Fröbel (1782-1852), 1805/06 Lehrer an der Musterschule, seit 1806 Erzieher der drei Söhne von Baron von Holzhausen, veranstalten die städtischen Schulbehörden unter Mitwirkung der Frankfurter Pädagogischen Akademie, des Kindergärtnerinnen-Seminars und der „Vereinigung von Freunden der Wegscheide“ eine Gedenkfeier in der Aula der Berufsschule, Moltkeallee (heute: Hamburger Allee).
  • Kundgebung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Groß-Frankfurt, zur bevorstehenden preußischen Landtagswahl, mit dem Bundesführer Karl Höltermann (Magdeburg) im Haus der Moden und im Bachsaal der Festhalle.
  • Premiere der Neuinszenierung der Operette von Jacques Offenbach „Die schöne Helena“ im Opernhaus.
  • Konzert des Don Kosaken-Chors unter Leitung von Serge Jaroff im Saalbau.
  • Anlässlich des 25jährigen Berufsjubiläums des Dirigenten und Gesangspädagogen Gustav Maerz (1882-1958) veranstalten das Orchester Frankfurter Kammermusikfreunden, der Maerzsche Madrigal-Chor und die Frankfurter Kammertanzgruppe im Karlshaus, Seilerstraße, einen musikalischen Abend.
  • Gastspiel des Berliner Deutschen Theaters im Neuen Theater mit Friedrich Schillers Trauerspiel „Kabale und Liebe“.
  • Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg, Anhalt und Hamburg: Deutliche Zugewinne verbucht die NSDAP; sie ist nun die stärkste Partei in Preußen (Wahlbeteiligung 82,6 %). Die Weimarer Koalition, die seit 12 Jahren Preußen regiert, erleidet die erwartete Niederlage. Schwere Verluste auch für die Mittelparteien. Eine Regierungsbildung ist nur mit dem Zentrum möglich. Die Ergebnisse in Frankfurt am Main: Von 437.122 Wahlberechtigten beteiligen sich 331.704 (rd. 70 %). Davon entfallen: auf die SPD 79.982 Stimmen, DNVP 7.415, Zentrumspartei 40.815, KPD 45.200, DVP 13.739, Wirtschaftspartei 4.750, Deutsche Staatspartei 10.059, NSDAP 117.492, Christlich-Sozialer Volksdienst 7.155 und die Sozialistische Arbeiter-Partei 2,884 Stimmen.
  • Öffentliche Gedächtnisfeier der Freireligiösen Gemeinde anlässlich des 50. Todestages von Charles Darwin. Pfarrer Clemens Taesler (1887-1969) spricht über „Darwins Entwicklungslehre und die Religion“.
  • Eröffnungsrennen auf der Frankfurter Stadionbahn mit einem internationalen Dauerrennen.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Eintracht Frankfurt und FC Bayern München sind Abteilungsmeister der süddeutschen Fußballrunde. Damit gelten die beiden Mannschaften automatisch auch als süddeutsche Vertreter für die Deutsche Fußball-Meisterschaft.
  • Der „Verein Opernhilfe“ erweitert sich in „Opernhilfe-Schauspielhilfe“.
  • Jubiläumskonzert anlässlich des 25jährigen Bestehens des Dessoffschen Frauenchors, gegründet von Margarethe Dessoff (1874-1944), Tochter des Komponisten und Dirigenten Prof. Felix Otto Dessoff (1835-1892), in der Loge zur Einigkeit, Kaiserstraße.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Erneut debattieren die Mandatsträger über die Situation der Frankfurter Schulen. Die Nationalsozialisten legen einen Antrag vor, der den Magistrat um Auflösung der Stadtverordnetenversammlung ersucht, um Neuwahlen zu veranstalten. Der Stadtverordnetenvorsteher Leonhard Heißwolf (SPD) stellt dazu fest, dass der Antrag nicht zur Debatte gestellt werden könne, da er verfassungsrechtlich bedenklich sei.
  • Massenkundgebung der hessischen und hessisch-nassauischen Lichtspiel-Theaterbesitzer anlässlich der geplanten Tagung des „Reichsverbandes Deutscher Lichtspiel-Theaterbesitzer“ vom 23.-26.05. d. J.
  • Violin-Abend mit der Geigerin Lisa Minghetti, veranstaltet von der „Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen“ (Gedok), Ortsgruppe Frankfurt, in den Räumen der Gedok, Wiesenau.
  • Vortrags- und Diskussionsabend des „Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ im Café Hauptwache unter dem Thema: „Proletarisch-revolutionäre Schriftsteller kämpfen gegen den imperialistischen Krieg“.
  • Anlässlich der Premiere des Films „Ein bisschen Liebe für Dich“ im Ufa-Theater „Im Schwan“ ist die Hauptdarstellerin Lee Parry, eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen des Stummfilms, im Rahmen ihres Tonfilm-Debüts persönlich anwesend.
  • Ausscheidungskämpfe von Deutschlands Olympia-Boxern in den schweren Gewichtsklassen (vom Mittelgewicht aufwärts), veranstaltet vom Deutschen Reichsverband für Amateurboxen.
  • Im Arbeitsamtsbezirk Frankfurt sind 85.295 Arbeitssuchende gemeldet. Auf Groß-Frankfurt entfallen davon 66.780 Menschen.
  • Der hiesige Beauftragte des Reichskommissars für Preisüberwachung stellt seine Tätigkeit ein. Die Aufgabe der Preisüberwachung für Hessen und Hessen-Nassau geht zum gleichen Zeitpunkt auf die Länderregierungen über.
  • Wilhelm-Busch-Gedächtnisfeier anlässlich des 100. Geburtstages des Meisters des guten Humors im Kempfbräu. Wilhelm Busch gehörte 25 Jahre als Ehrenmitglied dem Frankfurter Verein Ulkergilde Stolzenfels an.
  • Ehrenabend des Schulerschen Männerchores im Saalbau für seine langjährigen verdienten Mitglieder.
  • Geburt des Schauspielers Joachim Böse (1932-1971), ab 1963 Mitglied des Ensembles des Frankfurter Schauspielhauses.
  • Bundestag des Mittelwestdeutschen Stenografenbundes Stolze-Schrey, der Hessen, Waldeck, Hessen-Nassau und Rheinland umfasst, in der Liebig-Oberrealschule. Zugleich begeht der Stenografenverein „Stolze-Schrey“ in Frankfurt-Bockenheim sein 50jähriges Jubiläum.
  • 4. Frankfurter Automesse auf dem Festhallengelände.
  • Mehrere tausend Anhänger der SPD und der freien Gewerkschaften versammeln sich am Abend auf dem Opernplatz, marschieren zur Festhalle und erleben dort die Premiere des Lehrstücks „Wir!“ von Hendrik de Man, Lehrbeauftragter für Sozialpsychologie an der Universität Frankfurt. Regie: Dr. Herbert Graf (1903-1973), 1929-1933 Regisseur an der Frankfurter Oper.
  • Erste-Mai-Feier der KPD auf dem Römerberg mit dem Reichstagsabgeordneten Otto Brenzel (1898-1945).
  • Einweihung des neuen Bootshauses des Ruder-Clubs Griesheim 1906 e. V. Zugleich mit der Einweihungsfeier verbindet der Verein das Fest seines 25jährigen Jubiläums, das eigentlich bereits im vergangenen Jahr fällig war. Der Männergesangverein „Germania“ und der Opernsänger Hans Erl (1882-1942 deportiert nach dem Osten) runden das künstlerische Programm ab.
  • Feier anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Gustav-Adolf-Vereins in der Lukaskirche.
  • Das Finale um die Süddeutsche Fußball-Meisterschaft zwischen Eintracht Frankfurt und FC Bayern München in Stuttgart endet mit 2:0-Toren.
  • Ausstellung des Münchener Künstlerbundes „Ring“ e. V. im Festhallengelände (Haus der Moden).
  • Ausstellung „Altfrankfurt im Bild“ des Bundes tätiger Altstadtfreunde anlässlich seines 10jährigen Bestehens in den Römerhallen.
  • Nachdem der Kleinmarkt auf dem Liebfrauenberg eröffnet worden ist, beginnen die Arbeiten für die Errichtung einer Freilichtbühne auf dem Römerberg. Um diese Arbeiten ungestört vornehmen zu können, wird der größte Teil des Römerbergs mit einem Bretterzaun versehen. Der Fahrverkehr ist dort eingestellt und der Parkplatz aufgehoben worden.
  • 60. Geburtstag des Mediziners Prof. Franz Volhard (1872-1950), seit 1927 ordentlicher Prof. für Innere Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik an der Universität Frankfurt.
  • Öffentlicher Gottesdienst der Paul-Gerhard-Gemeinde (Niederrad) im Stadion.
  • Im Prozess gegen den kommunistischen Stadtverordneten Heinrich Aschenbrenner vor dem Erweiterten Schöffengericht wird der Angeklagte wegen eines Wurfes mit dem Tintenfass gegen den Stadtverordnetenvorsteher Leonhard Heißwolf in der Stadtverordnetensitzung vom 23.03. d. J. aufgrund des Tatbestandes der gemeingefährlichen Körperverletzung und der Beleidigung von Journalisten zu einer Geldstrafe verurteilt.
  • Eröffnung der Ausstellung „Der unbekannte Boehle“ im Ateliergebäude, Darmstädter Landstraße.
  • Tod des Dirigenten, Komponisten und Musikpädagogen Dr. Ludwig Rottenberg (1864-1932), von 1892 bis 1926 Erster Kapellmeister am Frankfurter Opernhaus.
  • Konzert mit Adolf Busch und Rudolf Serkin im Saalbau.
  • Der seit Anfang März d. J. vor der Großen Strafkammer des Frankfurter Landgerichts laufende Betrugsprozess gegen einen 47jährigen Lebensmittelhändler endet mit dessen Verurteilung wegen fortgesetzten Betrugs und Betrugsversuchs im Rückfall und Untreue zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren und sieben Jahren Ehrverlust.
  • Frühlings-Blumenschau im Palmengarten.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Sängerchores des Vereins der Post- und Telegraphen-Beamten, Frankfurt-Bockenheim“ im Saal der Bockenheimer Turngemeinde, Marburger Straße.
  • Premiere der Komödie „Zero“ von Fritz von Unruh (1885-1970) im Schauspielhaus. Publikum und Presse sind in ihrer Reaktion zutiefst gespalten.
  • Offizielle Eröffnung des Kirchenmusikalischen Instituts an Dr. Hoch’s Konservatorium in Gemeinschaft mit der Evangelischen Landeskirche zu Frankfurt am Main.
  • Tod des Fabrikanten Kommerzienrat Dr.-Ing. E.h. Heinrich Kleyer (1853-1932), seit 1886 Beginn der Fahrradproduktion („Adler“) und Begründer der deutschen Fahrradindustrie.
  • Auf Einladung des Gaues III des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs berichtet die bekannte Berliner Motorradsportlerin Hanni Köhler im Volksbildungsheim über ihre Motorradreise im vergangenen Jahr.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Eine Mehrheit von rechtsgerichteten Abgeordneten beschließt die Absetzung des skandalumwitterten Stücks „Zero“ von Fritz von Unruh im Schauspielhaus. Wahl von Dr. med. Karl Schlosser (1876-1952) zum Bürgermeister – als Nachfolger von Dr. Eduard Gräf (1870-1936), von 1920 bis 1932 Bürgermeister in Frankfurt am Main und Dezernent für Wohlfahrtspflege. Seit 1920 wirkt Schlosser als erster ärztlicher Gesundheitsdezernent in Frankfurt am Main und übernimmt zusätzlich zum Gesundheitsamt die Leitung des Fürsorgeamtes.
  • Eröffnung der vom Frankfurter Kunstverein und der Frankfurter Künstlerschaft veranstalteten Ausstellung „100 Jahre Frankfurter Kunst 1832-1932“ im Kunstverein (bis 15.07. d. J.) in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) und dem Generaldirektor der Frankfurter Museen, Prof. Georg Swarzenski (1876-1957).
  • Haydnzyklus mit dem Rebner-Quartett im Saal von Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • 75jähriges Jubiläum der „Höheren Bürgerschule“, Seilerstraße. 1875 erfolgte die Abwanderung von 500 Schülern in die neu gegründete Klingerschule. Die im alten Gebäude verbliebenen Klassen erhielten den Namen „Bethmann-Mittelschule“.
  • Beerdigung des Gründers der Adlerwerke, Kommerzienrat Dr.-Ing. E. h. Heinrich Kleyer (1853-1932), auf dem Hauptfriedhof. Tausende Menschen erweisen dem Frankfurter Fabrikanten die letzte Ehre.
  • Vortrag des Schriftstellers und Journalisten Dr. Alfons Paquet (1881-1944) im Volksbildungsheim im Rahmen der Reihe „Städte und Völkerschicksale“ über Stockholm.
  • Tod des Architekten und Mäzen Simon Ravenstein (1844-1933), Sohn des Kartografen und Verlegers August Ravenstein (1809-1881), entwarf 1881 das Ravensteinsche Verlagsgebäude, Wielandstraße, und das Café Bauer.
  • Tagung des „Ständigen Ausschusses für Literatur und Kunst des Völkerbundes“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) in Anwesenheit des Ausschusspräsidenten Jules Destrée, des Lyrikers und Philosophen Paul Valéry sowie des Generaldirektors der Preußischen Staatlichen Kunstsammlungen, Wilhelm Waetzoldt. Am 12.05. finden im Bürgersaal des Rathauses „Gespräche über Goethe“ statt und eine Rundfahrt zu den Goetheerinnerungsstätten, am 13.05. der Festakt in der Oper. Während die Tagungsteilnehmer das offizielle Hauptprogramm absolvieren, führt „Altstadtvater“ Dr. Fried Lübbecke (1883-1965) die begleitenden Angehörigen durch die Altstadt, das Städel, das Liebieg-Haus und in den Palmengarten. Zum Abschluss der Tagung findet am 15.05. eine Rundfahrt über die Saalburg, Bad Nauheim, Bad Homburg und Wiesbaden statt. Zur Einweihungsfeier des erweiterten Goethemuseums am 15.05. heißt Dr. Alexander Bernus (1873-1943), seit 1919 in der Leitung des Freien Deutschen Hochstifts tätig und 1932 Organisator der „Deutschen Volkspende für Goethes Geburtstag“, die Vertreter der Reichsregierung, der preußischen Regierung sowie ausländischen Regierungen willkommen. Der Schriftsteller Dr. Wilhelm Schäfer (1868-1952) hält die Festrede.
  • Vortrag des Schriftstellers und Journalisten Dr. Alfons Paquet (1881-1944) im Volksbildungsheim im Rahmen der Reihe „Städte und Völkerschicksale“ über Schanghai.
  • Im Rahmen des Goethejahres Eröffnung des erweiterten Goethemuseums in Anwesenheit von Thomas Mann (1875-1955). In seinem Festvortrag führt der Schriftsteller aus: „Wir befinden uns an einer der ehrwürdigsten und wesentlichen Stätten geistig-nationaler Überlieferung. Möge das Deutsche Reich seinen Schild über diese Stätte, diese treu geschaffenen Werke halten; möge der Staat Preußen und möge die Verwaltung der Stadt es sich zur Pflicht machen, Not und Verfall der Zeit, soweit es irgend in ihren Kräften steht, vom Frankfurter Goethehaus fernzuhalten!“
  • Offizielle Freigabe der neuen Unterführung an der Eisenbahnstrecke Frankfurt am Main – Limburg, Mainzer Landstraße.
  • Beim Baden in der Nidda ertrinkt ein junger Mann aus Bockenheim.
  • Grundsteinlegung zur Erweiterung der katholischen Kirche im Stadtteil Zeilsheim.
  • Der Verein Erwerbslosenküche Frankfurt ist finanziell am Ende und beschließt mit dem heutigen Tag die Schließung seiner Einrichtungen während des Sommers.
  • 100. Geburtstag des Stadtarchivars Dr. Johann Heinrich Buchka (1832-1905), von 1861 bis 1904 zunächst als Hilfsarbeiter, später als Stadtarchivar am Frankfurter Stadtarchiv.
  • Der Frankfurter „Wäldchestag“ im Stadtwald fällt wegen schlechten Wetters buchstäblich ins Wasser und wird am 22.05. d. J. nachgeholt.
  • Bei einem Küchenbrand in einer Wohnung in der Praunheimer Siedlung, Hindenburgstraße 88 [heute: Ludwig-Landmann-Straße], entsteht Sachschaden – die Küche brennt teilweise aus.
  • Bei einem Großfeuer am Frankfurter Westhafen, in der Nähe der Wilhelmsbrücke [heute: Friedensbrücke], wird ein Lager der Rhenus Transportgesellschaft zerstört. Die Einrichtung von Motorpumpen bei der Feuerwehr bewährt sich bei dem Brand dank der Nähe des Mains.
  • Ausscheidungskämpfe der Olympia-Amateurboxer im Zoologischen Garten. Der Technische Ausschuss des Deutschen Reichsverbandes ermittelt die besten deutschen Boxer für den Länderkampf Amerika – Deutschland in Chicago und anschließend für die Olympischen Spiele.
  • Besichtigung von Alt-Höchst bzw. der prominenten Bauwerke dieses Frankfurter Stadtteils durch das Bezirksamt Höchst. Stadtrat Dr. Bruno Müller (1889-1968), von 1926 bis zur Eingemeindung nach Frankfurt am Main 1928 letzter Bürgermeister von Höchst, führt persönlich durch das Schloss und den Bolongaropalast.
  • 100jähriges Jubiläum der ersten Kleinkinderschule Frankfurts im ehemaligen Vorsängerhaus an der alten Dreikönigskirche.
  • Letztes Konzert „Haydn-Zyklus“ des Rebner-Quartetts in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • 70. Geburtstag des Handelsgerichtsrats Edmund Ganz (1862-1934), zugleich fünfzigjährige aktive Mitgliedschaft (u.a. als Vorsitzender) im Rühl’schen Gesangverein. Als 1927 die Chorgemeinschaft mit dem Cäcilien-Verein unter dem Namen „Cäcilien-Verein, vereinigt mit dem Rühl’schen Gesangverein“ gegründet wird, übernimmt Ganz das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden.
  • Ein Abend mit Frankfurter Mundart der hiesigen Schauspielerin Anny Hannewald (1882-1968) in der Künstlerschenke „Maahinkel“.
  • „Sängerkrieg“ in den Römerhallen. Ein Wettbewerb der Frankfurter Wandermusikanten, veranstaltet vom Bund tätiger Altstadtfreunde und dem Deutschen Schriftstellerverband, Ortsgruppe West.
  • Die Omnibuslinien J (Unterliederbach –Dalbergstraße) und S (Griesheim Bahnhof – Höchst Bahnhof) werden zu einer neuen Linie J in direkter Führung zwischen Unterliederbach und Griesheim Bahnhof über Höchst, Nied und Schwanheim Brücke vereinigt.
  • Beethoven-Abend im Saalbau anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Berliner Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler.
  • 70. Geburtstag des Sanitätsrats Dr. med. Albert Ettlinger (1862-1942), seit 1890 Facharzt für Chirurgie in Frankfurt am Main, Mitglied des Vorstandes der Israelitischen Gemeinde Frankfurt, des Schulrates des Philanthropins, im Vorstand der jüdischen Wohlfahrtspflege, des Budge-Heimes usw.
  • Tagung des „Reichsverbandes Deutscher Lichtspiel-Theaterbesitzer“. Am 24.05. versammeln sich 300 Kinobesitzer auf dem Paulsplatz. Vor dem Einheitsdenkmal, um das sich die Gäste gruppieren, hält Stadtrat Dr. Robert August Lingnau (1890-1960) eine Begrüßungsansprache, auf die im Namen des Reichsverbandes der Lichtspieltheaterbesitzer der Vorsitzende des Landesverbandes Hessen und Hessen-Nassau, Robert Matter, erwidert. Diese Begrüßungsszene wird durch eine Tonfilmaufnahme festgehalten. Danach findet ein offizieller Empfang des Magistrats im Kaisersaal des Römers statt.
  • Senkung der Eintrittspreise in den städtischen Museen.
  • 60. Geburtstag des Geheimen Hofrats Prof. Ludwig Seitz (1872-1961), seit 1921 Direktor und Ordinarius an der Frauenklinik der Universitätskliniken in Frankfurt am Main.
  • 150. Todestag des Juristen Johann Caspar Goethe (1710-1782), Vater Johann Wolfgang Goethes (1749-1832), beerdigt am 27.05. d. J. auf dem Peterskirchhof.
  • Tod des Bankiers, Komponisten und Mäzen Emil Sulzbach (1855-1932), seit 1883 Kuratoriumsmitglied von Dr. Hoch’s Konservatorium, komponierte Kammermusikstücke, Lieder und Chöre.
  • Bei einem Überfall auf einen 60jährigen Geldbriefträger vor dem Hinterhaus Sandweg 27 erbeutet der Täter eine Geldtasche mit 1.500.- Reichsmark. Der Überfallene erleidet schwere Kopfverletzungen. Wenige Tage später kann der vorbestrafte Täter verhaftet werden.
  • Die renovierte Justinuskirche im Stadtteil Höchst wird aus dem Eigentum des preußischen Staates an die Kirchenbehörde übergeben.
  • Vortrag von Dr. Hendrik de Man im Institut für Sozialforschung über das Thema „Der wieder entdeckte Marx“ (anlässlich der Herausgabe der philosophisch-ökonomischen Schriften aus dem Jahre 1844).
  • Bei einer schweren Explosion in einer Asbestweberei, Adalbertstraße 34, wird eine Person verletzt. Es entsteht hoher Sachschaden.
  • Neueröffnung des Geschäfts „Mode Richter“, Damen-Bekleidung, Goethestraße 22.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Klinger-Oberrealschule im großen Saal des Zoologischen Gartens.
  • Kongress der Edelvagabunden unter der Leitung des Schriftstellers und Frankfurter Originals Karl Wassmann (1885-1941), mit einem Fackelzug, einem Kongress im Zoologischen Garten, einer Dampferfahrt nach Rüdesheim, einem Ball im „Handelshof“ und einer Goethefeier.
  • „Thomas-Porzellan-Schau“ im Palmengarten.
  • Festliche Wiedereröffnung der restaurierten Justinuskirche in Höchst.
  • Der Magistrat ehrt den scheidenden Bürgermeister Dr. med. h.c. Eduard Gräf (1870-1936).
  • Öffentliche Fichte-Gedächtnis-Weihestunde der Freireligiösen Gemeinde im Gemeindehaus, Großer Kornmarkt, anlässlich des 170. Geburtstages des Philosophen.
  • Premiere der Neuinszenierung der Oper „Margarethe“ von Charles Gounod in der Inszenierung von Rudolf Scheel im Opernhaus.
  • Premiere von Goethes „Egmont“, von Intendant Dr. Alwin Kronacher (1880-1951) für die Römerberg-Festspiele inszeniert.
  • 21. öffentliche Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften im Palmengarten unter Vorsitz des Präsidenten Prof. Max Planck (1858-1947), begrüßt von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945), im Kaisersaal des Römers.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) führt zwei neue Magistratsmitglieder in ihr Amt ein. An Stelle des verstorbenen Dr. Otto Linse (DVP) wird Dr. Ludwig Fertsch (DVP) in den Magistrat delegiert, an die Stelle des nationalsozialistischen Stadtrats Walter Kramer tritt Walter Heyse. Beschlossen werden die Verlängerung des Notetats und der Verkauf städtischer Häuser an die Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft. Stadtverordnetenvorsteher Leonhard Heißwolf (SPD) beschließt die Sitzung mit ehrenden Worten für den scheidenden Bürgermeister Dr. med. h.c. Eduard Gräf (1870-1936), dem der Magistrat die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main verleiht.
  • Gedenkfeier des Reichsverbandes der Deutschen Presse und der Arbeitsgemeinschaft der Pfälzischen Presse für den Rechtsanwalt, Schriftsteller, Journalisten und Politiker Dr. Johann Georg August Wirth (1798-1848), Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, auf dem Hauptfriedhof anlässlich des Gedenktages an das Hambacher Fest. Bei der Feier, zu der neben dem Stadtrat Dr. Max Michel (1888-1941) eine Abordnung von pfälzischen Redakteuren und Verlegern erscheint, legt der Vorsitzende des Vereins Frankfurter Presse im Namen des Reichsverbandes und des Frankfurter Vereins einen Kranz nieder.
  • Beginn der ersten Stellproben zu den Freilicht-Vorführungen am Römerberg unter der Intendanz von Dr. Alwin Kronacher (1880-1951), 1929-1933 Intendant des Schauspielhauses in Frankfurt am Main, begründete 1932 zusammen mit dem Kulturdezernenten Dr. Max Michel (1888-1941) die Römerberg-Festspiele in der Mainstadt, die am 18.06. d. J. mit Kronachers Inszenierung des „Urgötz“ von Johann Wolfgang v. Goethe beginnen.
  • 50jähriges Jubiläum der Israelitischen Volksschule für Knaben und Mädchen der Israelitischen Religionsgesellschaft, Röderbergweg [ursprünglich: Schützenstraße].
  • Generalappell der Eisernen Front im Hippodrom, dem viele Anhänger folgen.
  • 60. Geburtstag des Schriftgießers, Fachschriftstellers und Sammlers Gustav Mori (1872-1950), Abteilungsleiter der Schriftgießerei Stempel, Erforscher der Geschichte des Buchdrucks, insbesondere deren Frühzeit, seit 1916 Mitglied, seit 1921 im Vorstand der Gutenberggesellschaft.
  • Gewitterstörungen und Wolkenbrüche über Frankfurt am Main. Um die Mittagszeit geht über der nordwestlichen Außenstadt eine gewaltige Regenmenge nieder, so dass die Kanäle die Wassermassen nicht fassen können. Weitere wolkenbruchartige Regengüsse gibt es am Nachmittag im Westen der Stadt, im Niddatal und im südlichen Stadtteil Sachsenhausen.
  • Der Presse wird Frankfurts jüngste Grünanlage im neuen Stadtviertel am Bornheimer Hang zur Besichtigung freigegeben. Die Arbeiten an der „Röderberg-Anlage“ finden unter der Leitung des Städtischen Gartenbaudirektors Max Bromme (1878-1974) statt.
  • Wiedersehensfeier aller ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Bethmann-Mittelschule anlässlich des 75jährigen Bestehens in der Turnschulhalle.
  • Akademische Feier und Fackelzug anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Gesangvereins „Liederblüte“ im Stadtteil Griesheim.
  • Gedächtnisfeier im Ehrenhof der Universität Frankfurt für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Universitäten Straßburg und Frankfurt am Main. Die Ansprache hält Rektor Prof. Erwin Madelung (1881-1972)
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Etatrede von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) zum Haushalt des Jahres 1932. Generaldebatte darüber am 30.06. und 01.07. d. J. mit dem Ergebnis, dass die Stadtverordneten die Genehmigung des Etats mit 35 gegen 33 Stimmen ablehnen und viele Änderungsanträge stellen. Der Magistrat nimmt die Änderungsanträge des Stadtparlaments nicht nur nicht zur Kenntnis, sondern legt auch keinen neuen Haushalt vor. Aufgrund der Sparverordnung des Reichspräsidenten v. Hindenburg betrachtet er den ursprünglichen Etatentwurf als gültigen Wirtschaftsplan – woran die Stadtverordneten auch mit ihrem Beschluss vom 08.11.1932, wonach gegen die Rechtsauffassung des Magistrats protestiert wird, nichts zu ändern vermögen. Amtseinführung des Bürgermeisters Dr. Karl Schlosser (1876-1952).
  • Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens des karitativen Vereins „Gesundheitshilfe“ im Palmengarten.
  • Die neue Notverordnung bedeutet eine weitere Kürzung der Beamtengehälter in den Gemeinden.
  • Erste öffentliche Aufführung der Kollektivbühne Frankfurter-Hessen, eine Neugründung der Arbeitsgemeinschaft junger Darsteller: gespielt wird das Stück „Welle Welt“ in der Loge Carl am Mozartplatz.
  • 90. Geburtstag des Schriftstellers Adolf Stoltze (1842-1933), Sohn des Schriftstellers Friedrich Stoltze (1816-1891), vor allem bekannt durch seinen Lokalschwank „Alt-Frankfurt“, 1887 im alten Frankfurter Komödienhaus am Roßmarkt uraufgeführt.
  • Einweihung der Sportanlage des I.G. Sportvereins an der Miquelstraße.
  • Wohltätigkeitsveranstaltung in der Frankfurt-Loge zugunsten des „Tagesheims der erwerblosen jüdischen Jugend“. Mitwirkende sind: Else Gentner-Fischer, Erich Itor Kahn, Benno Ziegler u.a.
  • Tod des Rabbiners Dr. Arnold Lazarus (1877-1932), seit 1905 liberaler Rabbiner an der Hauptsynagoge Börnestraße und der Westendsynagoge, Freiherr-vom-Stein-Straße.
  • Mit einer Notverordnung wird die Arbeitslosenfürsorge um 23 Prozent gekürzt und die Hilfsbedürftigkeitsprüfung nach sechs statt bisher 20 Wochen durchgeführt; Senkung der Krisenunterstützung um 10 Prozent und Senkung der Wohlfahrtserwerbslosenunterstützung um 15 Prozent.
  • Erste Rundfunkrede der NSDAP auch in Frankfurt am Main über die Deutsche Welle. Gregor Strasser spricht über die Staatsidee des Nationalsozialismus.
  • Bei einem Dachstuhlbrand im Haus Wolfsgangstraße 4, Ecke Oeder Weg, entsteht hoher Sachschaden.
  • 50jähriges Jubiläum der Schreinerei Rothermel, Meisengasse.
  • 60. Geburtstag des Numismatikers und Münzhändlers Dr. Julius Cahn (1872-1935), seit 1905 Mitinhaber der Münzhandlung seines Vaters Adolph E. Cahn (Zeil 17).
  • Ausstellung „Kunst im Zeitalter Goethes“ im Städel-Institut.
  • Reichskanzler Franz von Papen hebt das SA-Verbot vom 13.04.1932 wieder auf. Als Gegenleistung toleriert Hitler das Präsidialkabinett Papen. In Frankfurt am Main provozieren nach der Aufhebung des Uniformverbotes Studenten in besonderem Maße, weshalb Universitätsrektor Prof. Erwin Madelung (1881-1972) das Tragen von Uniformen auf dem Universitätsgelände verbietet.
  • Eröffnung des Reichstagswahlkampfes der SPD mit einer stark besuchten Kundgebung im Hippodrom.
  • Eröffnung des Gastspiels von Lucie Mannheim (Staatstheater Berlin) im Neuen Theater in der Titelrolle der Posse „Die göttliche Jette“ von Günther Bibo und Emil Rameau in der Inszenierung des Theaterleiters Arthur Hellmer (1880-1961).
  • Wanderausstellung „Gesunde Frau – gesundes Volk“ des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden in den Räumen der früheren Vereinsbank, Junghofstraße.
  • Besuch des Reichskommissars für vorstädtische Randsiedlung, Ministerialdirektor Dr. Sassen, in Frankfurt am Main. Er besichtigt in Begleitung von Stadtrat Reinhold Niemeyer (1885-1959), Stadtbaumeister und Nachfolger von Dr. Ernst May (1886-1970), die Stadtrandsiedlung auf dem Goldsteiner Gelände.
  • Generalversammlung des Städtereklame-Konzerns im Palmengarten.
  • Mit Johann Wolfgang v. Goethes „Urgötz“ beginnen die Römerberg-Festspiele vor historischer Kulisse unter der Intendanz von Dr. Alwin Kronacher (1880-1951), seit 1929 Intendant des Schauspielhauses.
  • Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ stattet Frankfurt am Main am Abend einen überraschenden Besuch ab. Es überfliegt zunächst den Lufthafen, um dann nach einer Schleife über der Stadt in Richtung Hanau zu verschwinden. Die Passagiere des Luftschiffes winken aus den Fenstern. Lebhaft werden sie von vielen Frankfurtern begrüßt, die im Nu die Straßen bevölkern.
  • Bei der Explosion eines Spirituskochers im Haus Gutleutstraße 170 wird eine 79jährige Frau schwer verletzt.
  • Außerordentlicher Wahlkreisparteitag für Hessen-Nassau der Deutschen Staatspartei im Hotel Kyffhäuser.
  • Kundgebung der Provinzialverbände Hessen-Nassau der Musik- und Zeichenlehrer im Goethegymnasium für die Erhaltung und Förderung des Musik- und Kunstunterrichts sowie der Kunstpflege in der Schule.
  • Zu Ehren des Direktors an Dr. Hoch’s Konservatorium, Bernhard Sekles (1872-1934), der am 20.06. d. J. seinen 60. Geburtstag begeht, gibt ein Männerchor, bestehend aus den Vereinen „Sängerkranz Offenbach“, „Sängerchor Postalia“ und „Schubertchor Frankfurt am Main“ unter der Leitung von Carl Stoll ein Konzert im Volksbildungsheim. Ferner wird dabei des Musikers Joachim Raff (1822-1882) gedacht, der ab 1877 als erster Direktor das „Dr. Hoch’s Konservatorium“ leitete und dessen 50 Todestag auf den 24.06. d. J. fällt.
  • Stoltze-Feier im Neuen Theater anlässlich des 90. Geburtstages des Frankfurter Schriftstellers Adolf Stoltze (1842-1933) am 10.06.
  • Zum Andenken an den im letzten Jahr verstorbenen Kunsthistoriker, Archäologen und Maler Prof. Julius Hülsen (1873-1931) finden heute, am 26.06 und am 03.07. drei Führungen durch den altjüdischen Friedhof am Börneplatz statt, veranstaltet vom Bund tätiger Altstadtfreunde zugunsten der Erholungsfürsorge armer Kinder.
  • Gastspiel des Berliner literarischen Kabaretts „Katakombe“ im Steinernen Haus, Braubachstraße.
  • Bei einem Großfeuer im Taunus brennt die alte Oberurseler Mühle am Urselbach nieder. Der Sachschaden ist beträchtlich.
  • 60. Geburtstag des Leiters des Dr. Hoch’s Konservatoriums, Bernhard Sekles (1872-1934).
  • Der Rektor der Universität Frankfurt, Prof. Erwin Madelung (1881-1972), erlässt ein Uniformverbot für alle Räume und angrenzenden Baulichkeiten der Universität. /60. Geburtstag des evangelischen Pfarrers in St. Katharinen (1905-1933) Philipp Friedrich Wilhelm, gen. Willy Veit (1872-1940).
  • Organisierter Überfall der NSDAP auf die Universität Frankfurt. SA-Mitglieder in Uniform postieren sich vormittags in geschlossenen Trupps vor dem Universitätsportal. Es kommt zu Übergriffen auf linke Studenten mit Verletzten. Rektor Prof. Erwin Madelung (1881-1972) verfügt die sofortige Schließung der Universität. Zwei SA-Männer erhalten wegen Landesfriedensbruchs neun bzw. zehn Monate Gefängnis. Der Senat beschließt, den Universitätsbetrieb am 23.06. in vollem Umfang wieder aufzunehmen. Durch strenge Kontrollen an den Eingängen wird dafür Sorge getragen, dass nur Studierende mit dem für das Sommersemester 1932 gültigen Studienausweis die Gebäude betreten dürfen.
  • Premiere von drei Einaktern im Opernhaus in der Inszenierung von Dr. Herbert Graf (1903-1973): „Die Magd als Herrin“ von Giovanni Battista Pergolesi, „Der arme Matrose“ von Darius Milhaud und „Die spanische Stunde“ von Maurice Ravel.
  • Volkskonzert der Direktion des Zoologischen Gartens unter dem Titel „Musik slawischer Völker“ mit dem Frankfurter Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Richard Limpert (1887-1976).
  • Amateur-Radrennen auf der Stadion-Bahn.
  • Während im Universitätsgebäude nach der Wiedereröffnung alles ruhig bleibt, kommt es im Laufe des Vormittags wiederholt zu Ansammlungen in der Nähe der Hochschule. Vor allem auf der Bockenheimer Landstraße versammeln sich Gruppen politischer Gegner, die sich gegenseitig beschimpfen. Die Polizei muss wiederholt eingreifen, um Zusammenstöße zu verhindern und die Ansammlungen zu zerstreuen. Der Aktionsausschuss der republikanischen „Eisernen Front“ spricht in einem Aufruf von bewussten Provokationen seitens der Nationalsozialisten nach der Aufhebung des Uniformverbots - der Preis an Hitler für die Tolerierung der Papen-Regierung.
  • Die Stadt Frankfurt am Main legt am Grabdenkmal des ersten Direktors des Dr. Hoch’s Konservatoriums, Joachim Raff (1822-1882), auf dem Hauptfriedhof einen Kranz mit Schleife in den Farben der Mainstadt nieder.
  • Die Universität Frankfurt erhält unter dem Rektorat von Prof. Erwin Madelung (1881-1972) anlässlich des 100. Todestages von Johann Wolfgang von Goethe offiziell den Namen „Johann Wolfgang Goethe-Universität“.
  • Eröffnung des „Braunfels-Weinkeller“ in den alten Kellergewölben des „Hauses zum Braunfels“, Liebfrauenberg.
  • Protestkundgebung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, Ortsgruppe Frankfurt am Main, im Keglerheim, Wingertstraße, gegen die durch die letzte Notverordnung angeordnete Verschlechterungen der Kriegsopferversorgung.
  • Musikalische Feier zur Erinnerung an den ersten Direktor von Dr. Hoch’s Konservatorium (ab 1877), Joachim Raff (1822-1882), dessen Todestag sich zum 50. Mal jährt.
  • Akademische Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des FC Union Niederrad in der Turnhalle Niederrad.
  • Frankfurter Regatta des Frankfurter Regatta-Vereins auf dem Main.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Kriegervereins Eschersheim.
  • Bei einem schweren Bootsunglück auf dem Main in der Gemarkung Fechenheim stirbt ein 24jähriger Mann.
  • Musikalische Gedächtnisfeier der Direktion des Palmengartens zu Ehren des Bankiers, Komponisten, Mäzens und langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Emil Sulzbach (1855-1932), langjähriges Kuratoriumsmitglied des Dr. Hoch’s Konservatoriums. Ausführende sind das Palmengarten-Orchester unter Leitung von Richard Limpert (1887-1976).
  • Bei einer Explosion und nachfolgendem Brand in einem Laboratorium der IG Farben Hoechst wird ein 25jähriger Laborant tödlich verletzt.
  • Antifaschistische Studentenkundgebung im Volksbildungsheim und im Zoologischen Garten, veranstaltet von sozialdemokratischen und kommunistischen Studentengruppen aufgrund der Vorgänge an der Johann Wolfgang Goethe-Universität seit 22.06. d. J.
  • Protestversammlung rechts stehender Studentenkorporationen und nationalsozialistischer Studenten auf Einladung der sog. „Deutschen Studentenschaft“ gegen marxistische und „undeutsche Elemente“ in der Studentenschaft.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall wird ein 12jähriger Schüler von einem Motorrad überrollt und tödlich verletzt.
  • Anti-Versailles-Kundgebung der studentischen Korporationen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Ausstellung rumänischer Volkskunst im Haus Neue Mainzer Straße 56, veranlasst vom Kgl. Rumänischen Handels- und Industrieministerium.
  • Sonderschau im Palmengarten: „Keramik, Kristall und Porzellan mit Blumen der Jahreszeit“.
  • Zweitägige Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Nachgeholte Generaldebatte zum städtischen Haushalt. Mit 35 gegen 33 Stimmen wird der Etat abgelehnt. Dafür stimmen lediglich Sozialdemokraten, die Arbeitnehmergruppe (ANG) und ein Teil des Zentrums. Die Staatspartei und der Rest des Zentrums enthalten sich der Stimme; gegen den Etat stimmen Kommunisten, Nationalsozialisten, Deutschnationale, Deutsche Volkspartei und Wirtschaftspartei. Die Sozialdemokraten beharren auf ihrer Ablehnung der Bürgersteuer.
  • Gastspiel von Zirkus Krone an der Großmarkthalle.
  • Inkrafttreten des neuen Preußischen Schlachtsteuergesetzes auf Grund der Preußischen Notverordnung vom 08.06. d. J. Eingeführt wird eine Schlachtsteuer. Nach diesem Gesetz unterliegt das Fleisch von Rindern, Schweinen und Schafen, das in das Gebiet Preußens eingeführt wird, der Ausgleichssteuer.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Mainzer Landstraße wird ein Mann von einem Straßenbahnzug der Linie 14 angefahren und dabei tödlich verletzt.
  • Zirkus Krone zieht mit seinen exotischen Tieren durch die Innenstadt. Ein Glanzstück des festlichen Zuges ist der große, mit bunten Tüchern festlich geschmückte indische Elefant.
  • Gründung der Kleinkaliber-Abteilung Scharfschützen des Frankfurter Schützenvereins 1860.
  • Steherrennen um den „Großen Preis von Frankfurt“ auf der Stadionbahn.
  • Goethefeier der Frankfurter Künstler im ehemaligen Du Fay’schen Garten.
  • Eröffnung der Ausstellung „Musik um Goethe“ im Musikhistorischen Museum.
  • Werbetag der im Frankfurter Ortsverband zusammengeschlossenen Kleingartenbauvereine.
  • Genossenschaftlicher Werbetag des Konsumvereins für Frankfurt am Main und Umgebung im Saalbau anlässlich des Internationalen Werbetages.
  • Großes Kinderfest im Zoologischen Garten.
  • Bezirkstag des Bezirksvereins Frankfurt am Main des Reichsverbandes Deutscher Post- und Telegrafenbeamten in Limburg an der Lahn. Anlässlich seines 25jährigen Jubiläums findet am dortigen Gründungsort eine akademische Feier statt (am 03.07.).
  • Ausstellung über Werdegang und Technik des Segelfluges im alten Bankgebäude der Deutschen Bank am Kaiserplatz.
  • Erster Frankfurter Segelflugtag auf dem Flugplatz Rebstock in Anwesenheit des erfolgreichen Segelfliegers Günther Groenhoff (1908-1932).
  • Anlässlich der heute beginnenden Deutsch-Italienischen Goethe-Gedenkwoche feierliche Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an Goethe Vater, Johann Caspar Goethe (1710-1782). Die Tafel steht an der Stelle seines Geburtshauses, an der Zeil, wo jetzt das Gebäude des Warenhauses Tietz steht. Die vom Bildhauer Paul Seiler (1873-1934) geschaffene Tafel hat folgende Inschrift: „Hier stand das Gasthaus zum Weidenhof, in dem Goethes Vater, der spätere kaiserliche Rat Johann Caspar Goethe, am 29. Juli 1710 geboren wurde.“
  • Gottesdienst der St. Petersgemeinde im Stadion.
  • Am Abend kommt es zwischen einer Radfahrerkolonne uniformierter Nationalsozialisten und einer ca. 200köpfigen Menschenmenge an der Klingerstraße und Zeil zu einem Zusammenstoß. Der Polizei gelingt es noch rechtzeitig, ernstliche Zwischenfälle zu verhindern. Sie durchsucht die uniformierten Nationalsozialisten und sammelt Waffen – Pistolen und Totschläger – ein.
  • In der Nacht vom 4. auf 5. Juli werden zwei Nationalsozialisten nach einer NSDAP-Versammlung auf dem Weg in ihre Wohnung im Städelhof, Lange Straße, im Stadtteil Sachsenhausen, von Kommunisten und Reichsbannerleuten überfallen und beschossen, so dass einer der beiden Brüder wenig später im Heilig-Geist-Hospital seinen Verletzungen erliegt. In derselben Nacht wird bei einer Schlägerei mit Anhängern der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) in der Ginnheimer Straße ein Nationalsozialist schwer verletzt. Die Polizei nimmt zwei Mitglieder der Sozialistischen Arbeiterpartei fest.
  • Die Staatliche Forschungsstelle für langfristige Witterungsvorhersage in Frankfurt am Main tritt zum ersten Mal mit der angekündigten Vorhersage für zehn Tage an die Öffentlichkeit. Die Prognosen gelten für ganz Deutschland westlich der Oder sowie für Süddeutschland.
  • Bei einer Explosion im Gaswerk der IG Farbenindustrie Mainkur erleiden zwei Arbeiter schwere Brandverletzungen. Der Dachstuhl des Gaswerkes wird durch die Wucht der Explosion durchschlagen.
  • Während einer Erwerbslosenversammlung der Kommunistischen Partei in der Burgstraße im Lokal Burgblock durchsucht die Polizei die Teilnehmenden nach Waffen und findet auf dem Fußboden des Lokals einen Armeerevolver mit scharfer Munition. Der Besitzer dieser Waffe kann nicht ermittelt werden.
  • Vortrag des Philologen Prof. Max Kommerell über „Deutsche Literaturgeschichte und klassische Philologie“, veranstaltet von der Philologischen Arbeitsgemeinschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität, im Hörsaal S.
  • Der städtische Haushaltsplan 1932/33 wird vom Magistrat festgestellt, nachdem die Stadtverordnetenversammlung den städtischen Etat abgelehnt hat.
  • Ein durchreisender schwedischer Architekt wird nach Mitternacht auf der Kaiserstraße Opfer eines Raubüberfalls. Die Täter können ermittelt und festgenommen werden.
  • Trauerfeier für den verstorbenen Gemeinderabbiner Dr. Arnold Lazarus (1877-1932) in der Westendsynagoge.
  • Demonstration und Kundgebung von 200 Nationalsozialisten auf dem Börsenplatz als Protest gegen den Totschlag an einem SA-Mitglied vor wenigen Tagen. Beim Rückmarsch nach Bornheim kommt es in der Berger Straße zu Zusammenstößen zwischen Nazis und der Bevölkerung.
  • Kundgebung der KPD im Hippodrom mit dem Reichstagsabgeordneten Hermann Remmele.
  • In der Nacht besetzen 200 Anhänger der KPD eine Niddabrücke und errichten eine Barrikade. Bei Auseinandersetzungen mit Nationalsozialisten und der Polizei gibt es Verletzte. Bis zwei Uhr nachts am 09.07. flammen die Unruhen in den Straßen der Höchster Innenstadt immer wieder auf.
  • Konzert des Don-Kosaken-Chors im Palmengarten.
  • Bei einem Großbrand in der Oppenheimer Landstraße im Stadtteil Sachsenhausen brennt ein 200 Quadratmeter großer Schuppen eines Weißbindergeschäftes völlig nieder.
  • Riesenfeuerwerk des Frankfurter Verkehrsvereins in Gemeinschaft mit der Deutschen Pyrotechnische Fabriken AG (Berlin) im Stadion.
  • Tagung des Frauenverbandes Hessen-Nassau im Volksbildungsheim.
  • Beginn des Umbaus des Schumanntheaters. Die äußeren Mauern des Theaters bleiben erhalten, während im Innern völlig umgestaltet wird. Aus dem früheren Amphitheater, das sich um die zuletzt als Parkett benutzte Manege gruppiert, entsteht ein modernes Theater mit Sicht nach der Filmwand bzw. der Bühne. Zur Verbesserung der Akustik wird eine neue Kuppeldecke eingezogen, die beiden Musikpavillons an den Seiten verschwinden gänzlich. Die Bühnen des Theaters, das als Kino-Varieté aufgezogen wird und auch der Operette dienen soll, werden um etwa zwei Meter vorgezogen, um mehr Raum bei Varietévorführunen zu bieten. Durch Verbreiterung des ersten Ranges werden dort mehr Plätze geschaffen, so dass einschließlich des Erdgeschosses 2.700 Zuschauerplätze geschaffen werden. Die hinteren Rangplätze müssen einem modernen Vorführungsraum weichen, der hier eingebaut wird.
  • Zum Auftakt des Reichstagswahlkampfes veranstaltet die „Eiserne Front“ aus Protest gegen die Politik des Reichskanzler Franz von Papen eine von 14.000 Menschen besuchte Kundgebung auf dem Opernplatz.
  • Premiere der Operettenparodie „Zirkus Aimée“ von Curt Götz im Opernhaus in der Inszenierung von Rudolf Scheel.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall an der Niederräder Landstraße/Ecke Darmstädter Landstraße wird der Sozius eines Motorradfahrers infolge eines Zusammenstoßes mit einem Lieferwagen tödlich verletzt.
  • Die Königin Wilhelmine der Niederlande, Prinzgemahl Heinrich und die Prinzessin Juliana besuchen die Mainstadt und nehmen im Hotel „Frankfurter Hof“ Wohnung. Am nächsten Tag reisen sie in die Schweiz weiter.
  • Zweite Internationale Konferenz für soziale Arbeit auf dem Messegelände, im Bachsaal und in der Festhalle mit über 1.000 Besuchern aus 40 Ländern. Am 10.07. erfolgt ein städtischer Empfang im Römer.
  • Aufgrund der unerträglich drückenden Hitze ziehen schwere Gewitter über Frankfurt am Main auf, die zu heftigen Regenfällen, vor allem in den nördlichen Stadtteilen, und zu zahlreichen überschwemmten Kellern führen.
  • Bei einem Verkehrsunfall in der Darmstädter Landstraße wird ein Mann von einem Lkw angefahren und dabei tödlich verletzt.
  • Eine Demonstration des Wehrverbandes „Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ in den Straßen der Innenstadt wird nur von 100 Teilnehmern begleitet.
  • Bei einer Demonstration der Nationalsozialisten im Gallusviertel kommt es zu Zusammenstößen mit Anwohnern, die von der Polizei rasch unterdrückt werden.
  • Erwerbslosenkundgebung der KPD auf dem Börsenplatz. Danach marschieren etwa 2.000 Menschen nach dem Hauptbahnhof und von dort zum Börneplatz.
  • Internationale Kundgebung der Arbeiterwohlfahrt gemeinsam mit der SPD Groß-Frankfurt im Palmengarten anlässlich der Zweiten Internationalen Konferenz für soziale Arbeit. Es spricht u.a. die Reichstagsabgeordnete Luise Schröder (Altona).
  • Erste pädagogische Tagung der Deutschen Fachschule für Tapezierer, Polsterer und Dekorateure samt Fachausstellung.
  • Im Rahmen der Neuordnung der Milchversorgung durch die Anfang Mai d. J. gegründete Milchversorgungs GmbH Frankfurt wird ab heute die gesamte Milchzufuhr in Frankfurt am Main, ehe sie an die Milchhändler gelangt, pasteurisiert. Bisher betrug die Quote lediglich 75 Prozent.
  • Eröffnung des Nachtflugdienstes Frankfurt am Main – Köln im Rahmen des Post- und Frachtspezialstreckennetzes der Deutschen Lufthansa.
  • An der „Alten Brücke“ stürzt beim Spielen ein 8-10jähriger Junge in den Main und ertrinkt.
  • 70. Geburtstag des Frankfurter Dichters und Übersetzers Dr. Ludwig Fulda (1862-1939). Der Magistrat verleiht ihm aus diesem Anlass die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Bei einem Verkehrsunfall auf der Mainzer Landstraße im Stadtteil Nied wird ein 48jähriger Arbeiter von einem Omnibus erfasst und tödlich verletzt.
  • Premiere des Gastspiel des Ensembles der Komischen Oper (Berlin) mit der Operette von Walter W. Goetze „Für eine schöne Frau“ im Neuen Theater.
  • XI. Deutsches Sängerbundesfest mit 20.000 teilnehmenden Sängern aus aller Welt auf dem Festhallengelände. Höhepunkt ist der Festzug der Sänger durch die Innenstadt. Im Rahmen dieses Ereignisses findet auf dem Festgelände ein großes Volksfest statt.
  • In einer großen Wahlkundgebung der Frankfurter Zentrumspartei spricht Reichskanzler a. D. Heinrich Brüning im Hippodrom und im Saalbau.
  • Konzert des Kasseler Ringkreuz-Posaunenchors im Palmengarten.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Mainzer Landstraße wird ein dreijähriges Mädchen von einem Pkw überfahren und tödlich verletzt.
  • Massenkundgebung der Sozialistischen Studentengruppe und der Roten Studentengruppe im Volksbildungsheim zur „Einheitsfront“ von Sozialdemokraten und Kommunisten „gegen den Faschismus“.
  • Bei einer Versammlung der Nationalsozialisten im Stadtteil Praunheim kommt es zu Zusammenstößen samt einer Schießerei mit Kommunisten. Verletzt wird niemand. Die Polizei nimmt einige Kommunisten und Nationalsozialisten fest.
  • Vortrag des Theologen und Philosophen Prof. Paul Tillich (1886-1965), seit 1928 Ordinarius für Philosophie und Soziologie einschließlich Sozialpädagogik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität sowie Mitherausgeber der „Neuen Blätter für den Sozialismus“, in der Aula der hiesigen Universität zum Thema „Der deutsche Idealismus und das proletarische Schicksal“.
  • Tod des Teilhabers der bekannten Metallfirma Beer, Sondheimer & Co., Hugo L. Beer.
  • 100. Geburtstag des Zeichners, Lehrers und Schriftstellers Friedrich Hoff (1832-1913), langjähriger Zeichenlehrer an der Musterschule (1856-1861) und der Höheren Bürgerschule, der späteren Bethmannschule (1857-1900).
  • Premiere der zweiten Frankfurter Freilichtaufführung auf dem Römerberg: Johann Wolfgang v. Goethes „Egmont“ in der Inszenierung von Dr. Alwin Kronacher (1880-1951).
  • 4. Deutsche Farbenwellensittich-Schau im Zoologischen Garten.
  • Bislang größte kommunistische Massenveranstaltung in der Mainstadt mit Ernst Thälmann und ca. 60.000 Menschen. Die Ansprachen werden mit Lautsprechern aus der Festhalle ins Hippodrom, Schumanntheater und Volksbildungsheim übertragen.
  • Verlegung des Zentrallohnbüros der Stadtverwaltung aus den seitherigen Diensträumen (Rathaus Nordbau, Paulsplatz) nach dem Haus Neue Mainzer Straße 21.
  • Tod des Segelfliegers Günther Groenhoff (1908-1932), ab 1929 Segelfluglehrer der Rhön-Rossitten-Gesellschaft auf der Wasserkuppe. Verunglückt beim 13. Rhön-Wettbewerb in seinem Flugzeug nach einem missglückten Start vom Westhang der Wasserkuppe tödlich.
  • Bockenheimer Kerb auf den Hausener Wiesen, unmittelbar hinter dem Schönhof.
  • Kundgebung gegen den Krieg im Saal des alten Gewerkschaftshauses mit Dr. Alfons Paquet und Stadträtin Elsa Bauer (SPD).
  • Mehr als 1.000 Menschen geben dem am 23.07. d. J. verstorbenen Segelflieger Günther Groenhoff (1908-1932) auf dem Hauptfriedhof das letzte Geleit.
  • Wahlkundgebung der republikanischen „Eisernen Front“ mit dem preußischen Polizeipräsidenten und preußischen Innenminister a. D. Albert Grzeszinski auf dem Festhallengelände mit 35.000 Menschen. Diese Versammlung und eine Veranstaltung der KPD im Hippodrom nutzt die SA zu einem Überfall auf die nun fast männerlose Siedlung Riederwald. Beim gewaltsamen Aufeinandertreffen der ideologischen Feinde werden viele verletzt.
  • Auf der Abschlusskundgebung der Zentrumspartei zu den morgigen Reichstagswahlen spricht im Saalbau Reichskanzler a. D. Joseph Wirth.
  • Gastspiel des Marineorchesters des Deutschen Flottenvereins im Palmengarten.
  • Reichstagswahlen. Die Ergebnisse in Frankfurt am Main: von 427.440 Wahlberechtigten geben 331.312 Wähler ihre gültige Stimme ab. Davon entfallen auf die NSDAP 128.262 Stimmen (38,7 %), SPD 85.913 (25,9 %), KPD 45.065 (13,6 %), Zentrum 45.866 (13,8 %), DNVP 8.684 (2,6 %) und DVP 7.470 (2,3 %).
  • Infolge eines Unwetters schlägt ein Blitz in die mehrere hundert Jahre alte „Tilly-Linde“ in Höchst ein und zerstört dieses alte Wahrzeichen und Naturdenkmal vollständig.
  • Eröffnung der „Operetten-Festspiele“ im Neuen Theater unter der künstlerischen Leitung von Fritz Hirsch und Hugo Helm vom Schillertheater Berlin. Zur Aufführung gelangt die Operette von Robert Stolz „Wenn die kleinen Veilchen blühn“.
  • „Wettstreit der Tenöre“ im Zoologischen Garten u.a. mit dem Kammersänger John Gläser (1888-1968), seit 1917 Mitglied des Ensembles der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main.
  • Großes Sportfest, genannt „Polizisten-Olympia“, des Frankfurter Polizei-Sportvereins auf der Pferderennbahn in Niederrad.
  • Deutsche Kanu-Meisterschaften auf dem Main. Start: Untermainbrücke, Ziel: Wilhelmsbrücke.
  • Mit der Einweihung der neuen großen Halle des Aquarien- und Terrarienvereins in der Freianlage, Borsigallee, wird eine entsprechende Ausstellung gezeigt.
  • Eröffnung der Baukunst-Ausstellung des Architekten Ludwig Mies van der Rohe, Leiter des Bauhauses Dessau, im Frankfurter Kunstverein, Junghofstraße.
  • Die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden veranstaltete Verfassungsfeier findet in der Paulskirche statt. Die republikanische Bevölkerung Frankfurts veranstaltet auf dem großen Sportplatz am Tornowgelände eine Kundgebung, an welcher Formationen des Reichsbanners und der „Eisernen Front“, insgesamt mehr als 10.000 Menschen teilnehmen.
  • Trotz des Demonstrationsverbotes marschieren etwa 150 Kommunisten durch den Stadtteil Bockenheim und ziehen mit „Rotfront“-Rufen die Leipziger Straße, bis sie von der Polizei zerstreut werden.
  • 70. Geburtstag des Seniorchefs der Firma H. L. Brönners Druckerei, Friedrich Wilhelm Breidenstein (1862-1953), seit 1892 Alleininhaber dieses Unternehmens in der Stuttgarter Straße (Brönner-Umschau-Haus).
  • Bei einer Gasexplosion im Haus Lichtensteinstraße 2 wird eine Frau am Kopf verletzt.
  • Evangelischer Jugendtag des Deutschen Verbandes des Jugendbundes für Entschiedenes Christentum im Evangelischen Vereinshaus „Nord-Ost“ und in der Paulskirche.
  • Grundsteinlegung der neuen katholischen Kirche im Stadtteil Nied. Mit 700 Sitzplätzen und rund 800 Stehplätzen soll das neue Gotteshaus eine der größten Frankfurter Kirchen werden. Ein mächtiger, 40 Meter hoher Turm krönt den Bau.
  • Auto-, Flugzeug- und Motorrad-Rennen auf dem Flughafen Rebstock.
  • Beginn des Gastspiels von Heinrich George als „Götz“ (bis 23.08.) in den Aufführungen des „Urgötz“ im Rahmen der Römerberg-Aufführungen des Frankfurter Schauspielhauses.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: In der ersten Plenarversammlung nach den Sommerferien wird über Soziales debattiert.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall in der Schloßstraße wird ein 72jähriger Mann von einer Straßenbahn der Linie 19 überfahren und tödlich verletzt.
  • Inbetriebnahme des neuen Frankfurter Rundfunksenders auf dem Heiligenstock.
  • Bei einem Großfeuer auf dem Gärtnereigelände der Fa. Hißnauer in der Römerstadt brennt ein Gebäude komplett nieder.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Pfarrjubiläums der katholischen Bernhardus-Gemeinde in Bornheim mit Pfarrer Alois Eckert (1890-1969).
  • Flach- und Hindernisrennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Goethe-Gedächtniswoche der Stadt Frankfurt und des Freien Deutschen Hochstifts: Aufführungen in der Oper, im Schauspielhaus sowie Freilichtspiele, Festkonzerte, ein Volksfest samt Feuerwerk. Den Auftakt der Frankfurter Goethefeier bildet die offizielle Gründung der Wilhelm-Meister-Schule in der sog. de Neufville’schen Villa in Hausen, eine Privatschule öffentlichen Charakters.
  • Am Bartholomäusfest im Dom findet die Ausstellung des berühmten Bartholomäusschreins statt. Dieses Werk der Goldschmiedekunst ist eine Arbeit des Frankfurter Kunstgoldschmieds Karl Berthold.
  • Festaufführung von Gerhart Hauptmanns „Florian Geyer“ im Schauspielhaus in Anwesenheit des Dichters und diesjährigen Goethe-Preisträgers der Stadt Frankfurt am Main, Gerhart Hauptmann. Heinrich George gibt den Florian Geyer.
  • Enthüllung des Porträtreliefs zum Gedenken an „Tante Melber“ am Haus Esslinger am Hühnermarkt (1944 zerstört). Johanna Melber geb. Textor (1734-1823) war die jüngere Schwester von Goethes Mutter Katharina Elisabeth. Den Teilnehmern wird als Erinnerung die Reproduktion des im Frankfurter Historischen Museum befindlichen Original-Aquarells des „Tante-Melber-Hauses“ des Frankfurter Malers und Graphikers Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893) überreicht.
  • Zum Abschluss der Goethe-Gedächtniswoche findet in der Altstadt ein großes Volksfest, verbunden mit einer Mainbeleuchtung, statt.
  • Zum ersten Mal erstrahlt auf dem Aussichtsturm des Großen Feldbergs das große Leuchtfeuer, das für die Orientierung der Nachtfluglinie Frankfurt am Main – Köln bestimmt ist, nachdem bisher die Wegweisung durch ein kleineres Blinkfeuer auf dem Kleinen Feldberg erfolgt ist.
  • 30. Landesverbandstag des Verbandes Hessischer Gerichtsvollzieher.
  • Zum Abschluss der Frankfurter Goethe-Gedächtniswoche: Gründung der „Gesellschaft Alt-Frankfurter in der Welt“ im Römer. Zum Vorstand gehören u.a. Moritz Freiherr von Bethmann und Geheimrat Dr. Arthur von Weinberg (1860–1943 Ghetto Theresienstadt).
  • Glanzvoller Abschluss des Goethe-Gedenkjahres mit einem Volksfest und der Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt am Main an den Schriftsteller Gerhart Hauptmann (1862-1946) im Goethehaus. Als Gast ist Prof. Albert Schweitzer (1875-1965) anwesend. Die anschließend geplante Goethe-Gedächtnisfeier auf dem Römerberg findet aufgrund des schlechten Wetters in der Paulskirche statt. Dort überreicht Reichspräsident Paul v. Hindenburg die Goethemedaille an Stadtrat Dr. Max Michel (1888-1941), Intendant Dr. Alwin Kronacher (1880-1951) und den Schriftsteller Dr. Alfons Paquet (1881-1944). Während dieses feierlichen Ausklangs des Goethejahres kreist das Luftschiff „Graf Zeppelin“ in geringer Höhe über den Paulsplatz.
  • Goethe-Staffel „Rund um Frankfurt“ der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Turn-Vereine Groß Frankfurts.
  • Feierliche Einweihung der neuen katholischen Kirche St. Joseph im Stadtteil Bornheim. Die Konsekration wird durch den Bischof von Limburg, Dr. Antonius Hilfrich, vorgenommen.
  • Internationales Stromschwimmen „Quer durch Frankfurt“ des Deutschen Schwimmverbandes und der Deutschen Turnerschaft. Start: Gerbermühle, Ziel: Maininsel.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall am Platz der Republik wird ein 60jähriger Mann von einem Bus überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • 11. Konferenz des Instituts für Dokumentation mit einem städtischen Empfang im Kaisersaal des Römers (am 30.08.).
  • Im Arbeitsamtsbezirk Frankfurt sind 84.522 Arbeitssuchende gemeldet.
  • Letzte Theatervorstellung im Rahmen der diesjährigen Freiluftaufführungen auf dem Römerberg. Die Aufführungen werden von insgesamt 75.000 Menschen besucht. Es werden 31mal „Urgötz“ und 16mal „Egmont“, beides von Johann Wolfgang von Goethe, gespielt.
  • Herbst(Buden-)messe vor der Großmarkthalle.
  • Die neue Staustufe bei Griesheim am Untermain wird für die Großschifffahrt freigegeben.
  • 25jähriges Jubiläum der Großgärtnerei Bär & Feldmann im Stadtteil Eschersheim.
  • Feier anlässlich des 150jährigen Jubiläums des „Städtischen Komödienhauses“ im Schauspielhaus.
  • 70. Geburtstag des Gartenbauarchitekten Karl Heicke (1862-1938), 1902 von Oberbürgermeister Dr. Franz Adickes (1846-1915) nach Frankfurt am Main berufen (bis 1912), wo er sich intensiv mit der Anlage eines Grün-Systems in der Stadt befasste. Schöpfer des Ostparks (1908-1910) und des Huthparks (1910-1912).
  • „Der alte Bürger-Capitain“ von Carl Malss (1792-1848) wird unter der Regie von Carl Luley (1887-1966) zum ersten Mal im Karmeliterkloster auf der Freilichtbühne im Jahre des 50jährigen Jubiläums des Bezirkvereins „Alt-Frankfurt“ aufgeführt. Die Hauptrollen sind besetzt mit Carl Luley (Bürgerkapitän), Dorothea Baberadt (Lieschen) und Kundry Sievert (Gretchen).
  • Altfrankfurter Familienfeier im Kreuzgang des Karmeliterklosters anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Bezirksvereins „Alt-Frankfurt“ und der 10jährigen Wiederkehr des Aufstiegs des Karmeliterklosters aus Kriegstrümmern.
  • Das Neue Theater eröffnet seine 22. Spielzeit mit einem Gastspiel von Max Pallenberg in der Komödie „Der Wauwau“ von Horace Hodges und Thomas Wigney Percyval.
  • Straßensammlung des Caritasverbandes in Frankfurt am Main zugunsten der Ärmsten der Armen.
  • Feier anlässlich des 70jährigen Jubiläums des Frankfurter Katholischen Gesellenvereins, mit einem Festgottesdienst, einer Morgenfeier, einem Festzug vom Karlshaus nach dem Saalbau, einem Liedertag der katholischen Gesellenchöre und einer Abendfeier.
  • Gottesdienst der St. Johannisgemeinde im Stadion.
  • Jahresverbandstagung des Hauptverbandes Deutscher Innungskrankenkassen e. V.
  • Mit einer Notverordnung stellt die Reichsregierung 750 Millionen Reichsmark zur Arbeitsbeschaffung durch öffentliche Arbeiten in den nächsten Monaten zur Verfügung. In die Bauwirtschaft fließen 50 Millionen Reichsmark. Auf Frankfurt am Main entfallen davon 570.000.- Reichsmark.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Debattiert wird über den Freiwilligen Arbeitsdienst, die gemeinnützige Baupolitik und die Stilllegung des Elektrizitätswerkes.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall an der Ecke Willemer-/Dreieichstraße wird ein Mann von der Straßenbahn überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • Wiedereröffnung des fast ein halbes Jahr geschlossenen und vollständig renovierten Capitol-Lichtspieltheaters auf der Zeil.
  • 3. Delegiertentag des Verbandes jüdischer Frauen für Palästinaarbeit.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Mainzer Landstraße wird eine Radfahrerin von einem Motorrad überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • Inbetriebnahme des neuen Vorflutkanals bei der Staustufe Griesheim.
  • Gedenkfeier des Bundes der Freunde des Lessing-Gymnasiums für den unlängst verstorbenen Lehrer, Oberstudienrat Prof. Adam Flechsenhaar (1877-1932).
  • 3. Diözesantag des Katholischen Jungmännerverbandes Diözese Limburg im Haus der Jugend (Festtagung) und im Volksbildungsheim (Begrüßungsabend) sowie eine Jugendkundgebung auf dem Römerberg (am 11.09.).
  • Tagung der Weimarer Gesellschaft der Bibliophilen, Dachverband der deutschen Bibliophilen-Vereinigungen, mit einem städtischen Empfang im Römer.
  • Schwere Herbststürme über Frankfurt am Main: Windschäden in den Anlagen und im Stadtwald, Fallobst in Massen.
  • Sängertag des Sängergaus Frankfurt am Main im Saal der „Rosenau“, Griesheim.
  • Großes Grasbahnrennen des Allgemeinen Automobil-Clubs auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • 75. Geburtstag des Juristen, Industriellen und Stifters Dr.-Ing. e.h. Walter vom Rath (1857-1940), 1902-1925 Aufsichtsratsvorsitzender der Farbwerke Hoechst, nach der Bildung der IG-Farben 1925 erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 1940), Mitbegründer der Johann Wolfgang Goethe-Universität, dort Mitglied im Großen Rat und im Kuratorium sowie Ehrenbürger ebd.
  • Deutscher Delegiertentag der Zionistischen Organisation für Deutschland im Volksbildungsheim in Anwesenheit von Dr. Nahum Goldmann, Kurt Blumenfeld und Dr. Arthur Ruppin.
  • Tagung der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung, Deutsche Landesgruppe, in der Aula der Johann Wolfgang Goethe-Universität, samt städtischem Empfang im Kaisersaal des Römers.
  • Ein früh morgendlicher Orkan über der Mainstadt entwurzelt in den Anlagen und im Stadtwald zahlreiche Bäume.
  • Werbewoche des Vereins für das Deutschtum im Ausland in Groß-Frankfurt mit einer Straßensammlung am 17. und 18.09.
  • Die Pfeiler der Niederräder Schleuse aus massivem Bruchsteinmauerwerk werden durch eine elektrische Sprengung in Trümmer zerrissen. Drei gewaltige Detonationen durch Fernzündung ausgelöst, lassen drei mächtige Fontänen aus Wasser und Steintrümmern in die Höhe steigen. Die Abräumungsarbeiten aus der Flusssohle finden durch einen Taucher statt.
  • Als die vier in Frankfurt am Main wohnhaften nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten am späten Abend mit dem Zug aus Berlin auf dem Hauptbahnhof ankommen, werden sie von mehreren tausend Nationalsozialisten in Uniform und in Zivil empfangen. Die Kaiserstraße, Fahrdämme wie Bürgersteige sind in wenigen Minuten von einer schreienden und tobenden Menschenmenge erfüllt. Die Polizei drängt die Demonstranten auf die Bürgersteige ab. An der Hauptwache stellen sich Polizeibeamte den Demonstranten entgegen, deren Zug zunächst stockt, sich dann wieder in Bewegung setzt. Der Polizei gelingt es nicht, die Protestaktionen gegen das Demonstrationsverbot und die Verstöße gegen die Polizeivorschriften zu unterbinden. Ruhe kehrt in der Innenstadt erst ein, nachdem die Nationalsozialisten nach Hause gegangen sind.
  • Tod der Kunstmalerin Jenny Fleischhauer (1879-1932), bekannt geworden als Genre- und Bildnismalerin.
  • Richtfest der Stadtrandsiedlung Goldstein.
  • Konzert des original russischen Balalaika-Orchesters im Saalbau.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des evangelischen Kirchenchors Höchst im Vereinshaus.
  • Rosen-, Dahlien- und Herbstblumenschau im Palmengarten.
  • 5. Frankfurter Automesse auf dem Festhallengelände.
  • Verbandstagung des Kreisfeuerwehrverbandes Groß-Frankfurt in Höchst.
  • 75. Geburtstag des Pädagogen Geheimrat Dr. phil. h.c. Max Walter (1857-1935), langjähriger Studiendirektor am Reformrealgymnasium Musterschule in Frankfurt am Main, bedeutender Reformer des Frankfurter Schulwesens, seit 1930 Ehrenbürger der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Südwestdeutsche Möbelmesse in der Festhalle.
  • Inbetriebnahme der Staustufe Frankfurt-Griesheim der künftigen Rhein-Main-Donau-Großschifffahrtsstraße. Diese Staustufe ist die modernste Anlage ihrer Art in Europa./ Vor 35.000 Zuschauern bereitet der FSV Frankfurt der Eintracht Frankfurt eine sensationelle 3:1-Niederlage.
  • Tod des Malers und Graphikers Max Slevogt (1868-1932), schuf während eines längeren Aufenthaltes in Frankfurt am Main im Jahr 1901 zahlreiche impressionistische Ansichten aus dem Frankfurter Zoologischen Garten, darunter die Darstellungen „Orang Utan“, „Fressende Löwin“, „Kleines Nil“, „Kinder im Zoo“ und „Der Papageienmann“.
  • Premiere der neuen Operette „Zur goldenen Liebe“ von Ralph Benatzky mit dem Berliner Gastensemble der Rotterbühnen im Schauspielhaus.
  • 50. Todestag des im Frankfurter Stadtteil Eschersheim geborenen Chemikers, Prof. Friedrich Wöhler (1800-1882).
  • Feier der Israelitischen Religionsgesellschaft mit einem Festgottesdienst anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Synagoge an der Friedberger Anlage.
  • Die in Wiesbaden und Mainz tagende Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte legt im Geburtszimmer Johann Wolfgang von Goethes im Goethehaus einen Kranz nieder.
  • Anlässlich des kommunistischen „Roten Sporttages“, der von der Polizei für ganz Preußen verboten worden ist, kommt es am Abend im Stadtteil Sachsenhausen zu einem folgenschweren Überfall. In der Brückenstraße geraten Nationalsozialisten mit Antifaschisten in eine Schlägerei. Dabei werden zwei Nationalsozialisten verletzt. Die Täter können entkommen.
  • Frankfurter Großflugtag der Kunst- und Segelflieger.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Vogelsberger Höhenclubs“, Zweigstelle Frankfurt am Main, in der Loge Einigkeit.
  • Goethe-Gedächtnisfeier des Kulturkartells der modernen Arbeiterbewegung mit einem Festvortrag von Hermann Wendel (1884-1936).
  • Reichstagung der freien „Vereinigung für Seelsorgehilfe“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Auf Anordnung der Kommunalaufsichtsbehörde hat die Stadtverwaltung ab 1. Oktober d. J. die Unterstützungsrichtsätze herabgesetzt. Dagegen erhebt sich großer Widerstand im Plenum. Schließlich muss die Sitzung sogar unterbrochen werden, um die Galerien zu räumen. Mehrere kommunistische und nationalsozialistische Abgeordnete werden wegen lautstarken Zwischenrufen aus dem Saal verwiesen.
  • 70. Geburtstag des Wirtschaftswissenschaftlers und Lokalhistorikers Prof. Heinrich Voelcker (1862-1955), seit 1921 Lehrbeauftragter für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Frankfurt. Im Goethejahr 1932 entsteht im Auftrag der Stadt das Werk „Die Stadt Goethes. Frankfurt am Main im 18. Jahrhundert“. Langjähriger Vorsitzender des Frankfurter Vereins für Geschichte und Landeskunde sowie Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission.
  • Die Vorstände der 29 Frankfurter Erwerbslosenküchen beschließen einstimmig, ab dem 18.10. d. J. die Küchen wieder zu öffnen.
  • Frankfurter Schatzanweisungen von 1929 werden auf Grund einer Reichsnotverordnung bis 31.12.1932 gestundet.
  • Offizielle, feierliche Einweihung der neuen Staustufe Griesheim in Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Reich, Staat und Stadt.
  • Bei einem Brand in der Spritzlackiererei der Adlerwerke brennt das Dachgeschoss des Hauses völlig aus. Ein Arbeiter verletzt sich leicht.
  • Die größte Verkehrsmaschine der Deutschen Lufthansa vom Typ D 2500 mit 44 Meter Spannweite, landet auf dem Flughafen Frankfurt und steht drei Tage zur kostenlosen Besichtigung sowie zu Rundflügen bereit.
  • Der Evangelische Verein für Innere Mission eröffnet im Rheinischen Hof, Buchgasse, ein neues Altersheim. Es soll vor allem alten Männern der evangelischen Bevölkerung Frankfurts zur Verfügung stehen.
  • 50jähriges Jubiläum der Wurstfabrik Adolf Jung, Zeil./ „Hindenburg-Geburtstagsfeier“ des Kreis-Kriegerverbandes Frankfurt im Saalbau mit einer Festrede des Universitätsprofessors Georg Küntzel (1870-1945).
  • Mitglieder des englischen Unterhauses besuchen auf Einladung der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft zu Berlin während ihrer Deutschlandreise die Mainstadt. Die weiblichen Abgeordneten der britischen Konservativen Partei besichtigen u.a. die Altstadt sowie Frankfurter Siedlungen.
  • Die Redaktion des „Stadt-Blattes“ der „Frankfurter Zeitung“ (FZ) teilt ihren Lesern mit, dass ein Teil ihrer Belegschaft die Arbeit niedergelegt hat, da ihre außertariflichen Forderungen nicht bewilligt worden sind. Daher werden für die Leser des „Stadt-Blattes“, die den Inhalt des Zweiten Morgenblattes der FZ bereits mit dem Ersten Morgenblatt erhalten haben, die letzten politischen Nachrichten ausnahmsweise im „Stadt-Blatt“ zusammengestellt.
  • Arien- und Liederabend mit dem Kammersänger Heinrich Schlusnus im Saalbau.
  • Bei einem Brand auf dem Platz der alten Lederhalle an der Trierischen Gasse brennen drei Verkaufsstände ab.
  • Landung der DO X, mit 48 Metern Spannweite das größte Flugzeug der Welt, auf dem Main in Griesheim, im Anschluss an seinen Aufsehen erregenden Flug von Deutschland nach New York und zurück. Eine zwölfköpfige Besatzung betreut 170 Passagiere.
  • Wiedereröffnung des völlig umgebauten Schumanntheaters mit einem reichhaltigen Programm von Film, Jazz und Varieté.
  • Bei einer Gasexplosion in einer Wohnung in der Johannesallee entsteht beträchtlicher Sachschaden.
  • Gedenkfeier in Dr. Hoch’s Konservatorium zu Ehren des im Mai d. J. verstorbenen langjährigen Mitglieds des Kuratoriums, Emil Sulzbach (1855-1932), Bankier, Komponist und Mäzen.
  • Gauführertagung des Gaus Hessen des Jugendbundes im Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA) im Haus der Jugend.
  • Zierfischbörse des Verbandes Deutscher Aquarien- und Terrarienfreunde im Zoologischen Garten.
  • Frankfurter Herbstrenntag auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Konzerte des Rundfunk-Symphonieorchesters unter der Leitung von Hans Rosbaud (1895-1962) mit der Solistin Elly Ney (Klavier) im Saalbau.
  • Erster Olympia-Vorbereitungskampfabend der Frankfurter Schwimmer im Städtischen Schwimmbad. Bereits jetzt beginnen intensive und systematische Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 1936. Auf der Grundlage eines sog. „Vierjahresplanes“ werden an jedem Montagabend der Monate Oktober 1932 bis April 1933 öffentliche Wettkämpfe im Städtischen Schwimmbad durchgeführt.
  • Magistrats-Oberbaurat Hermann Uhlfelder (1876-1949) wird aufgrund seiner Verdienste um die wirtschaftliche Entwicklung Frankfurts und anlässlich seines Ausscheidens aus dem städtischen Dienst die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main verliehen.
  • Werbe- und Festaufführung der Frankfurter Volksbühne anlässlich ihres 10jährigen Jubiläums im Schauspielhaus. Gespielt wird Alfons Paquets Drama „Fahnen“.
  • 60. Geburtstag des Präsidenten der Reichsdisziplinarkammer und Vorsitzenden des Strafsenats des Frankfurter Oberlandesgerichts, Dr. Karl Alken (1872-1933).
  • Gesangsabend in Dr. Hoch’s Konservatorium mit der Sopranistin Ria Ginster und dem Pianisten Bernhard Sekles.
  • Hauswirtschaftliche Ausstellung „Die Hausfrau der Gegenwart“ des Frankfurter Hausfrauen-Vereins in der Festhalle.
  • Obstausstellung des Ortsverbandes der Kleingartenbauvereine und des Gewerbeobstbaus des Main-Taunus-Gebietes im Palmengarten.
  • Enthüllung des Ehrenmals für den verdienten Arzt Dr. Jacob Bockenheimer (1837-1908), geschaffen vom Bildhauer August Bischoff (1876-1965). Dieser Dr. Bockenheimer-Brunnen in Sachsenhausen, auf Initiative des Bezirksvereins Sachsenhausen mit Unterstützung des Ärztlichen Vereins errichtet, steht an der Nordseite des Oppenheimer Platzes.
  • Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnstrecke von der Hausener Landstraße (Sportplatz) über die Hindenburgstraße [heute: Ludwig-Landmann-Straße], Westhausen nach der Heerstraße durch die Linie 2.
  • Ausstellung „Mystik in zeitgenössischer Kunst“ im Kunstgewerbemuseum.
  • Eine der ältesten Frankfurter Buchhandlungen, die Buchhandlung F[ranz] B[enjamin] Auffarth (seit 1847) verlässt die Zeil und lässt sich am Roßmarkt 11 nieder. Gleichzeitig mit ihrem Wegzug verlässt auch die seit Jahrzehnten an der Schillerstraße ansässige Buchhandlung Karl Scheller ihre alten Geschäftsräume und vereinigt sich räumlich mit der Buchhandlung F. B. Auffarth.
  • Kammermusikabend mit dem Amar-Quartett im Saalbau.
  • 30jähriges Jubiläum des Richtfestes des neuen Rathauses an der Bethmannstraße.
  • Beginn der Wiedereröffnung der 29 Frankfurter Erwerbslosenküchen gemäß eines einstimmigen Beschlusses der Vorstände der Erwerbslosenküchen vom 29.09. d. J.
  • Die Frankfurter Sozialdemokratie eröffnet mit einer großen Kundgebung im Hippodrom den Reichstagswahlkampf. Nach dem Einmarsch der republikanischen Eisernen Front und des Reichsbanners spricht Reichstagsabgeordneter Carlo Mierendorff (SPD) über die „Regierung der Barone“.
  • Gedächtnisfeier des Bundes für Volksbildung für den im Mai d. J. verstorbenen Dirigenten und Komponisten Dr. Ludwig Rottenberg (1864-1932) im Volksbildungsheim.
  • Kundgebung – im Rahmen von insgesamt neun Versammlungen in ganz Deutschland – des Reichsausschusses der Kraftverkehrswirtschaft im Zoologischen Garten mit dem Thema „Der Kampf um die Zukunft der Kraftverkehrswirtschaft“.
  • Eröffnung der Ballsaison 1932: Preistanzen im Zoologischen Garten.
  • Inbetriebnahme einer neuen Drehbühne im Opernhaus.
  • Premiere der Neuinszenierung der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart im Opernhaus. Regie: Herbert Graf (1903-1973), 1929 bis 1933 Regisseur der Frankfurter Oper.
  • Akademische Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Frankfurter Künstlergesellschaft im „Steinernen Haus“.
  • Nationalsozialisten stören eine Reichstagswahlveranstaltung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Volksbildungsheim. Erst gegen Schluss der Versammlung tritt Ruhe ein.
  • Ein Schwurgericht in Frankfurt am Main verurteilt den Hauptangeklagten wegen zwei Sprengstoffanschlägen im Juli 1931 auf den „Roxy-Palast“, Große Friedberger Straße, zu 3½ Jahren Zuchthaus. Zu dieser Zeit wurde in dem Lichtspieltheater der bekannte Film „Im Westen nichts Neues“ nach dem gleichnamigen Antikriegsroman von Erich Maria Remarque gespielt.
  • Eröffnung einer neuen Erwerbslosenküche im Hof „Hinter dem Lämmchen“.
  • Beethovenabend mit Frédéric Lamond im Saalbau.
  • Mit einem Liederabend im Saalbau verabschiedet sich die Kammersängerin Beatrice Sutter-Kottlar (1883-1935), von 1916 bis 1932 als hochdramatische Sopranistin Mitglied des Ensembles der Frankfurter Oper, von ihrer mainstädtischen Musikgemeinde. Die Begleitung am Flügel übernimmt Dr. Heinrich Simon. Der Reinertrag ist zur Hälfte für notleidende Frankfurter Künstler bestimmt.
  • 75jähriges Jubiläum des „Vereins für Frankfurter Geschichte und Altertumskunde“. Sein Vorgänger ist die 1837 gegründete „Gesellschaft für Frankfurts Geschichte und Kunst“.
  • In einer Wahlkampfkundgebung der Zentrumspartei zur bevorstehenden Reichstagswahl im Zoologischen Garten spricht der frühere Reichsarbeitsminister Dr. Adam Stegerwald.
  • Inbetriebnahme des neuen Frankfurter Rundfunk-Großsenders.
  • Eröffnung des Backwarengeschäftes „Kuchen-Junge“, Große Eschenheimer Straße.
  • Konzert der Frankfurter Museums-Gesellschaft mit dem Gastdirigenten, Generalmusikdirektor Otto Klemperer, und dem Cellisten Gregor Piatigorsky als Solist.
  • Erstaufführung von Gerhart Hauptmanns „Die Weber“ im Neuen Theater.
  • Erste öffentliche Aufführung der preisgekrönten Frankfurter Hymne auf dem Römerberg. Das im Preisausschreiben des „Stadt-Blattes der Frankfurter Zeitung“ gekrönte Frankfurter Lied „Hoch Frankfurt!“, komponiert von Otmar Gerster (1897-1969), Text von Moritz Goldschmidt, wird von einem gemischten Chor (Motettenchor) mit Blasorchester aufgeführt. Rektor August Jaspert (1871-1941), Gründer des „Kinderdorfs Wegscheide“ (1920) und Anreger des Gedankens der Schaffung der Frankfurter Hymne, hält die Festansprache.
  • Pfarrer Wilhelm Lueken (1875-1961), seit 1907 Seelsorger an der deutschen evangelisch-reformierten Gemeinde, begeht sein 25jähriges Jubiläum.
  • Internationaler Kunstturn-Wettkampf „Budapest – Luxemburg – Frankfurt am Main“ in der Festhalle.
  • Massenkundgebung der republikanischen Eisernen Front anlässlich der bevorstehenden Reichstagswahlen in der Festhalle. Es spricht Innenminister Carl Severing.
  • Die von den Nationalsozialisten an den Litfasssäulen angeschlagenen Wahlplakate werden wegen Beschimpfungen gegen Reichskanzler Franz von Papen und Hetze gegen die Sozialdemokratie (teilweise) von der Polizei beschlagnahmt.
  • Die Preußische Badepolizei-Verordnung für Familienbäder tritt in Kraft. In Frankfurt am Main gilt diese für die Hallenbadegäste des Zentralschwimmbades und des Hallenbades Ost (Fechenheim).
  • 60jähriges Jubiläum der Auskunftei W. Schimmelpfeng.
  • 75jähriges Jubiläum der ersten, in Frankfurt am Main gegründeten Christofle-Niederlassung.
  • Feierliche Eröffnung der wechselnden Bücherausstellung wissenschaftlicher Neuerscheinungen in der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Auf einer öffentlichen Reichstagswahlveranstaltung der Deutschen Staatspartei im Volksbildungsheim spricht Reichstagsabgeordneter Dr. Theodor Heuss (1884-1963).
  • Violinabend mit Nathan Milstein im Saalbau.
  • Abschluss des Reichstagswahlkampfes der Sozialdemokraten im Hippodrom mit dem Reichstagsabgeordneten Wilhelm Dittmann (1874-1954).
  • Verlegung der Kreisstelle 8 des Städtischen Fürsorgeamtes von der Mainzer Landstraße 248a in die Mainzer Landstraße 193. Ab 07.11. d. J. finden wieder öffentliche Sprechstunden statt.
  • Gründungsversammlung der „Notgemeinschaft junger Autoren“ im Steinernen Haus.
  • Feier des Rektoratswechsels an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in der Aula der Hochschule. Neuer Rektor ist der Professor für Volkswirtschaftslehre Wilhelm Gerloff (1880-1954).
  • Feier anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Frauen-Ruder-Vereins „Frei weg“ in den Klubräumen von Groß-Frankfurt.
  • Im ehemaligen Laden der „Goldenen Waage“ wird eine vom Stadtarchiv und dem Städtischen Historischen Museum auf Anregung des Frankfurter Gustav-Adolf-Vereins veranstaltete und dem Gedächtnis an den Tod König Gustav Adolfs von Schweden gewidmete Ausstellung gezeigt, die die enge Verbundenheit der Stadt Frankfurt am Main mit dem Schwedenkönig vor Augen führt.
  • Reichstagswahlen. Die Ergebnisse in Frankfurt am Main: Die NSDAP verliert deutlich. Bei einer Wahlbeteiligung von 81,4 Prozent erhält die NSDAP 118.844, die SPD 79.933, die KPD 62.433, das Zentrum 40.905, DNVP 13.190 und die DVP 18.252 Stimmen.
  • 70. Geburtstag des Pädagogen und Altphilologen Geheimrat Prof. Ewald Bruhn (1862-1936), langjähriger Rektor des Goethegymnasiums und Honorarprofessor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Konzerte des Frankfurter Orchestervereins unter der Leitung von Hans Rosbaud im Saalbau mit dem Tenor der Staatsoper in Berlin und Wien, Helge Roswaenge.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Scharfe Debatte um die Bürgersteuer.
  • Erste Versammlung der Inhaber von Frankfurter Schatzanweisungen.
  • Erster Abend der neu gegründeten Gruppe der APA (All People’s Association) im Haus Lichtenstein.
  • Tod des Direktors des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Prof. Peter Stark (1888-1932).
  • 50jähriges Jubiläum der Firma A. Plütz, Ludwigstraße, Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft.
  • Volkslieder- und Duettenabend mit Hilda Crevenna und Anna Valle im Saalbau.
  • Frankfurter Reitturnier im Hippodrom.
  • Ausstellung des Forschungs-Instituts für Kulturmorphologie und des Städtischen Afrika-Archivs über „Ältester bemalter Keramik aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit“ im neuen Ausstellungsraum des Frankfurter Völkermuseums. Die Eröffnung findet in Gegenwart von Stadtrat Dr. Rudolf Keller im Rahmen einer Fachsitzung der Anthropologischen Gesellschaft statt.
  • Gedenkfeier für Rabbiner Dr. Arnold Lazarus (1877-1932) in der Arnold-Lazarus-Halle (Jüdische Toynbeehalle).
  • Premiere der Neuinszenierung von Henrik Ibsens Schauspiel „Hedda Gabler“ im Schauspielhaus.
  • 35. Frankfurter Insekten-Tauschbörse des Entomologischen Vereins „Apollo“ in der Halle des Frankfurter Turnvereins, Sandweg.
  • Konzert der Comedian Harmonists im Saalbau.
  • Heiterer Abend mit dem Frankfurter Schriftsteller Karl Ettlinger (1882-1939) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Ausstellung von Künstlerwettbewerben der Frankfurter Künstlerhilfe unter dem Motto „Frankfurt im Goethe-Jahr 1932“ im Haus der ehemaligen Vereinsbank, Junghofstraße.
  • Arien- und Liederabend mit dem Tenor Benjamino Gigli im Schumanntheater.
  • Aus Anlass des bevorstehenden 400. Geburtstages des Philosophen Baruch Spinoza veranstaltet die Philosophische Vereinigung, Großer Kornmarkt, einen öffentlichen Vortrag von Pfarrer Clemens Taesler (1887-1969) über „Was bleibt von der Lehre Spinozas?“
  • Vortrag des früheren italienischen Unterrichtsministers Balbino Giuliano, Professor der Philosophie an der Universität Bologna, auf Einladung des Deutschen Kulturbundes in der Aula der Johann Wolfgang Goethe-Universität über „Das neue italienische Bewusstsein und die Probleme des modernen Lebens“.
  • 70. Geburtstag des Mediziners Prof. Gustav Spieß (1862-1948), 1910 bis 1927 Leiter der Hals-Nasenklinik des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt am Main, seit 1914 Ordinarius für Hals- und Nasenheilkunde an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • 2. „Fest der Sportpresse“ in der Festhalle. Emmerich Albert Weill von der Frankfurter Oper singt die „Frankfurter Hymne“, die aus dem Wettbewerb des „Stadt-Blattes der Frankfurter Zeitung“ hervorgegangen ist. Ehrengast ist Boxprofi Max Schmeling.
  • 25jähriges Jubiläum der Eröffnung des St. Marienkrankenhauses der barmherzigen Schwestern.
  • Einmaliges Gastspiel des Kammersängers Georges Baklanoff im Opernhaus.
  • Volksliederabend des Neebschen Männerchors im Volksbildungsheim.
  • Feierliche Einweihung der neuen katholischen Kirche in Zeilsheim.
  • Gewerkschaftliche Funktionärstagung des Gaus Hessen der Gewerkschaftsbundes der Angestellten.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Israelitischen Volksschule im Volksbildungsheim.
  • Lesung des Schriftstellers Theodor Plievier in der Liederhalle, Lange Straße.
  • Eine alte Platane am Schauspielhaus wird niedergelegt.
  • 90. Geburtstag des Journalisten Otto Hoerth (1842-1935), jahrzehntelanges Mitglied der Redaktion der „Frankfurter Zeitung“.
  • Tod des Stifters Dr. August Scheidel (1859-1932), Mäzen der Frankfurter Universität, 1930 Ernennung zum Ehrenbürger der Universität.
  • Konzert der Frankfurter Museums-Gesellschaft unter Leitung von Willem Mengelberg mit der bekannten Pianistin Lubka Kolessa im Saalbau.
  • Vergeblich versuchen sich Kommunisten und Erwerbslose im Stadtteil Höchst an der Königsteiner Straße zu einer Demonstration zu formieren. Das Überfallkommando der Polizei zerstreut die Demonstranten.
  • Akademische Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Frankfurter Sängerkranzes im Palmengarten.
  • Wohltätigkeitsabend zugunsten notleidender Frankfurter Kinder im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Bei einem Schwergewichts-Boxkampf in der Festhalle siegt der Walter Neusel (Bochum) gegen den Engländer Gipsy Daniels nach Punkten.
  • 75. Geburtstag des Juristen, Unternehmers und Stifter, Geheimer Regierungsrat Drs. h.c. Adolf Haeuser (1857-1938), seit 1916 Vorsitzender des Direktoriums der Farbwerke Hoechst, seit 1925 Mitglied des Aufsichtsrats der IG Farbenindustrie, 1932 Ruhestand.
  • Tagung des Republikanischen Juristenbundes für Mitteldeutschland im Volksbildungsheim.
  • Einweihung des Gefallenen-Ehrenmals in Niederrad, Bruchfeldstraße/Ecke Rennbahnstraße, durch den Kriegerverein Germania.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Sängerchores der Frankfurter Fleischer-Innung im Saalbau.
  • Vortrag des Schriftstellers Franz Werfel in der Westendsynagoge über: „Können wir ohne Gottesglauben leben?“
  • Tagung der „Schutzsparkasse im Deutschen Reich“, gegründet vom Sparerbund, Stiftstraße.
  • Konzert der Frankfurter Museums-Gesellschaft unter Leitung von Willem Mengelberg mit der bekannten Pianistin Lubka Kolessa im Saalbau.
  • Hallensportfest der Frankfurter Bundesradfahrer im „Haus der Moden“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung: Die Stadtverordneten billigen die vom Magistrat beantragte Umbildung der Arbeitszentrale in eine „Gemeinnützige Arbeitsstätte“ für Langzeitarbeitslose. Wieder kommt es zu Tumulten im Plenarsaal und auf der Tribüne, die schließlich geräumt wird.
  • Anlässlich der Stadtverordnetensitzung planen die Kommunisten durch eine Erwerbslosendemonstration vor dem Rathaus ihren in der Sitzung gestellten Forderungen auf Winterhilfe Nachdruck zu verliehen. Die Polizei verhindert einen größeren Demonstrationszug und nimmt mehrere Personen vorläufig fest.
  • Gastspiel des Deutschen Theaters (Berlin) im Schauspielhaus mit Gerhart Hauptmanns Drama „Rose Bernd“. In der Titelrolle: Paula Wesssely.
  • Bei einem Raubüberfall im Haus Am Stiegelschlag 5 wird ein Geldbriefträger erschossen und beraubt. Der Täter wird noch am gleichen Tag verhaftet.
  • Das Vergnügungsunternehmen „Corso“ eröffnet auf der Kaiserstraße einen Automatenbetrieb mit Original Hamburger Büffet, ein Caféhaus und die gute Bierstube.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Bestehens der J.[akob] Latscha AG.
  • 25jähriges Geschäftsjubiläum der Firma Josef Wetterhahn, Vertretungen von Papier- und Pappenfabriken.
  • Gastspiel des Tilla-Durieux-Ensembles im Neuen Theater mit Dario Niccodemis Schauspiel „Der Schatten“. In den weiblichen Hauptrollen wirken Tilla Durieux und Carola Toelle.
  • 80. Geburtstag der jüngsten und einzig noch lebenden Tochter Robert (1809-1856) und Clara Schumanns (1819-1896), Eugenie Schumann (1851-1938), Musikschriftstellerin.
  • Traditioneller Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg.
  • Auf Einladung des Deutschen Kulturbundes spricht Dr. Hans Kohn, vorzüglicher Kenner des Orients, im Saal der Polytechnischen Gesellschaft, über „Okzident und Orient“.
  • Premiere der Neueinstudierung der viel gespielten Operette des Komponisten Emmerich Kalmán „Die Czárdásfürstin“ im Opernhaus. Kalmán wohnt der Aufführung bei.
  • Konzert mit dem Sänger und Pianisten Jack Hylton im Saalbau.
  • 30. Nationale Deutsche Geflügel-Ausstellung auf dem Festhallengelände.
  • Fest der Frankfurter Presse im Palmengarten.
  • Frankfurter Weihnachtsschau der hiesigen Geschäftswelt, des Vereins des Einzelhandels von Frankfurt am Main, des Deutschen Reklameverbandes und des Frankfurter Verkehrsvereins.
  • Enthüllung eines Gefallenen-Ehrenmals auf dem Friedhof Sindlingen.
  • Weihnachtsschau im Frankfurter Kunstverein unter dem Motto: „Spielzeug für kleine und große Kinder“.
  • Vor fünfzig Jahren wurde die Deutsche Kolonial-Gesellschaft (Berlin) im kleinen Saalbau in Frankfurt am Main gegründet. Mitbegründer war der damalige Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Johannes Miquel (1828-1901).
  • Unter großer Anteilnahme der Frankfurter Bevölkerung wird der am 01.12. d. J. bei einem Raubüberfall ermordete Geldbriefträger auf dem Bornheimer Friedhof beigesetzt.
  • Der neu ernannte italienische Botschafter in Berlin, Vittorio Cerruti, stattet Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) seinen offiziellen Antrittsbesuch ab und nimmt einen Tag später an der Generalversammlung der Deutsch-Italienischen Handelskammer in Frankfurt am Main teil.
  • Erste Frankfurter Früchte-Auktion in der Großmarkthalle.
  • Im Anschluss an eine Erwerbslosenversammlung ziehen kommunistisch gesinnte Erwerbslose auf die Zeil. Gegen 18.00 entstehen an der Hauptwache und an der Ecke Liebfrauenstraße und Zeil sowie an der Einmündung der Trierschen Gasse und der Stiftstraße größere Ansammlungen. Die Polizei löst diese Zusammenkünfte robust auf und nimmt einige Personen fest.
  • Bei einem Brand in einer Städtischen Aufenthaltshalle auf dem Siedlungsgelände „Am Neufeld“ hinter dem Griesheimer Wald entsteht beträchtlicher Schaden.
  • Feierlichkeiten der Frankfurter Ortsgruppe der Deutschen Kolonial-Gesellschaft anlässlich des 50jährigen Jubiläums der in Frankfurt am Main begründeten Deutschen Kolonial-Gesellschaft (Berlin) im Bürgersaal des Rathauses und im Palmengarten.
  • Im Rahmen der Konzerte des Frankfurter Orchestervereins kommt im Saalbau unter Leitung von Hans Rosbaud als Hauptwerk „Das klagende Lied“ von Gustav Mahler zur Wiedergabe. In den solistischen Aufgaben für Sopran, Alt und Tenor wirken Ria Ginster, Hildegard Gajewska und Willi Wörle.
  • Feierliche Einweihung des erweiterten und baulich umgestalteten Gemeindehauses der Israelitischen Gemeinde, das frühere Rothschildsche Bankhaus, in dem sich auch das Rothschildmuseum befindet, mit einer akademischen Feier im Gemeindesitzungssaal. Eine am Eingang des Gemeindehauses angebrachte Gedenktafel gibt einen kurzen historischen Abriss. Justizrat Dr. Julius Blau vom Gemeindevorstand, Dr. Richard Merzbach von der Gemeindevertretung, Dr. Felix Kauffmann von der Gesellschaft zur Erforschung jüdischer Kunstdenkmäler, Syndikus Dr. Eugen Mayer von der Hauptverwaltung der Gemeinde sowie die beiden Rabbiner Dr. Caesar Seligmann und Dr. Jakob Hoffmann halten Ansprachen.
  • Kundgebung des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten mit Dr. Ludwig Freund (Berlin), der über die inneren Beziehungen von „Deutschtum und Judentum“ spricht.
  • Gründungsversammlung des „Fine Arts’-Club“ im Palmengarten.
  • Mit der Weihnachtsfeier für Altveteranen im Palmengarten feiert zugleich die Altveteranenhilfe ihr zehnjähriges Bestehen.
  • Kanarienausstellung im Handwerkerhaus.
  • Die Feuerwehr muss einen gefährlichen Brand in der Großräucherei des Konsumvereins am Rebstock löschen. Infolge einer herabfallenden Speckseite gerät das gesamte Specklager in Brand. Es verbrennen rund 300 Zentner Speck.
  • Vor 25 Jahren ist das neu erbaute Krankenhaus des Bethanien-Vereins am Prüfling eröffnet worden.
  • Bei einem früh morgendlichen Großfeuer in einer Schreinerei in Enkheim entsteht hoher Sachschaden.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Firma Julius Blumenthal & Co, Moltkeallee [heute: Hamburger Allee].
  • Neueröffnung des umgestalteten Restaurants „Haferkasten“ an der Konstablerwache.
  • Die Ortsgruppe des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge errichtet zum Gedenken der Gefallenen auf dem Ehrenfeld des Hauptfriedhofes eine von der Forstverwaltung zur Verfügung gestellte zehn Meter hohe Fichte, die über die Weihnachtsfeiertage um die Abendstunden im hellen Lichterglanze erstrahlt.
  • Im Frankfurter Opernhaus nimmt der Sänger Richard Breitenfeld (1871-16.12.1942 Ghetto Theresienstadt) von der Stätte seines jahrzehntelangen Wirkens Abschied. Seit 1902 Bariton an der Frankfurter Oper. Er tritt endgültig zum letzten Mal als Tonio in der Oper „Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo auf.
  • Zweite Versammlung der Schatzanweisungs-Gläubiger.
  • Bei einem schweren Raubüberfall in einem Autogeschäft an der oberen Zeil wird ein Mitarbeiter mit einem Hammer am Kopf schwer verletzt. Der Täter kann entkommen.
  • Tod des Präsidenten des Landeskirchenrates der Frankfurter Evangelischen Landeskirche (seit 1925), Dr. Richard Schulin (1863-1932).
  • Bei einer schweren Gasexplosion im Haus Brückenstraße 77 wird eine Wohnung völlig zertrümmert. Personen werden nicht verletzt.
  • Kommunistische Demonstration in der Innenstadt inmitten des Weihnachtstrubels – insbesondere auf der Zeil und der Konstablerwache. Dabei wird ein Polizeibeamter in Zivil, der vor einigen Tagen einen Zusammenstoß mit Straßenhändlern gehabt hat, von Protestierenden erkannt und umringt. Da die Menge eine drohende Haltung einnimmt, greift der Polizist zu seinem Revolver und gibt drei Schreckschüsse in die Luft ab. Mehrere Personen werden anschließend verhaftet und die Polizei stellt die Ruhe wieder her.
  • Neunte ordentliche Delegiertentagung des Verbandes der Jüdischen Jugendvereine Deutschlands in der Aula des Philanthropins.
  • Bei einem Brand im Ausbesserungswerk einer Wagenwerkstatt der Reichsbahn in der Idsteiner Straße brennen zwei Personenwagen, die dort zur Ausbesserung untergestellt sind, aus. Die Feuerwehr hat längere Zeit mit der Bekämpfung des Schadenfeuers, das dichte Qualmwolken erzeugt, zu tun.
  • Schwere nationalsozialistische Übergriffe gegen das Westendheim für Fürsorgezöglinge, Ginnheimer Landstraße. 20 bis 30 Nationalsozialisten überfallen das Heim, misshandeln einen Erzieher. Infolge des Einschreitens des Leiters der Anstalt werden die Nationalsozialisten verscheucht. Hintergrund ist die Notverordnung vom 04.11. d. J., wonach das weitgehend privat geführte Westendheim zum 01.01.1933 geschlossen werden muss. Die NSDAP mischt sich ein und verlangt die Zöglinge im Frankfurter SA-Heim unterzubringen, was die Leitung des Westendheimes ablehnt.
  • Offizieller Gedächtnisgottesdienst für den verstorbenen Präsidenten der evangelischen Landeskirche, Dr. Richard Schulin (1863-1932), in der Weißfrauenkirche.
  • Silvesterball des Vereins Opern- und Schauspielhilfe im Palmengarten samt Tanzturnier um die Meisterschaft von Frankfurt, veranstaltet vom Reichsverband zur Pflege des Gesellschaftstanzes.
  • Tod des Musikpädagogen und Musikwissenschaftlers, Prof. Dr. Moritz Bauer (1875-1932), seit 1905 Lehrer für Musikgeschichte und Ästhetik an Dr. Hoch’s Konservatorium, seit 1918 Professor an der Frankfurter Universität. Dort Begründer und Leiter des musikwissenschaftlichen Seminars.
  • Die Firma „Vereinigte Installationsgeschäfte, Frankfurter Gasgesellschaft und Karl Winterstein GmbH“ (Vig), wird mit Wirkung vom heutigen Tag aufgelöst.