Stadtchronik

  • Die Polizeistunde in der Neujahrsnacht ist allgemein auf ein Uhr nachts festgesetzt. Feuerwerkskörper und so genannte Scherzartikel dürfen weder im Freien noch in geschlossenen Räumen abgebrannt werden.
  • Premiere der Neuinszenierung von Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Urfaust“ im Schauspielhaus. Regie: Hans Meissner (1896-1958), Generalintendant der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main (1933-1944).
  • Der erste Frankfurter Obus, ein elektrisch betriebener Omnibus, wird auf der Strecke zwischen den Stadtteilen Heddernheim und Praunheim in Betrieb genommen.
  • Klavierkonzert mit Willi Gößler im Saalbau, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Deportation von 56 älteren Personen, meist Frauen, Menschen aus einer nicht mehr bestehenden „privilegierten Mischehe“, vom Ostbahnhof ins Ghetto Theresienstadt. Der Schutz für Juden aus einer „privilegierten Mischehe“, die mit einem sog. „arischen“ Partner verheiratet gewesen sind, nicht der Jüdischen Gemeinde angehören und auch keinen „gelben Stern“ zu tragen brauchen, ist Ende 1943 aufgehoben worden. Im Falle des Todes des „arischen“ Ehepartners erfolgt unmittelbar die Deportation ins Ghetto Theresienstadt. Insgesamt werden im Jahr 1944 80 Personen, meist ältere Frauen aus nicht mehr bestehenden „privilegierten Mischehen“ ins Ghetto Theresienstadt verschleppt. 58 Personen aus diesen Deportationen erleben die Befreiung.
  • Oberbürgermeister Friedrich Krebs verlangt bei einer Zusammenkunft im Goethehaus von den städtischen Verantwortlichen ausdrücklich, die Restauration des Goethehauses unmittelbar in Angriff zu nehmen.
  • Konzert des Rhein-Mainischen Landesorchesters im Saalbau unter der Leitung von Hermann Abendroth (1883-1956), musikalischer Leiter des Rhein-Mainischen Landesorchesters (1943-1945).
  • Klavierkonzert mit Walter Gieseking im Saalbau.
  • Harfenkonzert mit der Musikpädagogin Rose Stein im Saalbau.
  • Fortbildungswoche für Grund- und Mittelschullehrer mit weltanschaulichen Vorträgen.
  • Im Rahmen des Auslandsbriefverkehrs wird eine Kontrollkarte eingeführt, die von den Polizeibehörden auf Antrag an Personen über 16 Jahren ausgegeben wird.
  • Konzert des Rhein-Mainischen Landesorchesters unter der Leitung von Musikdirektor Willy Naue (ursprünglich vorgesehen am 25.12.1943).
  • 50. Geburtstag des Malers und Zeichners Richard Enders (1894-1973).
  • Beethovenabend mit dem Wendling-Quartett im Saalbau.
  • Das Opernhaus der Städtischen Bühnen bleibt wegen kriegsbedingter Umbauarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung am 27.01. d. J.
  • 70. Geburtstag des Chirurgen Prof. Victor Schmieden (1874-1945), 1919 ordentlicher Professor der Chirurgie und Leiter der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt am Main. 1927/28 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Frankfurt. Schloss sich 1933 der NS-Bewegung an. Zeitweise Dekan der Medizinischen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität (1937/38) und Prorektor der Universität. Während des Zweiten Weltkriegs als beratender Chirurg im Kriegsdienst in Frankfurt am Main eingesetzt. 1944, altersbedingt, Rückzug in den Schwarzwald. Oberbürgermeister Friedrich Krebs überreicht ihm aus diesem Anlass die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Klavierabend mit dem österreichischen Pianisten Herbert Seiter im Saalbau.
  • Erstaufführung der Tragödie „Gudruns Tod“ (1943) von Gerhard Schumann im Schauspielhaus. Regie: Wolfgang Büttner.
  • Konzert des Rhein-Mainischen Landesorchesters im Saalbau.
  • Beim Sturz aus dem Mansardenfenster eines Hauses in der Kronprinzenstraße [heute: Münchener Straße], kommt ein sechsjähriges Mädchen ums Leben.
  • Liederabend mit Melodien des Komponisten Hermann Reutter im Saalbau, u.a. mit Lore Fischer (Alt) und Hermann Reutter (Klavier).
  • Letzte Vorstellung im Schauspielhaus vor seiner Zerstörung.
  • Alliierter Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Schwerer Angriff auf das gesamte Stadtgebiet, vor allem auf die Innenstadt; zerstört wird u.a. das Archivgebäude des Stadtarchivs am Weckmarkt. Etwa 40 Prozent der Bestände werden vernichtet; knapp 60 Prozent sind bis zu diesem Zeitpunkt ausgelagert worden. Des Weiteren das Deutsche Forschungsinstitut für Kunststoffe und das Verwaltungsgebäude des Waisenhauses, Niddastraße.
  • Kammermusikabend mit Wilhelm Immelmann im Saalbau.
  • Lesung des Dichters Hermann Stahl (1908-1998) im Saalbau, veranstaltet vom Deutschen Volksbildungswerk. Gauleiter Jakob Sprenger verleiht ihm im Adolf-Hitler-Haus, Sitz der Gauleitung der NSDAP Hessen-Nassau, Gutleutstraße, den Gaukulturpreis Hessen-Nassau.
  • Ausstellung der Bezirksgruppe Frankfurt am Main des Reichsluftschutzbundes auf dem Schillerplatz über die Abwurfmittel der Alliierten.
  • Großkundgebung der NSDAP auf dem Horst-Wessel-Platz [heute: Rathenauplatz] zur Erinnerung an die Machtübernahme 1933.
  • Klavierabend mit Irmgard Mannstaedt im Saalbau.
  • 65. Geburtstag des Hirnchirurgen Prof. Karl Kleist (1879-1950), 1930 bis 1950 Universitätsprofessor und Leiter der Nervenklinik Frankfurt am Main.
  • Offizielle Gedenkfeier für die Opfer des alliierten Bombenangriffs am 29.01. d. J. auf dem Horst-Wessel-Platz [heute: Rathenauplatz]. Gauleiter Jakob Sprenger hält die Gedenkrede. Im Hinblick auf die Trauerfeier bleiben die Geschäfte der Innenstadt bis 15.00 Uhr geschlossen.
  • Auf dem Ehrenfeld des Waldfriedhofes in Oberrad nimmt die Bevölkerung Frankfurts in einer Trauerfeier Abschied von ihren Toten, die bei alliierten Fliegerangriffen ums Leben gekommen sind.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): betroffen sind vor allem die nördlichen Stadtteile.
  • Großeinsatz der NSDAP und ihrer Gliederungen: Die Habe von Ausgebombten wird auf Lastkraftwagen geladen und den Sammellagern der NSDAP-Ortsgruppen zugeführt.
  • Tanzgastspiel mit Lore Jentsch, Ballettmeisterin am Opernhaus, im Klein Haus der Städtischen Bühnen.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Schwerer Angriff auf das Stadtgebiet, insbesondere auf den Stadtteil Bockenheim.
  • Tod des Schriftstellers und Journalisten Dr. Alfons Paquet (1881-1944 während des Luftangriffs auf Frankfurt am Main), langjähriger Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung“. Seit 1918 dauerhaft in Frankfurt am Main ansässig. 1932 Wahl in die Preußische Akademie der Künste, bereits im März 1933 wieder ausgeschlossen. 1935 Redaktionsleiter des Stadtblattes der „Frankfurter Zeitung“. Mit der Einstellung der „Frankfurter Zeitung“ am 31.08.1943 verlor er seine letzte Publikationsmöglichkeit.
  • Die 14 bis 18jährigen Schüler und Schülerinnen Groß-Frankfurts haben während der Zeit des Schulschlusses Arbeitseinsatzdienst als Erfüllung ihrer Jugenddienst- und Schulpflicht zu leisten. Aus diesem Grund treten die Jugendlichen heute auf den angegebenen Sammelplätzen (vor allem in Schulen) in Uniform bzw. Arbeitskleidung mit HJ-Armbinde an.
  • Konzert der italienischen Koloratursängerin Egidia Bonessi im Rahmen einer Veranstaltung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft im grünen Sendesaal des Reichssenders Frankfurt.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Betroffen sind der Norden und Osten Frankfurts.
  • Arbeitstagung des Gauleiters und Reichsverteidigungskommissars Rhein-Main, Jakob Sprenger, mit den Gauamtsleitern, Kreisleitern, Oberbürgermeister Friedrich Krebs, den Landräten und Kreisbeauftragten des Deutschen Wohnungshilfswerks zur Organisation von Wohnraum.
  • Sämtliche Dienststellen der NSDAP-Ortgruppe Universität befinden sich ab heute in der Viktoriaschule [seit 1947: Bettinaschule], Senckenberganlage im südlichen Westend.
  • Reichsorganisationsleiter Robert Ley bereist den Gau Hessen-Nassau der NSDAP, um in Frankfurt am Main die zum Kriegsberufswettkampf angetretene Jugend an ihren Wettkampforten zu besuchen und um auf einem Betriebsappell zur Gefolgschaft eines Kriegsmusterbetriebes zu sprechen. Offiziell begrüßt wird er von Gauleiter Jakob Sprenger.
  • Rede des Gauleiters Jakob Sprenger vor den zu einer Schulungstagung versammelten Kreisschulungsleitern und Schulungsredner der NSDAP. Weitere Referate vermitteln die Richtlinien für den Schulungseinsatz der kommenden Kriegsmonate.
  • Violinkonzert mit Prof. Wilhelm Stroß und dem Rhein-Mainischen Landesorchester unter der Leitung des Musikdirektors Willy Naue im Schumann-Theater.
  • Die Städtischen Bühnen veranstalten im großen Saal des Reichssenders Frankfurt am Main ein „Großes Opernkonzert“ unter musikalischer Leitung von Otto Winkler, Kapellmeister der Städtischen Bühnen. Mitwirkende u.a. Coba Wackers, Clara Ebers (Sopran), Gertrud Walker sowie der Chor und das Orchester des Opernhauses.
  • Dem Goethehaus wird nach dem Ausbrennen des Daches infolge des alliierten Luftangriffs auf die Mainstadt am 26.11.1943 ein Notdach mit Bohlenbrettern aufgesetzt.
  • Opernkonzerte der Städtischen Bühnen im großen Saal des Reichssenders Frankfurt am Main unter der Leitung von Otto Winkler, Kapellmeister der Städtischen Bühnen, und Ljubomir Romansky, Dirigent und Chorleiter, Kapellmeister und Repetitor an der Frankfurter Oper.
  • Gastspiel der Frankfurter Oper im Volksbildungsheim Höchst unter der musikalischen Leitung von Ljubomir Romansky, Dirigent und Chorleiter, Kapellmeister und Repetitor an der Frankfurter Oper, mit Arien und Szenen aus den Opern „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner, „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini und „Aida“ von Giuseppe Verdi.
  • Konzert des Stross-Quartetts im Sendesaal des Reichssenders, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Tanzmatinee mit der Tänzerin Emma Lackner im Ufa-Palast Groß-Frankfurt, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Kunstmarkt im Kunsthaus Wilhelm Ettle: Versteigert werden Gemälde alter und neuer Meister.
  • In neuer Bühnengestaltung von Direktor Richard Salzmann gelangt das Schauspiel „Der Strom“ von Max Halbe im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen zur Aufführung. Bühnenbild: Peter Steinbach.
  • Konzert des Rhein-Mainischen Landesorchesters im Sendesaal des Reichssenders Frankfurt unter der Leitung von Musikdirektor Willi Naue. Am Klavier: August Leopolder (1905-2006).
  • Eröffnung der neuen Bezirksstelle 4 (West) des Kriegsschädenamtes in der Viktoriaschule [Bettinaschule]. Die Stelle ist zuständig für Fliegerschäden in den westlichen Stadtteilen Frankfurts.
  • Gastspiel der Rhein-Mainischen Landesbühne mit dem Lustspiel „Angelika“ von Toni Impekoven (1881-1947), seit 1914 Mitglied des Ensembles der Städtischen Bühnen, und dem Bühnenautor und Journalisten Carl Mathern (1881-1960), langjähriger Lokalchef beim Frankfurter Generalanzeiger, im Volksbildungsheim Höchst.
  • Ausgebombte Frankfurter Bürger, Mütter und ihre Kinder, verlassen Frankfurt am Main aus Sicherheitsgründen in Sonderzügen.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): vor allem auf den Stadtteil Fechenheim.
  • Reichsweite Schweine- und Hühnerzählung.
  • In der heutigen Ausgabe der „Rhein-Mainischen Zeitung“, amtliches Organ der NSDAP für den Gau Hessen-Nassau, werden die bei den alliierten Luftangriffen vom 29.01., 04.02., 08.02. und 11.02.1944 ums Leben gekommen Frankfurter Bürger und Bürgerinnen namentlich aufgeführt.
  • Kundgebung der Hitlerjugend (HJ), Geburtsjahrgang 1927, im Ufa-Palast.
  • Ludwig van Beethoven-Konzert des Wendling-Quartetts im Saalbau.
  • Kundgebung der Hitler-Jugend (HJ), verbunden mit einer Jugendfilmstunde.
  • Klavierabend mit dem Konzertpianisten Wilhelm Kempff in der St. Katharinenkirche.
  • 50jähriges Jubiläum des Kleingärtnervereins der Rosisten im Stadtteil Sachsenhausen.
  • Die Unter- und Mittelstufe des 1520 als Lateinschule gegründeten Lessing-Gymnasiums werden nach Marienberg im Westerwald evakuiert.
  • Der Direktor des Freien Deutschen Hochstifts und des Goethehauses (seit 1925), Prof. Ernst Beutler (1885-1960), teilt mit, dass außer dem Raum südlich des Dichterzimmers sämtliche Räume des Goethehauses wieder trocken sind.
  • 65. Geburtstag des in Frankfurt am Main geborenen Chemikers Prof. Otto Hahn (1879-1968), Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin (seit 1924) und des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main (seit 1925). Aus diesem Anlass verleiht ihm Oberbürgermeister Friedrich Krebs die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Die „Rhein-Mainische Zeitung“ druckt in ihrer heutigen Ausgabe die Namen der beim alliierten Luftangriff vom 02.03. d. J. verstorbenen Frankfurter und Frankfurterinnen.
  • Klavierabend mit Charlotte Purrucker im Saalbau.
  • „Heldengedenktag“ der NSDAP, Kreis Groß-Frankfurt, an den Soldatengräbern und Kriegerdenkmälern der Stadt. Die Wehrmacht veranstaltet ihre „Heldengedenkfeier“ am Ehrenmal des ehemaligen Infanterie-Regiments 81, Hohenzollernanlage [heute: Ludwig-Erhard-Anlage]. Niedergelegt werden Kränze des Gauleiters Jakob Sprenger und der Wehrmacht. Weitere Kranzniederlegungen finden auf dem Hauptfriedhof, Waldfriedhof Oberrad, am Denkmal der 63er in der Taunusanlage, am Denkmal ehemaliger Husaren auf dem Königsplatz [heute: Gräfstraße und Emil-Sulzbach-Straße] und am Denkmal an der Wörthspitze im Stadtteil Höchst statt. Darüber hinaus veranstalten zahlreiche Ortsgruppen der NSDAP Feierstunden „zu Ehren der Gefallenen“.
  • Nächtliche alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Spreng- und Brandbomben): vor allem auf den Stadtteil Heddernheim.
  • Klavierabend mit Angelica von Sauer-Morales im Saalbau.
  • Deportation von sieben Juden vom Ostbahnhof ins Ghetto Theresienstadt. (siehe Eintrag vom 08.01. d. J.).
  • Kontrabass-Abend mit Curt Wallner im Saalbau.
  • Letzte Vorstellung im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen vor der Zerstörung.
  • Nächtliche alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Spreng- und Brandbomben): Brand der Senckenbergischen Bibliothek: Die Frankofurtensien-Sammlung und andere bedeutende Abteilungen der Stadtbibliothek, die Bibliothek für Kunst und Technik mit ihren Patentschriften sowie Teile des Stadtarchivs verbrennen kurz vor dem Abtransport nach Franken auf dem Güterbahnhof. Das gesamte Gebäude des katholischen Priesterseminars St. Georgen wird zerstört. Der „Bund tätiger Altstadtfreunde zu Frankfurt am Main e. V.“ verliert mit seinem Haus zum Fürsteneck einen Großteil seiner Sammlung Alt-Frankfurter Ansichten, Lichtbilder und Fotografien, Stiche, Bilder, Zeichnungen und Bücher. In Kronberg im Taunus errichtet der Altstadtbund seine neu geschaffene Bildstelle.
  • Konzert „Frankfurter Künstler musizieren“ im Saalbau, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. Durch das Programm („Musik des Barock“) führt die Sängerin Else Lampmann.
  • Tod des Direktors des Waisenhauses a. D. Gottfried Rühl, seit 1903 in den Diensten des Waisenhauses.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tages- und Nachtangriffe mit Spreng- und Brandbomben): betroffen ist das gesamte Stadtgebiet. In der Nacht auf dem 19.03. d. J. brennen Teile des Goethehauses und die oberen Stockwerke des Museumsgebäudes nieder.
  • Vortrag des Bergingenieurs Kurt Herdemerten in den Capitol-Lichtspielen auf der Zeil über die Grönlandexpedition 1938 der Hermann-Göring-Stiftung - eine Veranstaltung des Deutschen Volksbildungswerkes.
  • Gauoffener Waldlauf der RSG Rotweiß mit Start und Ziel: Frankfurter Sportfeld.
  • Klavierabend mit Renate Kippenberg im Saalbau.
  • Violinabend mit Berthold Cassedanne im Saalbau.
  • Das Schulgebäude des 1520 als Lateinschule begründeten Lessing-Gymnasiums wird durch alliierte Fliegerbomben schwer beschädigt.
  • Klavierabend mit der tschechischen Pianistin Viktorie Švihlíková im Saalbau.
  • Frankfurt am Main erlebt nach den Luftangriffen vom 18.03. d. J. die schwersten alliierten Bombardements seit 1940 (Tages- und Nachtangriffe mit Spreng- und Brandbomben): Es sind Großangriffe auf das gesamte Stadtgebiet, die schwere Schäden und Personenverluste verursachen. 90.000 Wohnungen werden zerstört, 1.870 Menschen sterben, 180.000 Menschen werden obdachlos, der spätmittelalterliche Frankfurter Altstadtkern mit seinen 1.200 Fachwerkhäusern versinkt in Schutt und Asche. Zerstört werden große Teile des Karmeliterklosterkomplexes sowie das gesamte Goethehaus.
  • Tod des Meteorologen und Geophysiker Prof. Franz Linke (1878-1944 infolge eines Luftangriffs auf Frankfurt am Main), seit 1908 Mitarbeiter am Physikalischen Verein in Frankfurt am Main, dort Leiter des Meteorologisch-Geophysikalischen Instituts. Zugleich Dozent der Akademie der Handels- und Sozialwissenschaften. Mitbegründer des Frankfurter Vereins für Luftschifffahrt. 1909 Mitinitiator der Internationalen Luftschifffahrt-Ausstellung (ILA) in Frankfurt am Main. 1912/13 Gründer des Geophysikalischen Taunusobservatoriums auf dem kleinen Feldberg. Seit 1914 Privatdozent, seit 1920 ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt.
  • Klavierabend mit Walter Rummel im Salbau.
  • Tod des Rechtsanwalts und Notars Walter Stern bei einem Luftangriff, seit 1927 als Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt am Main eingetragen.
  • Platzkonzert der SA-Standarte Feldherrnhalle auf dem Opernplatz - samt Marsch des 100köpfigen Musikzuges durch Frankfurt am Main.
  • Klavierabend mit Heinz Schröter im Saalbau.
  • 70jähriges Jubiläum der Reichsbahndirektion Frankfurt. Bis heute umfasst der Bezirk der Reichsbahndirektion über 2.000 Kilometer Streckenlänge.
  • Großeinsatz der NSDAP, Kreis Groß-Frankfurt, für die bombengeschädigte Frankfurter Bevölkerung, samt Aufräumungsarbeiten.
  • Gauleiter Jakob Sprenger begrüßt auf der täglichen Sitzung des Gaueinsatzstabes den Staatsekretär im Reichsinnenministerium, Dr. Wilhelm Stuckart (1902-1953), SS-Obergruppenführer, der eine Besichtigung der schwer beschädigten ‚Gauhauptstadt’ Frankfurt am Main (und Offenbach am Main) unternimmt.
  • Probealarm der Luftschutzsirenen um 12.00 mittags in Frankfurt am Main, Offenbach/Main und Oberursel.
  • Die regelmäßige Einsatzleiter-Besprechung findet in dieser Woche nicht am Karfreitag, sondern ein Tag vorher im Sitzungssaal der Börse statt.
  • Arbeitstagung der Orts- und Betriebsobmänner im Sitzungssaal der Gauverwaltung der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Bürgerstraße, an der sämtliche Ortsobmänner und Betriebobmänner der Betriebe des Kreises Groß-Frankfurt mit über 200 Mitarbeitern teilnehmen. Zugleich findet die offizielle Amtseinführung des neuen Kreisobmannes der Deutschen Arbeitsfront, Karl Dilling, statt.
  • Lt. Anordnung des Reichsverteidigungskommissars, Gauleiter Jakob Sprenger, bleiben sämtliche Behörden- und Dienststellen des Reichsverteidigungsbezirks Rhein-Main am Karfreitag wie an Wochentagen für den Publikumsverkehr uneingeschränkt geöffnet.
  • Tod des Ratsherren (seit 1935) und NSDAP-Mitglieds Willi Thiele.
  • Tod des Arztes Dr. med. Heinrich Rosenhaupt (1877-1944), 1905 Niederlassung als Kinderarzt in Frankfurt am Main und Gründung der ersten Säuglingsberatungsstelle der Stadt. 1921 Stadtarzt am Frankfurter Gesundheitsamt, 1922 Stadtarzt in Mainz. 1933 Amtsenthebung.1934 Rückkehr nach Frankfurt am Main und Eröffnung einer Praxis. 1939 nach seiner kurzzeitigen Deportation ins KZ Sachsenhausen Emigration nach England, später in die USA.
  • Tod des Rechtsanwalts und Notars Dr. Oskar Klau (1889-1944 KZ Bergen-Belsen), 1920 als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Frankfurt am Main eingetragen, 1935 als Notar entlassen („Frontkämpfer“) und Emigration nach Holland, 1936 wegen Aufgabe des Wohnsitzes aus der Anwaltsliste gestrichen. 1943 Inhaftierung im KZ Westerbork/Niederlande und danach Verschleppung ins KZ Bergen-Belsen.
  • Zwei Aufführungen von Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Urfaust“ im Volksbildungsheim Höchst, veranstaltet von den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. Bühnengestaltung: Hans Meissner (1896-1958), Generalintendant der Städtischen Bühnen (1933-1944).
  • Beginn der Vorlesungen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Um das Goethehaus rasch und originalgetreu wieder aufzubauen, verfasst der Direktor des Freien Deutschen Hochstifts und des Goethehauses, Prof. Ernst Beutler (1885-1960), unterstützt vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstifts (seit 1944), dem Industriellen und Mäzen Georg Hartmann (1870-1954), einen entsprechenden „Aufruf an unsere Mitglieder“, der am 01.05. d. J. in Druck geht, ab Ende Mai d. J. versandt wird und in zahlreichen Zeitungen abgedruckt wird.
  • Die „Rhein-Mainische Zeitung“, das amtliche Organ der NSDAP für den Gau Hessen-Nassau, veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe, auf den Seiten 1 und 2, die Namen der Frankfurter Bürger und Bürgerinnen, die bei den alliierten Luftangriffen vom 18.03., 22.03. und 24.03. 1944 ums Leben gekommen sind.
  • Nach der Zerstörung des Schauspielhaus und des Kleinen Hauses spielen die Städtischen Bühnen auf Behelfsbühnen: Theater im Reichssender, Kurtheater Bad Homburg, Theater im Holzhausenpark (Elisabethenschule), Volksbildungsheim Höchst und in den Kammerspielen Eschersheim (Ziehen-Oberschule).
  • Der „nationale Feiertag des deutschen Volkes“ ist auch in diesem Jahr ein Tag der Arbeitsruhe.
  • Tod des Pädagogen, Oberschulrat August Henze (1867-1944), seit 1907 Rektor der Wiesenhüttenschule in Frankfurt am Main, seit 1912 Stadtschulinspektor, seit 1920 Stadtschulrat, von 1929 bis 1932 Magistrats-Oberschulrat. Mitbegründer des „Vereins für Hilfsschulen“.
  • 60. Geburtstag von Prof. Richard Nacken (1884-1971), seit 1922 ordentlicher Professor und Direktor des Mineralogisch-Petrographischen Instituts an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Leiter der Sektion Mineralogie am Naturmuseum Senckenberg der Senckenbergischen Gesellschaft, seit Kriegsbeginn Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät an der hiesigen Universität.
  • 75. Geburtstag des Komponisten Prof. Hans Pfitzner (1869-1949), seit 1872 in Frankfurt am Main, für Oper und Frankfurter Museumsgesellschaft häufig als Gastdirigent verpflichtet. 1934 erhält er als erster Musiker den Frankfurter Goethepreis. Frankfurt am Main ist eine wichtige Ur- und Erstaufführungsstätte seiner Werke. Nachdem 1943 die Pfitzner-Feier ausgefallen ist, findet in den Städtischen Bühnen eine umfangreiche Darbietung seines musikalischen Schaffens statt.
  • Spinnstoff-, Wäsche- und Kleidersammlung.
  • Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront (DAF)-Jugendwalter der Ortswaltungen des Kreises Groß-Frankfurt im Sitzungssaal der Deutschen Arbeitsfront, Bürgerstraße.
  • 50. Geburtstag von Oberbürgermeister Staatsrat Dr. jur. Friedrich Krebs (1894-1961), 1933-1945 Frankfurter Stadtoberhaupt.
  • 75. Geburtstag des Biologen, Geheimer Regierungsrat Prof. Otto zur Strassen (1869-1961), von 1909 bis 1934 Direktor des Senckenbergmuseums in Frankfurt am Main. Von 1914 bis 1937 (Emeritierung) ordentlicher Prof. für Zoologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, 1922/23 Rektor ebd.
  • Nichtöffentliche Sitzung der Gemeinderäte im Sitzungszimmer des Hauptverwaltungsamtes, Siesmayerstraße (seit 1944 dort): Jahresrechnung für das Rechnungsjahr 1943, Tarif der Straßenbahn, Erlass einer 2. Nachtragshaushaltssatzung zum Haushaltsplan 1943.
  • Im Bethmann-Park an der Bahnstation Frankfurt am Main-Louisa wird eine stark verkohlte Leiche eines sechszehnjährigen Jugendlichen entdeckt. Bei dem Toten handelt es sich um einen seit 09.05. d. J. vermissten Spenglerlehrling aus Münster. Die Kriminalpolizeileitstelle Frankfurt am Main lobt 5.000.- Reichsmark Belohnung zur Überführung bzw. Ermittlung des Täters (oder der Täter) aus.
  • Abendsportfest, veranstaltet vom Amt Körperliche Ertüchtigung der Studentenführung in Verbindung mit dem Hochschulinstitut für Leibesübungen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, auf dem Platz des Sportclubs SC 1880 Frankfurt, Adickesallee. Zugleich findet dort die Bahneröffnung des SC 1880 statt.
  • Konzert „Frankfurter Künstler musizieren“ in der Gestaltung der Sängerin Else Lampmann im Haus der Wirtschaft, Siesmayerstraße, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Sonderveranstaltung der Städtischen Bühnen unter der Gesamtleitung des Generalintendanten der Städtischen Bühnen (1933-1944), Hans Meissner (1896-1958), im Volksbildungsheim Höchst unter dem Motto „Fröhliche Oper“. Leitung des Abends: Prof. Franz Konwitschny (1901-1962), von 1938 bis 1945 Generalmusikdirektor in Frankfurt am Main, Leiter der Museumskonzerte und Musikdirektor des Opernhauses (bis zu dessen Zerstörung 1944), und der Kapellmeister der Städtischen Bühnen, Otto Winkler.
  • Lehrgang für Vogelkunde der Vogelschutzwarte Frankfurt am Main. Treffpunkt: Borsigallee, Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 18.
  • Mütterehrungsfeiern der NSDAP in den Bereichen der Ortsgruppen. Im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Mutterfeierstunden steht die Überreichung des Mutterehrenkreuzes.
  • Deutsches Wehrschießen 1944 in Frankfurt am Main in allen Stadtteilen, veranstaltet von der SA.
  • Unter dem Motto „Wir sagen ‚ja’ zum Leben“ veranstaltet die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Kreis Groß-Frankfurt, in den Schwanen-Lichtspielen im Stadtteil Bockenheim ein Unterhaltungskonzert mit bekannten Künstlern und Künstlerinnen der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main.
  • Feierlicher Eröffnungsappell des Sommersemesters an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Anwesenheit von Rektor (1934-1944) Prof. Walter Platzhoff (1881-1969), Historiker, seit 1923 ordentlicher Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, bis Kriegsende Dekan des Historischen Seminars ebd. Zu seinem 60. Geburtstag im Jahre 1941 erhielt er die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main.
  • Der „Frankfurter Anzeiger“ (ebenso die „Rhein-Mainische Zeitung“) veröffentlicht in seiner heutigen Ausgabe eine vom Gauleiter Jakob Sprenger zusammengestellte Liste der Frankfurter Bürger, die bei den alliierten Luftangriffen auf die Mainstadt am 18., 22. und 24. März d. J. umgekommen sind.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Brandbombenabwürfe auf Güterzüge im Güterbahnhof Ost.
  • Operettenabend der Städtischen Bühnen im Volksbildungsheim Höchst. Mitwirkende u.a. mit der Opernsängerin Coba Wackers (1909-1985) und dem Kammersänger Rudolf Gonszar (Bariton) (1904-1971). Leitung: Ljubomir Romansky (1912-1989), Dirigent und Chorleiter, seit 1940 Kapellmeister und Repetitor an der Frankfurter Oper.
  • „Offener Tag“ der Vogelschutzwarte Frankfurt im Fechenheimer Wald.
  • Ein vom Sondergericht Frankfurt am Main wegen Missbrauchs seiner Dienststellung - Diebstahl von Feldpostsendungen - zum Tode verurteilter Frankfurter Postinspektor wird hingerichtet.
  • 25jähriges Jubiläum des Sportvereins SV Zeilsheim.
  • 80. Geburtstag des orthopädischen Chirurgen Prof. Karl Ludloff (1864-1945), 1914 bis 1930 Ordinarius für Orthopädie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Ab heute wird in Frankfurt am Main je Kopf eine Zitrone verteilt.
  • Tod der Politikerin und NS-Widerstandskämpferin Johanna Kirchner(1889-1944), seit 1908 Mitglied der SPD, 1919 Vorstandsmitglied der Frankfurter SPD, Mitarbeiterin der „Frankfurter Volksstimme“ und der Frankfurter „Arbeiterwohlfahrt“. Seit 1926 hauptamtliche SPD-Parteisekretärin in der Mainstadt. 1933 Emigration ins Saarland, 1935 nach Frankreich, 1942 verhaftet, nach Deutschland ausgeliefert und 1943 vom „Volksgerichtshof“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. 1944 in einer vom berüchtigten NS-Strafrichter Roland Freisler (1893-1945), Präsident des Volksgerichtshofes (1942-1945), betriebenen Neuverhandlung vor einem „Besonderen Senat“ des Volksgerichtshofes wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt und am 09.06.1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 30jähriges Jubiläum der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
  • Erstaufführung des Schauspiels „Mit meinen Augen“ von Curt Johannes Braun in der Bühnengestaltung von Direktor Richard Salzmann im Kammerspielhaus im Reichssender Frankfurt am Main.
  • Operettenabend der Städtischen Bühnen im Volksbildungsheim Höchst mit namhaften Solisten der Oper. Am Flügel: Ljubomir Romansky (1912-1989), Dirigent und Chorleiter, seit 1940 Kapellmeister und Repetitor an der Frankfurter Oper.
  • Gastspiel der bekannten Filmschauspielerin Else Elster, Mitwirkende im NS-Propagandafilm „Jud Süß“ von Veit Harlan (1940), auf der Bühne der Schwanen-Lichtspiele im Stadtteil Bockenheim, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Kreisverwaltung Groß-Frankfurt.
  • Deportation einer Einzelperson aus einer sog. „privilegierten Mischehe“ in das Ghetto Theresienstadt (s. Eintrag vom 08.01. d. J.).
  • Erstaufführung von Giuseppe Verdis Oper „Otello“, nach William Shakespeares Schauspiel „Othello“, im Volksbildungsheim Höchst. Bühnengestaltung: Hans Meissner (1896-1958), Generalintendant der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main (1933-1944).
  • Die Städtischen Bühnen eröffnen eine neue Wirkungsstätte: in der Aula der Ziehen-Oberrealschule im Stadtteil Eschersheim. Anlässlich der ersten Aufführung steht ein Meolodienkranz aus den Werken des italienischen Opernschaffens auf dem Programm.
  • Tanzabend der Städtischen Bühnen im Volksbildungsheim Höchst mit der Tanzgruppe des Frankfurter Opernhauses unter Leitung des Ballettmeisters Gustav Zeiller.
  • Kammermusik mit Else Lampmann (Gesang) im Haus der Wirtschaft, Siesmayerstraße, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Auf der Basis eines Erlasses Adolf Hitlers vom 01.04. d. J. erfolgt die Aufteilung der Provinz Hessen-Nassau in die Provinzen Nassau und Kurhessen mit dem Ziel der Anpassung der Verwaltungsbezirke an die jeweiligen Reichsverteidigungskommissariate. Die neue preußische Provinz Nassau besteht vornehmlich aus dem Regierungsbezirk Wiesbaden mit dem Oberpräsidenten, Gauleiter Jakob Sprenger.
  • 80. Geburtstag von Prof. Albrecht Schmidt (1864-1945), Ehrenbürger der Johann Wolfgang Goethe-Universität, langjähriges Vorstandsmitglied der IG-Farbenindustrie in Höchst, Erfinder und Forscher im Bereich der Chemie, SS-Brigadeführer.
  • Deportation von sieben Personen aus sog. „privilegierten Mischehen“ in das Ghetto Theresienstadt (s. Eintrag vom 08.01. d. J.).
  • Klassische Kammermusik der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ im IG-Kasino Griesheim u.a. mit der Musikpädagogin Erna Stoll (Alt) und Elsa Willy-Altendorf (Klavier).
  • Balladenabend der Städtischen Bühnen im Theater im Reichssender Frankfurt am Main unter dem Motto „Deutsche Balladen in Dichtung und Musik“, in der Künstler und Künstlerinnen der Oper und des Schauspiels mitwirken.
  • Verfahren des Sondergerichts Frankfurt am Main gegen eine Gruppe von Fälschern, die Pässe für die Flucht in die Schweiz angefertigt haben.
  • Im Löschweiher am Oppenheimer Platz ertrinkt ein fünfjähriger Junge.
  • Öffentliche Versammlung der NSDAP-Ortsgruppe Frankfurt am Main-Höchst im Volksbildungsheim Höchst in Anwesenheit des Kreisleiters der NSDAP, Groß-Frankfurt, Peter Jordan.
  • Zur kriegsbedingten Einschränkung des Reiseverkehrs Einführung eines besonderen Reisegenehmigungsverfahren.
  • Alliierte Luftangriffe auf das Rhein-Main-Gebiet.
  • Frankfurts Bevölkerung versammelt sich in großer Zahl und in allen NSDAP-Ortsgruppen des Kreises Groß-Frankfurt, um in Treuekundgebungen ihre Solidarität zu Adolf Hitler nach dem missglückten Attentatsversuch vom 20.07. d. J. zu bekunden.
  • Tod von Karl Repp, der jahrzehntelang (bis 1934) viele Besucher durch das Goethehaus führte.
  • Gastspiel des Deutschen Theaters Wiesbaden unter dem Motto „Von junger Liebe und altem Wein“ im Saalbau, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, Kreis Groß-Frankfurt.
  • 60. Geburtstag von Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger. (1884-1945), von Mai 1933 bis Kriegsende 1945 Gauleiter von Hessen-Nassau mit Sitz der Gauleitung in Frankfurt am Main sowie Reichsstatthalter für Hessen mit Sitz der Landesregierung in Darmstadt.
  • Tagung des Kreisschulungsamtes der NSDAP im Sitzungssaal des Kreishauses, Gutleutstraße. Teilnehmer sind die Ortsgruppen-Schulungsleiter, Schulungsbeauftragten und Schulungsredner.
  • Tod des Kaufmanns und Numismatikers Emil Ernst Lejeune (1870-1944), Teilhaber der Bauholz- und Kohlenhandlung Eduard Lejeune in Frankfurt am Main. Das Historische Museum (Frankfurter Münzkabinett) in der Mainstadt verdankt seiner Münzsammlung viel.
  • 90. Feldbergfest (seit 1844) des NS-Reichsbundes für Leibesübungen mit einem Festakt zur 100-Jahr-Feier im Kurhaus von Bad Homburg.
  • Konzert der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in der Ziehen-Oberrealschule im Stadtteil Eschersheim unter dem Motto „Perlen deutscher Musik und Dichtung“ mit der Musikpädagogin Gisela Sott (1911-2002) (Klavier) und Adolf Peter Hoffmann (Klavier).
  • Die Pächterin einer Gaststätte am Marktplatz im Stadtteil Höchst wird tot aufgefunden. Sie ist einer Vergiftung durch den Genuss von Methylalkohol erlegen.
  • Gauleiter Jakob Sprenger und der SA-Gruppenführer, Leiter der SA-Gruppe Hessen, Fritz Vielstich (1895-1965), Reichstagsabgeordneter der NSDAP, rufen in einem in der heutigen Ausgabe der „Rhein-Mainischen Zeitung“, das amtliche Organ der NSDAP für den Gau Hessen-Nassau, unter der Überschrift „Zeugnis unserer siegverbürgenden Kraft“ abgedruckten Appell zur allgemeinen Teilnahme an den Wehrkampftagen und Schießwehrkämpfen (12.08.-17.09.) des Jahres 1944 auf.
  • Tod des Frankfurters August Koch, Oberpräperator am Senckenbergmuseum.
  • Durch die kriegsbedingte Absage der Pferderennen fallen sämtliche Veranstaltungen auf der Galopprennbahn Niederrad aus.
  • Kammerkonzert im großen Saal des Ärztehauses, Moltkeallee [heute: Hamburger Allee] unter der künstlerischen Leitung von Ernst Matthäus.
  • Alliierter Tieffliegerangriff im Bereich des Eisernen Stegs.
  • 75. Geburtstag von Prof. Otto Voß (1869-1959), 1914 Ordinarius für Ohrenheilkunde an der Universität Frankfurt und Leiter der Universitäts- Ohren-, Hals- und Nasenklinik.
  • Balladenabend: Abschiedsabend des Schauspielers Hermann Schomberg (1907-1975), seit 1934 Mitglied des Ensembles am Schauspiel Frankfurt, 1938 Ehrung mit dem Römerbergring der Stadt Frankfurt am Main, im Vereinshaus Westend, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Wehrkampftage und Schießwehrkämpfe 1944. In Frankfurt am Main sind dafür der 10.09. und 17.09., durchgeführt von der SA-Gruppe Hessen, vorgesehen.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt.
  • Johann-Strauß-Konzert in den Schwanen-Lichtspielen, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, unter der künstlerischen Leitung des Dirigenten und Chorleiters Ljubomir Romansky (1912-1989), Kapellmeister und Repetitor an der Frankfurter Oper, u.a. mit der Opernsängerin Coba Wackers (1909-1985) und dem Kammersänger Rudolf Gonszar (1904-1971), seit 1935 Bariton an der Frankfurter Oper.
  • Konzert der Harfistin und Musikpädagogin Rose Stein im Garten des Städelschen Kunstinstituts, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt.
  • Auf dem Frankfurter Arbeitsamt beginnt die Meldung der jetzt aufgerufenen Frauen zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr für Aufgaben der Reichsverteidigung.
  • Franz-Lehár-Abend der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ im Volksbildungsheim Höchst.
  • Der Schriftsteller Hans Carossa (1878-1956), 1938 Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, besucht die Mainstadt und besichtigt gemeinsam mit dem Direktor des Freien Deutschen Hochstift und des zerstörten Goethehauses, Prof. Ernst Beutler (1885-1960), die zerbombte Altstadt. Am 19. und 20.08. liest Carossa im Rundfunkgebäude des Reichssenders Frankfurt am Main und in der Johann Wolfgang Goethe-Universität aus seinen Werken.
  • Franz-Lehár-Abend im Theater im Reichssender Frankfurt am Main.
  • Der Verlag der „Rhein-Mainischen Zeitung“ teilt den Lesern in seiner heutigen Wochenendausgabe (Samstag/Sonntag) mit, dass die Zeitung im Rahmen des „totalen Kriegseinsatzes“ zukünftig nur noch werktags erscheinen wird.
  • Im Rahmen des Reichsschwimmtages der Hitler-Jugend (HJ) finden auch in der Mainstadt Veranstaltungen statt: in den Badeanstalten Schecker, Mosler, in den Stadtteilen Fechenheim und Höchst sowie im Stadtbad Mitte.
  • Tagung des Kreisschulungsamtes der NSDAP im Sitzungssaal des Kreishauses, Gutleutstraße, mit den NSDAP-Ortsgruppen-Schulungsleitern, Schulungsbeauftragten und Schulungsrednern.
  • 60. Geburtstag des Kunsthistorikers Adolf Feulner (1884-1945), Direktor der Städtischen Kunstsammlungen.
  • Verordnung „Zur Sicherung des totalen Kriegseinsatzes“. Sie bedroht Zuwiderhandlungen gegen die Durchführungsmaßnahmen mit harten Strafen, bis hin zur Todesstrafe.
  • Tod des Ratsherren (seit 1935) Otto Viemeier, Kunstmaler.
  • Kammermusik-Abend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem Wiesbadener Collegium musicum im Saal des Reichssenders Frankfurt.
  • Eröffnung der „Güterbahnlinie 26“, eine Straßenbahnlinie zum Gütertransport zwischen Frankfurt am Main und Offenbach/Main - zunächst einmal täglich.
  • Serenaden im Garten des Städelschen Kunstinstituts unter der künstlerischen Leitung des Dirigenten Rudolf Albert, veranstaltet von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. Solist: Prof. Josef Peischer (1897-1969) (Violine).
  • Tod des Berufsoffiziers und Widerstandskämpfers Carl-Heinrich von Stülpnagel (1886-1944), seit 1889 in Frankfurt am Main, von 1895 bis 1904 Besuch des Lessings-Gymnasiums. Nach 1918 Mitglied der Reichswehr. Von 1938 bis 1940 Oberquartiermeister im Generalstab des Heeres. 1941 Oberbefehlshaber der 17. Armee. Von 1942 bis 1944 Militärbefehlshaber in Frankreich. Unterstützte die Attentatspläne Graf von Stauffenbergs. Nach dem Scheitern des 20. Juli 1944 vom Volksgerichtshof zum Tod durch den Strang verurteilt und am 30.08.1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • Schließung sämtlicher Theater gemäß einer Anordnung von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels: Abschiedsrede des Generalintendanten (1933-1944) Hans Meissner (1896-1958) vor der Betriebsversammlung der Städtischen Bühnen.
  • Ansprache des Generalintendanten der Städtischen Bühnen Hand Meissner (1896-1958) im Reichssender Frankfurt: Schließung des Theaters wegen des „totale(n) Kriegseinsatz(es) aller Kulturschaffenden“.
  • Die Gauausstellung für bildende Künste des Gaues Hessen-Nassau findet im fünften Kriegsjahr im Hessischen Landesmuseum zu Darmstadt statt. Der Gauleiter von Hessen-Nassau, Jakob Sprenger, forderte alle bildenden Künstler des Gaues Hessen-Nassau auf, sich mit ihren besten Werken an dieser Ausstellung zu beteiligen.
  • 75. Todestag des Buchhändlers und Verlegers Carl Christian Jügel (1783-1869), seit 1815 Teilhaber der H. L. Brönnerschen Buchhandlung und Buchdruckerei, 1823 Gründung einer eigenen Buchhandlung mit Verlag am Roßmarkt, engagierte sich für die Gründung des Freien Deutschen Hochstifts und eine Universität in der Mainstadt. Die nach ihm benannte Stiftung wurde für die Errichtung der Frankfurter Universität verwendet.
  • Alliierter Tieffliegerangriff auf die Mainstadt: Bordwaffenbeschuss in den Stadtteilen Bockenheim und Rödelheim.
  • Nächtliche alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (mit Spreng- und Brandbomben): Schwerer Angriff auf die nordwestlichen Stadtgebiete, Schwerpunkt sind die Stadtteile Bockenheim und Westend. Endgültige Zerstörung des Archivgebäudes des Stadtarchivs am Weckmarkt - die letzten Mauern des Goethehauses stürzen ein. Getötet wird dabei der Ratsherr (seit 1937) Albert Amode, Obermeister der Frankfurter Bäckerinnung und Kreishandwerkmeister. Beschädigt wird auch die Buchdruckerei Eberwein, die das „Städtische Anzeigeblatt Frankfurt am Main“ druckt. Bis zur Wiederinstandsetzung dieser Druckerei wird es vom städtischen Hauptverwaltungsamt-Städtischer Unterrichtsdienst hergestellt - erstmals am 22.09. d. J. (Nr. 32/33).
  • Alliierter Tieffliegerangriff mit Bordwaffenbeschuss auf einen Personenzug von Friedberg nach Frankfurt am Main bei der Einfahrt in den Bahnhof Bonames (10 Tote, 23 Verletzte).
  • Nichtöffentliche Sitzung der Gemeinderäte im Sitzungszimmer des Hauptverwaltungsamtes, Siesmayerstraße 12: Vorlage der Haushaltssatzung und des Haushaltsplanentwurfs für 1944.
  • Tod des Journalisten Dr. Hermann Wehrle (1899-1944), engagiert im katholischen Kreis der seit 1923 erscheinenden „Rhein-Mainischen Volkszeitung“. Freier Journalist. Seine Weigerung, 1933 der Reichsschrifttumskammer beizutreten, bedeutete das Ende seiner journalistischen Laufbahn. Danach Engagement in der Jugendseelsorge. 1942 Priesterweihe und Kaplan in München-Bogenhausen. Sein Bekenntnis, dass er Hitler für einen Tyrannen halte, führte nach einem Prozess vor dem Volksgerichtshof zur Verurteilung wegen Hoch- und Landesverrats. Seine Hinrichtung erfolgte am 14.09. 1944 in Berlin-Plötzensee.
  • Anlässlich des 50. Todestages des Frankfurter Arztes Dr. Heinrich Hoffmann (1809-1894), Verfasser des weltberühmten Kinderbuches „Struwwelpeter“, lässt Oberbürgermeister Friedrich Krebs am Grab auf dem Hauptfriedhof einen Kranz niederlegen.
  • 150. Geburtstag des Malers, Kupferstechers und Karthographen Friedrich Wilhelm Delkeskamp (1794-1872), seit 1822 in Frankfurt am Main, schuf im Auftrag des Frankfurter Senats den „Malerischen Plan von Frankfurt am Main und seiner nächsten Umgebung“ (1859-1864).
  • Im Zuge zahlreicher Einbruchdiebstähle im Stadtteil Nied in der letzten Zeit wird bei einem nächtlichen Einbruch in der Spielmannstraße ein Einbrecher, ein Einwohner aus Nied, erschossen. Ein Mittäter kann entkommen.
  • Konzert mit Berta Taubert-Metzmacher (Sopran) und Karl Heinz Taubert (Klavier) im Excelsior-Kino am Hauptbahnhof.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Bombenteppiche auf das Stadtgebiet und den Osthafen. Gestürzt wird das bis dahin verschont gebliebene, von Ludwig Schwanthaler geschaffene Goethe-Denkmal; Luftminen treffen auch das Bibliotheksgebäude des Goethehauses im Großen Hirschgraben.
  • Erlass Adolf Hitlers über die Bildung des Deutschen Volkssturms „aus allen waffenfähigen Männern im Alter von 16 bis 60 Jahren“, um „den Heimatboden mit allen Waffen und Mitteln [zu] verteidigen.“ Die Aufstellung und Leitung des „Deutschen Volkssturms“ übernehmen die jeweiligen Gauleiter. Im Oktober 1944 erscheint ein „Verordnungsblatt des Deutschen Volkssturms“ für den Gau Hessen-Nassau, in welchem Gauleiter Jakob Sprenger die entsprechenden Durchführungsbestimmungen für bekannt gibt.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): vor allem auf den Stadtteil Niederrad.
  • Alliierte Tieffliegerangriffe auf die Mainstadt mit Bombenabwurf und Bordwaffenbeschuss des Rhein-Main-Flughafens und des Flugplatzes Rebstock.
  • Nichtöffentliche Sitzung der Gemeinderäte im Sitzungszimmer des Hauptverwaltungsamtes, Siesmayerstraße 12: Rede von Oberbürgermeister Friedrich Krebs zum Haushaltsplanentwurf 1944.
  • Alliierter Fliegerangriff auf die Mainstadt.
  • Ab heute beginnt die Heimarbeit im Bereich von rüstungswichtigen Aufgaben. Mobilisiert werden alle jene, die nicht in betriebsgebundener Ganztagsarbeit eingesetzt werden können, die jedoch zu Hause einfache Tätigkeiten ausführen können. Im Wesentlichen sind zwei Arten von Heimarbeit vorgesehen. Einmal die eigentliche „Hausarbeit“, die darin besteht, dass die nicht melde- und arbeitspflichtigen Familienmitglieder Aufträge nach Hause übernehmen mit der Verpflichtung, allwöchentlich die höchstmögliche Stückzahl an Fertigungsgut dem auftraggebenden Betrieb oder einer seiner Leit- und Sammelstellen abzuliefern. Wo im Haushalt die Voraussetzungen für Heimarbeit nicht gegeben sind, werden „Heimarbeits-Gemeinschaftswerkstätten“ geplant, die in Schulen, Wirtshaussälen und ähnlichen Räumlichkeiten untergebracht werden sollen.
  • Nächtlicher alliierter Fliegerangriff auf die Mainstadt (Sprengbomben): u.a. auf das Heddernheimer Kupferwerk.
  • Übergang von der Sommerzeit in die Normalzeit.
  • Amtseinführung von Generalstaatsanwalt Vetter in sein neues Amt der Staatsanwaltschaft beim Oberlandesgericht OLG Frankfurt am Main.
  • Nächtliche alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Spreng- und Brandbomben): u.a. auf die Siedlung Riederwald und den Enkheimer Wald.
  • Mit heutiger Verfügung ordnet der Oberbürgermeister - Städtische Polizeiverwaltung - an, dass die Öffnungszeiten für Einzelhandelsgeschäfte und in Handwerksbetrieben am Dienstag und Freitag jeweils bis 20.00 Uhr verlängert wird. Außerdem müssen Lebens- und Genussmittelgeschäfte sowie Tabakwarengeschäfte am Sonntag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet sein. Die Verkaufszeiten nach 18.00 Uhr und an Sonntagen sind zum Einkauf für die Berufstätigen vorgesehen. Während der Öffnungszeiten dürfen die Verkaufsstellen nicht unberechtigt geschlossen werden.
  • Tod des Präsidenten der Reichspostdirektion Frankfurt am Main (seit 1938), Paul Lohmeyer (1875-1944). Zum Nachfolger wird Dr. Paul Wildberger (geb. 1903) bestimmt, seit 1942 mit der Verwaltung der Reichspostdirektion Erfurt beauftragt.
  • Nach dem Erlass des Reichsverkehrsministers Julius Heinrich Dorpmüller (1869-1945) führen alle dreihundert deutschen Straßenbahngesellschaften für die Dauer des Krieges den Einheitstarif ein. Im Stadtverkehr mit Straßenbahn und Omnibus gibt es nur noch einen Einheitsfahrschein für alle Entfernungen und alle Fahrgäste.
  • Tod des Mediziners Prof. Carl von Noorden (1858-1944), seit 1894 Internist am Städtischen Krankenhaus in Frankfurt am Main. 1895 Eröffnung einer eigenen Klinik für Ernährungstherapie ebd. 1906 bis 1913 Professor an der Universität Wien. 1913 Rückkehr nach Frankfurt am Main in den Neubau seiner Klinik, Schifferstraße/Sachsenhausen. Von 1917 bis 1919 Stadtverordneter (Freiheitliche Volkspartei). 1930 wieder nach Wien berufen.
  • Deportation der Opernsängerin Magda Spiegel (1887-wahrscheinlich am 20.10.1944 in Auschwitz) ins Vernichtungslager Auschwitz, seit 1917 Mitglied des Ensembles der Frankfurter Oper - als erste Altistin. Im Herbst 1935 zwangsweise Rückzug von der Bühne. Im September 1942 Deportation ins Ghetto Theresienstadt; dort Lagerkonzerte.
  • Vor einhundert Jahren wurde das Goethedenkmal, geschaffen von Ludwig Schwanthaler, feierlich enthüllt.
  • Die „Rhein-Mainische Zeitung“, das amtliche Organ der NSDAP für den Gau Hessen-Nassau, veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe auf den ersten beiden Seite die Namen derjenigen Frankfurter Bürger und Bürgerinnen, die den alliierten Luftangriffen am 10., 12./13., 25. und 27.09. sowie am 02.10.1944 zum Opfer fielen.
  • Deportation von neun Juden aus sog. „privilegierten Mischehen“ in das Ghetto Theresienstadt. (s. Eintrag vom 08.01. d. J.)
  • Weitere Einschränkung des Zugverkehrs: Kriegsbedingt fallen Fernreisezüge, d.h. solche D- und Eilzüge, die bisher schon an Sonntagen nicht mehr verkehrten, nun auch jeweils am Mittwoch aus. Auch der Personennah- und Bezirksverkehr ist ab Oktober 1944 an Sonntagen eingeschränkt.
  • 20. Todestag des Malers Hans Thoma (1839-1924), Landschafts- und Porträtkünstler. 1873/74 erster, 1874/75 zweiter Aufenthalt in Frankfurt am Main. Ab Herbst 1876 gemeinsames Atelier mit dem Maler und Graphiker Wilhelm Steinhausen (1846-1924) in Frankfurt am Main. Thoma blieb insgesamt 23 Jahre in der Mainstadt. 1898 Präsident, später Ehrenmitglied der Frankfurter Künstlergesellschaft. Seit 1905 Galeriedirektor und Kunstprofessor in Karlsruhe.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): vor allem auf das Bahnhofsviertel.
  • Auf vierundzwanzig Musterungsappellen in allen Teilen Frankfurts treten die Bataillone der von den Ortsgruppen der NSDAP des Kreises Groß-Frankfurt erfassten Männer des „Deutschen Volkssturms“ an. Der Appell für die Stadtteile Höchst, Nied, Sindlingen, Sossenheim, Unterliederbach und Zeilsheim findet im Stadtteil Höchst auf dem dortigen Marktplatz statt. Der erste Appell des Volkssturms in der Ortsgruppe Dornbusch der NSDAP findet auf der Bertramswiese statt.
  • Der Leiter eines Arbeitslagers für russische bzw. ukrainische Zivilarbeiter in der Schifferstraße im Stadtteil Sachsenhausen wird erstochen. Der Tat dringend verdächtigt ist ein 18jähriger russischer Kriegsgefangener aus Charkow/Ukraine. Die Kriminalpolizeileitstelle Frankfurt am Main lobt eine Belohnung von 5000.- Reichsmark für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. Am 21.11. d. J. wird der Verdächtige festgenommen. Der Betriebsführer dieses Lagers (Wittmann) wird in Schutzhaft genommen, weil er den kriegsgefangenen Russen entgegen aller Bestimmungen, ohne Genehmigung des Arbeitsamtes, beschäftigt hat.
  • Tod des Frankfurter Journalisten Heinrich Theodor Wüst (1875-1944), viele Jahre Redakteur der „Frankfurter Nachrichten“ sowie Leiter der Lokalschriftführung des „Frankfurter Volksblatts“.
  • Zum Gedenken an die „ersten Blutzeugen“ des Nationalsozialismus finden Kranzniederlegungen der NSDAP, Kreis Groß-Frankfurt, statt: am Ehrenmal des Hauptfriedhofes, am Ehrenmal des Waldfriedhofes in Oberrad und an den Grabstätten prominenter Frankfurter NSDAP-Mitglieder.
  • Mit heutiger Wirkung hat der Reichsminister des Innern, Heinrich Himmler (1900-1945), die Straßenverkehrsordnung dahingehend verändert, dass die Straßenbahnen vor allen anderen Verkehrsteilnehmern das Vorfahrtsrecht haben.
  • Umfangreiche Rattenbekämpfungsaktion im Kreis Groß-Frankfurt, gemäß einer Polizeiverordnung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden.
  • Die NS-Frauenschaft eröffnet zwei Nähberatungsstellen in den NSDAP-Ortsgruppen Niederrad, Breubergstraße, und Bahnhof, Elbestraße. Berufstätige Frauen können hier abends und sonntags ihre Kleidung unter Anleitung nähen und instand setzen.
  • „Tag der deutschen Hausmusik“ in Erinnerung an die beiden Komponisten Johannes Brahms und Johann Sebastian Bach.
  • 150. Geburtstag des Naturwissenschaftlers, Afrikaforschers und Stifters Dr. h.c. Eduard Rüppell (1794-1884), 1818 stiftendes Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, 1822 bis 1827 erste Forschungsreise nach Afrika, 1841 Zweiter Direktor der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und Leiter der Sektion Säugetiere, Amphibien und Fische des Senckenbergmuseums, Mitbegründer des Frankfurter Vereins für Geographie und Statistik, 1827 Ehrendoktor der Universität Gießen.
  • Die Gemeinnützige Nähwerkstätte zur Herstellung von Bettwäsche für die städtischen Krankenhäuser wird in das Städtische Krankenhaus eingegliedert.
  • Reichsweite Viehzählung auch in Frankfurt am Main.
  • Die „Rhein-Mainische Zeitung“, das amtliche Organ der NSDAP für den Gau Hessen-Nassau, veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe auf der Titelseite die Namen derjenigen Frankfurter Bürger und Bürgerinnen, die dem alliierten Luftangriff vom 05.11.1944 zum Opfer fielen.
  • 85. Geburtstag des Botanikers Prof. Martin Möbius (1859-1946), von 1893 bis 1914 Dozent für Botanik und Direktor des botanischen Gartens der Senckenbergischen Stiftung. Von 1914 bis 1928 (Emeritierung) Ordinarius für Botanik an der Universität Frankfurt.
  • Tagung der Verbindungsmänner französischer ‚Fremdarbeiter’ in der Bürgerstraße.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): Alt-Bornheim wird zerstört.
  • Offizieller Aufruf zum „Heimateinsatz der Frau“ für diejenigen deutschen Frauen, die das 18. Lebensjahr erreicht haben und noch nicht im kriegswichtigen Spezialeinsatz stehen. Meldestellen bestehen in allen Ortsgruppen der NSDAP, Kreis Groß-Frankfurt, sowie bei der Kreisfrauenschaftsleitung, Gutleutstraße, und bei der Bannmädelführung, Hermann-Göring-Ufer [heute: Untermainkai].
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt.
  • Großappell für alle Frauen im Alter von 18 bis 21 Jahren in allen Frankfurter Stadtteilen.
  • Verlegung der Bezirksstelle 19 des städtischen Wirtschaftsamtes von der Holbein-Mittelschule nach der Souchay-Schule.
  • Tod des Malers, Zeichners und Karikaturisten Lino Salini (1889-1944), in den 20er Jahren Pressezeichner und Karikaturist für zahlreiche Frankfurter Zeitungen und Zeitschriften, nach 1933 Auftragsarbeiten für NS-Organisationen.
  • Allerletzte, nichtöffentliche Sitzung der Gemeinderäte im Sitzungszimmer des Hauptverwaltungsamtes, Siesmayerstraße 12: Anwesend sind 15 Ratsherren. Tagesordnung: Vereinfachung der Fahrgeldordnung der Straßenbahn, Beschaffung von zwei Kraftomnibussen, Ausbau des Kraftwerks Eddersheim/Main und Bewilligung von außerplanmäßigen Ausgaben im Haushalt des städtischen Kultur- und des Fürsorgeamtes.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt.
  • Im Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung ordnet der Präsident der Reichskulturkammer Joseph Goebbels an, dass ebenso wie in allen Vorjahren, sämtliche Filmtheater am heutigen Tag geschlossen bleiben.
  • 80. Geburtstag des Malers und Radierers Eberhard Quirin (1864-1952), Schüler von Anton Burger (1824-1905). Bekannt durch seine Radierungen der Frankfurter Altstadt sowie andere Motive aus Frankfurt am Main und dem Taunus.
  • 175. Geburtstag des Dichter und Historikers Prof. Ernst Moritz Arndt (1769-1860), 1814 Aufenthalt in Frankfurt am Main und als Schriftsteller tätig, verfasste Flugschriften und Artikel für die Presse (u.a. für das „Neue Bürgerblatt“). Außerdem arbeitete er auf Veranlassung von Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein (1757-1831), Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main (1816), einen Entwurf für die Verfassung der Freien Stadt Frankfurt am Main aus. Dreißig Jahre später, 1844, wohnte er wiederum vorübergehend in der Mainstadt. 1848 kam er als Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche nach Frankfurt am Main, aus der er im Mai 1849 ausschied.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt.
  • Alliierte Fliegerangriffe auf die Mainstadt (Tagesangriff mit Spreng- und Brandbomben): vor allem auf den Hauptgüterbahnhof.