Stadtchronik

  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und am 1. Januar darf nicht feilgehalten oder verkauft werden.
  • Die Neujahrsnacht verläuft verhältnismäßig ruhig. Ernste Unfälle bleiben aus.
  • Frankfurt am Main zählt lt. Statistischem Amt 458.000 Einwohner.
  • Liederabend mit der Frankfurter Sopranistin Elsa Hensel-Schweitzer (1871-1937) im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Bei einem Unfall im Hauptbahnhof – der D-Zug 1 von Basel nach Berlin fährt am Abend ca. neun Meter über den Prellbock bis an das Sperrgitter – entgleist die Lokomotive, einige Reisende werden verletzt.
  • Der Nuntius für Deutschland in Berlin, Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) besucht die Mainstadt, besichtigt Kirchen und trägt sich im Römer in das „Goldene Buch“ der Stadt Frankfurt am Main ein.
  • Klavierkonzert mit Vera Schapira im Saalbau.
  • Klavierabend mit dem Komponisten Artur Schnabel im Saalbau.
  • Erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung 1920 im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wiederwahl des alten Präsidiums und Wahl der ständigen Ausschüsse. Die Stadtverordneten entziehen dem Arbeiterrat das Kontrollrecht über die städtischen Ämter.
  • Infolge akuten Kohlenmangels wird ab heute, so die Bekanntmachung des Magistrats, der Verbrauch elektrischen Stromes drastisch eingeschränkt. Der gesamte Straßen- und Waldbahnbetrieb hört ab heute Abend auf. Elektrisches Licht darf in Privathaushalten nur von 6.00 Uhr morgens bis 22.00 Uhr abends benutzt werden.
  • Klavierabend mit dem in Frankfurt am Main geborenen Komponisten und Dirigenten Hermann Zilcher (1881-1948), langjähriger Dozent an Dr. Hoch’s Konservatorium, im Saalbau.
  • Klavierkonzert mit Bruno Eisner im Saalbau.
  • Gedenkfeier der Senckenbergischen Gesellschaft für den am 24.08.1919 verstorbenen Neurologen, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. August Knoblauch (1863-1919), Direktor der Neurologischen Klinik und ao. Prof. für Klinische Neurologie der Universität Frankfurt.
  • Gründung eines „Frankfurter Zweigausschusses für deutsche Jugendherbergen“ in der Loge Sokrates. Erster Vorsitzender ist der Kommunalpolitiker, Pädagoge und Rektor der Kaufungerschule, August Jaspert (1871-1941).
  • Violinkonzert mit Max Menge im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Liederabend mit Lucie Brücher im Saalbau.
  • Seit heute besteht akute Hochwassergefahr. In den folgenden Tagen dringt der Main in die Altstadt ein.
  • Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Heß (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, im Zoologischen Garten. Mitwirkende: Magda Spiegel (1887-1944 Vernichtungslager Auschwitz), Altistin an der Frankfurter Oper.
  • Klavierkonzert mit Alice Rosenbaum im Saalbau.
  • Das Mainhochwasser dringt weiter in die Altstadt vor: Der Pegel zeigt um 19.00 Uhr einen Wasserstand von 6,10 Metern, um 20.00 Uhr von 6,14 Metern, um 21.00 Uhr von 6,16 Metern und um 1.00 nachts (am 16.01.) den Höchststand mit 6,18 Metern. In der Nikolaikirche steht das Wasser bis zu einem Meter tief, die Saalgasse ist bis zum Saalhof vollständig überschwemmt, auch der Saalhof ist unter Wasser gesetzt. Schließlich kommt der Main zum Stillstand und um 4.00 morgens macht sich das Fallen des Wasserpegels bemerkbar.
  • Infolge des Verbots zweier Kundgebungen – der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei“ (USPD) im Schumanntheater und der KPD im Gewerkschaftshaus aus Protest gegen die blutigen Ereignisse in Berlin und zur Erinnerung an die beiden ermordeten kommunistischen Parteiführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor einem Jahr – durch den Polizeipräsidenten Fritz Ehrler (1871-1944) kommt es in der Stadt (Taunusanlage, Kaiserstraße) zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Militär. Durch Schüsse der Soldaten werden mehrere Personen verletzt. Bis spät in die Nacht ziehen Menschen protestierend durch die Innenstadt. Als eine größere Gruppe von Demonstranten den Hauptbahnhof besetzt, wird dieser von den Militärs geräumt. Alle weiteren Aufmärsche und Kundgebungen bleiben in den nächsten Tagen verboten.
  • Letzte Vorstellung von Zirkus Hermann Althoff in der Festhalle. Bei der Abschiedsvorstellung stürzt eine 23jährige Trapezkünstlerin ab und verletzt sich dabei tödlich.
  • Sinfonieabend des Orchesters des Mannheimer Nationaltheaters unter der Leitung des Kapellmeister Max Sinzheimer im Saalbau.
  • Erster Vortrag von Prof. Max Born (1882-1970), Physiker, von 1919 bis 1921 o. Prof. Universität Frankfurt, über Albert Einsteins Relativitätstheorie, im Hörsaal des Physikalischen Vereins.
  • 25jähriges Jubiläum der Schriftgießerei D. Stempel AG.
  • Das Mainhochwasser geht bis zum Abend 19.00 Uhr auf 5,82 Metern zurück. Von da ab macht sich stündlich eine Abnahme von zwei Zentimetern bemerkbar.
  • Die Werke der Frankfurter Gasgesellschaft kommen wegen Kohlen- und Koksmangels vollständig zum Erliegen.
  • Sämtliche öffentliche Versammlungen in Frankfurt am Main und allen Vororten werden (bis März d. J.) polizeilich verboten.
  • Liederabend mit Alfred Steinherr im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Der Kommunalpolitiker Hermann Luppe (1984-1945), seit 1913 Bürgermeister von Frankfurt am Main, wird in Nürnberg zum Oberbürgermeister gewählt. Er tritt sein neues Amt am 01.03. d. J. an.
  • Eröffnung einer Ausstellung von deutschen und niederländischen Original-Handzeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts im Städelschen Kunstinstitut.
  • Ausstellung mit Kriegszeichnungen von Mitgliedern des Bundes für angewandte Kunst im Kunstgewerbemuseum.
  • Violinkonzert mit Hedwig Fassbaender in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Aufgrund verbesserter Kohlenlieferungen für die Elektrizitätswerke wird der Straßenbahnbetrieb in den Frühstunden - nach nahezu 14 Tagen trambahnloser Zeit - wieder aufgenommen. Sie verkehren nur vormittags. In der übrigen Zeit - auch an Sonntagen - ruht der Betrieb.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Vorlage des Haushaltsplanes der Neuen Theater AG, Lage auf dem Wohnungsmarkt.
  • Zweiter Vortrag von Prof. Max Born (1882-1970), Physiker, von 1919 bis 1921 o. Prof. Universität Frankfurt, über Albert Einsteins Relativitätstheorie, im Hörsaal des Physikalischen Vereins.
  • Militärische Besetzung des Ausbesserungswerkes Nied, das am 02.02. d. J. geschlossen werden soll. Gewaltsam aufgelöst wird in diesem Zusammenhang der Rat der Frankfurter Eisenbahnarbeiter, genannt „Verkehrsausschuss“. Die Ausschussmitglieder werden einen Tag später verhaftet.
  • Passionsfestspiele in der Festhalle.
  • Vortrag des rechtsliberalen Reichstagsabgeordneten Dr. Gustav Stresemann im Zoologischen Garten in einer geschlossenen Mitgliederversammlung der „Deutschen Volkspartei“ (DVP) über „die politische und wirtschaftliche Lage“ in Deutschland.
  • Bei einem Verkehrsunfall in der Mainzer Landstraße wird ein 12jähriger Junge von einem Pkw erfasst und dabei tödlich verletzt.
  • Festveranstaltung im Rahmen der „Palästina-Aufbau-Woche“ im Palmengarten mit Ball, Bazar, Tombola und Kabarett.
  • Dritter Vortrag von Prof. Max Born (1882-1970), Physiker, von 1919 bis 1921 o. Prof. Universität Frankfurt, über Albert Einsteins Relativitätstheorie, im Hörsaal des Physikalischen Vereins.
  • Auflösung der „Abwicklungsstelle der Wirtschaftsstelle Frankfurt am Main“ (früher: Kriegsamtstelle).
  • Versuchsweise wird der Straßenbahnbetrieb erweitert: an den Werktagen nachmittags von 16.00 bis 18.30 Uhr und an Samstagen von 14.00 bis 18.30 Uhr. In industriellen und gewerblichen Betrieben kann wieder Kraftstrom aus dem Kabelnetz entnommen werden, verlängert jetzt von 9.00 (bisher 10.00) bis 12.00 Uhr vormittags.
  • Anlässlich seines 25jährigen Bestehens veranstaltet der „Kaninchen- und Geflügelzüchter-Verein Frankfurt am Main“ (Alter Verein) eine „Große Allgemeine Kaninchen- und Produkten-Ausstellung“ in der Turnhalle der Turngemeinde Bornheim.
  • Beginn des Frühjahrszwischensemesters an der Universität Frankfurt.
  • Nachdem sich die Kohlenbelieferung der Elektrizitätswerke wieder gebessert hat, werden für Industrie und Straßenbahn neue Erleichterungen gewährt. Die Zeit, in der die industriellen und gewerblichen Betriebe Kraftstrom aus dem Kabelnetz entnehmen dürfen, wird auf vier Stunden von 8.00 bis 12.00 Uhr vormittags – bisher von 9.00 bis 12.00 Uhr – verlängert. Ferner wird ab heute an allen Werktagen die Straßenbahn von 14.00 bis 16.30 Uhr in Betrieb gehalten. Früh bleibt der seitherige Straßenbahnbetrieb unverändert bestehen.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Übernahme der Polizei durch die Stadt, Verkehrsfragen und Ernährungsfragen.
  • Spanischer Dichterabend der „Deutsch-Spanischen Gesellschaft“ im Volksbildungsheim.
  • Liederabend mit Richard von Schenck (1882-1929) vom Frankfurter Opernhaus im Saalbau.
  • Der Straßenbahnbetrieb wird im Frühbetrieb bis 8.30 Uhr, im Nachmittagsbetrieb von 12.00 bis 18.30 Uhr verlängert. Sonntags ruht der Betrieb.
  • Liederabend mit der Altistin Sigrid Hoffmann-Onégin (Kammersängerin) im Saalbau.
  • Eröffnung einer vom „Bund der Freunde des humanistischen Gymnasiums“ in Frankfurt am Main und Nachbarstädten veranstalteten Vortragsreihe im Volksbildungsheim. Erster Referent ist der Kunsthistoriker Dr. Fried Lübbecke (1883-1965) mit einer Betrachtung über das Wesen der griechischen Kunst.
  • „Exlibris-Ausstellung“ im Kunstgewerbemuseum.
  • Außerordentliche Tagung der evangelisch-lutherischen Stadtsynode im Gemeindehaus der reformierten Gemeinde.
  • Gründung des „Obst- und Gartenbauverein Schwanheim“, später umbenannt in „Kleingärtnerverein Schwanheim“ (KGV).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Aus Anlass der Verhängung des Ausnahmezustandes ist das Rathaus durch eine polizeiliche Sicherheitswache besetzt. Anträge der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), die Besetzung zu beenden, werden mehrheitlich abgelehnt. Tagesordnung: Bürgermeisterfrage nach dem Abgang von Bürgermeister Dr. Hermann Luppe (1874-1945) nach Nürnberg.
  • Liederabend mit Fritzi Jokl (1895-1974) (Sopran), seit 1917 Ensemblemitglied der Frankfurter Oper, im Saalbau.
  • Laut eines in der heutigen Ausgabe der „Frankfurter Zeitung“ (Abendblatt) abgedruckten Polizeiberichtes ist „im Hinblick auf den Ernst der Zeit... aus ordnungspolizeilichen Gründen jegliches Fastnachtstreiben auf den Straßen verboten... Umzüge, Kappenfahrten und dergleichen sind ebenfalls nicht erlaubt. Zuwiderhandelnde werden streng bestraft.“
  • Eintrag ins Vereinsregister der am 29.12.1919 gegründeten „Gesellschaft für wissenschaftliche und kaufmännische Förderung des Frankfurter Wirtschaftslebens“, die spätere „Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft“.
  • Nach längerer Ruhepause nimmt die Straßenbahn zum ersten Mal auch am Sonntag wieder ihren Betrieb auf. Die Züge verkehren wie werktags von morgens früh bis 21.00 abends.
  • Ab heute verkehrt die Straßenbahn von morgens früh durchgehend bis abends um 21.00 Uhr.
  • Vortrag von Klara Mende, Mitglied der Nationalversammlung, im Rahmen einer Mitgliederversammlung der Deutschen Volkspartei (DVP) im Börsensaal über „Die politischen Aufgaben der Frau“.
  • Vollversammlung der „Vereinigten Handelskammer Frankfurt a. M.-Hanau“ im kleinen Sitzungszimmer der Handelskammer.
  • Im Stadtwald, in der Brückenschneise, wird die Leiche einer ausgeraubten und ermordeten Frau aufgefunden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtische Personalfragen, Reform des Fach- und Fortbildungsschulwesens, Änderung der Tarife des Elektrizitätswerkes, der Straßenbahn und der Krankenanstalten, städtische Immobilien.
  • Durch heutigen Erlass des Ministers des Innern wird der bisherige kommissarische Frankfurter Polizeipräsident, Fritz Ehrler (1871-1944), endgültig zum Polizeipräsidenten der Mainstadt ernannt und bestätigt (bis 1925).
  • Ab heute fahren die Straßenbahnen bis gegen 23.00 nachts. Die letzten Züge verkehren etwa zu den gleichen Zeiten wie im Dezember 1919 vor der großen Betriebseinschränkung.
  • Der Verein „Städtisches Kindergärtnerinnen-Seminar“ beschließt in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Übergabe des Kindergärtnerinnenseminars und der Haushaltungs- und Gewerbeschule an die Stadt Frankfurt am Main.
  • Eröffnungsfeier des ersten Lehrgangs mit „Volksvorlesungen“ der neu gegründeten „Vereinigung für jüdische Volksbildung“ mit dem Frankfurter Rabbiner Dr. Nehemia Anton Nobel (1871-1922) in der Aula des Philanthropins. Die Vorlesungen beginnen am 23.02. und dauern bis Ende März d. J. an.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Verstadtlichung gemeinnütziger Vereine, Neuordnung des Fachschulwesens, reichsgesetzliche Erwerbslosenunterstützung. Der am 01.03. d. J. scheidende Bürgermeister Dr. Hermann Luppe (1874-1945) wird offiziell verabschiedet. Der Magistrat ehrt Luppe mit der Verleihung der „Silbernen Plakette der Stadt Frankfurt“.
  • Einmaliges Tanzgastspiel mit Lucy Kieselhaus (Wien) im Volksbildungsheim.
  • Abend „Altitalienische vokale Kammermusik“ der „Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur“ im Volksbildungsheim.
  • Der scheidende Bürgermeister Dr. Hermann Luppe (1874-1945) hält auf Einladung des „Demokratischen Vereins“ im Börsensaal seinen Abschiedsvortrag über „Neuzeitliche Gemeindepolitik“.
  • Das „Brüder Post-Quartett“ gibt im eigenen Saal, Gärtnerweg, sein einhundertstes Volkskonzert.
  • Bei der Frankfurter Lokalbahn AG werden die Gütertarife um 100 Prozent, die Personentarife um 75 Prozent erhöht.
  • Gründung des „Frankfurter Lautenchors“ zur Pflege des Lauten- und Gitarrenspiels.
  • Sinfoniekonzert unter der Leitung des Violinisten und Dirigenten Alfred Heß (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, im Zoologischen Garten.
  • Eine von der KPD im Varieté-Theater „Kristallpalast“ (Große Gallusgasse (-straße) 12 abgehaltene Versammlung wird aufgrund der Bestimmungen des Ausnahmezustandes polizeilich aufgelöst. In Haft genommen wird u.a. der Schriftsteller Leonhard Frank (bis zum 11.03. d. J.).
  • Fritz Reuter-Abend in Dr. Hoch’s Konservatorium mit dem Schauspieler Hans Junkermann.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung von Wassermessgeräten, Schulspeisung, Einsetzung einer Verwaltungs-Kommission bei der Bibliothek der Stadtverordnetenversammlung..
  • Generalmajor Paul Emil von Lettow-Vorbeck, 1904 beteiligt an der brutalen Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia), besucht die Mainstadt; er hält auf Einladung des Allgemeinen Studentenausschusses an der Universität einen Vortrag über die afrikanischen Ereignisse (09.03.) sowie einen Vortrag im Verein für Geographie und Statistik im Volksbildungsheim über das Thema „Ostafrika im Weltkrieg“. Im Rahmen seines Besuches der Stadt Frankfurt am Main trägt er sich im Römer in das Goldene Buch der Stadt ein.
  • Im „Abendblatt“ der „Frankfurter Zeitung“ wird die Aufhebung des am 16.01.1920 verfügten Versammlungsverbotes in Frankfurt am Main und allen Vororten durch den hiesigen Polizeipräsidenten Fritz Ehrler (1871-1944) offiziell bekanntgegeben.
  • Beginn des fünftägigen, gescheiterten Kapp-Lüttwitz-Putsches gegen die Weimarer Republik. Zu den Putschisten in der Mainstadt gehört auch Rittmeister de Neufville, Kommandeur der „1. Garde-Landesschützenabteilung“, die am 27. 09.1919 in Frankfurt am Main einmarschiert ist und die nach Ende des Putsches nach Bad Orb verlegt und schließlich aufgelöst wird. Sofort nach Bekanntwerden des rechtsextremen Komplotts rufen die Frankfurter Arbeiterparteien zum Generalstreik auf. Nach einer Massenkundgebung am Bismarckdenkmal stürmen Arbeiter die Polizeireviere und entwaffnen die Sicherheitspolizei (Sipo). Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) veranstaltet eine öffentliche Kundgebung auf dem Opernplatz. Polizeipräsident Fritz Ehrler (1871-1944) ruft zur Ruhe und Ordnung auf und ordnet die Polizeistunde auf 21.00 Uhr an. In einem gemeinsamen Aufruf von „Deutscher Demokratischer Partei“ und Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (SPD) „An die Frankfurter Bevölkerung!“ wird Loyalität mit der Regierung unter Reichskanzler Gustav Bauer (SPD) bekundet. Gleichwohl kommt es in der Mainstadt zu blutigen Kämpfen an verschiedenen Stellen der Stadt - an der Gutleutkaserne, am Hauptbahnhof, am Eschenheimer Tor, am Börsenplatz - mit mehreren Toten und vielen Verletzten, zum Teil sehr schwer durch Granat- und Handgranatensplitter. Die Reichswehrtruppen in Frankfurt am Main entscheiden sich schließlich für die rechtmäßige Regierung unter Reichskanzler Bauer.
  • Jahressprechertagung des „Bundes angestellter Chemiker und Ingenieure“.
  • Tod des Chemiker, Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Martin Freund (1863-1920), seit 1914 o. Prof. für Chemie an der Universität Frankfurt.
  • Tod des Architekten Hermann Eggert (1844-1920), von 1883 bis 1888 entsteht unter seiner Leitung das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs.
  • Infolge der blutigen Ereignisse vom Vortag liegt die Straßenbahn still, Theater und Vergnügungsstätten bleiben geschlossen (auch noch am nächsten Tag).
  • Schmetterlingsbörse der Entomologischen Vereine im Rechneisaal, Lange Straße.
  • Der Magistrat erklärt im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung einstimmig, dass er loyal an der Seite der gewählten Regierung unter Reichskanzler Bauer steht.
  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und KPD bilden einen gemeinsamen Aktionsausschuss. Die Einigungsformel lautet: „Kampf gegen die Reaktion und Verwirklichung des Sozialismus“
  • Das Hotel Union am Steinweg schließt endgültig seinen Betrieb. Es wird in ein Geschäftshaus umgewandelt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Mit Ausnahme der Deutschnationalen stellen sich alle Stadtverordneten in einer Erklärung hinter die republikanische Regierung Gustav Bauer (SPD) (1919/20), die nach dem Kapp-Putsch zurücktreten muss. Des Weiteren: Bewilligung von Haushaltsmitteln zur baulichen Herstellung der chirurgischen Poliklinik, für die Erweiterungsbauten des städtischen Krankenhauses (Inneneinrichtung des Fuhrparks) sowie für die Errichtung des Fluss- und Strandbades im Stadtteil Eschersheim.
  • Wiederaufnahme des städtischen Theaterbetriebs durch die Generalintendanz der Städtischen Bühnen.
  • Abbruch des Generalstreiks in Frankfurt am Main nach einem Aufruf des Aktionsausschusses der sozialistischen Parteien und der Streikleitung des Gewerkschaftskartells vom 16.03. d. J. Allerdings wird das Ende des Generalstreiks nur teilweise befolgt. In den großen Fabriken stellen sich die Arbeiter zwar am Morgen ein, ziehen dann aber wieder aus den Betrieben ab, weil die Reichswehr noch nicht gänzlich aus Frankfurts Straßenbild verschwunden ist. Auf einer Versammlung des Aktionsausschusses der sozialistischen Parteien mit sämtlichen Vertrauensleuten in Groß-Frankfurt plädieren der Vorstand des Gewerkschaftskartells und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) für eine Wiederaufnahme der Arbeit – Vertreter der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und der KPD lehnen dies ab und verknüpfen das Ende des Generalstreiks mit der Forderung nach Freilassung der politischen Inhaftierten und der Abschaffung der Kriegsgerichte.
  • Eine von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ins Schumanntheater einberufene Massenversammlung mit 8.000 Personen beschließt, in die Betriebe zu gehen und dort abzustimmen, ob die Arbeit am 19.03. wieder aufgenommen werden soll.
  • Der Generalstreik wird endgültig beendet und die Arbeit in allen Betrieben in vollem Umfang wieder aufgenommen.
  • Klavierkonzert mit Rudolf Racky in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Im Verfahren vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen den 23jährigen Leiter des Marinesicherungsdienstes Karl Willi Grönke, angeklagt, am 31.03.1919 im Zusammenhang mit Plünderungen in der Liebfrauenstraße einen Arbeiter erschossen zu haben, erfolgt ein Freispruch.
  • Frankfurter Frühjahrsmesse.
  • Stiftungsfest anlässlich des 25jährigen Jubiläums der „Frankfurter Gastwirte-Vereinigung“ im Palmengarten.
  • Gründung der „Neuen Freireligiösen Gemeinde“ Frankfurt am Main zum Zwecke einer „freien weltlichen Religiosität, die, im Einklang mit den fortschreitenden Ergebnissen der Wissenschaften, dem Geistesleben der Einzelpersönlichkeit eine innere Harmonie gibt und als Entwicklungsziel der Gesamtheit ein allumfassendes Reich der Humanität erstrebt.“ (Satzung, § 1, beschlossen in der Gemeindeversammlung vom 24.04.1920)
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung. Die Zukunft der Universität Frankfurt, Magistratsvorlage wegen einer Zuschussleistung an die Universität und die Besoldungsreform der Beamten.
  • Für die Beamtenschaft der „Frankfurter Sparkasse von 1822“ tritt die Einführung des Achtstundentages in Kraft.
  • In der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhauses Sachsenhausen tritt eine Neueinteilung in Kraft. Ein Drittel der Klinikbetten wird dem Direktor der Medizinischen Universitäts-Poliklinik, Prof. Julius Strasburger (1871-1934), seit 1914 o. Prof. der Inneren Medizin an der Universität Frankfurt, unterstellt.
  • Eröffnung der evangelisch-lutherischen Stadtsynode im Gemeindesaal der Matthäuskirche.
  • Gedächtnisfeier in der Musterschule zu Ehren der gefallenen Lehrer und Schüler: Feierliche Enthüllung eines Denkmals, geschaffen von Johann Belz (1873-1957), samt Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Lehrer und Schüler dieser Anstalt – gestiftet von Konsul Karl Kotzenberg (1866-1940), ehemaliger Musterschüler, seit 1919 Frankfurter Stadtverordneter, Förderer kultureller, wissenschaftlicher und sozialer Bestrebungen in der Mainstadt.
  • Liederabend mit Henriette Hess in der Frankfurt-Loge.
  • Frankfurt am Main und seine Nachbarstädte – Darmstadt, Dieburg, Hanau und Bad Homburg – werden von der französischen Rheinarmee sechs Wochen lang besetzt (bis zum 17.05. d. J.). Die Sicherheitspolizei in der Gutleutkaserne wird gefangengesetzt. Sämtliche öffentlichen Gebäude – Römer, Post, Hauptwache usw. – werden besetzt. Der Belagerungszustand wird verhängt. Die „Obere Leitung der Alliierten Besatzungstruppen im Rheingebiet“ begründet die Okkupation mit der „plötzlichen Offensive der Reichswehr gegen die Arbeiterschaft des [neutralisierten] Ruhrgebietes“. Ansammlungen von mehr als fünf Personen sind verboten; ab 21.00 Uhr besteht Ausgangssperre. Bei blutigen Zusammenstößen der Bevölkerung mit den Besatzungstruppen in den folgenden Tagen werden mehrere Menschen getötet bzw. verletzt. Dem französischen Befehlshaber wird ein Protest der Bürgerschaft der Stadt Frankfurt - Magistrat, und Stadtverordnetenversammlung, samt gemeinschaftlicher Erklärung der drei Mehrheitsparteien – gegen den Einmarsch der französischen Truppen übergeben.
  • Frankfurter Frühjahrsledermesse.
  • Infolge der Besetzung Frankfurts durch französische Truppen kommt es an der Hauptwache zu Zusammenstößen mit der Frankfurter Bevölkerung, die neun Tote und 18 Verwundete fordern.
  • 60. Geburtstag des Politikers und Publizisten Dr. Max Quarck (1860-1930), 1901 Einzug als erster Sozialdemokrat in die hiesige Stadtverordnetenversammlung, 1912 Wahl in den Reichstag, 1919 Abgeordneter der Nationalversammlung in Weimar; seit 1921 Lehraufträge an der Frankfurter Akademie der Arbeit.
  • Konzert mit Eduard Zuckmayer (Klavier) und Max Strub (Violine) im Saalbau.
  • Der öffentliche Verkehr, der bislang von 21.00 Uhr bis 5.00 morgens untersagt ist, wird ab heute nur noch von 22.00 bis 5.00 morgens verboten.
  • Klavierabend mit der Pianistin und Klavierlehrerin Emma Lübbecke-Job (1888-1982) im Saalbau.
  • Offizieller Beginn des Schulunterrichts der neu gegründeten Theobald-Ziegler-Schule (Grundschule) im Stadtteil Preungesheim.
  • Modellhut-Ausstellung.
  • Der Historiker und Bibliothekar an der Stadtbibliothek (1895-1931), Dr. Paul Hohenemser (1869-1932), begeht die 25. Wiederkehr des Tages seines Eintritts in den städtischen Dienst der Stadt Frankfurt am Main.
  • Aus einer Fabrik in der Kurfürstenstraße im Stadtteil Bockenheim wird am Morgen Platin-Draht im Wert von zwei Millionen Mark entwendet.
  • Die neugegründete Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) hält im Bornheimer Bürgersaal eine Versammlung über den von der Reichswehr niedergeschlagenen revolutionären Aufstand linksradikaler Arbeiter im Ruhrgebiet („Märzaufstand“, auch „Ruhrkampf“) ab.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Treuebekenntnis zur Weimarer Republik im Zusammenhang mit der Besetzung Frankfurts durch alliierte Truppen. Den Abgeordneten der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) geht diese Erklärung des sozialdemokratischen Gewerkschafters und Stadtverordnetenvorsitzenden Heinrich Hopf (1869-1929) nicht weit genug: man sei gegen jede Besatzung, gegen Militarismus und Imperialismus.
  • Konzert des Stuttgarter Kammer-Trios im Saalbau.
  • Liederabend mit Corry Nera im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Violinkonzert mit Anita Lauer-Portner in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Jahresversammlung des Verbandes mitteldeutscher Industrieller im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Öffentliche Sitzung des französischen Kriegsgerichts im Strafkammersaal des Justizgebäudes. Wegen Beleidigung und Bedrohung werden mehrere Personen zu Geld- bzw. Gefängnisstrafen verurteilt.
  • Liederabend mit der aus Amsterdam stammenden Opernsängerin Elise Menagé Challa im Saal der Frankfurt-Loge.
  • 50jähriges Jubiläum des Wöhler-Realgymnasiums. Am 25.04.1870 wurde von der Polytechnischen Gesellschaft zum Ausbau der von ihr am 12.06.1862 begründeten Handelsschule die zu Ehren ihres langjährigen Präsidenten, des Philanthropen Dr. August Wöhler (1771-1850), genannte Wöhlerschule errichtet. Die Anstalt ging am 01.04.1876 in städtischen Besitz über.
  • Festgottesdienst anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Peterskirche (am 26.04.).
  • Zur Steuerung der Hotelnot stellt die Eisenbahndirektion Frankfurt ab heute sechs Schlafwagen (für 120 Personen) zu Übernachtungszwecken zur Verfügung. Da die Nachfrage allerdings sehr gering ist, werden diese Hotelwagen nach kurzer Zeit wieder außer Dienst gestellt.
  • 25jähriges Jubiläum der offiziellen Einweihung der Peterskirche.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: (nichtöffentliche) Wahl des zweiten Bürgermeisters und Nachfolger Dr. Hermann Luppes (1874-1945) – anwesend sind 93 Stadtverordnete. Im ersten Wahlgang entfallen 47 Stimmen auf den Unterstaatssekretär im preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt Dr. med. h.c. Eduard Gräf (1870-1936), 40 Stimmen auf Stadtrat Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) und sechs Stimmen auf den Stadtverordneten Heinrich Hüttmann (1868-1928). Damit steht die Wahl Eduard Gräfs fest (bis 1932). In der sich daran anschließenden öffentliche Sitzung des Stadtparlaments wird ein Antrag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), den 1. Mai zum städtischen Feiertag zu erklären, die Schulen geschlossen zu halten und den Beamten und Arbeitern freizugeben, mit einer knappen Mehrheit von 43 zu 41 Stimmen abgelehnt.
  • Konzert des Dessoff’schen Frauenchores im Saalbau.
  • Ausstellung Frankfurter Kunst im Kunstverein, Junghofstraße. Der Frankfurter Künstlerbund eröffnet seine diesjährige Ausstellung als erste Messekunstausstellung.
  • Konzert des Darmstädter Landesorchesters im Saalbau.
  • Politische und gewerkschaftliche Umzüge und Versammlungen zum 1. Mai sind vom französischen Ortskommandanten genehmigt.
  • Errichtung einer dritten Strafkammer am hiesigen Landgericht unter dem Vorsitz des zum Landgerichtsdirektors beförderten Amtsgerichtsrats Dr. Karl Alken (1872-1933).
  • Seit heute besteht im Haus Battonnstraße 40 eine städtische Schulzahnklinik.
  • 25jähriges Jubiläum der städtischen „Arbeitsvermittlungsstelle“, aus der das städtische Arbeitsamt hervorgegangen ist.
  • Wiederaufnahme des öffentlichen Wetterdienstes. Die Wettervorhersagen für den folgenden Tag werden an den einzelnen Postanstalten ausgehängt. Auf Verlangen wird jedem Fernsprechteilnehmer die Wettervorhersage gegen eine Gebühr zugesagt.
  • Tanzabend mit Grete Wallenburg in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Internationaler Wirtschaftskongress in der Aula der Universität Frankfurt – erster internationaler Kongress, der nach dem Friedensschluss von Versailles Kaufleute aus verschiedenen Staaten in einer deutschen Stadt zusammenführt. Neben dem Oberbürgermeister Georg Voigt (1866-1927) nimmt auch Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt an dieser Tagung teil. Eröffnet wird der Kongress am 30.04. d. J. durch ein Orchesterkonzert im Saalbau.
  • Gedächtnisfeier anlässlich des ersten Todestages des Anthropologen und Ethnologen Hofrat Prof. Bernhard Hagen (1853-1919), Mitbegründer der Frankfurter Anthropologischen Gesellschaft, 1914 Honorarprofessor für Anthropologie an der Universität Frankfurt, im Senckenbergischen Bibliothekssaal, veranstaltet von der Gesellschaft für Anthropologie. Prof. Hagens Engagement ist die Gründung des 1904 feierlich eröffneten Städtischen Völkerkundemuseum zu verdanken.
  • Deutschlandweiter Verbandstag des Zugführer-Verbandes im ehemaligen Hotel du Nord, Große Gallusgasse (-straße) 17.
  • Werbe- und Sammelaktion der zur Frankfurter Kinderhilfe zusammengeschlossenen Fürsorgeorganisationen zu Gunsten unterernährter und notleidender Kinder.
  • Zweite Internationale Frankfurter Messe. Der Frankfurter Polizeipräsident setzt in dieser Zeit die Polizeistunde auf ein Uhr nachts fest.
  • Kunst-Messe am Römerberg 34.
  • Der französische Stadtkommandant hebt die Straßensperrstunde auf.
  • Tanzabend mit Valerie Kratina (Hellerau) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Acht Ludwig van Beethoven-Abende des Brüder Post-Streichquartetts im Saal Gärtnerweg 56.
  • Sommersemester an der Universität Frankfurt. Beginn der Vorlesungen am 14.05.
  • Johannes Brahms/Johann Strauß-Abend im Saalbau mit Anna Maria Lenzberg (Sopran) und Lotte Hegyesi (Cello).
  • Auslegung der Wählerlisten für den Stadtkreis Frankfurt am Main im alten Börsensaal betr. die Reichstagswahlen 1920.
  • 1000. Kunst-Auktion bei „Rudolf Bangel“, Neue Börse.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Neuregelung der Besoldungs-Verhältnisse der Beamten bzw. Festsetzung der Teuerungszulagen, Aufstockung des der Messe- und Ausstellungs-Gesellschaft gewährten Darlehens. Beschlossen wird eine abermalige Erhöhung des Straßenbahntarifs (städtische Waldbahn).
  • Klavierabend mit Fritz Malata im Saalbau.
  • Sinfoniekonzert mit dem Violinisten und Dirigenten Alfred Heß (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, im Zoologischen Garten. Mitwirkende: Opernsängerin Else Gentner-Fischer (1883-1943), von 1906 bis 1935 Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen.
  • Konzert mit niederländischen Cellisten Maurits Frank im Saalbau.
  • Frühlingsfeier anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Jung-Frankfurt, Jugendgruppe der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), im Restaurant Luitpold in Neu Isenburg.
  • Der Verein „Frankfurter Kammerspiel“ veranstaltet im Saalbau eine Vorstellung von Paul Kornfelds Tragödie „Himmel und Hölle“. Die Leitung hat der Regisseur Gustav Hartung (1887-1946) vom Schauspielhaus Frankfurt.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung des Juristen Prof. Hugo Sinzheimer (1875-1945), Honorarprofessor für Arbeitsrecht und Rechtssoziologie, an der Universität Frankfurt. Einige Studenten versuchen die Veranstaltung durch Lärm zu stören.
  • Besuch des Kommandanten der belgischen Besatzungstruppen im Rheinland, General Michel, in der Mainstadt. Am 15.05. findet ihm zu Ehren eine Parade auf dem Opernplatz statt.
  • Der Schriftsteller Herbert Eulenberg liest in Dr. Hoch’s Konservatorium aus seinen eigenen Werken.
  • Zum Gedächtnis des am 13.03. d. J. verstorbenen Chemikers Prof. Martin Freund (1863-1920) veranstalten der Physikalischer Verein, die Chemische Gesellschaft und der Bezirksverein des Vereins deutscher Chemiker eine Feier im chemischen Hörsaal der Universität Frankfurt.
  • Liederabend mit Adele Metz im Saalbau.
  • Auf einer Versammlung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) im Schumanntheater spricht der Oberbürgermeister von Kassel, Philipp Scheidemann.
  • Französische und belgische Soldaten verlassen die Gutleutkaserne und räumen die besetzte Stadt Frankfurt am Main.
  • Beginn der Speisung von etwa 11.000 Frankfurter Kindern in den Schulen und Kindergärten durch die Kinderhilfsmission der Quäker.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Städtischen Arbeitsamtes im Stadtverordnetensitzungssaal.
  • Gründung des „Kleingärtner-Verein Fechenheim e.V.“.
  • Gedächtnisausstellung für den expressionistischen Maler August Macke (1887-1914), beteiligt an den Münchner Ausstellungen des „Blauen Reiters“, im Frankfurter Kunstverein.
  • Eröffnung des neuen Hauptzollamtes Niedenau, das vom Hauptzollamt Börsenstraße abgezweigt ist.
  • Öffentliche Versammlung des „Demokratischen Vereins“ im Zoologischen Garten zum Thema „Im Kampf um die Demokratie“.
  • Internationales Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Auf einer Wahlveranstaltung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Schumanntheater spricht Staatsminister a. D. Karl Theodor Helfferich über die bevorstehende Reichstagswahl im Juni d. J.
  • Internationales Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Hauptversammlung des „Deutschen Germanisten-Verbandes“ im Festsaal der Schillerschule im Stadtteil Sachsenhausen (Vorstandssitzung und Begrüßung der Teilnehmer am 26.05., geschäftliche Sitzung, Festsitzung und Sitzung über die Schulfrage am 27.05., Sitzung über die wissenschaftliche Vorbildung der Deutschlehrer am 28.05.). Am 29.05. findet ein Ausflug der Teilnehmer nach Gelnhausen statt: Führung durch Marienkirche und Kaiserpfalz.
  • Gründung des Angler-Vereins (AV) Nied 1920.
  • Nassauischer Städtetag unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Georg Voigt (1866-1927) im Bürgersaal des Rathauses.
  • 50jähriges Jubiläum der Firma Leopold Cassella & Co. GmbH, Werk Mainkur.
  • Der „Erste Frankfurter Schwimmklub“ eröffnet die neu geschaffene Frei-Schwimmbahn im Osthafen mit Rettungsvorführungen, Schwimm-Wettkämpfen und einem Wasserballspiel.
  • Gründung des „Reichsverbandes der Bankkassenboten und technischen Bankangestellten Deutschlands“ in einer vom Bankkassenbotenverein Frankfurt am Main einberufenen Delegiertenkonferenz. Die Geschäftsstelle befindet sich in der Kronprinzenstraße [heute: Münchener Straße].
  • Große Wählerversammlung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Groß-Frankfurt zu den bevorstehenden Reichstagswahlen im Juni d. J. im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“. Es spricht u.a. der Abgeordnete der Nationalversammlung in Weimar, Dr. Max Quarck (1860-1930).
  • Tagung der evangelisch-lutherischen Stadtsynode im Gemeindesaal der Matthäuskirche.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Amtseinführung des neuen Frankfurter Bürgermeisters (bis 1932), Dr. Eduard Gräf (1870-1936). Beschlussfassung der Neuordnung der Gehälter der besoldeten Magistratsmitglieder.
  • 75jähriges Jubiläum der Frankfurter Freireligiösen Gemeinde. Sie wurde am 01.06.1845 unter dem Namen „Deutsch-katholische Gemeinde“ aus der Taufe gehoben.
  • Einführung einer Pfandscheingebühr beim städtischen Pfandhaus. Sie beträgt zehn Pfg. bei Darlehen von zwei bis zehn Mark, fünfzehn Pfg. bei elf bis dreißig Mark, zwanzig Pfg. bei einunddreißig bis einhundert Mark, dreißig Pfg. über einhundert Mark.
  • Gründung des „Fußball-Verein (FV) 1920 Hausen“.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Friedrich Dessauer (1881-1963), Biophysiker und Philosoph, im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Universität Frankfurt. Das Vortragsthema lautet: „Die physikalischen Grundlagen der Medizin“.
  • Da am Pfingstsonntag (06.06.) Reichstagswahlen stattfinden, findet die christliche Fronleichnamsprozession bereits heute statt.
  • Reichstagswahlveranstaltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) auf dem Römerberg.
  • Reichstagswahlen: Gewählt wird in der Zeit von 8.00 Uhr morgens bis 18.00 Uhr. Von den 282.088 eingetragenen Frankfurter Wahlberechtigten werden 225.682 gültige Stimmen und 763 ungültige Stimmen abgegeben. Es erhalten: SPD 67.571, USPD 40.454, DVP 34.351, DDP 33.524, Zentrum 25.652, DNVP 22.903 und KPD 1.227 Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 80,27 Prozent.
  • Feier des „Frankfurter Turnvereins“ anlässlich der Übergabe des Vereinshauses auf dem Spielplatz Sandhöfer Wiesen bei Niederrad.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl der Mitglieder des Kommunallandtages für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Angenommen wird ein Antrag der Linksliberalen, betr. der verbesserten Unterbringung von Touristen in der Mainstadt. Des Weiteren: Errichtung von Spielplätzen auf dem Fluggelände am Rebstock und in Goldstein sowie die Erweiterung der Gräberfelder auf dem Hauptfriedhof.
  • Gründung einer Ortsgruppe des „Volksbundes deutscher Kriegsgräber-Fürsorge“ in der Geschlechterstube des Rathauses, der sich die dauernde Erhaltung von Kriegsgräbern im In- und Ausland zur Aufgabe macht.
  • Verbandstag des „Deutschen Wild & Geflügelhändler-Verbandes“ in der Geschlechterstube des Rathauses.
  • Kunstturnabend der Frankfurter Turn- und Sportgemeinde „Eintracht“ von 1861 in der Turnhalle am Oeder Weg.
  • Die „Kriegsgefangenenheimkehr“ veranstaltet im Theatersaal des Vergnügungspalastes „Groß-Frankfurt“ eine Begrüßungsfeier für zurückgekehrte Kriegsgefangene.
  • 70. Geburtstag des Geigers und Musikpädagogen Prof. Heinrich Friedrich (Fritz) Bassermann (1850-1926), seit 1880 langjähriger Lehrer an Dr. Hoch’s Konservatorium, Mitglied des Quartetts der Frankfurter Museumsgesellschaft.
  • 45. Deutscher Gastwirtetag zu Frankfurt am Main samt ordentlicher Hauptversammlung des Deutschen Gastwirte-Verbandes (am 15.06.) im Palmengarten.
  • Ankunft der Schweizer Ruderer im Hauptbahnhof: sie nehmen am 19./20.06. d. J. an der Frankfurter Main-Regatta teil.
  • Frankfurter Regatta auf dem Main.
  • Gründung des „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich“ an der Universität Frankfurt.
  • Im Postamt 9 in der Poststraße wird eine von den Beamten des Postamtes gestiftete Gedenktafel für die im Krieg gefallenen Kollegen enthüllt.
  • Der Historiker und Pazifist Prof. Ludwig Quidde (München) spricht auf Einladung des Frankfurter Friedensvereins, des Vereins für Internationale Verständigung und der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit im Volksbildungsheim über „Die neuen Aufgaben des neuen Reichstags“.
  • Infolge der hohen Preise für Frühobst kommt es auf dem Markt am Börneplatz zu Ausschreitungen. Die Obstkörbe werden umgestülpt und Kirschen, Erdbeeren und Heidelbeeren zertreten. Die sofort gerufene Polizei vermag nicht mehr viel Schaden zu verhindern.
  • Die Spaltung, die im Reichsbund der vertriebenen Elsaß-Lothringer eingetreten ist, führt am Abend im Steinernen Haus zur Gründung einer „Vereinigung vertriebener Elsaß-Lothringer“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Vorlage des Magistrats über Baukostenzuschläge für Kleinwohnungen, Finanzlage der Krankenanstalten.
  • Die Dienstgeschäfte der Regierungsstelle für Frankfurt am Main gehen mit Ablauf des 26.06. d. J. an den Regierungspräsidenten in Wiesbaden über.
  • Erste öffentliche Tagung für deutsche Interessen im Ausland im Volksbildungsheim, aus Anlass der Generalversammlung der „Deutschen Wacht“, Verband zum Wiederaufbau deutscher Interessen im Ausland.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Turnvereins Eschersheim“ mit Kommers, Festzug und turnerischen Aufführungen.
  • Protestkundgebung des Demokratischen Vereins auf dem Goetheplatz gegen die Loslösung von Eupen-Malmedy, das - zuvor preußisch - durch den Versailler Friedensvertrag 1920 Belgien zugesprochen wurde. Der Historiker und linksliberale Pazifist Prof. Ludwig Quidde (München) hält die Hauptrede.
  • Protestkundgebung des Frankfurter Gewerkschaftskartells gegen die hohen Lebensmittelpreise auf dem Römerberg.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Festsetzung der Gemeindesteuern, städtischer Zuschuss für die Universität.
  • Luftspielzyklus des „Neuen Theaters“ mit sechs Vorstellungen.
  • Musikalische Andacht in der Weißfrauenkirche anlässlich des 300jährigen Jubiläums der Einführung von Betstunden in Frankfurt am Main am 02.07.1620.
  • Im Rahmen der am 01.07. d. J. beginnenden Opernspielzeit im Schumanntheater gastiert die russische Koloratursängerin Maria Rapp für längere Zeit in Frankfurt am Main. Sie tritt heute zum ersten Mal in „La Traviata“ auf.
  • Erster öffentliche Abend der Frankfurter Ortsgruppe des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus im Volksbildungsheim.
  • Tagung der süd- und westdeutschen demokratischen Studentengruppen im Kaffee Bender, Leipziger Straße.
  • Hygieneausstellung im Volksbildungsheim, veranstaltet von der Frankfurter Ortsgruppe der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und vom Hygienischen Museum in Dresden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtische Personalangelegenheiten, Verstadtlichung der Auskunftsstelle und der Heime des „Frankfurter Mutterschutz e. V.“ sowie der Krippen des Krippenvereins e.V. ab 01.04.1920, Grundstückangelegenheiten.
  • Freilichtaufführungen der „Gesellschaft der Freunde des Goethe-Museums“ im Park Louisa für ihre Mitglieder: Zur Darstellung gelangen Johann Wolfgang von Goethes Drama „Satyros oder Der vergötterte Waldteufel“ und die Posse „Ein Fastnachtsspiel vom Pater Brey“, veranstaltet vom theaterwissenschaftlichen Seminar der Universität Frankfurt unter der Leitung des Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Dr. Wilhelm Pfeiffer-Belli (1870-1938), Lehrbeauftragter an der hiesigen Universität.
  • Der Musiker, Arzt, Theologe, Schriftsteller und Philosoph Dr. Albert Schweitzer (1875-1965) gibt in der Mainstadt ein Orgelkonzert.
  • Gastspiel mit dem österreichischen Komponisten Johann Eduard Strauss (Johann Strauss III) (Wien) als Gastdirigent im Zoologischen Garten.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Deckung des Defizits der Neuen Theater-Aktiengesellschaft, Einführung neuer Steuern, Finanzlage der städtischen Krankenanstalten und Feststellung ihres Etats für das Rechnungsjahr 1920.
  • Zum Rektor der Universität Frankfurt für das am 15.10. beginnende akademische Jahr 1920/21 wird Geheimer Regierungsrat Prof. Arthur Schoenflies (1853-1928), Ordinarius für Mathematik und Mitbegründer der Universität Frankfurt, gewählt.
  • Gedenkausstellung anlässlich des Todes des Leipziger Bildhauers und Malers Max Klinger (am 04.07. d. J.) im Frankfurter Kunstverein.
  • Bei einem morgendlichen Großbrand in der Strohhutfabrik May u. Co., Bockenheimer Landstraße, entsteht hoher Sachschaden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erwerbslosenfürsorge, Entlassung von Arbeitern, die Dividende der Gasgesellschaft.
  • Tod des Industriellen, Kunstsammlers und Stifters Geheimrat Fritz (Friedrich Ludwig) von Gans (1833-1920).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Die neuen Steuern: Festsetzung der Gemeindesteuern und die Erhöhung der städtischen Gebühren für das Jahr 1920.
  • Streik der Gasarbeiter – Frankfurt am Main bleibt abends dunkel. Am 22.07. früh wird die Arbeit wieder aufgenommen. Lohnkürzungen werden nicht vorgenommen, weiteres regeln die Verhandlungen.
  • Ein starker Sturm, Gewitter und wolkenbruchartiger Regen richten am Abend in der Mainstadt Sachschäden an.
  • Eröffnung des „Reichsverteilungsamtes Berlin, Zweigstelle Frankfurt am Main“ – Vertrieb elektrischer Bedarfsartikel aus Heeresbeständen – im Haus Bahnhofsplatz 8.
  • Versammlung von Erwerbslosen im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“.
  • Ausstellung mit künstlerischen Spitzen aus den Werkstätten von Prof. Albert Forkel (Plauen) und Margarete Naumann (Dresden) im Kunstgewerbemuseum.
  • Sonderausstellung „Menschengesicht und Menschengestalt in der primitiven Plastik“ im Völkermuseum.
  • Der Volkswirtschaftler Prof. Moritz Julius Bonn (1873-1965), Teilnehmer an der Konferenz in Spa im Juli d. J., berichtet im Börsensaal über seine dort gesammelten Eindrücke. Es ist die erste Konferenz nach dem Ersten Weltkrieg, die mit deutscher Beteiligung stattfindet. Themen sind die Reparationen und die Entwaffnung Deutschlands.
  • 50jähriges Jubiläum der Brauerei Bindung AG.
  • XV. Sommerausstellung des Frankfurter Kunstvereins: „Ein Jahrhundert Frankfurter Malerei 1800-1900“.
  • Demonstration der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) in der Innenstadt nach einer Versammlung im Schumanntheater, in der gegen die militärischen Transporte durch Deutschland nach Polen protestiert worden ist.
  • Anlässlich des 25jährigen Todestages von Friedrich Engels veranstaltet der Sozialdemokratische Verein Groß-Frankfurt im Zoologischen Garten eine Gedächtnisfeier.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Dringlichkeitsantrag des Magistrats wegen Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung, der angenommen wird. Die Tribünenbesucher, vor allem Arbeitslose, verlassen danach unter stürmischen Hochrufen auf die Räterepublik den Saal. Nach einer längeren Unterbrechung der Sitzung wird ein Antrag auf Gewährung von Vergünstigungen für die Arbeiterinvaliden der Straßenbahn angenommen. Ein Antrag auf Erhöhung der städtischen Arbeiterlöhne wird ebenfalls mehrheitlich angenommen.
  • Volksfest auf dem Festhallengelände.
  • Gründung des Frankfurter Motettenchors als Zweigverein des Lehrersängerchores.
  • Ausstellung zeitgemäßer Inserate, veranstaltet von der Typographischen Gesellschaft, Kettenhofweg.
  • Offizielle Eröffnung des Frankfurter Kinderdorfes Wegscheide, ein Schullandheim bei Bad Orb (seit 1938 Stiftung „Frankfurter Schullandheim Wegscheide“), durch den Rektor und Stadtrat Dr. August Jaspert (1871-1941), Mitarbeiter der „Centrale für private Fürsorge“.
  • Erstaufführung von Frank Wedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ im „Neuen Theater“.
  • August-Rennen des Rennklubs Frankfurt auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Das für heute geplante Feldbergfest im Taunus wird von der Interalliierten Rheinlandkommission verboten. Es wird nach Bad Homburg verlegt.
  • Verbandstag der Bäckermeister Mitteldeutschland, Zweigverband des Zentralverbandes deutscher Bäckerinnungen.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erhöhung der Tarife des Elektrizitätswerkes und der Straßenbahn, Einführung einer Fremdensteuer, das Theater-Defizit.
  • August-Rennen des Rennklubs Frankfurt auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Konzert des Frankfurter Orchestervereins im Zoologischen Garten.
  • 23. Allgemeiner Deutscher Schneidertag.
  • Frankfurter Herbstmesse.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 400jährigen Jubiläums des alten städtischen Gymnasiums. Der Begrüßungsabend findet im Zoologischen Garten, die offizielle Gedächtnisfeier am 27.08. in der Paulskirche statt.
  • Goethefeier des Freien Deutschen Hochstifts mit Gesangseinlagen und einem Vortrag von Prof. Robert Petsch (Hamburg) über „Die Magussage und Faustdichtung bis auf Goethe“.
  • Tagung des Gaus 9 des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten für Hessen-Nassau und den Freistaat Hessen in der Gewerbeschule, Moltkeallee [heute: Hamburger Allee].
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl von Mitgliedern in verschiedene Ausschüsse, finanzielle Unterstützung des freiwilligen Ordnungsdienstes, Verstadtlichung der Kunstgewerbeschule, Versorgung mit Brennstoffen und Nahrungsmitteln (Kartoffeln).
  • Arbeitslosenversammlung im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“ mit anschließender Demonstration von 3.000 Menschen zum Rathaus. Als Protestierende das Rathaus stürmen wollen, greifen Sicherheitskräften ein: durch Schüsse werden fünf Personen getötet und mehrere Personen z.T. schwer verletzt.
  • Öffentlicher Vortrag des Internationalen Frauen-Friedensbundes Zürich in der Hauptwache zum Thema „Friedensarbeit der Frau“.
  • In einer Erklärung des Magistrats werden die bedauerlichen Vorgänge vom Vortag beklagt und zugleich zur Ruhe und Ordnung aufgerufen.
  • In einer Konferenz (mehrheits-)sozialdemokratischer Vertrauens- und Betriebsobleute werden Forderungen kommunistischer und linksradikaler Kreise nach einem Generalstreik als Reaktion auf die Ereignisse vom Vortag einstimmig abgelehnt.
  • Nach einem Beschluss der Rheinlandkommission auf Grund des Artikels 13 der Ordonnanz Nr. 3 vom 30.08. d. J. darf die „Frankfurter Zeitung“ für die Dauer eines Monats von heute ab, auf Grund von verschiedenen in der letzten Zeit in der Zeitung erschienenen und für die Besatzungsbehörden angeblich beleidigenden Artikeln – besonders der Aufsatz „Die Not der Rheinlande“ vom 22.08. d. J. – im besetzten Gebiet nicht erscheinen.
  • Offizielle Einweihung des Sport- und Spielplatzes „Am Riederwald“ der Frankfurter Turn- und Sportgemeinde „Eintracht“.
  • Kundgebung des Reichsbundes der Kriegsgeschädigten auf dem Börsenplatz gegen das soeben verabschiedete Versorgungsgesetz und dessen Ausführungsbestimmungen.
  • Anlässlich der Beerdigung von drei, am 01.09. d. J. getöteten Menschen auf dem Hauptfriedhof demonstrieren Mitglieder der KPD und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD).
  • Ein aus Lörrach kommender Doppeldecker der „Bulag“, der Badischen Luftverkehrsgesellschaft, kreuzt über Frankfurt am Main und wirft Tausende von Reklameflugblättern ab.
  • Bezirkstag des Allgemeinen Eisenbahnerverbandes für den Direktionsbezirk Frankfurt in der Gewerbeschule.
  • Tagung des Kreiskriegerverbandes Frankfurt am Main im Hippodrom zu Ehren der vor 50 Jahren im deutsch-französischen Krieg 1870/71 und der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Katholischen Männervereins im Saalbau.
  • Vereinsregatta des Frankfurter Rudervereins auf der Strecke Wilhelmsbrücke/Bootsplatz – Eiserner Steg.
  • Ab heute besteht für die Beförderung von Gepäck auf der Straßenbahn ein besonderer Tarif: Für größere Gepäckstücke, die in der Regel auf den vorderen Plattformen zu befördern sind, ist für jedes Stück der tarifmäßige Fahrpreis für Einzelfahrten zu entrichten. Handgepäck wird weiterhin frei befördert.
  • Eröffnung der Frankfurter Zweigstelle der „American Relief Administration“ (Verwaltung des Amerikanischen Hilfswerks zur Lebensmittelversorgung).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: finanzielle Beihilfe für die Erwerbslosenfürsorge, Ereignisse vom 01.09. d. J., Gewährung von Baukostenzuschüssen an den Eisenbahn-Siedlungs-Verein, Wahl von Schiedsmännern und stellvertretenden Schiedsmännern in verschiedenen Bezirken.
  • 70. Geburtstag des Pfarrers, Kirchenhistorikers und Schriftstellers, Geheimer Konsistorialrat Dr. Hermann Dechent (1850-1935), von 1891 bis 1924 Pfarrer an der Weißfrauenkirche, seit 1897 Mitglied der Frankfurter Schuldeputation und seit 1905 des Konsistoriums. Begründer und langjähriger Herausgeber des „Frankfurter Kirchenkalender“, Vorstandsmitglied des Frankfurter Vereins für Geschichte und Altertumskunde.
  • Das Zollamt I, Kleine Eschenheimer Straße, wird nach dem Hauptzollamt, Gutleutstraße, verlegt.
  • Die neu gegründete Frankfurter Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes eröffnet im Schauspielhaus ihre Vorstellungen: gegeben wird Friedrich Hebbels Tragödie „Judith“, am 20.09. im Opernhaus Ludwig van Beethovens „Fidelio“.
  • Gründungsversammlung des Bundes Frankfurter Musiker in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Erster Verbandstag des im Mai d. J. gegründeten Reichsverbandes der Bankkassenboten und technischen Angestellten Deutschlands in Frankfurt am Main.
  • Eröffnung einer Jenny-Lind-Ausstellung im Manskopfschen „Musikhistorischen Museum“ zum Andenken an die schwedische Opernsängerin (Sopran), die 1820 geboren wurde und 1887 in England verstorben ist – genannt „Die schwedische Nachtigall“.
  • Frankfurter Kunstmesse im Kaisersaal und im Kurfürstenzimmer des Römers.
  • Richard Wagner-Abend im Festsaal der Elisabethen-Schule.
  • Tagung der Führer- und Ärzteversammlung deutscher Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz.
  • Tod des Bankiers und Philanthropen Jacob H.[enry] [eigentl. Jakob Heinrich] Schiff (1847-1920), Förderer der Gründung der Universität Frankfurt („Jakob H. Schiff-Universitätsstiftung“), des Paul-Ehrlich-Instituts, der Frankfurter Stadtbibliothek, des Jüdischen Waisenhauses, des Jüdische Krankenhauses sowie zahlreiche Museen, Ehrenmitglied bzw. ewiges Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Bockenheimer Turngemeinde e. V.
  • Frauentagung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) im Volksbildungsheim.
  • Kunstausstellung im Rahmen der „Frankfurter Kunstmesse“ auf dem Messegelände (samt Kunstversteigerung vom 07. bis 09.10. d. J.).
  • Das Postamt 2, Bethmannstraße 19, wird mit Ablauf des heutigen Tages aufgehoben.
  • Tanzgastspiel mit der Balletttänzerin Ruth Schwarzkopf im „Neuen Theater“.
  • Erster Kammermusikabend des Vereins für Theater- und Musikkultur im Saalbau.
  • 75jähriges Jubiläum der Fa. August Regel (Juwelier), Goethestraße.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtischer Haushaltsplan für 1920/21 und Haushaltsrede von Oberbürgermeister Dr. Georg Voigt (1866-1927).
  • Die vom Magistrat und Stadtverordneten beschlossene zehnprozentige Erhöhung der Preissätze für elektrische Energie tritt in Kraft.
  • Auflösung der Dienststellen des 18. Armeekorps. Ihre Tätigkeitsbereiche, soweit sie Versorgungsangelegenheiten betreffen, gehen an das Versorgungsamt Hanau über, die Kasserverwaltungs- und Rechnungsangelegenheiten an die Korpsbezirksregierung in Frankfurt am Main.
  • Die Kinderkrippe Hallgartenstraße wird vom Verein für Volkskindergärten durch das städtische Jugendamt übernommen.
  • „Deutsche Herbstwoche“ der „Gesellschaft für Deutsche Bildung (Deutscher Germanisten-Verband)“ (Frankfurt am Main) mit Vorträgen, Führungen und Ausflügen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, das Verständnis für deutsche Kunst und Kultur zu beleben.
  • Richard-Strauß Liederabend mit Anny Gantzhorn (Sopran) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Herbstausstellung Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein.
  • Feierliche Enthüllung des in der Gallusanlage errichteten, den Opfern und Leiden des Krieges gewidmeten Denkmals (1933 entfernt, 1946 wiedererrichtet), geschaffen vom Bildhauer Benno Elkan (1877-1960): „Den Opfern (des Ersten Weltkriegs)“.
  • Dritte Internationale Frankfurter Messe: Herbstmesse. In diesem Rahmen findet eine Sonderausstellung „Das deutsche Buch“ (03.-23.10.) im Viktoria-Messhaus statt, veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, der Gesellschaft der Bibliophilen und dem Verein Deutscher Bibliothekare (VDB).
  • Tagung der südwestdeutschen Handelskammer-Vereinigung, veranstaltet von den „Vereinigten Handelskammern Frankfurt am Main – Hanau“ (Frankfurt am Main) samt städtischem Empfang des Magistrats im Römer.
  • Klavierabend mit Wilhelm Backhaus im Saalbau.
  • Messeball mit dem Wiener Orchester im Zoologischen Garten.
  • Brand der Schulbaracke der Westend-Mittelschule.
  • Tagung für Bibliothekswesen, veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, vom Verein der deutschen Antiquariats- und Exportbuchhändler und dem Verein Deutscher Bibliothekare (VDB).
  • Vortrag der Pazifistin und Frauenrechtlerin Dr. Helene Stöcker im Auftrag der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit im Volksbildungsheim über das Thema „Wie überwinden wir die Gewalt?“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Generaldebatte zum Haushaltsplan 1920.
  • Tagung des Rhein-Mainischen Verbandes für Volksbildung im Volksbildungsheim.
  • Offizielle Eröffnung des „Freien Jüdischen Lehrhauses“ Frankfurt am Main.
  • Tagung des Deutschen Ruderverbandes im Bürgersaal des Rathauses.
  • Rektoratswechsel in der Aula der Universität Frankfurt: Der bisherige Rektor Prof. Heinrich Titze (1872-1945) übergibt die Rektorwürde seinem Nachfolger Geheimrat Prof. Arthur Moritz Schoenflies (1853-1928).
  • Vortrag des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Saalbau über „Romain Rolland“.
  • Sozialdemokratische Frauenkonferenz für Hessen-Nassau im Gewerkschaftshaus, veranstaltet vom sozialdemokratischen Agitationsbezirk Frankfurt am Main. Es spricht die Kommunalpolitikerin und Frauenrechtlerin Meta Quarck-Hammerschlag (1864-1954), unbesoldete Frankfurter Stadträtin (SPD).
  • Jubiläumsspiele des Sportklubs Frankfurt 1880 an der Festhalle anlässlich seines 40jährigen Bestehens.
  • Aufhebung der seitherigen Abgabestellen der städtischen Milchküche. Die Verteilung aller in der Milchküche hergestellten Mischungen an Säuglingsnahrung findet ab 25.10. d. J. bei den amtlichen Milchverteilungsstellen des städtischen Lebensmittelamtes statt.
  • Hessisch-nassauischer sozialdemokratischer Parteitag unter dem Vorsitz von Bürgermeister Eduard Gräf (1870-1936) in Frankfurt am Main.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung des in Frankfurt am Main geborenen Medizinhistorikers, Privatdozent Dr. Richard Koch (1882-1949), an der Universität Frankfurt: „Die Bedeutung der Geschichte der Medizin für den Arzt“.
  • Volkskonzert des Frankfurter Volkschores im Saalbau.
  • Eröffnung eines aus acht Abenden bestehenden Zyklus von Ludwig van Beethoven-Konzerten des Palmengarten-Orchesters, anlässlich des bevorstehenden 150. Geburtstages van Beethovens.
  • Erste Veranstaltung, einer Reihe regelmäßiger Diskussionsabende der Frankfurter Ortsgruppe der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten in der Geschlechterstube des Römers.
  • Liederabend mit der russischen Opernsängerin Valentine Rostin im Saalbau.
  • Jahresversammlung des Reichsverbandes der privaten gemeinnützigen Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands in der Senckenbergischen Bibliothek.
  • Hauptversammlung der „Vereinigung zur Förderung deutscher Wirtschaftsinteressen im Ausland“ im großen Börsensaal.
  • Aus Anlass der bevorstehenden Abstimmung in Oberschlesien findet im Schauspielhaus eine Kundgebung der Frankfurter Bürgerschaft für Oberschlesien statt.
  • Anlässlich des Reformationsfestes findet auf dem Römerberg eine Kundgebung statt.
  • Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Freireligiösen Gemeinde in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Einstellung des Waldbahnbetriebes.
  • Trauerkundgebung am Denkmal an der Gallusanlage für die Opfer des Ersten Weltkriegs und der Revolution 1918/19.
  • Konzert des Neeb’schen Männerchores e. V., Frankfurt am Main, im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Errichtung der städtischen Deputation für Leibesübungen, Neuregelung der Bezüge der städtischen Pensionäre und der Hinterbliebenen von städtischen Beamten, Lehrern und Arbeitern, Gewährung einer Beihilfe für die vom 14.11. bis 31.12.1920 im Messehaus Offenbach/Main zu veranstaltende Kunstausstellung aus dem Fonds zur Förderung von Gewerbe, Kunst und Wissenschaft sowie Immobilienangelegenheiten.
  • Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Stadt Frankfurt am Main und dem Frankfurter Verein Frauenseminar für soziale Berufsarbeit betr. Übernahme des Vereins mit allen seinen Einrichtungen zum 01.04.1921 durch die Stadt.
  • Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Ärztlichen Vereins Frankfurt am Main.
  • Feier der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) anlässlich des Jahrestages der deutschen Revolution im Schumanntheater.
  • Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und die KPD begehen den Jahrestag der deutschen Revolution von 1918 mit mehreren Versammlungen in verschiedenen Stadtteilen sowie einer Kundgebung auf dem Opernplatz.
  • Die Frankfurter Röntgen-Gesellschaft gedenkt im Hörsaal der chirurgischen Universitätsklinik in einer Festsitzung der 25jährigen Wiederkehr der Entdeckung der Röntgenstrahlen.
  • Klavierabend mit dem Komponisten und Pianisten Bruno Helberger im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einsetzung einer gemischten Deputation für das städtische Gesundheitswesens, Zukunft der Waldbahn. Verabschiedung von Stadtrat Dr. Wilhelm Wöll (1871-1926), der am 15.11. d. J. sein Amt als Landeshauptmann in Wiesbaden antritt.
  • Schillerfeier des Freien Deutschen Hochstifts in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Offizielle Gründung des bisher nur als Provisorium bestehenden Ortsausschusses des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“.
  • Eröffnung einer Ausstellung mit Gemälden des Offenbacher Künstlers Karl Friedrich. Lippmann (1883-1957) in der Galerie Ricard, Neue Mainzer Straße.
  • Wahlen zur Studentenschaft an der Universität Frankfurt: Gruppe vaterländisch christlicher Studenten 26 Sitze, Arbeitsgemeinschaft freier Studenten 9 Sitze, Arbeitsgemeinschaft jüdischer Studierender 5 Sitze. Die Wahlbeteiligung beträgt 50 Prozent.
  • Lichtbilder-Vortrag des Berliner Sexualwissenschaftlers Dr. Magnus Hirschfeld im Saalbau über Geschlechtsumwandlung.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Spezialdebatte zum Haushaltsplan, Errichtung des Werkbundhauses nach dem Entwurf des Architekten Fritz Voggenberger (1884-1924).
  • Tod des ehemaligen Direktors der Chemischen Fabrik Griesheim, Dr. Ignaz Stroof (1838-1920).
  • Liederabend mit der Frankfurter Opernsängerin Hilda Irming von Oppen im Saalbau.
  • Erstes Wettschwimmen und -springen des Ersten Frankfurter Schwimmklubs nach dem Ersten Weltkrieg im städtischen Schwimmbad.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Bestehens des Frauenbundes der Freireligiösen Gemeinde, Großer Kornmarkt [heute: Kornmarkt].
  • Tod des Rechtsanwalts, Notars und Kommunalpolitikers Geheimer Justizrat Dr. Georg Julius Friedrich, gen. Fritz Friedleben (1853-1920), von 1883 bis 1919 Stadtverordneter (FVP), Schriftführer und von 1905 bis 1919 Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung.
  • Erste „Friedensausstellung“ der wieder vereinigten Frankfurter Künstlerschaft im Haus Offenbach.
  • Die Rödelheimer Kinderkrippe, Am Alten See, wird vom Krippenverein durch das städtische Jugendamt übernommen und schließlich wegen geringer Auslastung geschlossen.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatte zum städtischen Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1920.
  • Verbandstag des „Reichsverbandes reisender Gewerbetreibender und Händler Deutschlands“, veranstaltet von der Ortsgruppe Frankfurt am Main des „Reichsverbandes reisender Gewerbetreibender und Händler Deutschlands“, in Gräfs Garten am Allerheiligentor.
  • Erstes Montagskonzert des Frankfurter Symphonie-Orchesters im Saalbau.
  • Liederabend mit dem finnischen Opernsänger Helge Lindberg (Bariton) im Saalbau.
  • Konzert des Komponisten und Violinisten Willy Burmester in der Frankfurt-Loge.
  • Anlässlich des 80. Geburtstages des Bankiers und Stifters Henry Budge (1840-1928) Gründung der „Henry und Emma Budge-Stiftung“ in Frankfurt am Main (Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium am 12.03.1921) für ein bis heute bestehendes interkonfessionelles Altersheim, das 1930 in Anwesenheit der Stifterin Emma Budge (1852-1937) am Dornbusch, Edingerweg 9, eröffnet wird [heute: im Stadtteil Seckbach].
  • Lesung des Frankfurter Schriftstellers Karl Ettlinger (Psd.: Karlchen) (1882-1939) im Saalbau.
  • Gedenkfeier für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der Paulskirche (am Totensonntag). An dieser Veranstaltung nehmen alle Vereine des Kreis-Kriegerverbandes Frankfurt am Main mit Fahnen teil.
  • Gründung der Frankfurter homöopathischen Ortsgruppe im Rahmen einer Homöopathen-Versammlung aus dem Rheinland und Main-Gau.
  • Klavierabend mit Georg Bertram in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Klavierabend mit Alfred Hoehn im Saalbau.
  • Violinkonzert mit Max Menge im Saalbau.
  • Das Reichswirtschafts-Gericht in Berlin hält in Frankfurt am Main eine nichtöffentliche Sitzung ab.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgerhaus des Rathauses: Tagesordnung: Annahme des Haushaltsplanes für 1920.
  • Klavierkonzert mit Bruno Eisner in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Erstaufführung des Schauspiels „Leidenschaft“ von Herbert Eulenberg in den Frankfurter Kammerspielen.
  • Johann Sebastian Bach-Klavierabend mit Theophil Demetriescu in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und am 1. Januar 1921 darf nicht feilgehalten oder verkauft werden.
  • Konzert des Kammersängers Robert Hutt, Tenor der Staatsoper in Berlin, ehemaliges Mitglied der Frankfurter Oper, im Saalbau.
  • Schumann-Lieder- und Duettenabend mit Anna Marie Lenzberg und Karl Rehfuss im Saalbau.
  • Geflügelausstellung auf dem Festhallengelände, veranstaltet vom Kreisverband Frankfurter Geflügelzuchtvereine.
  • Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Bornheimer Turngemeinde in der Turnhalle.
  • Liederabend mit Poul Madsen (Tenor) im Saalbau
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatte über das städtische Wohnungsamt, Wahl von Mitgliedern für das Gesundheitsamt, die Anstaltsdeputation, das Siedlungsamt und das Kleingartenamt.
  • Zweiter spanischer Abend der Deutsch-Spanischen Gesellschaft in der Loge zur Einigkeit.
  • Eröffnung einer Ludwig van Beethoven-Gedenkausstellung anlässlich von dessen 150. Geburtstag im Manskopffschen „Musikhistorischen Museum“.
  • Klavierabend mit Cesia Dische in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Zur Erinnerung an die Verbrennung der päpstlichen Bannbulle vor 400 Jahren, am 10.12.1520 in Wittenberg, durch den Reformator Martin Luther, veranstalten der Evangelische Bund und der Wartburgverein in der Paulskirche eine Gedächtnisfeier.
  • Erste Mitgliederversammlung des Ortsverbandes des Gewerkschaftsrings der Angestellten, Arbeiter und Arbeiterverbände im Börsensaal.
  • Klavierabend mit Elly Ney im Saalbau.
  • Feier anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Frankfurter Rettungsgesellschaft im Volksbildungsheim und im Festsaal des Senckenbergischen Museums (akademische Feier).
  • Tagung der freireligiösen Prediger- und Lehrekonferenz Süddeutschland im Gemeindehaus der Freireligiösen Gemeinde.
  • Ludwig van Beeethoven-Feier anlässlich des 150. Geburtstages des Komponisten im Saalbau, veranstaltet vom Deutschen Musiker-Verband, Ortsgruppe Frankfurt am Main-Offenbach/Main.
  • Feier anlässlich des 30jährigen Jubiläums der „Vereinigten Samariter- und Rettungsgesellschaft“ im Festsaal der Senckenbergischen Gesellschaft.
  • Erstes Vereinskonzert des Dessoff’schen Frauenchors in der Matthäuskirche, unter der Leitung von Margarete Dessoff.
  • Zum hundertsten Mal erfolgt die Ziehung der Pferdelotterie des Frankfurter Landwirtschaftlichen Vereins. Die erste „Frankfurter Gäulslotterie“ fand im Herbst 1864 statt.
  • Die „Frankfurter Zeitung“ veröffentlicht im Ersten Morgenblatt eine Sonderseite (S. 3) zum 150. Geburtstag des Komponisten Ludwig van Beethovens mit Artikeln von Walther Rathenau, Wilhelm Furtwängler, Wilhelm Schäfer, Bernard Shaw, Romain Rolland und Karl Spitteler.
  • Außerordentliche Generalversammlung des „Republikanischen Führerbundes“ im Trausaal des Rathauses.
  • Zweiter Klavierabend mit Bruno Eisner im Saalbau.
  • Eröffnung der neuen Ausstellungsräume der städtischen Skulpturensammlung des Liebieghauses. Sie umfassen im Anschluss an die Antikenabteilung die griechische Kleinkunst und die Plastik der römischen und altchristlichen Zeit sowie die ägyptischen Denkmäler und eine neugebildete Sammlung altchinesischer Plastik.
  • Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Wohlfahrtspflege im Regierungsbezirk Wiesbaden.
  • Zum ersten Mal seit dem Ende des Ersten Weltkriegs veranstaltet der Kreis-Kriegerverband im Zoologischen Garten wieder eine Weihnachtsfeier.
  • Die Erneuerungs- und Umräumungsarbeiten im städtischen Historischen Museum sind so weit gediehen, dass ein Teil der Sammlungsräume dem öffentlichen Besuch wieder zugänglich gemacht werden kann: im Erdgeschoss des Archivgebäudes mit der Sammlung römischer Altertümer aus Nida-Heddernheim, ferner der Krönungssaal.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Betriebsgemeinschaft zwischen den städtischen Elektrizitäts- und Wasserwerken und der Frankfurter Gasgesellschaft, Straßenbahntarife.
  • Zu Ehren der amerikanischen und englischen Quäker veranstaltet der Gesamtausschuss für Kinderhilfe in Dr. Hoch’s Konservatorium eine Weihnachtsfeier.
  • Gründung der „Wilhelm Ladenburg Gedächtnis-Stiftung“ zum Gedächtnis an Wilhelm Heinrich Richard Benjamin Ladenburg (1887-01.10.1914 gefallen). Die Stiftung des Kommerzienrates Ernst Ladenburg, eine unselbständige Stiftung der Universität Frankfurt, dient zur Milderung der Notlage des Lehrkörpers und der Studierenden.
  • Tod des Malers und Zeichners Prof. Paul Andorff (1849-1920), malte vor allem Architektur- und Straßenbilder sowie Ansichten von Alt-Frankfurt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: (nichtöffentliche) Wahl von zwei besoldeten Magistratsmitgliedern; (öffentlich:) städtische Personalangelegenheiten, Nachbewilligung für die Notstandsarbeiten am Westerbach und an der Nidda, Belieferung der Schulen mit Heizmaterial.
  • Provinzialparteitag der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) für den Wahlkreis Hessen-Nassau im Volksbildungsheim.
  • Die Rhein-mainische Lebensmittelstelle tritt in Liquidation.
  • Silvesterball mit Künstlerkabarett im Saalbau.