Stadtchronik

  • 50jähriges Jubiläum der Vereinigung der vormaligen Gemeinde Bornheim mit der Stadt Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Ersatzwahl bzw. Einführung und Verpflichtung von zwei Stadtverordneten, Wahl des Vorstandes der Stadtverordnetenversammlung 1927: Stadtverordnetenvorsteher: Leonhard Heißwolf (1880-1957), stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher: Hermann Laass (1866-1936); Wahl der ständigen Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung für 1927 sowie Wahl von Deputationsmitgliedern.
  • Gründung des Vereins für Übergangsheime in Nassau e. V. (Saalgasse 31-33).
  • Öffentliche Protestversammlung (mit Tanz) des Bezirksvereins Bornheim und des Bezirksvereins Nord-Ost im „Saalbau Weiß Lilie“, Berger Straße, gegen die Eingemeindung Bornheims.
  • Zweite internationale Kaninchen-Weltschau im Hippodrom, veranstaltet vom Verein zur Förderung der Kaninchen-Weltschau e. V., Frankfurt am Main.
  • Reichsgründungsfeier an der Universität Frankfurt. Verbunden wird dieser Festakt mit der Rektoratsübergabe, die sich wegen einer Erkrankung des derzeitigen Rektors, Prof. Wilhelm Gerloff (1880-1954), verzögert hat. Gerloff spricht in seiner Festrede über: „Das Finanzsystem des Deutschen Reichs“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bericht des im Sommer 1926 eingesetzten Untersuchungsausschusses über die Erwerbsbeschränkten-Zentrale (EBZ), wonach in diesem Betrieb ein Verlust von nahezu drei Millionen Mark durch Unredlichkeiten der Geschäftsführer und beispiellose Misswirtschaft entstanden ist. Im Rahmen der nichtöffentlichen Sitzung wird über die Pensionierung von drei besoldeten Stadträten verhandelt.
  • Raubmord: Der Juwelier Josef Grebenau wird in seinem Geschäft in der Kaiserstraße ermordet aufgefunden, Schmuck im Wert von mehreren zehntausenden DM ist gestohlen worden. Eine knappe Woche später kann die Polizei einen mehrfach vorbestraften Fuhrunternehmer und ehemaligen Geschäftspartner des Opfers als Täter verhaften. Im Frühjahr d. J. wird dieser wegen Totschlags in Tateinheit mit schwerem Raub zu einer 15jährigen Zuchthausstrafe verurteilt.
  • Feierliche Einweihung zweier Gedenktafeln für den Maler Hans Thoma (1839-1924) (von 1886 bis 1899) am Haus Wolfsgangstraße 150 und für den Maler Wilhelm Steinhausen (1846-1924) (seit 1885) an der Wolfsgangstraße 152.
  • Tod des Sanitätsrats Dr. Ludwig Hanau, Arzt des Diakonissenheims im Stadtteil Bockenheim, langjähriges führendes Mitglied des Ärztlichen Vereins.
  • Tod des Geheimen Sanitätsrates Dr. Robert Fridberg (1844-1927).
  • 70. Geburtstag des Lehrers und Stadthistorikers Prof. Richard Schwemer (1857-1928), seit 1883 Lehrer in Frankfurt am Main: am Frankfurter Gymnasium, seit 1897 bis 1922 am Goethe-Gymnasium (Deutsch und Geschichte). Honorarprofessor für Geschichte an der Universität Frankfurt, seit 1891 Vorsitzender der geschichtlichen Fachabteilung des Freien Deutschen Hochstifts.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl eines Mitglieds für die ständigen Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung (betr. Ausschuss für die Vergebung von Arbeiten nach auswärts) und die Wahl von stellvertretenden Deputationsmitgliedern, Erteilung von Unterricht an erwerbslose Jugendliche (Einrichtung einer Werkstätte), Bewilligung von Etatmitteln für Straßenherstellungen, Beschaffung von drei Krankentransportwagen für die Zentral-Rettungswache.
  • Konzert des ukrainischen Starpianisten und Komponisten Vladimir Horowitz im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) legt nach seinem ausführlichen Verwaltungsbericht über die beiden letzten Jahre den Entwurf eines Haushaltsplanes für das am 01.04. beginnende Etatjahr 1927 vor; Wahl eines Stadtverordneten in den Aufsichtsrat der Palmengarten-Gesellschaft, Erweiterung der Lesesäle der städtischen Volksbücherei, Errichtung öffentlicher Tankstellen.
  • Pestalozzi-Gedächtniswoche mit Gedenkfeiern des evangelischen Volksdienstes, des Freien Deutschen Hochstifts, der Universität Frankfurt am Main, einer Gedenkfeier im Saalbau mit Stadtrat August Jaspert (1871-1941) und dem Festvortrag „Pestalozzi“ des rheinischen Schriftstellers Wilhelm Schäfer (1868-1952), einem Bühnenfestspiel im Festsaal des Städtischen Oberlyzeums sowie einer Ausstellung, eröffnet am 17.02. in den Römerhallen.
  • Feierliche Einweihung des Frankfurter Handwerkerhauses, Braubachstraße, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945).
  • Konstituierende Sitzung des vom Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung berufenen „kulturellen Beirats“ der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG, Frankfurt am Main. Der Kulturbeirat hat die Aufgabe, die Gesellschaft hinsichtlich der Darbietungen aus Kunst, Wissenschaft und Volksbildung zu beraten und zu überwachen. Den Vorsitz führt der Kunsthistoriker Prof. Friedrich, gen. Fritz, Wichert (1878-1951), 1923 nach Frankfurt am Main zur Neugliederung des Kunstschulwesens berufen, errichtet er – nach dem Vorbild des Weimarer Bauhauses (1919) – eine Kunstschule, in der die Fächer Architektur, Raum- und Möbelkunst, dekorative Malerei, Buchgestaltung, Werbegraphik, Typographie, Textilgestaltung, Malerei, Plastik und Graphik unterrichtet werden.
  • Der Hauptausschuss des Preußischen Landtags beschließt in seiner heutigen Sitzung, der bisherigen Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main den Charakter einer Kunsthochschule zuzuerkennen.
  • Pestalozzifeier an der Universität Frankfurt. Die Festrede hält Prof. Christian Jasper Klumker (1868-1942), Ordinarius für Fürsorgewesen und Sozialpädagogik (1920-1934) über: „Pestalozzi und die deutsche Kinderfürsorge“.
  • 80. Geburtstag des Volkswirtschaftlers und Soziologen, Geheimer Hofrat Prof. Karl Bücher (1847-1930), von 1873 bis 1878 Lehrer an der Wöhlerschule, von 1878 bis 1880 Schriftleiter des Wirtschaftsteils der „Frankfurter Zeitung“, seit 1880 Privatdozent in München. Mitherausgeber der „Frankfurter Amts- und Zunfturkunden“ (gemeinsam mit Benno Schmidt, 1914/15).
  • Tod des Mitinhabers der Opel-Werke, Kommerzienrat Carl von Opel (1869-1927), Ehrenmitglied des Frankfurter Automobil-Clubs e.V.“.
  • Pestalozzi-Gedenktag: Anlässlich des 100. Todestages des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) Eröffnung der „Pestalozzi-Gedächtnis-Ausstellung“ im Römer, veranstaltet u.a. von der Stadtbibliothek, im Rahmen der Pestalozzi-Woche. Die eigentliche Frankfurter Pestalozzi-Gedenkfeier findet in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im großen Saal des Saalbaus statt. An diesem Tag fällt in Preußen der Schulunterricht aus; an deren Stelle finden an allen Schulen Pestalozzifeiern unter Teilnahme der Eltern statt.
  • Ausstellung „Der Mensch in gesunden und kranken Tagen“ des Deutschen Hygienemuseums im Haus Werkbund auf dem Messegelände, veranlasst vom Stadtgesundheitsamt. Diese Ausstellung, deren Grundstock die volkshygienische Abteilung der Düsseldorfer GeSoLei – die große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) vom 08.05. bis 15.10.1926 – bildet, gruppiert sich um die Sonderschau „Der durchsichtige Mensch“.
  • Jahresversammlung der Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft mit der Ausstellungseröffnung „Der schöne Buchtitel im Laufe der Jahrhunderte“ im Kunstgewerbe-Museum (bis 27.03. d. J.).
  • Ausstellung „Der schöne Buchtitel im Laufe der Jahrhunderte“ im Kunstgewerbe-Museum.
  • Bei einem Bauunglück auf dem Grundstück Mainzer Landstraße 155 – dort befindet sich das Lagerhaus einer Fellhandlung, das gegenwärtig zu einem Kino umgebaut wird –, stürzt das aus einem Erdgeschoss, erstem Stockwerk und Dachgeschoss bestehende Gebäude kurz nach ein Uhr nachmittags ein und begräbt einen Teil der auf dem Bau beschäftigten Mitarbeiter, Speisträger und Maurer, unter sich. Vier Menschen sterben, mehrere Personen werden zum Teil schwer verletzt. Am 31.08. d. J. verurteilt das Erweiterte Schöffengericht nach dreitägiger Verhandlung den Architekten und den Ingenieur wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung zu vier Monaten bzw. anderthalb Jahren Gefängnis. Die Fahrlässigkeit des Ingenieurs beurteilt das Gericht als schwerer als das des Architekten – daher die ungleiche Behandlung bezüglich des Strafmaßes.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Berufsschulbeiträge für 1926, Bewilligung von Etatmitteln für die Anfertigung eines topographischen Modells der Stadt Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Der gesamte Haushaltsplan für 1927 wird dem Hauptausschuss überwiesen, Bewilligung zusätzlicher finanzieller Mittel zur Beschaffung von Bekleidungs- und Ausrüstungsstücken für die freiwillige Feuerwehr im Stadtteil Berkersheim, Bewilligung von Etatmitteln zur Erneuerung der Holzkonstruktion des Dachwerks im Leinwandhaus am Weckmarkt, Nachbewilligung für bauliche Herstellungen in dem Amtsgebäude des städtischen Arbeitsamtes.
  • Eine argentinische Studienkommission, bestehend aus Ärzten, Lehrern und Chemikern, besucht im Rahmen ihrer Deutschlandreise Frankfurt am Main und wird im Kaisersaal des Römers durch den Magistrat der Mainstadt offiziell begrüßt (am 26.02.).
  • Vollversammlung des Südwestdeutschen Verkehrsverbundes e. V. in der Geschlechterstube des Römers.
  • Gastspiel der russischen Balletttänzerin Anna Pawlowna Pawlowa mit ihrem Ensemble von vierzig Tänzerinnen und Tänzern im Schuhmanntheater.
  • Offizielle Eröffnung einer Zweigstelle der Amerikanischen Handelskammer in Frankfurt am Main.
  • Ernennung des Leiters der Frankfurter Ortsgruppe der NSDAP, Jakob Sprenger (1884-1945 Selbstmord), seit 1925 NSDAP-Stadtverordneter, zum Gauleiter der Partei von Hessen-Nassau-Süd (1928 Umbenennung: Hessen-Nassau).
  • Kammermusikabend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem „Busch-Quartett“ (Streichquartett) im Saalbau.
  • „Ludwig van Beethoven-Abend“ der Frankfurter Museumsgesellschaft im Saalbau.
  • Stadtverordnete und Stadträte der Pariser Stadtverwaltung besuchen die Mainstadt, werden offiziell im Römer empfangen und besichtigen städtische Einrichtungen und Betriebe (Schlacht- und Viehhof, neue Wohnsiedlungen).
  • Auf Einladung des China-Instituts an der Universität Frankfurt besuchen chinesische Studenten verschiedenster deutscher Universitäten und Hochschulen die Mainstadt und besichtigen vor allem hiesige Lehreinrichtungen.
  • Kammermusikabend der Frankfurter Museumsgesellschaft mit dem „Klingler-Quartett“ (Streicherquartett) im Saalbau.
  • Hessen-Meister Ehrentag des Landesverbandes Hessen in den Räumen des Zoologischen Gartens, veranstaltet vom Bund Deutscher Radfahrer e. V.
  • Tod des Mitinhabers und Gründers der Photographischen Handlung Haake & Albers, Kaiserstraße, Wilhelm Theodor Haake (1858-1927).
  • Vortragsreihe mit Büroausstellung des „Reichskurs für wirtschaftliche Verwaltung“ von der Verwaltungsakademie Frankfurt am Main in Verbindung mit dem Deutschen Institut für wirtschaftliche Arbeit in der öffentlichen Verwaltung (DIWIV), Berlin, und dem Institut für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt. Die Büroausstellung findet im Haus Werkbund auf dem Messegelände statt (bis 30.03.).
  • In seiner heutigen Sitzung wählt der Magistrat den Direktor der Breslauer Staats- und Universitätsbibliothek Dr. Richard Oehler (1878-1948) zum Generaldirektor der Frankfurter städtischen Bibliotheken.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Spezialberatung des Haushaltplanes für 1927.
  • Liederabend mit Ludwiga Kuckuck im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Spezialberatung des Haushaltsplanes für 1927.
  • Violinabend mit Georg Kulenkampff (Berlin) im Saalbau.
  • Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Stadt Offenbach/Main und der Frankfurter Gasgesellschaft betreffend Übernahme der Gas- und Elektrizitätserzeugungsanlagen der Stadt Offenbach/Main durch die Frankfurter Gasgesellschaft.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Spezialberatung des Haushaltsplanes für 1927.
  • Abendkonzert des Frankfurter Opernhaus- und Museums-Orchesters unter der Leitung von Prof. Clemens Krauß (1893-1954), von 1924 bis 1929 Intendant des Frankfurter Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte, im Saalbau zum Gedächtnis des 100. Todestages Ludwig van Beethovens (26.03.1827), veranstaltet von der Frankfurter Museumsgesellschaft.
  • Vormittägliches Konzert des Frankfurter Opernhaus- und Museums-Orchesters unter der Leitung von Prof. Clemens Krauß (1893-1954), von 1924 bis 1929 Intendant des Frankfurter Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte, im Saalbau zum Gedächtnis des 100. Todestages Ludwig van Beethovens (26.03.1827), veranstaltet von der Frankfurter Museumsgesellschaft.
  • Internationale Frankfurter Messe: Frühjahrsmesse, mit den großen Sonderausstellungen (27.03.-10.04. d. J.) zum Thema „Die neue Wohnung und ihr Innenausbau“ und „Der neuzeitliche Haushalt“ (u.a. „Frankfurter Küche“).
  • Baumesse in der Festhalle.
  • Im Rahmen einer Feier der Deutschen Volkspartei (DVP) zu Ehren des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815-1898) spricht der Berliner Reichstagsabgeordnete Siegfried v. Kardoff über „Bismarck nach der Entlassung“ (nach 1890).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Infolge der von der sozialdemokratischen Fraktion geforderten Mehrbewilligung von weiteren drei Millionen Mark für den städtischen Wohlfahrtsetat, wird in der heutigen Schlussabstimmung der Gesamtetat für das Rechnungsjahr 1927/28 von den bürgerlichen Fraktionen – einschließlich der Kommunisten – mit 42 gegen 24 Stimmen abgelehnt.
  • Tagung der Süddeutschen Hausfrauenvereine. Die Eröffnung findet in der Aula des Goethegymnasiums statt.
  • Arien- und Liederabend mit dem Konzert- und Opernsänger Heinrich Schlusnus (1888-1952) (Bariton), Kammersänger an der Königlichen Oper bzw. Staatsoper in Berlin, im Saalbau.
  • Eröffnungsabend der Zweigstelle Frankfurt am Main der Amerikanischen Handelskammer.
  • Festakt anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Mitteldeutschen Kunstgewerbevereins“ und des „Kunstgewerbe-Museums“ im Hörsaal der Kunstgewerbeschule.
  • Gedächtnisausstellung anlässlich der 100jährigen Wiederkehr des Geburtstages des Basler Künstlers Arnold Böcklin, veranstaltet von der Stadt Frankfurt am Main.
  • Akademische Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Städtischen Gewerbe- und Haushaltungsschule in der Loge Carl am Mozartplatz. Schulfeiern für die Schülerinnen der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Abteilung mit ihren Angehörigen (04.04.) sowie für die Seminarschülerinnen und deren Angehörige (05.04.) finden ebenfalls in der Loge Carl am Mozartplatz statt
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bewilligung der Mehrkosten für die Beschaffung von Fahrzeugen der Berufsfeuerwehr, Zusatzbewilligung zur Ausführung von Notstandsarbeiten der Forstverwaltung, Betriebsmittel für den „Sommer der Musik“ und die Ausstellung „Musik im Leben der Völker“.
  • Anlässlich des 100. Todestages des Komponisten Ludwig van Beethoven veranstaltet die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft eine „Beethovenfeier“ in den Räumen der Gesellschaft mit einer Ansprache des Dichters Rudolf G. Binding (1867-1938), der einer Frankfurter Bierbrauerfamilie enstammt.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ spricht der Schauspieler und Schriftsteller Alfred Auerbach (1873-1954), von 1898 bis 1919 Charakterschauspieler am Frankfurter Schauspielhaus, über „Tiermimik“. Auerbach fungiert obendrein seit 1906 als Leiter der Theaterschule am Dr. Hoch’s Konservatorium. Autor schwäbischer Dialektgeschichten und theaterpädagogischer Schriften.
  • Jahrestagung des Verbandes Mitteldeutscher Industrieller im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Taufe und Aufstieg des Freiballons „Drory“ auf dem Festhallengelände – Frankfurts erste Ballontaufe. Die Frankfurter Gasgesellschaft hat hierzu dem Frankfurter Verein für Luftfahrt e. V. diesen Festballon geschenkt.
  • 22. Hauptversammlung des „Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Verbesserung des Feuerschutzes im Stadtbezirk Praunheim, Zusatzbewilligung zum Haushaltsplan des Jahres 1926 für Kanalbauten in der Siedlung Praunheim und westlich der Kronthaler Straße, Weiterbenutzung des Friedhofs im Stadtbezirk Ginnheim.
  • Tod des ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Dr. jur. h.c. Georg Voigt (1866-1927), von 1912 bis 1924 gewähltes Oberhaupt der Mainstadt – Amtsvorgänger von Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) – und danach Oberbürgermeister von Marburg.
  • Frühjahrsrennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Konferenz der Verkehrspolizeibeamten im Polizeipräsidium betr. der Einführung der neuen Straßenverkehrsordnung in Frankfurt am Main.
  • Frühjahrsrennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Tod von Oberforstmeister Otto Fleck (1868-1927), Leiter der gesamten Forstverwaltung des städtischen Waldbesitzes.
  • Frühjahrsrennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Große leichtathletische Wettkämpfe des Frankfurter Turnvereins 1860 auf seinem Sportplatz Sandhöfer Wiesen – „IV. Reichsoffene Kampfspiele“ am 01.05. d. J.
  • Erste Maifeier der Sozialdemokratischen Partei Groß-Frankfurt (SPD) in der Festhalle: Ludwig van Beethoven-Konzert. Danach Festzug durch die Innenstadt zur Festhalle und dort ein Volksfest unter der Mitwirkung der Sport- und Gesangvereine des „Kulturkartells der modernen Arbeiterbewegung in Frankfurt am Main“, ein Komitee aus Vertretern verschiedener sozialdemokratischer Organisationen.
  • Erste Mai-Feier der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) im Schumanntheater mit anschließender Demonstration auf den Römerberg.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ spricht der Publizist und Kunsthistoriker Benno Reifenberg (1892-1970), Leiter der Redaktion des Feuilletons der „Frankfurter Zeitung“, zum Thema: „Über ein Bild von Max Beckmann“.
  • Das Flugzeug mit Anhänger, der sog. „Fliegende Zug“ – die Zugmaschine ist ein Sportdoppeldecker, der Anhänger ein Segelflugzeug R. K. 7 – der Flugzeugwerke Raab & Katzenstein in Kassel landet nach Flugveranstaltungen in Kassel auf seinem ersten Überlandflug von Karlsruhe mit einer Zwischenlandung in Darmstadt sicher auf dem Frankfurter Flugplatz. Die Weiterreise nach Kassel erfolgt am nächsten Tag.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Freigabe für die Legung von Wasserleitungen, Erhöhung der Kühlhausgebühren, Mittelbewilligung für die Neuerwerbungen der letzten Forschungsreise des Geheimrats Leo Frobenius und des angebotenen Elfenbeinzahnes für das 1925 von der Stadt Frankfurt am Main angekauften Afrika-Archivs.
  • Jahrestagung des Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer an der Universität Frankfurt. Neben einer öffentlichen Sitzung in der Aula der Universität findet in der Ehrenhalle der Universität die Feier der Einweihung der Ehrentafeln für die gefallenen Dozenten und Studenten der Universität Straßburg statt. Mit der Tagung ist eine einwöchige Ausstellung von Bildwerken früher elsaß-lothringischer Künstler in den Räumen des Instituts, Bockenheimer Landstraße, verbunden.
  • Zweite Ballon-Verfolgung des Motorfahrer-Vereins Frankfurt e. V. (A.D.A.C.) auf dem Festhallengelände.
  • Feierliche Eröffnung der Frankfurter Pädagogischen Akademie (Lehrerbildungsstätte; später: Hochschule für Lehrerbildung, anfangs in Sachsenhausen, später an der Bertramswiese) im Rahmen einer akademischen Feier in der Aula der Universität Frankfurt in Anwesenheit des preußischen Kultusministers Prof. Carl Heinrich Becker und von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945).
  • Erste Jahresversammlung der 1926 gegründeten „Deutsch-Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Hessen und Hessen-Nassau“ im großen Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer.
  • Gründungsversammlung des Reichsausschusses für soziale Fragen (soziales Recht, Sozialpolitik, soziale Fürsorge) der „Deutsch-Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Hessen und Hessen-Nassau“ im großen Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer statt.
  • Reichswohnungszählung.
  • „Politische Akademie“ unter dem Gesamtthema „Die politische Machtverteilung im parlamentarischen Staate“, veranstaltet von der „Deutschen Hochschule für Politik“ (Berlin) auf Einladung der Stadt Frankfurt am Main. Die feierliche Eröffnung erfolgt in der Aula der Universität mit dem Politiker und Schriftsteller Dr. Theodor Heuss (1884-1963) – später erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland (1949-1959) – namens der „Deutschen Hochschule für Politik“.
  • Eröffnung der Vorlesungen des Ökonomen Dr. Eugen Altschul (1887-1959), Leiter des Frankfurter Instituts für Konjunkturforschung, im Rahmen des neu eingerichteten Lehrauftrags für Konjunkturforschung – der ersten derartigen Einrichtung an einer deutschen Hochschule –, über „Methoden der Konjunkturforschung“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Herrichtung der städtischen Liegenschaften Palmengartenstraße 10/12 zur Unterbringung des Archäologischen Reichsinstitut (Römisch-Germanische Kommission), Freigabe von Etatmitteln für die Legung von Wasserleitungen sowie die Aufstellung von Feuerlöschern und Gießhydranten, Wahl von Stadtverordneten zu Aufsichtsratsmitgliedern der „Hefrag“ – das 1927 von der Stadt Frankfurt am Main zusammen mit der Preußischen Elektrizitäts AG (PREAG) gegründete Unternehmen „Braunkohlen-Schwel-Kraftwerk Hessen-Frankfurt AG“ mit dem Ziel des Umbaus des Kraftwerks zu einem Schwelkraftwerk.
  • Bei einem Großfeuer kurz nach Mitternacht in einem Lager der IG-Farbenindustrie im Stadtteil Fechenheim verbrennen mehrere tausend Kilo Farbstoffe, die in Fässern aufbewahrt werden. Personen werden nicht verletzt, der Sachschaden ist beträchtlich.
  • Tod des Stadtrats Regierungsrat a. D. Erich tho Rade (1875-1927), Vorstand der Frankfurter Hypothekenbank, seit 1921 in Frankfurt am Main, Mitglied der konservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), gehörte seit 1926 dem Frankfurter Magistrat an (u.a. als Mitglied des Schulausschusses für höhere Schulen).
  • Inkrafttreten der neuen Verkehrsordnung im Bereich von Groß-Frankfurt – die Straßenübergänge für die Fußgänger sind jetzt vielfach in leuchtend weißer Farbe markiert.
  • Britische Industrielle unter Leitung des früheren britischen Finanzministers Sir Robert Horne besuchen als Gäste des Industriellen und Stifters Arthur von Weinberg (1860-1943 Ghetto Theresienstadt) die Mainstadt.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Infolge eines starken Wirbelwindes werden u.a die vor der Festhalle für die Musikausstellung (11.06.-28.08. d. J.) aufgestellten Aufbauten zerstört und dabei auch die Oberleitung der Straßenbahn durchschlagen, so dass der Straßenbahnverkehr für einige Zeit eingestellt werden muss.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • 85. Geburtstag des Schriftstellers Adolf Stoltze (1842-1933), Sohn des Schriftstellers Friedrich Stoltze (1816-1891). Berühmt geworden durch das 1887 im alten Frankfurter Komödienhaus am Rossmarkt uraufgeführte mainfränkische Mundartbühnenstück „Alt-Frankfurt“. Anlässlich des 85. Geburtstages veranstaltet der „Stoltzebund e. V.“ einen Schifffestzug auf dem Main.
  • Gastspiel des „Orchestre des Concerts du Conservatoire Paris“ im Saalbau.
  • Internationaler „Sommer der Musik“.
  • Internationale Ausstellung „Musik im Leben der Völker“ im Rahmen des „Sommers der Musik“, anknüpfend an den 100. Todestag des Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) – gleichzeitig vierte Musikfachausstellung des „Reichsverbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer“. Die Eröffnung dieses großen Musikspektakels, veranstaltet von der „Internationalen Gesellschaft für neue Musik“, findet im Rahmen eines Festaktes in der Oper statt, an dem auch der französische Kultusminister, Édouard Herriot im Auftrag der französischen Regierung teilnimmt.
  • Eröffnung der Richard-Wagner-Woche im Rahmen des „Sommers der Musik“.
  • 15. Verbandstag des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes.
  • Die beiden amerikanischen Ozeanflieger Clarence Chamberlain und sein Flugbegleiter Charles Levine, die Anfang Juni d. J. den Atlantik als Duo überquert haben, verschlafen auf ihrer Reise von Berlin nach Baden-Baden auf dem Frankfurter Hauptbahnhof ihre Visite der Mainstadt. Erst zwei Tage später landen die beiden Transkontinentalflieger mit einer Sondermaschine vom Typ D 1085 der Lufthansa auf dem Flugplatz am Rebstock. Zur Begrüßung haben sich – neben tausenden Schaulustigen – Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) und seine Ehefrau Maria Margaretha Christiane Landmann-Merens (1880-1960) eingefunden. Im Hotel „Frankfurter Hof“ gibt die Stadt Frankfurt am Main zu Ehren der prominenten Gäste ein Festessen. Am Abend fliegen die beiden weiter – nach Hannover und Bremen.
  • Vortrag des Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), Reichsminister a. D. Erich Koch in einer öffentlichen Versammlung des Demokratischen Vereins im Volksbildungsheim über „Demokratische Politik“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl von Stadtverordneten in den Aufsichtsrat der Mietheim-AG, Freigabe extraordinärer Mittel des Hauhaltsplan-Entwurfs 1927 für Planungsarbeiten und Kanalbauten, Erhöhung der Beiträge zu den Kosten der städtischen Straßenreinigung.
  • Die beiden Ozeanflieger Clarence D. Chamberlin und Charles A. Levine – erster Nonstop-Flug von New York über den Atlantik nach Deutschland Anfang Juni d. J. – landen auf dem Flugplatz Rebstock und werden von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) festlich begrüßt.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ spricht der Publizist, Autor und Verleger Wieland Herzfelde über „Upton Sinclair“.
  • Massenversammlung im Zoologischen Garten, veranstaltet vom Ortsausschuss Frankfurt am Main des „Neutralen Komitee für Max Hoelz“. Gefordert wird die Einleitung des Wiederaufnahmeverfahrens für den einem Justizirrtum zum Opfer gefallenen Kommunisten Max Hoelz. 1928 gelingt es, den fälschlicherweise wegen eines Mordes zu lebenslangem Zuchthaus verurteilten Hoelz zu amnestieren und freizulassen.
  • Jahresverbandstagung des Reichsverbandes der deutschen Fischkleinhändler e. V. (Berlin) in der Geschlechterstube des Römers (Delegiertensitzung) und im Volksbildungsheim (Vorstands- und Verbandsausschusssitzung und offizieller Verbandstag), veranstaltet vom Ortsverein „Südwestdeutsche Vereinigung der Fischspezial-Geschäfte e. V. Frankfurt am Main“.
  • Bei schweren Zusammenstößen zwischen Angehörigen des paramilitärischen, antidemokratischen Wehrverbandes „Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten“, die im Oberforsthaus ein Sommerfest abhalten, und Mitgliedern des paramilitärischen Schutzverbandes „Rote Frontkämpferbund“ (RFB) der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) im Stadtteil Niederrad werden mehrere Personen verletzt.
  • Woche der katholischen Kirchenmusik im Rahmen des „Sommers der Musik“ (u.a. mit dem Sixtinischen Chor).
  • Konzert des Münchener Domchors im Saalbau.
  • Gedenkfeier anlässlich des 75. Todestages des Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852), Lehrer an der Musterschule (1805/06, Rechnen, Zeichnen, Geographie und Deutsch), danach Erzieher in der Familie Holzhausen (bis 1811), Gründer verschiedener Erziehungsanstalten in Deutschland und der Schweiz.
  • Deutschlandweite Kartellfahrt 1927 des Kartells Deutscher Automobil-Clubs. Die Fahrt berührt vom 27.06. abends bis 29.06. morgens die Stadt Frankfurt am Main, wo am 28.06. ein Ruhetag stattfindet. Der Frankfurter Automobil-Club veranstaltet zu Ehren der Fahrtteilnehmer am 28.06. im Hotel „Frankfurter Hof“ in Anwesenheit von Bürgermeister Eduard Gräf (1870-1936) einen Empfang mit Festbankett.
  • Österreichische Tage.
  • 36. Internationale Frankfurter Ruder-Regatta auf dem Main, veranstaltet vom Frankfurter Regatta-Verein e. V.
  • Eröffnung der „Tage für jüdische Musik“ im Saalbau im Rahmen des „Sommers der Musik“ mit einem Konzert des Jüdischen Gesangvereins München unter der Leitung des Kapellmeisters Josef Ziegler.
  • Deutschamerikanische Journalisten, die von der Vereinigung Karl Schurz (Berlin) zu einer mehrwöchigen Reise durch Deutschland eingeladen worden sind, besuchen die Mainstadt und besichtigen die Ausstellung „Musik im Leben der Völker“.
  • Fünftes „Max-Reger-Fest“ der Max-Reger-Gesellschaft im Rahmen des „Sommers der Musik“, veranstaltet von der Stadt Frankfurt am Main und der Max Reger-Gesellschaft.
  • Großkundgebung des Deutschen Beamtenbundes und des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes auf dem Rathenauplatz mit 2.500 Teilnehmern. Thema: Beamtenbesoldung.
  • Fünftes Fest der „Internationalen Gesellschaft für Neue Musik“: Siebentägiges Fest „Sommers der Musik“ und Internationale Ausstellung „Musik im Leben der Völker“ im Opernhaus, veranstaltet von der „Internationalen Gesellschaft für Neue Musik“. Gegeben wird eine Aufführung des „Dr. Faust“ von Ferruccio Busoni unter der musikalischen Leitung von Prof. Clemens Krauß (1893-1954), seit 1924 Intendant des Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte in Frankfurt am Main. Anwesend sind Reichsaußenminister Dr. Gustav Stresemann und der französische Minister Édouard Herriot.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Kreditfreigabe für den Ausbau des Feuertelegraphennetzes, Freigabe von Mitteln für die allgemeinen Verwaltungsausgaben betr. die Niddaregulierung, Straßenherstellungen in der Gemarkung Praunheim.
  • Tagung des Verbandes deutscher Musikkritiker im Bürgersaal des Rathauses.
  • 25. Tagung des „Bundes deutscher Verkehrsvereine e. V.“ im Stadtverordnetensitzungssaal im Römer. Der Bund ist vor 25 Jahren auf Anregung des Frankfurter Verkehrsvereins gegründet worden und tagt seit seiner Gründungssitzung zum ersten Mal wieder in der Mainstadt.
  • Feierlichkeiten (samt Akademische Feier am 02.07.) anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Philipps AG Frankfurt am Main (vormals: „Philipps & Ketterer“, Vöhrenbach u. Frankfurt am Main) in den Räumen des Unternehmens, Solmsstraße.
  • 160 amerikanische Ärzte besuchen die Mainstadt und besichtigen u.a. die Ausstellung „Musik im Leben der Völker“.
  • Abgeordnete des Preußischen Landtags statten Frankfurt am Main einen Besuch ab und besichtigen die Internationale Musik-Ausstellung. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) kredenzt die Stadtverwaltung den Gästen ein Essen.
  • Woche der evangelischen Kirchenmusik im Rahmen des „Sommers der Musik“ (u.a. mit dem Leipziger Thomaner-Chor).
  • Gründung des „Siedler-Vereins Frankfurt-Praunheim e. V.“
  • Radrennen auf der Frankfurter Stadion-Bahn: u.a. „Preis der Alten Brücke“ – Dauerrennen hinter schweren Motoren in zwei Läufen.
  • Tagung des Deutschen Werkmeister-Verbandes (Bezirk 3) im Hippodrom.
  • Spanischer Tanzabend der spanischen Balletttänzerin „La Argentina“ im Opernhaus.
  • Vor 25 Jahren fand das erste Polospiel in Frankfurt am Main statt. Aus diesem Anlass wird ein Frankfurter Poloturnier ausgetragen („Waldfried-Jubilee-Cup“).
  • Symphoniekonzert „Polnische Musik“ mit dem Dirigenten Gregor Fitelberg (Warschau) im Opernhaus.
  • Eröffnung des Gastspiels des „Russisch-Ethnograpischen Ensembles“ im Opernhaus (bis Ende Juli d. J.).
  • Tagung der Jugend- und Volksmusik mit Teilnehmern aus Musikantengilden und Singgemeinden.
  • 5. Reichskleingärtnertag (samt Ausstellung) des „Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands“ im Palmengarten.
  • Reichs-Damen-Putz-Tagung unter dem Protektorat des Reichsverbandes der Putzdetaillisten-Vereinigungen Deutschlands mit einem Festakt im Schauspielhaus und einem mit einer großen Modeschau verbundenen Modefest im Palmengarten.
  • Internationale Arbeiter-Musikwoche mit einem Eröffnungskonzert im Schumann-Theater in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) und dem Vorsitzenden des Deutschen Arbeitersängerbundes Julius Meyer (Berlin). In- und ausländische Arbeiter-Gesangvereine geben Konzerte auf öffentlichen Plätzen der Stadt. Am 06.08. findet ein „Internationaler Volksliederabend“ mit Arbeitergesangvereinen aus Amsterdam, Brüssel, Luxemburg, Prag, Straßburg, Bern, Wien und Frankfurt am Main im Schumann-Theater statt.
  • An der Alten Brücke auf der Frankfurter Seite fallen drei Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren beim Spielen ins Wasser und ertrinken.
  • Internationales Abend-Sportfest im Frankfurter Stadion, veranstaltet vom Frankfurter Leichtathletikverband.
  • Offizielle Eröffnung der Pestalozzischule (Konrad-Haenisch-Schule) in der Aula in Anwesenheit des Architekten, Prof. Martin Elsässer (1884-1957), seit 1925 Baudirektor des Städtischen Hochbauamtes in der Mainstadt.
  • Tod des Schneidermeisters und Stifters Johann Christoph Peter Jureit (1842-1927), Ehrenmitglied der Frankfurter Schneiderinnung, Förderer der Universität Frankfurt.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ bringt die Sopranistin (Mezzosopranistin) Irma (Petrowna) Jaunsem (Moskau) russische Volkslieder und Gesänge des Komponisten Modest Petrowitsch Mussorgski zum Vortrag.
  • 60. Geburtstag des Kaufmanns Hermann Wronker (1867-1942), seit 1887 in Frankfurt am Main, Gründer und Inhaber des Kaufhauses Wronker 1891-1933 (danach ‚Arisierung’), 1938 Emigration nach Frankreich, 1942 gemeinsam mit seiner Ehefrau Ida Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz.
  • Konsekration der katholischen „St. Bonifatius-Jubiläums- und Gedächtniskirche“ im Stadtteil Sachsenhausen (Grundsteinlegung am 27.06.1926) durch den Limburger Bischof Augustinus Kilian.
  • Als erstes Institut seiner Art in Deutschland wird in den Räumen der Berufsschule V, Frankensteiner Platz, die „Südwestdeutsche höhere Fachschule für das Friseurgewerbe“ durch einen Festakt eröffnet.
  • Öffentliche Kundgebung des Demokratischen Vereins im Volksbildungsheim mit Prof. Willy Hellpach, unterlegener Kandidat bei den Reichspräsidentenwahlen 1925. Thema seines Vortrags ist der „Reichsschulgesetzentwurf“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg auf dem Hauptfriedhof, Ankauf von Grundstücken in den Gemarkungen Frankfurt am Main und Niederursel, Mehrheitliches Votum für die Aufrechterhaltung der Frankfurter Simultanschule.
  • Bei einem abendlichen Verkehrsunfall vor dem Haus Eschborner Straße 162 im Stadtteil Rödelheim wird eine junge Radfahrerin tödlich verletzt.
  • Offizielle Verfassungsfeier der Stadt Frankfurt am Main in der mit langen schwarzrotgoldenen Fahnen festlich geschmückten Paulskirche. Die Festansprache hält der sozialdemokratische Journalist Hermann Wendel (1884-1936). Am Nachmittag begehen Frankfurts Schulen den Verfassungstag bei Sport und Spiel im Stadion Frankfurt am Main. Am Abend findet im Ausstellungspark der Internationalen Musikausstellung eine von den republikanischen Parteien und Organisationen gemeinsam veranstaltete öffentliche Feier mit Volksfest statt.
  • „Jahnfeier“ veranstaltet vom Gau „Turnerschaft Frankfurt am Main“ zum Gedächtnis des ‚Turnvaters’ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), Mitglied des Frankfurter Vorparlaments und der Frankfurter Nationalversammlung (1848/49), in der Paulskirche.
  • Tod des Stadtschulrats (seit 1919) Heinrich Göbel (1863-1927), Rektor der Annaschule.
  • Vollversammlung der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden, Geschäftsstelle Frankfurt am Main, im Handwerkerhaus.
  • Verfassungsfeier und Sommerfest des Demokratischen Vereins im Palmengarten mit einer Festrede von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945).
  • 60. Geburtstag des Dichters Rudolf Binding (1867-1938), aus Frankfurter Bierbrauerfamilie stammend, befreundet mit dem Schriftsteller Alfons Paquet (1881-1944), 1927 Ehrendoktor (Dr. jur. h.c.) der Universität Frankfurt.
  • Vertreter führender englischer Zeitungen besuchen die Mainstadt und werden von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Römer offiziell empfangen.
  • Im Rahmen des „Sommer der Musik“ findet eine Festwoche des „Reichsverbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer“ e. V. samt „Musikpädagogischer Tagung im Beethoven-Saal, veranstaltet vom „Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht“ gemeinsam mit den „Vereinigten Musikpädagogischen Verbänden“, statt. Eine Verbandstagung des Gesamtvorstandes des „Reichsverbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer“ findet am 16.06. im Haus Offenbach, Platz der Republik, statt.
  • 80. Geburtstag des Journalisten Prof. Dr. h.c. Ludwig Cohnstaedt (1847-1934), seit 1873 Mitarbeiter, Redaktionsmitglied (1877), Mitglied der Geschäftsführung (1893) und des Aufsichtsrats der „Frankfurter Zeitung“. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Handelsteil der „Frankfurter Zeitung“ zum führenden Handelsblatt Deutschlands.
  • 36. Bundestag der „Deutschen Wagner- und Karosseriebauer-Innungen“ im Zoologischen Garten.
  • „Brunnenfest“ (verbunden mit einem historischen Festzug am 21.08.) am sog, „Hohen Brunnen“ und akademische Feier in den „Blumensälen“ zur Erinnerung an die Herstellung der ersten Wasserleitung in Bornheim vor 100 Jahren und der Eingemeindung Bornheims in die Stadt Frankfurt am Main vor 50 Jahren.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • „Richard-Strauß-Festspiele“, veranstaltet vom Frankfurter Opernhaus unter dem Intendanten Prof. Clemens Krauß (1893-1954), seit 1924 Intendant des Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte in Frankfurt am Main, in Verbindung mit der Internationalen Ausstellung „Musik im Leben der Völker“ (Juni-August 1927).
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Tagung des Deutschen Forstvereins im großen Saal des Palmengartens mit einem Bierabend in der Sporthalle des Stadions Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl von Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung zur Teilnahme an der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages in Magdeburg am 23.09.1927, Wahl von Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung zur Teilnahme an der Hauptversammlung des Provinzial-Städtetages für Hessen-Nassau und Waldeck am 16./17.09.1927, zusätzliche Bewilligung von finanziellen Mitteln für die Ausführung der Fernheizung in der Abteilung Sandhof und in den Baracken des Städtischen Krankenhauses.
  • Die Stadt Frankfurt verleiht anlässlich der Feier des Geburtstages Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) erstmals den Frankfurter Goethepreis. Die erste Wahl des Kuratoriums fällt auf den Dichter Stefan George. Der Preis wird bis 1949 jährlich, ab 1952 unregelmäßig und ab 1962 alle drei Jahren verliehen. George zeigt sich anfänglich unwillig, den Preis anzunehmen. Erst nach öffentlichem Drängen gibt er nach und nimmt die Ehrung an.
  • „Internationale Leichtathletik-Kämpfe“ des Frankfurter Landesverbandes für Leichtathletik im Frankfurter Stadion.
  • Achte Jahresmitgliederversammlung des „Reichsverbandes der Deutschen Industrie“ unter dem Vorsitz von Geheimrat Dr. Carl Duisberg (1861-1935) – zum ersten Mal tagen die Mitglieder dieses Reichsverbandes, eine Spitzenorganisation der deutschen Wirtschaft, in Frankfurt am Main. Anlässlich der Tagungseröffnung im Schumanntheater begrüßt Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) die Gäste,
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ liest der Schriftsteller Ernst Glaeser.
  • Teilnehmer des VII. Internationalen Demokratischen Friedenskongresses in Würzburg (03.-11.09. d. J.) besuchen die Mainstadt und werden im Römer von Bürgermeister Eduard Gräf (1870-1936) offiziell begrüßt. Am Abend findet eine vieltausendköpfige deutsch-französische Friedenskundgebung vor dem Römer statt, an der sich auch der republiktreue Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold beteiligt.
  • 70. Geburtstag des Juristen, Industriellen und Stifters Walter vom Rath (1857-1940), seit 1890 Aufsichtsratsmitglied der Farbwerke Hoechst, von 1902 bis 1925 Aufsichtsratsvorsitzender ebd., 1925 bis 1940, nach der Bildung der IG Farben, erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrat. 1914 Mitbegründer der Universität Frankfurt, Mitglied im Großen Rat und im Kuratorium sowie Ehrenbürger der Universität.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Vereinbarung mit der IG-Farbenindustrie AG über Erwerb und Veräußerung von Grundstücken, Auslandsanleihe, Erhöhung des städtischen Zuschusses an Dr. Hoch’s Konservatorium für das Rechnungsjahr 1927.
  • Bei der Durchfahrt durch die Station Goldstein entgleisen am Abend infolge eines Achsenschenkelbruchs drei Wagen des D-Zuges D 304 Mainz – Frankfurt am Main. Zwei Wagen fallen um. Mehrere Reisende erleiden Verletzungen.
  • Tagung des Reichsverbandes Deutscher Herren-Ausstattungs-Geschäfte e. V. im Hotel „Monopol-Metropol“ am Hauptbahnhof, anlässlich der Frankfurter Herbstmesse 1927, veranstaltet von der Bezirksgruppe Frankfurt am Main.
  • Internationale Frankfurter Messe: Herbstmesse, mit einer Ausstellung „Blumen und Früchte“, eröffnet von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Beethovensaal.
  • Tagung der Vereinigung für Staatswissenschaftliche Fortbildung mit einem Bierabend in den Römerhallen.
  • Tagung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften.
  • Gastspiel von „Rennbahn-Circus Krone“ auf dem Platz an der Wilhelmsbrücke.
  • Feierliche Grundsteinlegung für das neue Boots- und Gesellschaftshaus der Frankfurter Rudergesellschaft „Germania e. V. 1869“, Schaumainkai.
  • Vierte Tagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft mit einem städtischen Empfang im Römer.
  • Diplom-Ingenieurtagung des „Verbandes Deutscher Diplom-Ingenieure, Bezirksverein Frankfurt am Main“, in der Aula der Universität Frankfurt, mit einer städtischen Begrüßung im Kaisersaal des Römers (01.10.).
  • Mit heutiger Wirkung wird die Souchay-Mittelschule aufgelöst.
  • Jahresversammlung der Deutschen Chemischen Gesellschaft.
  • Gaukonferenz des republiktreuen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Gau Hessen-Nassau.
  • Anlässlich des 80. Geburtstages von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg (02.10.) veranstalten Kreiskriegerverband und Stahlhelm einen Fackelzug durch die Innenstadt zum Hippodrom. Am Festtag selbst begeht die Stadt Frankfurt im Kaisersaal des Römers in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) ihren offiziellen Festakt. Die Festrede hält der Göttinger Historiker Dr. Wilhelm Mommsen.
  • Feier anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Frankfurter Liedertafel 1827 e. V. im Saalbau – verbunden mit der 40jährigen Jubelfeier des Wagener’schen Quartetts.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Tod des deutsch-argentinischen Getreidegroßhändlers Hermann Weil (1868-1927), Mäzen der Universität Frankfurt, Gründer – gemeinsam mit seinem Sohn Felix Weil (1898-1975) – des sozialwissenschaftlichen Instituts für Sozialforschung, das anfänglich unter dem Namen „Hermann-Weil-Stiftung“ fungiert.
  • (nichtöffentliche) Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl neuer Magistratsmitglieder: u.a. des Frankfurter Magistratsrats Dr. Max Michel (1888-1941) mit 38 Stimmen für den Posten des städtischen Verwaltungsjuristen und des Oberschulrats Dr. Rudolf Keller (1878-1960) (Berlin-Zehlendorf) mit 37 Stimmen für das Schuldezernat.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • 85. Geburtstag des Theaterleiters, Schauspielers und Schriftstellers Prof. Emil Claar (1842-1930), 1879 als Intendant an die Frankfurter Bühnen berufen, bis 1912 Leiter des Schauspielhauses. Veröffentlicht Dramen und Gedichte sowie den Memoirenband „Fünfzig Jahre Theater“ (1926).
  • Gastspiel des hebräischen Künstlertheaters „Habima“ (Moskau) mit dem Drama „Dybuk“ (auch: Dibbuk) von Salomon An-Ski im Schauspielhaus. Ab 12.10. zusätzlich mit dem Drama „Golem“ und ab 15.10. mit Richard Beer-Hofmanns „Jaakovs Traum“.
  • Zweiter „Evangelischer Volkstag“, veranstaltet vom Evangelischen Volksdienst zu Frankfurt am Main, mit einer Großkundgebung auf dem Römerberg und einer abendlichen Festversammlung in der Festhalle.
  • Im Rahmen der Hörfunksendung „Die Stunde der Frankfurter Zeitung“ trägt der Schriftsteller Albert Ehrenstein „Chinesische Lyrik“ vor.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Saarkundgebung im Volksbildungsheim. In einer Entschließung wird die Lösung der Saarfrage im Sinne des Willens der Bevölkerung gefordert.
  • Veranstaltung des „Stoltzebundes e. V.“, Frankfurt am Main, im Volksbildungsheim.
  • Offizielle Einweihung der Medizinischen Klinik I des Städtischen Krankenhauses Höchst.
  • Tod des Chemiker, Industriellen und Stifters Prof. Ludwig Darmstaedter (1846-1927), Ehrenbürger der Universität Frankfurt, Ehrenmitglied des Instituts für experimentelle Therapie und des „Georg-Speyer-Hauses“.
  • Deutsch-amerikanische Feier der Zweigstelle Frankfurt am Main anlässlich des 25jährigen Jubiläums der amerikanischen Handelskammer in Deutschland (Berlin).
  • Bei einem Großbrand in den Luna-Lichtspielen, Schäfergasse, entsteht hoher Sachschaden.
  • 1. Großdeutscher Heimattag, veranstaltet von der Großdeutschen Heimatbewegung „Heimat und Volk“ mit einem „Deutschen Trachtenzug“ (23.10.) und einer öffentlichen Kundgebung (23.10.).
  • Berufspädagogische Woche für Handelslehrer an der Universität Frankfurt, veranstaltet von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Amtseinführung des am 04.10. d. J. gewählten, besoldeten Magistratsmitglieds Dr. Max Michel (1888-1941), Ersatzwahl bzw. Einführung und Verpflichtung eines Stadtverordneten, Gewährung eines finanziellen Zuschusses an die Verwaltungsakademie Frankfurt am Main.
  • Tod des Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats Dr. Walter Gerlach (1863-1927), Kurator (seit 1923) und Ehrenbürger der Universität Frankfurt.
  • Tod des Begründers und Generaldirektors der Schriftgießerei D. Stempel AG, David Stempel (1869-1927), Vorstandsmitglied des Frankfurter Automobilklubs, seit 1915 Mitglied der evangelisch-lutherischen Stadtsynode Frankfurt am Main, Mitglied der Verfassunggebenden Kirchenversammlung und der Evangelischen Landeskirchenversammlung. Förderer des Sports und Stifter zahlreicher Sportpreise.
  • Kammermusikabend der Frankfurter Museums-Gesellschaft mit dem „Busch-Trio“ im Saalbau.
  • Dritte Frankfurter Junggeflügelschau des Frankfurter Kreisverbandes Frankfurter Geflügelzucht-Vereine e. V. in der Festhalle.
  • Im Rahmen eines akademischen Festaktes in der Aula der Universität Frankfurt findet der alljährliche Rektoratswechsel statt. Der bisherige Rektor Prof. Wilhelm Gerloff (1880-1954), Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, wird von Prof. Friedrich Ernst, gen. Fritz, Drevermann (1875-1932), Ordinarius für Paläontologie, abgelöst.
  • Feier anlässlich des 60jährigen Jubiläums des Frankfurter Geflügelzüchter-Vereins von 1867 e. V., Frankfurt am Main, verbunden mit dem „Züchter-Abend“ der dritten Frankfurter Jungegeflügelschau zu Frankfurt am Main, im Saal der Börse.
  • Arbeiter-Kultur-Woche.
  • Lesung des aus Prag stammenden Schriftstellers Franz Werfel aus eigenen Werken im „Freien Deutschen Hochstift“.
  • Vortrag des bekannten amerikanischen Historikers Robert Wild (Univ. Madison/Wisconsin) in der Aula der Universität Frankfurt über die drei großen Deutsch-Amerikaner Franz (Francis) Lieber, Gustav Koerner und Carl Schurz.
  • Tagung der Südwestgruppe des Deutschen Luftfahrerverbandes, bei der zum ersten Mal auch der Niederhessische Verein für Luftfahrt vertreten ist.
  • Festvorstellung anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Vereins zur Wahrung der Interessen der Chemischen Industrie Deutschlands mit einem Konzert des Opernhaus- und Museumsorchesters unter der Leitung von Prof. Clemens Krauß (1893-1954), seit 1924 Intendant des Opernhauses und Leiter der Museumskonzerte in Frankfurt am Main, im Opernhaus.
  • Tagung der Deutschen Volkspartei (DVP) im Rahmen der die Simultanschule repräsentierenden Länder und Provinzen – Hessen, Baden, Thüringen, die Pfalz, die Provinz Hessen-Nassau und die Freie Stadt Hamburg.
  • Erste öffentliche Massenveranstaltung der NSDAP in Frankfurt am Main. Über 1.000 Personen versammeln sich im Volksbildungsheim, um den Redner Joseph Goebbels, Gauleiter der NSDAP von Berlin, zu hören. Nur wenig später kommt es in der Mainstadt zur ersten Demonstration der NS-Bewegung in der Innenstadt mit ca. 500 Teilnehmern.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Kreditfreigaben für Kanalbauten, Fortführung der Ausgrabungen in der Römerniederlassung Nida-Heddernheim, Erneuerung und Modernisierung des städtischen Kraftwagenparkes.
  • Lesung der Schriftstellerin Else Lasker-Schüler aus eigenen Werken im „Freien Deutschen Hochstift“.
  • Auf der Fahrt nach dem Hippodrom, wo sich ein großer Trupp Nationalsozialisten zu einem Aufmarsch versammeln will, kommt es am Morgen in einem Wagen der Straßenbahnlinie 15 zwischen Nationalsozialisten und republiktreuen Reichsbannerleuten zu Auseinandersetzungen, die sich bis zum Hippodrom fortsetzen. Dort hindern Anhänger der NSDAP die Straßenbahn an der Weiterfahrt. Ein größeres Polizeiaufgebot unterdrückt weitere Ausschreitungen und nimmt etwa 30 Nationalsozialisten fest. Auch die Namen der Reichsbannerleute werden von der Polizei festgestellt.
  • Lesung des Schriftstellers und Dramaturgen Hans Franck aus eigenen Werken im „Freien Deutschen Hochstift“.
  • 70. Geburtstag des Juristen, Ökonomen und Stifter, Geheimer Regierungsrat Adolf Haeuser (1857-1938), seit 1888 Mitarbeiter der Höchster Farbwerke: Justitiar, Vorstandsmitglied, seit 1916 Vorsitzender des Direktoriums, seit 1925 Aufsichtsratsmitglied der IG-Farben-Industrie sowie stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der IG. Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und kultureller Organisationen und Institutionen. 1919 Errichtung der „Adolf- und Luisa-Haeuser-Stiftung für Hoechst“ (Beihilfen für bedürftige Betriebsangehörige der Hoechst AG).
  • Tagung der Pfand- und Leihhausleiter Deutschlands und Österreichs im Haus Löwenstein.
  • Vor dem Frankfurter Großen Schöffengericht findet das Strafverfahren gegen den früheren Leiter des Marinesicherungsdienstes, den 37jährigen Mechaniker Hermann Stickelmann (1893-1949), 1918/19 Mitglied des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrates, statt. Stickelmann soll im Jahre 1919 als Beamter in Untersuchungsangelegenheiten Zwangsmittel angewandt haben, um Geständnisse zu erpressen; neben Körperverletzung wird ihm auch Beleidigung zum Vorwurf gemacht. Das Gericht erkennt wegen Amtsverbrechen auf zwei Zuchthaus – zuvor hatte ihn das Reichsgericht wegen Landesverrat und Freiheitsberaubung bereits zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Da Stickelmann, der in Münster in Westfalen die vom Reichsgericht verhängte Strafe verbüßt, gegen das Urteil des Frankfurter Schöffengerichts Berufung eingelegt hat, findet am 08.02.1928 vor der Strafkammer Frankfurt am Main die Berufungsverhandlung statt. Nach zweitägiger Verhandlung wird die Berufung Stickelmanns vom Gericht verworfen.
  • Gründung des Rotary-Clubs Frankfurt am Main in der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft – einer der ersten Rotary-Clubs in Deutschland.
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg.
  • Lichtfest in Frankfurt am Main (zugleich erster Advent), veranstaltet von den städtischen Elektrizitätswerken, mit Tausenden von Schaulustigen.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses.
  • Der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes in Genf, Albert Thomas, besucht die Mainstadt, wird von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Römer offiziell begrüßt und informiert sich über die sozialen Verhältnisse in Frankfurt am Main.
  • Festsitzung anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Römisch-Germanischen Kommission des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) im Bürgersaal des Rathauses.
  • Tod der Stifterin Johanna Stern, geb. Stern, Witwe des 1900 verstorbenen Bankiers, Kommunalpolitikers und Stifters Theodor Stern (1837-1900), Ehrenbürgerin der Universität Frankfurt, langjähriges Vorstandsmitglied des Israelitischen Frauenvereins. Sie stiftet 1901 eine halbe Million Mark für die medizinische Forschung. Diese Stiftung ist für die Errichtung des Theodor-Stern-Hauses auf dem Gelände des späteren Universitätsklinikums im Stadtteil Sachsenhausen verwendet worden.
  • Festakt anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Vereins Frankfurter Handelsvertreter e. V.“ – am 27.11.1902 als „Verein Frankfurter Warenagenten“ gegründet, 1909 Änderung des Namens in „Verein Frankfurter Handelsagenten“, 1916 in „Verein Frankfurter Handelsvertreter e. V.“ – im Volksbildungsheim.
  • Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Wilhelmsbrücke (Sachsenhäuser Seite) wird eine 35jährige Frau von einem dreirädrigen Motorrad-Lieferwagen überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Letztes Plenarsitzung des Jahres.
  • Infolge der Explosion eines Hochspannungsschalters an einer Turbine in der Zentrale des Städtischen Elektrizitätswerkes setzt am Nachmittag die gesamte Strombelieferung aus, so dass die gesamte Mainstadt im Dunkeln liegt; nur wo Drehstrom vorhanden ist, brennt das Licht. Die Störung dauert ca. drei Stunden. Die großen Warenhäuser müssen schließen, schließlich auch viele kleinere Geschäfte in der Innenstadt. Das Leben in den dunklen Straßen wird von Schupobeamten geregelt. In den Lokalen behilft man sich mit Kerzen.
  • Bei einem Großfeuer am späten Abend in den Garagen der Kraftverkehrsgesellschaft Hessen in der alten Artilleriekaserne an der Rödelheimer Landstraße entsteht hoher Sachschaden.
  • Tod des Kunsthistorikers Prof. Bernard Müller (1869-1927), seit 1908 als Nachfolger von Otto Cornill (1824-1907) Direktor des Frankfurter Historischen Museums, seit 1917 zusätzlich Honorarprofessor Universität Frankfurt.