Stadtchronik

  • Frankfurter Weihnachtsmarkt.
  • Auslegung der Wählerlisten für den Stadtkreis Frankfurt am Main zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung in der Römerhalle, Eingang Römerberg sowie in den Stadtteilen Sachsenhausen und Bockenheim.
  • Ruhiger Verlauf der Silvesterfeier. Eine allgemeine Silvesterfeier kennt man seit Kriegsbeginn nicht.
  • Beitragserhöhung bei der Ortskrankenkasse. Die Beiträge stellen sich jetzt auf 5¼ Prozent des Durchschnittsverdienstes gegen bisher 4¾ Prozent.
  • Errichtung einer „Sonderhebstelle“ für Weinsteuer in den Räumen des Zollamtes I, Post, Gutleutstraße 185.
  • Große Versammlungen der Sozialdemokratischen Partei im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“ im Rahmen der bevorstehenden Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung (19.01.). Als Redner treten u.a. auf: der Jurist, Stadtverordnete und Frankfurter Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945), der Lehrer und Journalist Oscar Quint (1874-1942), der Journalist und Gewerkschafter Karl Kirchner (1883-1945). Deutlich abgegrenzt wird sich von den Kommunisten des „Spartakus“.
  • Die Turnerschaft Frankfurt am Main zählt nach dem Jahresbericht in 24 Vereinen 9.448 Mitglieder gegen 9.067 im Vorjahr.
  • Vor einhundert Jahren erschien die erste Ausgabe des „Amtsblattes der freien Stadt Frankfurt“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Einstimmige Wiederwahl des Vorstandes (u.a. Dr. Georg Julius Friedrich, gen. Fritz Friedleben und Dr. med. h.c. Eduard Gräf); Wahl der ständigen Ausschüsse, danach Vorlage der Ausschussberichte. Annahme einer Stiftung von 100.000.- Mark von Beer, Sondheimer u. Cie.
  • Matrosenversammlung in den Henningersälen.
  • Mansardenbrand in der Großen Friedberger Gasse (Straße).
  • Märchen- und Liederabend der Frankfurter Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur im Großen Musikvereinssaal mit Elena Gerhardt (Mezzosopranistin) und dem Schweizer Schauspieler Emil Mamelok als Märchenerzähler.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal: Tagesordnung: Arbeitsvermittlung zwischen der Stadt Frankfurt am Main und dem Land Hessen-Nassau sowie die Forderungen der Arbeitslosen (z. Zt. 10.206 Personen). Erlassen wird die Verordnung, dass, um weitere Entlassungen von Arbeitern und Angestellten vorzubeugen, des Weiteren um die Brennstoffe zu strecken, die tägliche Arbeitszeit ab 06.01. d. J. täglich höchstens sechs Stunden beträgt.
  • Versammlung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) im Bürgersaal zur bevorstehenden Wahl der Deutschen Nationalversammlung mit einer Ansprache von Prof. Friedrich Wilhelm Foerster, Kritiker der deutschen Kriegspolitik während des Ersten Weltkriegs.
  • Mehrere Versammlungen der Deutschen Volkspartei (DVP) zur bevorstehenden Wahl der Deutschen Nationalversammlung im „Lindenfels“ im Stadtteil Bockenheim und im „Deutschen Hof“ im Stadtteil Rödelheim.
  • Gründung der Karl Anna Ludwig (Kotzenberg)-Stiftung (Stiftungskapital: 300.000.- Reichsmark) durch Konsul Karl Kotzenberg (1866-1940) und seine Frau Anna geb. Andreae (1873-1956) zum Zweck der Errichtung eines Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Frankfurt (genehmigt durch die Preußische Regierung am 25.01.1919).
  • Der Magistrat zweifelt auf seiner Sitzung die Zuständigkeit des Arbeiterrates Frankfurt am Main betr. Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auf sechs Stunden an (siehe Eintrag vom 03.01. d. J.): nicht dieser, sondern der Demobilmachungsausschuss sei hierfür zuständig!
  • Vortrag von Stadtrat Prof. Julius Ziehen (1864-1925) in der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zum Thema „Naturwissenschaften und Volksbildung“.
  • Vortrag des Vereins für jüdisches Wissen, Bleichstraße 70, mit Dr. Benjamin May (1882-1929), Religionslehrer an verschiedenen Frankfurter Schulen (u.a. am Philanthropin) zum Thema „Zeitirrtümer bei Moses Mendelssohn“.
  • Tod von Georg Jakob Plotke (1888-1919), Lyriker, Literaturwissenschaftler, 1916-1919 Dramaturg an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main.
  • Großkundgebung der Demokratischen Partei anlässlich der bevorstehenden Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung im Schumanntheater.
  • Die Sonderausgabe der „Frankfurter Zeitung“, die während des Krieges an jedem Sonntagnachmittag in Frankfurt am Main und Umgebung verbreitet worden ist, erscheint bis auf weiteres (d.h. ab Anfang 1919) nicht mehr.
  • Letzter Tag der öffentlichen Einsichtnahme der Wählerlisten für die Wahlen zur Nationalversammlung in der Römerhalle bzw. Geschlechterstube. Wer nicht in die Listen eingetragen ist, kann nicht wählen.
  • Durch Erlass des Ministeriums des Innern wird der Sitz des Landratsamtes Hanau vorübergehend nach Frankfurt am Main verlegt (Hotel Baseler Hof, Wiesenhüttenplatz). Die amtlichen Bekanntmachungen des Landrats und des Kreisausschusses erschienen von jetzt ab in den „Frankfurter Nachrichten“ und der „Hanauer Zeitung“.
  • Die Versammlung der Exekutive des Arbeiterrates Frankfurt am Main berät erneut über die Einführung des Sechsstundentages und beschließt, entgegen dem Votum des Magistrats (s. Eintrag vom 04.01. d. J.), die Aufrechterhaltung dieser Verordnung.
  • Versammlung der Frankfurter Marineabteilung unter Beteiligung des Polizeipräsidenten Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945).
  • Gemeinsame Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main, des Magistrats und des städtischen Arbeitsamtes. Besprochen wird die konkrete Durchführung der 36stündigen Arbeitswoche.
  • Demonstration arbeitloser Kellner für die Entlassung weiblicher Kellner (meist Kriegerwitwen), um Männer an deren Stelle zu setzen.
  • Gründung der „Vereinigung der Assistenten der medizinischen Institute zu Frankfurt am Main“.
  • Eröffnung der ersten Kreisstelle des städtischen Wohlfahrtsamtes unter der Bezeichnung „Wohlfahrtsamt, Kreisstelle Bornheim“ (Eichwaldstraße 2).
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Tagesordnung: Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung über den Sechsstundentag.
  • Etwa 500 Arbeitslose demonstrieren zum Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“ am Eschenheimer Tor und halten dort eine öffentliche Versammlung ab. Gefordert werden eine Erhöhung der Unterstützungssätze sowie die Bereitstellung von Arbeitsplätzen usw.
  • Protestkundgebung der „Deutschen Demokratischen Partei“ im Zoologischen Garten unter dem Thema „Slawische Gefahr und Reichsregierung“.
  • Auf einer Vollversammlung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses wird die Erhöhung der Arbeitslosen-Unterstützung beschlossen. Arbeitslose besetzen den Saal und die Tribüne.
  • „Richard Wagner-Abend“ im Palmengarten.
  • Auf der Sitzung des Demobilmachungsausschusses wird beschlossen, künftig fünf Mitglieder einer vom Arbeiterrat Frankfurt am Main gewählten Kommission unmittelbar an den Arbeiten des Ausschusses zu beteiligen und die Zahl seiner Mitglieder auch aus den Kreisen der Industrie zu ergänzen.
  • Großversammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ im Gallus-Saal mit einem Vortrag des Stadtverordneten Heinrich Ehlers, Kandidat zur preußischen Nationalversammlung, zum Thema: „Die neue Zeit und die Demokratie“.
  • Bei einem abendlichen Brand im Dachstuhl des Hauses Ecke Kaiserstraße 68/Ecke Moselstraße entsteht hoher Sachschaden.
  • Offizielle Feierlichkeiten für die heimgekehrten Soldaten, eingeleitet durch Glockenläuten. Als Festvorstellung gelangen zur Aufführung: die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber im Opernhaus, Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“ im Schauspielhaus und im Neuen Theater Georg Kaisers Schauspiel „Gas“. Der Arbeitergesangverein „Sängerkreis“ Frankfurt am Main übernimmt den gesanglichen Teil im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“, im Palmengarten die Frankfurter Sängervereinigung, in der Paulskirche der Dessoff’sche Frauenchor, im Saalbau ein Chor von 1.000 Schülern und Schülerinnen, des Weiteren der Cäcilienverein und Rühlsche Verein, im Schumanntheater der Frankfurter Sängerbund, in der Stadthalle der Frankfurter Volkschor, im Zoologischen Garten der Volkschor Union. Ansprachen halten u.a.: Prof. Hans Bluntschli, Robert Dissmann, Dr. Norbert Einstein, Bürgermeister Dr. Hermann Luppe, Dr. Max Quarck, Toni Sender, Dr. Hugo Sinzheimer und Hermann Wendel.
  • Demonstration von Hunderten von Eisenbahnern vor dem Eisenbahndirektionsgebäude. Der Frankfurter Polizeipräsident Dr. Hugo Sinzheimer spricht zu den Protestierenden.
  • Öffentlicher Vortrag der von der „Deutschen Liga für den Völkerbund“ jüngst in Frankfurt am Main gegründeten „Westdeutschen Zentrale“, mit deren Leiter, Dr. Karl Strupp, im Bürgersaal.
  • Große Frauenversammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ in der Günderrodeschule mit einem Vortrag von Dr. Anna Schulz über „Frauen und Demokratie“.
  • Acht demokratische Massenversammlungen anlässlich der bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung im Schumanntheater (Hauptredner: Kassels Oberbürgermeister Dr. Erich Koch-Weser über „Die deutsche Demokratie“), Schützenhof Bornheim, Wöhlergymnasium, in der Humboldtschule, Fürstenbergerschule, Turnhalle Niederrad, im Restaurant Scholz (Gutleutstraße 135) und im Gasthaus Krone im Stadtteil Eckenheim.
  • Trauerfeier für die jüdischen Kriegsteilnehmer in der Synagoge am Börneplatz.
  • Öffentliche Versammlung der technischen Verbände im Bürgersaal im Rathaus zum Thema „Stellung der technischen Angestellten und Beamten im neuen Deutschland“.
  • „Volksunterhaltungsabend“ im Saalbau mit dem Winkelmannschen Männerchor.
  • Öffentliche Versammlung des „Vereins Montefiore e. V.“, Verein zur Pflege der idealen Interessen jüdischer junger Leute, in der Stadthalle, Dominikanergasse, zum Thema „Die parteipolitischen Neubildungen Deutschlands und die Juden“.
  • Erster Vortrag im Rahmen der Volksvorlesungen Neue Kräme im Jahr 1919. Es spricht der in Frankfurt am Main lebende Schriftsteller Dr. Alfons Paquet (1881-1944) über „Russland und die Bolschewisten“.
  • Morgenfeier „Revolutionen“ im Schauspielhaus mit einem Vortrag des politischen Schriftstellers Dr. Norbert Einstein.
  • Kundgebung der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) auf dem Gelände der Festhalle. Vorträge halten u.a. Robert Dissmann (1878-1926), Stadtverordneter, Exponent der Parteilinken innerhalb der Frankfurter SPD, ab 1917 USPD. Im Anschluss daran formiert sich ein großer Demonstrationszug durch die Innenstadt.
  • Öffentliche Kundgebung der evangelischen und katholischen Kirche auf dem Römerberg zur Erhaltung des Religionsunterrichts als Bestandteil des Lehrplans in allen öffentlichen Schulen.
  • Vorträge der Schriftstellerin und Philosophin Dr. Margarete Susman(-von Bendemann) über „Die geistige Entscheidung“, des in Frankfurt am Main lebenden Schriftstellers Dr. Alfons Paquet (1881-1944) über „Das russische Problem“ und des politischen Schriftstellers Dr. Norbert Einstein über „Der Geist der Revolution“ im Saalbau, Rahmen einer „Kundgebung zur Revolution“, veranstaltet von der „Gesellschaft von 1918“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Tagesordnung: Beratung von Magistratsvorlagen, Ausschussberichten und mehreren Eingaben. Der Vorsteher Dr. Georg Julius Friedrich („Fritz“) Friedleben (1853-1920) teilt ein Schreiben des bisherigen Stadtverordneten Ernst Ladenburg (1854-1921) mit, der sein Mandat als Stadtverordneter niederlegt, da er zum Vorsitzenden der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main gewählt worden ist.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main in der Geschlechterstube des Rathauses. Thema ist die Erhöhung von Lebensmittelpreisen etwa beim Schwarzbrot, die abgelehnt wird. Eine gewählte Kommission soll sich mit dem städtischen Lebensmittelamt in Verbindung setzen. Die Beseitigung der hiesigen Wohnungsnot und Fragen der Arbeitsplatzbeschaffung stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.
  • Öffentliche Versammlung des Demokratischen Vereins im großen Saal des Saalbaus zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung.
  • Liederabend (Franz Schubert, Gustav Mahler, Johannes Brahms) mit Elisabeth Wachsmuth-Harlan im kleinen Saal des Saalbaues.
  • Große Frauenversammlung der Frauengruppe der „Deutsch-Nationalen Volkspartei“ in der Aula der Musterschule zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung.
  • Tod des Geheimen Sanitätsrates Dr. med. Theodor (Theophil) Jaffé (1850-1919), Mitglied der Ärztekammer und tätig in der Verwaltung der Frankfurter israelitischen Gemeinde.
  • Schließung der städtischen Metallannahmestellen für Dachkupfer und Blitzableiter, Franziusstraße, sowie für Einrichtungsgegenstände, Liebfrauenberg.
  • Zusammenkunft der Wahlvorsteher, in welcher der Ablauf der bevorstehenden Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung besprochen wird.
  • Die Angestellten der städtischen Straßenbahn treten ab mittags 12.00 Uhr in den Ausstand. Gefordert wird ein Tarifvertrag mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar d. J. Am Nachmittag findet hierzu eine Versammlung der Angestellten im Gewerkschaftshaus statt. Die Wahl einer Lohnkommission, die den Auftrag erhält, mit dem Magistrat entsprechende Lohnverhandlungen zu führen, führt nach Zustimmung der überwältigenden Mehrheit der Straßenbahnangestellten zu dem Beschluss, am nächsten Tag morgens, den Straßenbahnbetrieb wieder aufzunehmen.
  • Gründung des „Bundes der Deutsch-Österreicher“ für Frankfurt am Main und Umgebung. Er tritt für einen Anschluss an Deutschland und für den Zusammenschluss der Deutsch-Österreicher zu einem Reichsbund ein.
  • Ab heute verkehrt ein Schnellzug zwischen Essen und Frankfurt am Main (via Hagen und Gießen) und umgekehrt.
  • Zusammenkunft sog. parteiloser Bürgerlicher im Hörsaal des Ausschusses für Volksvorlesungen in der alten Börse, Neue Kräme, und Aussprache über die Frage: „Wie soll ich für die Nationalversammlung wählen?“.
  • Öffentliche Wählerversammlung des „Deutsch-Nationalen Volksvereins für Frankfurt a. M. und Umgebung“ im großen Saal des Saalbaus. Tagesordnung: „Die Deutsch-Nationale Volkspartei und die Nationalversammlung“. Redner sind u.a. Prof. Hans von Arnim (1859-1931), Philologe an der Universität Frankfurt am Main.
  • Versammlung der Kranken- und Fürsorgeschwestern im Saal des Hotels Schwan, Steinweg/Theaterplatz.
  • Versammlung der „Deutschen Volkspartei“ (DVP) im Schumanntheater zur bevorstehenden Wahl der Deutschen Nationalversammlung.
  • Mehrere Versammlungen der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) anlässlich der bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung (u.a. in der Karmeliterschule).
  • „Moderne mimische Tanzspiele“ im Saal von Dr. Hoch’s Konservatorium mit Ensemblemitgliedern des Frankfurter Opernhauses (u.a. Gretl Godlewski).
  • Premiere des Dramas „Professor Bernhardi“ von Arthur Schnitzler im Neuen Theater.
  • Demonstration der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) von der Kaiserstraße nach der Zeil. Vom Balkon des Café Weidmann an der Konstablerwache hält Robert Dissmann (1878-1926), Stadtverordneter und führender Kopf der Frankfurter USPD, eine Ansprache.
  • Große Versammlung der Beamten und Angestellten im Westend-Saal zum Thema: „Warum müssen Beamte und Angestellte deutsch-national wählen?“, veranstaltet vom „Deutsch-Nationalen Volksverein für Frankfurt a. M. und Umgebung“.
  • Wahlversammlung der Deutschen Demokratischen Partei im Schumanntheater zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung.
  • Versammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ für Studentinnen und Studenten in der Aula des Wöhler-Realgymnasiums. Prof. Hans Bluntschli (1877-1962) spricht über „Der Student und die Wahl“.
  • 70. Geburtstag des Bankiers und Kommunalpolitikers, Stadtrat a. D. Anton Horkheimer (1849-1929) (Demokratische Partei).
  • Versammlung der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) in der Festhalle mit Robert Dissmann (1878-1926), Stadtverordneter und führender Kopf der Frankfurter USPD.
  • SPD-Großversammlung in der Festhalle zur bevorstehenden Wahl der Deutschen Nationalversammlung. Redner sind Philipp Scheidemann, Dr. Max Quarck und Dr. Hugo Sinzheimer, Kandidaten der Weimarer Nationalversammlung.
  • Versammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ zu den bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung im Schumanntheater. Redner ist u.a. der Marburger Völkerrechtslehrer Prof. Walther Schücking.
  • Mitglieder der „Kommunistischen Partei Deutschlands“ (KPD) und der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) demonstrieren mit roten, schwarz umflorten Fahnen zum Zeichen ihrer Trauer über die Ermordung der KPD-Führer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
  • Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung: Zum ersten Mal wird in Deutschland nach einem freiheitlichen demokratischen Wahlrecht abgestimmt. Die Wahl zur verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung findet von 9.00 Uhr vormittags bis 8.00 Uhr abends statt. Zur Stimmabgabe ist jeder Wähler (erstmals haben auch Frauen das Wahlrecht) berechtigt, der in der Wählerliste verzeichnet steht. Das Verzeichnis der Wahllokale für die einzelnen Stimmbezirke ist in den Tageszeitungen veröffentlicht und zusätzlich noch an öffentlichen Plakatsäulen angeschlagen worden. An diesem Tag dürfen keine Tanzveranstaltungen abgehalten werden. Die städtischen Badeanstalten sind geschlossen. Der Straßenbahnbetrieb wird um etwa eine Stunde in beschränktem Umfang verlängert. Die Polizeistunde ist auf 23.00 Uhr festgesetzt. Zur Verkündung des Wahlergebnisses veranstaltet die „Deutsche Demokratische Partei“ im Zoologischen Garten eine geschlossene Abendfeier. Die Zahl der Wähler zur Deutschen Nationalversammlung beträgt in Frankfurt am Main 315.851 Männer und Frauen. Es erhalten in der Mainstadt bei einer Wahlbeteiligung von 78,2 Prozent (d.h. 247.014 Wähler und Wählerinnen): die Mehrheitssozialisten (MSPD) 112.012 Stimmen, Deutsche Demokratische Partei 59.838, Zentrum 28.830, Nationalliberale/Deutsche Volkspartei 23.838, Deutschnationale Volkspartei 11.076, „Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) 11.183, der Publizist, das Frankfurter Original Karl Wassmann (1885-1941) 287 Stimmen. Eindeutiger Sieger dieser Wahlen ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die, im Vergleich zu den Reichstagswahlen von 1907 und 1912 deutlich zulegen kann. Sie profitiert vom erstmaligen Wahlrecht der Frauen, der Herabsetzung des Wahlalters sowie von dem Hinzutreten einer Reihe von Frankfurter Vororten, in denen von jeher starke sozialdemokratische Mehrheiten bestanden haben (Bockenheim, Rödelheim, Heddernheim, Preungesheim, Berkersheim und Praunheim, die nicht zum Reichstagswahlkreis Frankfurt am Main gehören). In die Deutsche Nationalversammlung in Weimar wird u.a. die Frauenrechtlerin Johanna Tesch (1875-März 1945 KZ Ravensbrück), langjähriges Vorstandsmitglied der Frankfurter SPD, die den Wahlkreis Hessen-Nassau bis 1924 im Deutschen Reichstag vertritt.
  • 100jähriges Jubiläum der Gründung der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde (Herausgeber der „Monumenta Germaniae Histoica“ – Quellensammlung zum deutschen Mittelalter).
  • Liederabend mit dem Tenor Karl Ziegler (Opernhaus Frankfurt) im kleinen Saal des Saalbaues.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Der Erhöhung des Brotpreises von 76 auf 82 Pfennige für den Dreipfundlaib wird zugestimmt.
  • Versammlung der Deutschen Demokratischen Partei im Bürgersaal für Handwerker und Gewerbetreibende, auf der der Handwerksamtvorsteher Ernst Bouveret (1886-1968), später Syndikus und Geschäftsführer der Frankfurter Handelskammer, über „Handwerk und Gewerbe im neuen Preußen“ spricht.
  • Aufnahme eines regelmäßigen Kraftwagenverkehrs von Frankfurt am Main nach Darmstadt und zurück. Täglich außer Sonntags fährt vormittags vom Frankfurter Verkehrsvereins, Bahnhofsplatz, zunächst ein Personenauto nach Darmstadt. Das Gegenauto verlässt Darmstadt nachmittags am dortigen Hauptbahnhof. Wenige Tage später werden täglich drei Touren hin und zurück angeboten.
  • Wahlveranstaltungen anlässlich der bevorstehenden Wahlen für die preußische Landesversammlung, veranstaltet vom „Reichsverein demokratischer Arbeiter, Beamten und Angestellten“ im Zoologischen Garten (speziell für die Lehrerschaft) und von der „Deutschnationalen Volkspartei“ (DNVP) im Saalbau.
  • Öffentliche Versammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ im Saalbau zur bevorstehenden Wahl der preußischen Landesversammlung. Prof. Martin Rade (Marburg) spricht über „Kultur und Freiheit im neuen Preußen“ und Prof. Hans Trumpler (1875-1955), Syndikus der Frankfurter Handelskammer, über „Die Wirtschaft im neuen Preußen“.
  • Uraufführung des dreiaktigen Schauspiels „1913“ von Carl Sternheim im Rahmen der Vorstellungen des „Vereins Frankfurter Kammerspiele“. Die erste öffentliche Aufführung findet am 25.01. d. J. im Schauspielhaus statt.
  • Erlass des Gemeindewahlrechts (mit einer Nachtragsverordnung vom 31.01. d. J.).
  • Großveranstaltung der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) zu den bevorstehenden Wahlen zur Preußischen Landesversammlung in der Festhalle mit 2.000 Teilnehmern.
  • Versammlung des „Reichsvereins demokratischer Arbeiter, Beamten und Angestellten“ im Zoologischen Garten. Thema: Die Rolle der Angestellten in der neuen Demokratie.
  • Wahlveranstaltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) auf dem Römerberg anlässlich der morgen stattfindenden Wahlen zur Preußischen Landesversammlung. Es spricht u.a. Stadtverordneter Eduard Gräf (1870-1936), stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung.
  • Wahlen zur Preußischen Landesversammlung: Die Wählerlisten für die Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung (am 19.01. d. J.) gelten auch für diese Wahlen. Die Wahllokale sind von 9.00 vormittags bis 20.00 Uhr geöffnet. An diesem Tag dürfen keine Tanzveranstaltungen abgehalten werden. Der Straßenbahnbetrieb wird um eine Stunde verlängert. Die endgültigen Wahlresultate lauten: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 101876, Demokraten 53.683, Zentrum 27.436, Nationalliberale 17.953, Deutschnationale Volkspartei 9846, „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD) 9538 Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt bei knapp 72 Prozent.
  • Gründung der Sterbekasse des Gesang-Vereins „Koch’scher Männerchor Frankfurt am Main-Bornheim“.
  • Premiere von Zirkus Krone im Hippodrom.
  • Unter reger Beteiligung wird in einem Hotel am Hauptbahnhof der 60. Geburtstag des letzten deutschen, im November 1918 abgedankten Kaisers, Wilhelm II. (1859-1941), gefeiert. Im Verlauf des Abends erfolgt die Gründung einer Frankfurter Ortsgruppe des „Bundes deutscher Männer und Frauen für die persönliche Freiheit und den Schutz Wilhelms II.“, der sofort ca. 400 Personen beitreten.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Tagesordnung: Neuordnung der Gemeindeverfassung. Ein Antrag des Rechtsanwalts Dr. Moritz Philipp Hertz (1871-1940) (Deutsche Demokratische Partei), namens seiner Fraktion, eine Neuordnung der Gemeindeverfassung nicht vor der Einberufung der preußischen Landesversammlung vorzunehmen, wird gegen die Stimmen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angenommen. Für die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung am 02.03. d. J. werden 700.000.- Mark bewilligt.
  • Versammlung der Arbeitslosen im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“ zum Thema „Die Regierungsvorlage über die Arbeitslosen“.
  • Kundgebung der „Gesellschaft von 1918“ im großen Saal des Saalbaus. Redner ist der Reformpädagoge Gustav Wyneken. Er spricht über „Die Wiedergeburt der Schule aus dem Geiste der Jugend“.
  • Besuch des französischen Kontrolleurs des Abschnitts IV der neutralen Zone, Major Dumont, in Frankfurt am Main, in Begleitung des Oberbürgermeisters Georg Voigt (1866-1927) und des Delegierten des Zivilkommissars, Hermann Wendel (1884-1936), 1919 stellvertretender Frankfurter Polizeipräsident. Besichtigt werden einige größere Fabriken Frankfurts sowie mehrere Arbeiterwohnungen der Kolonie am Riederwald.
  • Öffentliche Versammlung des „Ausschusses der bürgerlichen Berufsstände in Frankfurt a. M.“ im großen Saal des Kaufmännischen Vereins. Dr. Peter Schlotter, Direktor des Arbeitsamtes, spricht zum Thema „Arbeitslosenfürsorge und Übergangswirtschaft“.
  • Öffentliche Versammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ im Kaufmännischen Verein zum Thema „Preußens Stellung im Reich“.
  • Generalversammlung des Vereins „Frankfurter Kammerspiel“ im Lesesaal des Kaufmännischen Vereinshauses.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Axel Born (1887-1935) (Geologie und Paläontologie) im Psychologischen Hörsaal des Kollegiengebäudes. Thema seines Vortrages: „Geologische Probleme im Taunus“.
  • Vortrag der Schriftstellerin Margarete Susman über „Wahrheit in der Kunst“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Ludwig van Beethoven-Abend mit dem Pianisten Alfred Hoehn im Saalbau.
  • „Heimatfeier“ der Stadt Frankfurt am Main für die zurückgekehrten Soldaten und deren Angehörigen im Schumannthater, veranstaltet vom Sängerbund Frankfurt a. M.
  • Zusammenkunft von aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Soldaten des 18. Armeekorps im Kristallpalast, Große Gallusstraße.
  • Der „Tonkünstlerverein“ veranstaltet in Dr. Hoch’s Konservatorium eine Gedächtnisveranstaltung für die im Weltkrieg verstorbenen Tonsetzer.
  • Lt. Anordnung des Polizeipräsidiums wird die nächtliche Straßensperre aufgehoben.
  • Eröffnung eines Motoromnibus-Verkehrs zwischen Buchschlag über Sprendlingen und Neu-Isenburg nach Frankfurt am Main.
  • Konzert des Cellisten Hans Bottermund im Saalbau.
  • Wie an den anderen preußischen Universitäten, wird auch an der Universität Frankfurt unmittelbar nach dem am 1. Februar endenden Wintersemester ein Zwischensemester für Kriegsteilnehmer eingeschoben. Für das Zwischensemester werden nur Kriegsteilnehmer neu immatrikuliert - dem Kriegsdienst gleichgestellt ist die Tätigkeit im „vaterländischen Hilfsdienst“. Die öffentlichen Immatrikulationen finden am 01., 08. und 15.02. d. J. im Hörsaal H des Kollegiengebäudes statt.
  • Fortbildungskurs an der Universität Frankfurt für die während des Weltkriegs notapprobierten Ärzte.
  • Vortrag von Dr. Nahum Goldmann (Berlin), später Gründer und langjähriger Vorsitzender des „Jüdischen Weltkongresses“ (JWC), zum Thema „Weltfriedenskongress und Palästina“ im Bürgersaal des Rathauses, eine Veranstaltung der Zionistischen Vereinigung Frankfurt am Main.
  • Arbeitspferdemarkt des Landwirtschaftlichen Vereins.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Tagesordnung: Bewilligung eines finanziellen Zuschusses für die Gemeinde Griesheim für das Rechnungsjahr 1918; ebenso für den Verein „Frankfurter Mutterschutz“. Die Stadtverordneten geben ihre Zustimmung zu einem Statut, dass die Erhöhung der Mitgliederzahl für die Stadtverordnetenversammlung von 71 auf 96 vorsieht.
  • Anlässlich der Konstituierung der Deutschen verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar ist die Bürgerschaft dazu aufgerufen, zu flaggen.
  • Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Georg Voigt (1866-1927) senden Magistrat und Stadtverordnetenversammlung ein Begrüßungstelegramm an die Deutsche Nationalversammlung in Weimar.
  • Öffentliche Versammlung des „Jüdischen Frauenbundes“, Ortsgruppe Frankfurt a. M., in der Geschlechterstube des Rathauses zum Thema „Neuregelung der jüdischen Gemeindeverfassung und die Frauen“. Referentin ist u.a. die Sozialpolitikerin Bertha Pappenheim (1859-1936).
  • Franz Schubert-Abend: „Die Winterreise“, gesungen von Helga Lindberg im Saalbau.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal: Tagesordnung: Vorbereitung der kommende Versammlung der Arbeitslosen.
  • Wilhelm Jordan-Gedächtnisfeier anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters in der Paulskirche. Wilhelm Jordan (1819-1904) wirkte 1848 als Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung und lebte seit 1853 fest in der Mainstadt (Taunusstraße 20).
  • Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Süd wird ein 27jähriger Streckenarbeiter von einem Personenzug erfasst und dabei tödlich verletzt.
  • Zwei Aufführungen der Operette „Der Graf von Luxemburg“ von Franz Lehár im Schumanntheater.
  • Auf den Chef der Marineabteilung, die im Polizeipräsidium zu einer Sitzung versammelt ist, wird ein Pistolenattentat verübt. Niemand wird verletzt.
  • Tanzabend mit der Mannheimer Bühnentänzerin Hannelore Ziegler im Saalbau.
  • Eröffnung der Schwurgerichtsverhandlung gegen einen 25 Jahre alten Schlosser, der beschuldigt wird, in der Nacht zum 09.01. d. J. einen Wachtmeister erschossen zu haben. Der Angeklagte wird schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.
  • Versammlung der Arbeitslosen im Schumanntheater. Wiedergewählt wird nach heftiger Debatte, die alte Arbeitslosenkommission. Zuwahlen finden durch die Berufsgruppen statt.
  • Im Rahmen einer geschlossenen Mitgliederversammlung des „Demokratischen Vereins“ im Saalbau wird über die Aufstellung der Kandidaten zur Stadtverordnetenwahl am 02.03. d. J. verhandelt.
  • Violinkonzert mit Duci de Kerekjártó im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses: Befürwortet wird eine Erhöhung des Gaspreises von 25 auf 30 Pfg. für den Kubikmeter. Die Frankfurter Gasgesellschaft erhöht mit Genehmigung des Magistrats um elf Pfg. auf nunmehr 36 Pfg. pro Kubikmeter.
  • Ablauf der Frist zur Anmeldung von Fliederschäden aus der Zeit des Ersten Weltkriegs beim Magistratskommissar für Militärangelegenheiten als Vorentscheidungsbehörde.
  • Eröffnung eines Büros der Waffenstillstandskommission in Frankfurt am Main – eine Unterkommission für die Rückgabe von Maschinen und Material.
  • Wilhelm Jordan-Gedächtnisfeier des Freien Deutschen Hochstifts anlässlich des 100. Geburtstags des Dichters (am 08.02.1819) in Dr. Hoch’s Konservatorium. Jordan (1819-1904) wirkte 1848 als Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung und lebte seit 1853 fest in der Mainstadt (Taunusstraße 20).
  • Liederabend mit Helene Lorsch im Saalbau
  • Kundgebung sämtlicher Ortsgruppen des „Vereins für das Deutschtum im Ausland“ für den Anschluss Deutsch-Österreichs an Deutschland. Die Veranstaltung in Frankfurt am Main findet im Bürgersaal statt.
  • Große Protestkundgebung des „Volksbundes zum Schutze der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen“ im Schumanntheater „gegen die Zurückhaltung unserer Gefangenen“.
  • In einer Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen Vereins Groß-Frankfurt wird die Aufstellung der Kandidaten zur Stadtverordnetenversammlung vorgenommen.
  • Kundgebung des „Bundes der Deutsch-Österreicher Frankfurt am Main“ für den Anschluss Deutsch-Österreichs an Deutschland im großen Saal des „Kaufmännischen Vereins“ am Eschenheimer Tor.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Beschlossen wird u.a. die Überweisung der Vorlage zur Errichtung von 142 Kleinwohnungen am Riederwald an den Hochbauausschuss sowie eine bessere finanzielle Ausstattung der Polizei.
  • Große öffentliche Protestversammlung von SPD, Demokratischer Partei, Zentrum, Rechtsliberalen und Konservativen in der Paulskirche „gegen die unerhörten neuen Waffenstillstandsbedingungen, die von der Entente Deutschland neuerdings auferlegt werden sollen“ – u.a. verschärfte Ablieferungsbedingungen für landwirtschaftliches Gerät, die Forderung, das Saargebiets an Frankreich abzutreten, Auslieferung der Handelsschiffe und des gesamtes Heeresgutes.
  • Öffentliche Wählerversammlungen der SPD Groß-Frankfurt in allen Stadtteilen zu den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen.
  • Die geplante Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main findet nicht statt, da die Präsidialkommission nicht erscheint.
  • Uraufführung der Tragödie „Antigone“ von Walter Hasenclever im Schauspielhaus.
  • Franz Schubert-Abend mit der Kammersängerin Lula Mysz-Gmeiner (Altistin) im Saalbau.
  • Auf einer Versammlung von Elsaß-Lothringern in der Börse wird eine Ortsgruppe des „Hilfsbundes für Elsaß-Lothringer“ gegründet.
  • Eine Versammlung von Volksschullehrern beschließt die Gründung einer Frankfurter Volksschullehrervereinigung mit dem Ziel, die schulpolitischen Forderungen des „Deutschen Lehrervereins“ umzusetzen.
  • Tod des Buchhändlers und Antiquars Simon Leopold Baer (1845-1919), früherer Inhaber des Buchantiquariats Joseph Baer u. Cie.
  • Eine Kommission des amerikanischen Hauptquartiers in Trier besucht die Mainstadt, um sich über die wirtschaftliche Lage und die zu ihrer Behebung notwendige Maßnahmen zu unterrichten.
  • Bei föhnartiger Witterung geht am Nachmittag über der Mainstadt ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Blitzen und schwerem Donnerschlägen sowie Hagelschauer. Dabei wird eine Frau in der Sonnemannstraße bei Feldarbeiten von einem Blitz erschlagen.
  • „Frankfurter Komponisten-Abend“, veranstaltet vom Schriftsteller Carl Rehfus (auch: Rehfuß) im Saalbau.
  • Liederabend mit Eduard Erhard (Bariton) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Feierliche Einweihung des neuen Sportfeldes der „Sportvereinigung Sachsenhausen 1908“.
  • Gründung eines „Bundes der Deutsch-Österreicher für Süddeutschland“ in der Mainstadt.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Bericht der Präsidialkommission und Gaspreisfrage.
  • Klavierabend mit Wilhelm Backhaus im Saalbau.
  • Protestkundgebung der KPD in der Bierhalle auf dem Festhallengelände mit mehreren hundert Personen - u.a. gegen die Ermordung des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner durch einen rechtsextremen Fanatiker.
  • Wiederaufnahme der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten unter der Leitung von Kapellmeister Alfred Heß (1868-1927), seit 1893 Lehrer für Violin- und Ensemblespiel am Dr. Hoch’s Konservatorium, seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten. Mitwirkender ist der Tenor Johannes Friedrich Wilhelm, gen „John“, Gläser (1888-1968), seit 1917 Mitglied des Ensembles der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main.
  • Rezitations-Abend mit Bruno Eberhardt im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Tod des Pädagogen Dr. phil. Salo Adler (1857-1919), seit 1900 Direktor des Philanthropins, Hebelstraße.
  • Eine amerikanische Delegation der interalliierten Pariser Friedenskonferenz besucht Frankfurt am Main, um sich über die ökonomische und politische Situation zu unterrichten.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Hauses Limpurg: Letzte Versammlung in der alten Zusammensetzung. Auf der Tagesordnung stehen: Bericht über das Geschäftsjahr 1918, mehrere Magistratsvorlagen sowie 25 Ausschussberichte.
  • „Goethe in Wort und Ton“ im Saalbau mit Nina Lützow (Sopran) und Walther Reymer (Rezitation).
  • Die Polizeistunde ist ab heute auf 23.00 Uhr festgesetzt, außer samstags und sonntags, für diese beiden Tage auf 24.00 Uhr.
  • Das Weinkabarett des Schumanntheaters, das während des Weltkrieges geschlossen war, wird wieder eröffnet.
  • Eröffnung des „Eldorado-Palastes“, Schäfergasse, Variété-Kabarett und Ballhaus.
  • Öffentliche Antrittsvorlesung von Dr. phil. habil. Otto Stern (1888-1969), Privatdozent für theoretische Physik, im Psychologischen Hörsaal des Kollegiengebäudes, über die Bedeutung der Quantentheorie.
  • Protestversammlung des „Verbandes Frankfurter Frauenvereine“ im Saalbau. Thema: Der Kampf gegen die Frauenarbeit.
  • Große öffentliche Wählerversammlung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands-Groß-Frankfurt im Saalbau zu den morgigen Stadtverordnetenwahlen. Referenten: Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945), Frankfurts Polizeipräsident, Stadtverordneter Otto Zielowski (1866-1928) sowie die Sozialpolitikerin und Schriftstellerin Henriette Fürth (1861-1938).
  • Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung: Zum ersten Mal wird in Frankfurt am Main ein Stadtparlament nach dem allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht (Verhältniswahlrecht) gewählt. Gewählt werden 96 Mandatsträger. Das gesamte Stadtgebiet bildet einen Wahlbezirk, der in Stimmbezirke eingeteilt ist. Die Stimmbezirke und Wahllokale sind die gleichen wie bei der Wahl zur preußischen Landesversammlung am 26.01. d. J. Auch gelten die gleichen Wählerlisten. Ingesamt werden acht Listen aufgestellt, mit insgesamt 449 Kandidaten. Das amtliche Wahlergebnis lautet: Abgegeben werden 177.679 Zettel, davon sind 177.402 gültig. Auf die einzelnen Listen entfallen: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 64.265 Stimmen (36 Sitze), Demokraten 41.242 (23 Sitze), Zentrum 23.640 (13 Sitze), Nationalliberale 16.920 (9 Sitze), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) 15.017 (8 Sitze), Deutschnationale Volkspartei 10.533 (5 Sitze), Mittelständler 5.228 (2 Sitze), Bund der Invaliden 575 Stimmen (kein Sitz). Als stärkste Fraktion stellt die SPD den ersten Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, die Demokraten den zweiten Vorsitzenden.
  • „Mimisch-plastische Darstellung der Musik“ mit Nelli Knappe im Saal des Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • 80. Geburtstag von Generalmajor Friedrich von Bardeleben (1839-1933), von 1875 bis 1882 Chef der 2. Eskadron des 13. Husarenregiments in Bockenheim, Förderer des Pferdesports.
  • 50. Geburtstag des Lehrers und Historikers Prof. Friedrich Bothe (1869-1952), langjähriger Lehrer (seit 1922 als Oberstudienrat) an der Liebig-Oberrealschule, große Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Hauptwerke: „Geschichte der Stadt Frankfurt am Main“ (1913) – kurz „der Bothe“ genannt.
  • Fastnachts-Dienstag. Straßenkarneval findet kaum statt. Das Bürgermaskenball-Komitee sieht angesichts der Zeitverhältnisse von der Abhaltung eines „Bürgerballs“ ab.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal. Hauptthema ist die Zukunft der Arbeiter- und Soldatenräte. Beschlossen wird, dass sich der Frankfurter Arbeiterrat, trotz der soeben stattgefundenen, demokratischen Stadtverordnetenwahlen, nicht auflöst und dass die 19köpfige Kommission der Arbeitslosen mit Sitz und Stimme in den Arbeiterrat aufgenommen wird.
  • Tod des Kaufmanns und langjährigen nationalliberalen Stadtverordneten Carl Sattes (1849-1919).
  • 25jähriges Jubiläum der Gründung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Höchst.
  • In der wissenschaftlichen Sitzung der „Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft“ wird bekannt gegeben, dass der zum 50jährigen Doktorjubiläum Friedrich Tiedemanns am 10.03.1854 gestiftete Preis für Physiologie, der alle vier Jahre vergeben wird, im Jahr 1915 allerdings nicht vergeben worden ist, in diesem Jahr an Prof. Geh. Medizinalrat Richard Ewald (1855-1921), 1900-1918 Ordinarius an der Universität Straßburg, für seine Begründung der Schallbildertheorie des Hörens vergeben worden ist.
  • Liederabend mit Dora Poppen im Saalbau.
  • Öffentliche Versammlung des „Bürgerausschusses“ (Ausschuss der bürgerlichen Berufsstände) im Schumanntheater gegen die „neuen Waffenstillstandsbedingungen zur Annahme eines schmachvollen Friedens“. Hauptredner ist der Historiker und Pazifist Prof. Ludwig Quidde.
  • Versammlung von Agudat Jisroel, Frankfurt am Main – Sammlungsbewegung des traditionellen, religiösen, nicht zionistischen Judentums –, im Bürgersaal des Rathauses, zum Thema: Die Züricher Weltkonferenz der Orthodoxie mit dem Referenten Jakob Rosenheim (1870-1965), seit 1915 Erster Vorsitzender der Israelitischen Religionsgesellschaft, Mitbegründer der 1912 in Kattowitz entstandenen Weltorganisation des orthodoxen Judentums „Agudath Israel“.
  • Versammlung der „Deutsch-evangelischen Volksvereinigung“ im Saalbau zum Thema „Zusammenbruch und Wiederaufbau“.
  • 50jähriges Jubiläum der Gründung der Palmengartengesellschaft.
  • Vollversammlung der evangelisch-lutherischen Stadtsynode in der Geschlechterstube.
  • Wiedereröffnung der Postämter Günthersburgallee 1 und Ostbahnhof.
  • Gründung der „Gesellschaft der Freunde des Goethemuseums“ im Hotel „Frankfurter Hof“, im Rahmen einer Versammlung literarisch und künstlerisch interessierter Frankfurter Bürger.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal. Fortgesetzt wird die Debatte über die Zukunft der Arbeiter- und Soldatenräte.
  • Klavierkonzert mit der ‚Starpianistin’ Frieda Kwast-Hodapp im Saalbau – die erste deutsche Pianistin, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris eingeladen wird.
  • Zweite Vollversammlung der evangelisch-lutherischen Stadtsynode. Die alte Nikolaikirche auf dem Römerberg, bislang von den Altkatholiken genutzt, soll in Zukunft wieder ihrem gottesdienstlichen Gebrauch zugeführt werden.
  • Öffentliche Versammlung des „Bürgerausschusses“ (Ausschuss der bürgerlichen Berufsstände) im Saalbau zum Thema „Reichsverfassung und Verkehrswesen“.
  • Konzert mit Robert Bröll (Tenor) und Martin Schwarz (Violine) im Saalbau.
  • 70. Geburtstag des Geh. Medizinalrates Prof. Ludwig Rehn (1849-1930), seit 1914 ordentlicher Professor am Frankfurter Universitätsklinikum (Chirurgie).
  • Protestkundgebung des „Reichsvereins demokratischer Arbeiter, Angestellter und Beamter“ und des „Demokratischen Vereins“ im Kaufmännischen Verein, um gegen die Weigerung des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrats, die vom Zentralrat angeordnete Neuwahl des Arbeiterrates vorzunehmen, zu protestieren.
  • Gründung des „Ballspielclub 1919“ im Stadtteil Nordend.
  • Liederabend mit der aus Wien stammenden Opernsängerin Leonore Schwarz(-Neumaier) (1889-1942 Vernichtungslager Majdanek), von 1917 bis 1921 erste Altistin an der Frankfurter Oper, im Saalbau.
  • Gedächtnisfeier der „Gesellschaft 1918“ für den im Vormonat ermordeten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner im Saalbau. Die Ansprache hält der Jurist Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945), vom November 1918 bis April 1919 Frankfurter Polizeipräsident, Mitglied der Nationalversammlung.
  • Kammermusik-Abend mit Eduard Jung (Klavier) und Walter Hansmann (Violine) im Saalbau (zwei weitere Konzerte am 29.03. u. 05.04.).
  • Ein Kellerbrand im Haus Mühlgasse 13 vernichtet große Vorräte an Holz, Papier und Lumpen.
  • Hans Pfitzner-Abende des Vereins für Theater- und Musikkultur im Saalbau.
  • Konstituierende Sitzung der neu gewählten Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Einführung und Verpflichtung der Stadtverordneten, Wahlen des Vorstandes und der Ausschüsse. Der Sozialdemokrat und Gewerkschafter Heinrich Hopf (1869-1929) wird zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung gewählt (bis 1924)./ Erste Versammlung der Jugendgruppe „Jung-Frankfurt“ des „Demokratischen Vereins“ im Restaurant Faust.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses: Fortsetzung der Debatte über die Zukunft der Arbeiter- und Soldatenräte.
  • Lieder- und Balladenabend mit dem Münchner Kammersänger Max Krauss (Bariton) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Versammlung von Arbeitslosen im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“, um gegen die vom 01.04. d. J. ab geplante Herabsetzung der Unterstützungssätze für Arbeitslose zu protestieren.
  • Liederabend mit Maria Philippi (Kontraalt) im Saalbau.
  • 70. Geburtstag des Geh. Justizrates Dr. Henry Oswalt (1849-1934), Handelsrechtler und Kommunalpolitiker.
  • Massenkundgebung aller in Frankfurt am Main in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen politischen Kräfte in Schumanntheater gegen die „Lostrennung des Saargebiets“.
  • Eröffnung des „Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge“, Forsthausstraße 24.
  • Liederabend mit Richard Breitenfeld (Bariton) (1869-1944 Ghetto Theresienstadt), Mitglied des Ensembles der Frankfurter Oper, im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses. Tagesordnung: Einführung und Verpflichtung von Stadtverordneten, dreiundzwanzig Vorlagen des Magistrats, zwei Ausschussberichte, zehn Eingaben.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Rathaus. Thema ist der demnächst in Berlin zusammentretende Rätekongress.
  • Frank Wedekind-Abend der „Neuen Gesellschaft für Kunst und Literatur“ im Saalbau (u.a. mit Heinrich George).
  • Tagung des Verbandes der Hotelbesitzervereine Deutschlands im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Klavierabend mit Willy Renner (1883-1955), Lehrer am Dr. Hochschen Konservatorium, im Saalbau.
  • Versammlung des „Vereins deutscher Flüchtlinge aus Belgien“ in der Römerhalle. Mehrere hundert ‚Auslandsdeutsche’ beraten über ihre wirtschaftliche Lage und ihre Stellung zu Deutschland.
  • Auflösung der „Kriegsfürsorge, Abteilung Familienhilfe“. In Ergänzung der vom Ortsausschuss für Kriegsbeschädigtenfürsorge und dem Städtischen Fürsorgeamt für Kriegshinterbliebene geleisteten Hilfstätigkeit tritt vom 01.04. d. J. an der „Gesamthilfsausschuss für die Opfer des Krieges“ ein. In räumlicher Vereinigung mit den vom städtischen Wohlfahrtsamt geplanten acht Kreisstellen der öffentlichen Wohlfahrtspflege werden Geschäftsstellen des „Gesamthilfsausschusses“ eingerichtet, die zum örtlichen Mittelpunkt der gesamten Kriegsfolgenhilfe und der privaten Fürsorge ausgestaltet werden.
  • Bei einer Demonstration von Notstandarbeitern vor dem städtischen Lebensmittelamt im Zusammenhang mit der Kürzung der Kartoffelration kommt es in der Folge auf dem Börneplatz zu Ausschreitungen, nachdem die Polizei eine Händlerin festgenommen hat. Das Polizeirevier wird gestürmt, die Frau befreit. In der Hammelsgasse werden Gefangene befreit, das Gerichtgebäude wird überfallen, zahlreiche Akten werden zerstört, viele Geschäfte geplündert und im Hotel „Frankfurter Hof“ Lebensmittel entwendet. Die Polizei ordnet daraufhin nächtliche Straßensperren von 21.00 Uhr abends (am 01.04. bereits um 19.00 Uhr) bis 05.00 Uhr am Morgen an. Versammlungen auf den Straßen und öffentlichen Plätzen sind in dieser Zeit strengstens untersagt. Mehrere Plünderer werden erschossen, viele Menschen verhaftet. Auch die Polizei und die Marine beklagen Todesopfer. Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), KPD und der Exekutive des Frankfurter Arbeiterrates treten in der Nacht zu einer Sitzung im Polizeipräsidium zusammen und einigen sich auf einen Aufruf vom 01.04.1919, in dem diese Taten verurteilt werden und gegen die Plünderer „mit den schärfsten Mitteln eingeschritten“ werden soll: „Arbeiter! Bleibt in den Betrieben! Folgt nur dem Ruf Eurer Organisationen!“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl von Mitgliedern in städtische Ämter und Deputationen, Gewährung einer finanziellen Beihilfe an den deutschen Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit, insgesamt 17 Magistratsvorlagen (u.a. Errichtung eines Rechtfriedensamtes), elf Ausschussberichte und vier Eingaben.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main in der Geschlechterstube des Rathauses. Erneut werden die Ausschreitungen und Plünderungen vom Vortag missbilligt.
  • Rücktritt des seit 09.11.1918 amtierenden Polizeipräsidenten Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945).
  • Die Verordnung des Frankfurter Arbeiterrates vom Januar d. J. über den Sechsstundentag wird mit heutiger Wirkung aufgehoben – tarifliche Abmachungen über die Arbeitszeit bleiben davon unberührt.
  • Inbetriebnahme eines neuen Fernsprechamtes mit 500 Leitungen im Hauptpostamt Zeil.
  • Seit heute werden die Brief- und Geldschalter der Frankfurter Postämter werktags bis 19.00 Uhr offen gehalten. Die Paketschalter schließen um 18.00 Uhr.
  • Die heute in Kraft tretende Verordnung über die Sonntagsruhe verbietet an Sonn- und Feiertagen die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe.
  • Die Zentralauskunftsstelle des Stadtbundes der Vereine für Armenpflege und Wohltätigkeit wird vom städtischen Wohlfahrtsamt übernommen.
  • Das städtische Lebensmittelamt übernimmt die Kriegsküchen als besondere Abteilung, weil die Kriegsfürsorge geschlossen wird.
  • Wiedereröffnung des Postamtes Mainzer Landstraße 252.
  • Öffentliche Versammlung der KPD im Kaufmännischen Verein mit einer Sondergenehmigung des Polizeipräsidiums aufgrund der Sperrstunde. Rednerin ist die Kommunistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Kritisiert wird, dass die Partei den Aufruf vom 01.04. zur Bewahrung der Ruhe und Ordnung mit unterzeichnet habe. Es stellt sich heraus, dass nicht die Parteileitung an der Unterzeichnung beteiligt gewesen ist, sondern lediglich ein Mitglied den Aufruf unterschrieben habe (Ludwig Wittmann), was die Parteileitung missbillige.
  • Wiedereröffnung der seit Kriegsbeginn geschlossenen Antiquitäten-, Gemälde- und Kunsthandlung „Louis Richard Nachf.“, Neue Mainzer Straße 8.
  • Johannes Brahms-Abend mit Lula Mysz-Gmeiner im Saalbau.
  • Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) veranstaltet am Geburtstag von Reichskanzler a. D. Fürst Otto von Bismarck im Zoologischen Garten eine Bismarckfeier.
  • 25jähriges Jubiläum der Fa. Strohecker & Becker (Kugelgelenke).
  • Gründung der Buchdruckerei Jestädt in Bornheim. Gründer: Josef Jestädt.
  • Gründung der Firma Wilhelm Stenger, Kohlen- und Heizölhandlung und Fuhrbetrieb.
  • Aufgrund der Ausschreitungen am 31.03. führt der Marinesicherungsdienst Hausdurchsuchungen in der Altstadt durch, um geplünderte Kleidung bzw. Wertsachen wieder einzusammeln.
  • Klavierabend mit Hans Bruch (Mannheim) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • 70. Geburtstag des Malers und Zeichners Prof. Paul Andorff (1849-1920), seit 1903 in Frankfurt am Main ansässig, malte vor allem Architektur- und Straßenbilder, darunter Ansichten von Alt-Frankfurt.
  • Reichskonferenz der Eisenbahnräte im Gebäude der Eisenbahndirektion.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatte über die Plünderungen und Ausschreitungen vom 31.03. d. J. sowie die städtische Lebensmittelversorgung.
  • Seit Inbetriebnahme des Krematoriums auf dem Hauptfriedhof im Spätherbst 1912 ist die 1000. Leiche eingeäschert worden.
  • 100. Geburtstag des Bildhauers Prof. Gustav Kaupert (1819-1897), von 1867 bis 1892 Leiter der Bildhauerklasse am Städelschen Kunstinstitut.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Dr. Heinemann’schen Privatlyzeums, 1869 begründet und geleitet von Heinrich Heinemann (1844-1898).
  • Konzert des Rühlschen Gesangvereins im Saalbau.
  • Das Polizeipräsidium legt die Polizeistunde von heute ab auf 21.00 Uhr, die Straßensperre von 22.00 bis 05.00 Uhr morgens fest.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: städtische Lebensmittelversorgung (u.a. Milch), Wahl von Mitgliedern der städtischen Gesundheits-Kommission und des Lebensmittelamtes, Herrichtung von Arbeiterwohnungen, Bewilligung und Freigabe von Mitteln für die künstliche Grundwassererzeugung.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Debattiert wird über die erste Räterepublik in München sowie über die Frankfurter Sozialunruhen Ende März d. J.
  • Zirkus Krone beendet heute sein Frankfurter Gastspiel im Hippodrom.
  • Tagung des Hauptausschusses des neu gegründeten christlichen Volksbundes für Bühnenkunst und Lichtspiele. Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Frankfurt am Main, Katharinenpforte 6.
  • Öffentliche Versammlung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) mit ca. 4.000 Teilnehmern in der Festhalle u.a. über die erste Räterepublik in Bayern (April 1919). Danach Demonstrationszug bis zum Bismarckdenkmal.
  • Konzert des Dessoff’schen Frauenchores im Saalbau unter Leitung der Dirigentin Margarete Dessoff (1874-1944), Tochter des Komponisten und Dirigenten Felix Otto Dessoff (1835-1892) und Gründerin des nach ihr benannten Frauenchors.
  • Auf einer öffentlichen Versammlung der KPD im Bürgersaal in der Berger Straße wird der Generalstreik zum Sturz der Regierung Ebert-Scheidemann gefordert.
  • Öffentliche Versammlung des vorläufigen Ausschusses zur Vorbereitung eines „Jüdischen Kongresses“ in Deutschland mit dem Referenten Kurt Blumenfeld (Berlin) im Zoologischen Garten. Gefordert wird u.a.: Palästina als nationale Heimstätte aller Juden sowie rechtliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Juden in allen Ländern.
  • Konzert mit Ary Schuyer (Cello) im Saalbau.
  • Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums des „Rosisten-Vereins“ in der Schillerschule
  • Französisches Militär besetzt den Ort Griesheim.
  • Konzert des „Mannheimer Trios“ im Saalbau.
  • Gautag des Reichsbundes für Kriegsbeschädigte im kleinen Börsensaal.
  • Konzert des Berliner Dom-Chores im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Schulneuorganisation, finanzielle Ausstattung der Kindergärten, Notwohnungen.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main.
  • Die erste Wochenrate amerikanischen Weizenmehls trifft in Frankfurt am Main ein. Die Ausgabe erfolgt auf Empfangsmarke 18 der Kolonialwarenkarte in allen Mehrverkaufsstellen.
  • „Johann Strauß-Konzerte“ in der Festhalle an Ostern.
  • Einstellung des Personenverkehrs innerhalb des Direktionsbezirks Frankfurt am Main – verursacht durch akuten Kohlenmangel. Danach wird der beschränkte Eisenbahnverkehr, so wie vor den Osterfeiertagen, wieder aufgenommen.
  • Klavierabend mit Hedwig Schöll im Saalbau.
  • Ernennung des Sozialdemokraten und Gewerkschafters Leopold Harris (1874-1933), 1918 Vorsitzender des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrates, als Nachfolger von Dr. Hugo Sinzheimer, von 09.11.1918-01.04.1919 Polizeipräsident, zum Frankfurter Polizeipräsidenten.
  • Öffentliche Versammlung der SPD im Zoologischen Garten. Dr. Hugo Sinzheimer spricht über seine Tätigkeit in der Weimarer Nationalversammlung.
  • Liederabend mit der bayerischen Kammersängerin Charlotte Kuhn-Brunner (Sopran) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Großversammlung von Erwerbslosen im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“ am Eschenheimer Tor, in der u.a. die Anerkennung der von den Erwerbslosen gewählten Ausschüsse und Arbeiterräte durch „Reich, Gliedstaaten und Gemeinden“ gefordert wird.
  • Bei einem Verkehrsunfall an der Ecke Zeil/Liebfrauenstraße wird ein Radfahrer von einem Pkw überrollt und dabei tödlich verletzt.
  • Bei einem Dachstuhlbrand im Kaufhaus Wronker, Zeil 97, entsteht Sachschaden.
  • 100. Geburtstag des Frankfurter Malers, Kunsthistorikers und Kunstsammlers Johann Gerhard Malss (1819-1885), ab 1863 Inspektor des Städelschen Kunstinstituts (Neuordnung und Katalogisierung der graphischen Sammlung).
  • Johann Sebastian Bach–Georg Friedrich Händel-Abend im Saalbau mit dem finnischen Opernsänger Helge Lindberg. Am Klavier: Emma Lübbecke-Job (1888-1982), Frankfurter Pianistin und Klavierlehrerin.
  • 50. Geburtstag des Gründers des „Musikhistorischen Museums“, Friedrich Nicolas Manskopf (1869-1928), Organisator zahlreicher Gedenkausstellungen – für Ludwig van Beethoven, Enrico Caruso und Engelbert Humperdinck.
  • Beginn des Sommersemesters 1919 an der Universität Frankfurt.
  • Der bei den Unruhen Ende März 1919 umgekommene Matrose Rödel, dessen Leiche zwei Tage zuvor aus dem Main geländet worden ist, wird auf dem Hauptfriedhof beerdigt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Vorlagen des Magistrats wegen des Bedürfnisnachweises für Gastwirtschaften und wegen der Erwerbslosenunterstützung sowie Ausschussberichte u.a. wegen des Schadensersatzes infolge von Plünderungen.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main in der Geschlechterstube des Rathauses: Debattiert wird über den Rätekongress in Berlin. Ausgesprochen wird sich gegen die Entsendung freiwilliger Truppen nach Bayern, stattdessen Solidarisierung mit dem „revolutionären Proletariat Bayerns“.
  • Klavierabend mit Wilhelm Backhaus im Saalbau.
  • Wieder aufgenommen wird der öffentliche Wetterdienst im von den Alliierten nicht besetzten Gebiet. Die jeweiligen Wettervorhersagen werden an den Postämtern ausgehängt.
  • Die Maifeiern begehen die drei Linksparteien – SPD (Festhalle), Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) (Zoologischen Garten) und KPD (Stadtwald) – getrennt.
  • Maifeier des Demokratischen Vereins im Saalbau.
  • Gründung des „Gesangverein der Straßenbahner Frankfurt am Main“.
  • Gründung des Textilfachgeschäftes „Strumpf Uhlig“.
  • Erste öffentliche Immatrikulation für das Sommersemester 1919 in der Aula der Universität Frankfurt. (weitere Termine: 09. u. 17.05.).
  • Tod des Arztes, Forschungsreisenden, Anthropologen und Ethnologen Prof. Bernhard Hagen (1853-1919), seit 1914 Honorarprofessor Universität Frankfurt.
  • 50. Geburtstag des Bibliothekars und Historikers Dr. Paul Hohenemser (1869-1932), von 1895 bis 1931 Bibliothekar an der Frankfurter Stadtbibliothek.
  • 60. Geburtstag des Komponisten Prof. Hans Pfitzner (1869-1949), aufgewachsen in Frankfurt am Main, von 1886 bis 1890 Studium an Dr. Hoch’s Konservatorium. Frankfurt am Main bleibt als wichtige Ur- und Erstaufführungsstätte seiner Werke von Bedeutung, häufiger Gastdirigent für die Oper und die Museumsgesellschaft in der Mainstadt, 1934 – als erstem Musiker – Verleihung des Frankfurter Goethepreises.
  • (Nichtöffentliche) Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl von besoldeten und unbesoldeten Magistratsmitgliedern.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Abgelehnt wird die geplante Aufnahme „bürgerlicher Berufsstände“ in die Hilfspolizei.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung und Verpflichtung der neugewählten Magistratsmitglieder. Weitere Tagesordnungspunkte: Errichtung eines Rechtsfriedensamtes, Gehalts- und Lohnerhöhungen der Beamten, Angestellten und Arbeiter.
  • Gründung einer Bezirksgruppe der Vereinigung von Angestellten in Handel und Industrie im „Frankfurter Hof“.
  • Bei einem Patrouillengang zweier Hilfsschutzleute in der Kleingartenkolonie am Riederwald verletzt sich ein Hilfspolizist bei der Überprüfung verdächtiger Personen mit seinem eigenen Gewehr tödlich.
  • Tennissportfest im Palmengarten.
  • Werbesportfest der akademischen Abteilung des Frankfurter Fußballvereins auf ihrem Sportplatz, Eschersheimer Landstraße.
  • Versammlung von Pferdezüchtern und Pferdeliebhabern aus Hessen-Nassau und Hessen im Oberforsthaus. Vorbereitet wird die für Ende des Monats geplante Pferdeschau auf dem Rennplatz am Oberforsthaus.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Amtseinführung der neuen Stadtverordneten als Ersatzmandatsträger der zu Stadträten Gewählten.
  • Versammlung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands /USPD) im Schumanntheater. Thema: Der Versailler Friedensvertrag. Danach bildet sich ein Demonstrationszug, der durch die Innenstadt führt und sich an der Konstablerwache auflöst.
  • Bei einem Großbrand in der Glimmerwarenfabrik Landsberg und Ollendorf, Kuhwaldstraße, entsteht erheblicher Sachschaden.
  • Protestversammlung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“ gegen den Versailler Friedensvertrag.
  • Protestversammlung der SPD auf dem Römerberg gegen den Versailler Friedensvertrag.
  • Johann Sebastian Bach –Georg Friedrich Händel-Abend mit dem finnischen Pianisten Helge Lindberg im Saalbau.
  • Protestversammlung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) auf dem Goethe- und Theaterplatz gegen den Versailler Friedensvertrag.
  • Großkundgebung der „Auslandsdeutschen“ im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“.
  • 300jähriges Jubiläum des Gewürzhauses Ammelburg – 1619 gegründet von Johann Friedrich Ammelburg.
  • Prozesseröffnung des Frankfurter Schwurgerichts gegen die Plünderer vom 31.03. d. J.. Während des Verfahrens ist das Gerichtsgebäude von 20 Polizeiwachtmeistern und 50 Hilfswachtmeistern gesichert. Das Gericht spricht fünf Personen schuldig und spricht Haftstrafen von vier bis neun Monate gegen die Angeklagten aus.
  • Liederabend mit der Sopranistin Charlotte Kuhn-Brunner (Bayerische Staatsoper) im Saalbau.
  • Tod des in Oberrad geborenen Arztes und (Universitäts-)Stifters Dr. med. Carl Bardorff (1837-1919), 1861 Assistent am Heilig Geist-Hospital, seit 1863 Armenarzt in Frankfurt am Main.
  • Am zweiten Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J. werden fünf Angeklagte zu Haftstrafen von drei bis fünf Monaten verurteilt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Demokratisierung der städtischen Verwaltung und der Schulverwaltung, Verkauf einer Liegenschaft des St. Katharinen- und Weissfrauenstift.
  • Tod des Fabrikanten und Kommunalpolitikers Johann Martin May (1825-1919), viele Jahre demokratischer Stadtverordneter und Stadtrat, Mitbegründer und Vorsitzender der Demokratischen Partei in der Mainstadt, Fachschriftsteller.
  • Am dritten Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J. wird ein „angeblicher“ Rädelsführer, ein 33 jähriger Sattler, zu 1 ½ Jahren Gefängnis verurteilt. Vier weitere Angeklagte erhalten Haftstrafen von drei bis zehn Monaten.
  • Vortrag des Religionsphilosophen Dr. Martin Buber (1878-1965) über den Anfang Mai 1919 in München ermordeten freiheitlichen Sozialisten Gustav Landauer, eine Veranstaltung der „Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Studenten“, in Dr. Hoch’s Konservatorium. Nach dem Vortrag wird aus den Werken Landauers gelesen.
  • Am vierten Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J. werden drei Angeklagte wegen Unterschlagung zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt, ein weiterer Angeklagter wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs zu sechs Monaten Haft.
  • Tanzabend mit der Tanzpädagogin Edith von Schrenck im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“.
  • Am fünften Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J. werden drei Angeklagte zu Haftstrafen von einem Monat bis sechs Monaten verurteilt. Zwei weitere Angeklagte werden freigesprochen.
  • Sechster Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J.: Die vier Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen von drei bis fünf Monaten verurteilt.
  • Tod des (impressionistischen) Malers Friedrich Ernst Morgenstern (1853-1919) („Marinemaler“).
  • Siebter Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J.: Die fünf Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen von sechs Wochen bis 10 Monaten verurteilt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Finanzielle Beihilfe für die Ausstellung „Garten und Hof“ des Verbandes der Kleingartenbau-Vereine, Wahl von Mitgliedern in städtische Ämter, Deputationen und Kommissionen (Gemischter Ausschuss zur Beordnung der Wasserversorgungsfragen, Gemischte Brückenbau-Kommission, Gemischter Liegenschafts-Ausschuss, Mitglieder des Aufsichtsrates der Neuen Theater Aktien-Gesellschaft usw.).
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im renovierten Stadtverordnetensaal: Tagesordnung: Frankfurts Lebensmittelversorgung.
  • Achter Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J.: Die fünf Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen bis zu achtzehn Monaten verurteilt.
  • Eröffnung eines neuen Sportplatzes des Frankfurter Fußballklubs „Britania 04“ e.V. an der Zeppelinhalle.
  • Neunter Verhandlungstag vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J.: Die fünf Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen von einem Monat bis zu sechs Monaten verurteilt.
  • Zum Gedächtnis der im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Universität Frankfurt findet in der Paulskirche eine Trauerfeier statt.
  • Gründung einer „Kraftverkehrs-Gesellschaft m.b.H. Hessen Nassau“ mit Sitz in Frankfurt am Main.
  • Zehnte Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen Plünderer vom 31.03. d. J.: wegen Landesfriedensbruchs werden drei Angeklagte zu vier bis zehn Monaten Haft verurteilt. In bis dato zehn Verhandlungstagen werden 46 Angeklagte, darunter sechs Frauen, abgeurteilt.
  • Vortrag der Schriftstellerin Margarete Susman, Essayistin für die „Frankfurter Zeitung“ im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“ über „Frauen, Frieden, Freiheit“.
  • Infolge der Verbesserung des Eisenbahnverkehrs fahren im Hauptbahnhof statt der bisher 140 Züge täglich nun nahezu 300 Züge ein und aus.
  • Kompositionsabend Paul Hindemith (1895-1963) im Saalbau u.a. mit der Pianistin und Klavierlehrerin Emma Lübbecke-Job (1888-1982).
  • 100. Geburtstag des Arztes Dr. med. Jacob Gustav, modo (1859): Adam Flesch (1819-1892), seit 1840 praktischer Arzt in Frankfurt am Main, Mitbegründer des Ärztlichen Vereins. Zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag verfasst sein Sohn, der Mediziner Prof. Max Flesch (1852-1943 Ghetto Theresienstadt), ein Erinnerungsblatt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatten über die Einführung einer Schulinspektorstelle und die Kommunalisierung der privaten Krankenhäuser, Zuwahl von Mitgliedern in die städtische Anstalts-Deputation und andere städtische Ämter.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Betriebsräte.
  • Gegen das am 05.06. d. J. vollzogene Todesurteil gegen den Münchner KPD-Führer Eugen Leviné protestiert die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) im Garten des Schumanntheaters. Im Anschluss daran findet eine Demonstration durch die Innenstadt bis zur Hauptwache statt.
  • Gesellschaftsabend der Wohltätigkeitseinrichtungen der Deutschen Bühnengenossenschaft im Opernhaus.
  • Eröffnung einer Ausstellung mit graphischen Werken von Käthe Kollwitz im Frankfurter Kunstverein.
  • Kundgebung der in Frankfurt am Main lebenden Rheinländer, Rheinhessen und Rheinpfälzer, die sich zu einem Ausschuss zusammengeschlossen haben, auf dem Römerberg. Abgelehnt wird die Ausrufung einer „Rheinischen Republik“ durch die französische Besatzungsmacht.
  • Gründung des Sportvereins „1. FC 1919 Zeilsheim“ in der Gaststätte Gambrinus.
  • Auf einer Delegiertenkonferenz der Geburts-, Arbeits- und Altersinvaliden, Erwerbsunfähigen und Erwerbsbeschränkten wird die Gründung des „Reichsbundes der Invaliden, Erwerbsbeschränkten und Erwerbsunfähigen“ mit Sitz in Frankfurt am Main beschlossen.
  • Frühlingsfest (Pfingstmontag) des Gewerkschaftskartells Groß-Frankfurt (u.a. mit dem Kammersänger John Gläser (Tenor) und dem Komponisten Dr. Ludwig Rottenberg) auf dem Gelände an der Hohenzollernstraße.
  • Die Polizei verbietet im Rahmen des diesjährigen „Wäldchestages“ zu Pfingsten Tanz, Musik und Verkaufsstände.
  • Bei einem Dachgeschossbrand im Hotel National am Hauptbahnhof entsteht hoher Sachschaden.
  • Konferenz für Evangelisation im Vereinshaus Nordost, Wingerstraße.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Beschlossen wird von den Vertretern der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und KPD ein Proteststreik von heute Abend, 18.00 Uhr, bis morgen Abend, 18.00 Uhr, anlässlich der am gleichen Tag stattfindenden Beerdigung der ermordeten KPD-Führerin Rosa Luxemburg. Die Fraktion der SPD des Arbeiterrates und der Vorstand der SPD Groß-Frankfurt rufen für den 13.06. zu einer öffentlichen Versammlung auf dem Römerberg auf. Die KPD plant für den 13.06. eine Demonstration am Bismarckdenkmal. Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) ruft ebenfalls für den 13.06. zu einer Großkundgebung in der Festhalle auf.
  • Tagung des Frauen-Ausschusses für dauernden Frieden und des Frauenstimmrechtsbundes im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“. Referentinnen sind u.a. Anita Augsburg, Lida Gustava Heymann und Auguste Kirchhoff.
  • Vollversammlung der Delegierten und Organisationsvertreter der Angestelltenräte im Römerhof zur Frage der Betriebsräte.
  • 100jähriges Jubiläum der Stadterhebung Bockenheims.
  • Generalstreik mit getrennten Kundgebungen von SPD, Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und KPD (s. Eintrag vom 11.06. d. J.) - der erste gemeinsam beschlossene Streik der Arbeiterbewegung in Frankfurt am Main seit dem Beginn der deutschen Revolution im November 1918.
  • Kundgebung der KPD am Bismarckdenkmal am Tage des Begräbnisses der in Berlin ermordeten Rosa Luxemburg.
  • Festlichkeit des Ausschusses der hiesigen Lazarette in der Festhalle. Der Reinerlös soll notleidenden Lazarettinsassen und Verwundeten zugute kommen.
  • Als ein Student aus Metz auf der Straße einen der Verbindungsoffiziere der französischen linksrheinischen Besatzungsarmee anpöbelt, kommt es zu einer Demonstration nationalistischer Studenten vor dem Carlton-Hotel, in dem die französischen Offizieren residieren. Als die Situation zu eskalieren droht, greift das Frankfurter Polizeipräsidium ein und lässt den Platz polizeilich räumen. Es fallen Schüsse - ein Toter und Verletzte sind die Folge.
  • Eröffnung der Straßenbahnlinie Preungesheim – Berkersheim.
  • „Deutsche Volkslieder zur Laute“ mit Hansel und Liesel Breiholz in der Frankfurt-Loge.
  • Veranstaltung der Jüdischen Volkssozialistischen Partei in der Loge Adler, mit einem Vortrag des Schriftstellers Dr. Ludwig Strauß (Berlin) über jüdischen Sozialismus.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatte über die Erhöhung der Tarife der Straßenbahn und des Elektrizitätswerkes sowie über den Proteststreik vom 13.06. d. J. und die nationalistischen Vorgänge am Hauptbahnhof am 16./17.06. d. J. (wobei am 16.06. ein Radfahrer durch einen Bauschuss tödlich verletzt worden ist).
  • 70. Geburtstag von Justizrat Dr. Fritz Meyer (1849-1933), seit 1875 Anwalt in Frankfurt am Main, viele Jahre Vorsitzender des Frankfurter Vereins der Fortschrittspartei.
  • Der deutschnational-monarchistische, später rechtsextreme Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke hält im Zirkus Schumann eine nationalistische Rede über seine Kriegserlebnisse, hetzt gegen die gewählte Regierung und nennt den 9. November 1918 einen „Tag des Verrats“. Als er am nächsten Tag seine Rede vor Schülern wiederholen will, wird er schließlich gewaltsam am Sprechen gehindert, in Schutzhaft genommen und zum Verlassen der Mainstadt aufgefordert.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensaal: Debattiert wird über den Proteststreik vom 13.06. d. J.
  • Arbeitslosendemonstration auf dem Römerhof.
  • Eine Bürgerversammlung auf dem Börsenplatz erklärt sich im Rahmen einer Abstimmung für die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages.
  • Eröffnung einer Gedächtnisausstellung im Friedrich Nicolas Manskopfschen musikhistorischen Museum anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten Jacques Offenbach (1819-1880).
  • 50. Geburtstag des Bakteriologen Prof. Max Neisser (1869-1938), von 1914 bis 1933 ordentlicher Professor für Hygiene und Leiter des Hygienischen Instituts an der Universität Frankfurt.
  • In einem Telegramm an den Vorsitzenden der Demokratischen Fraktion der Weimarer Nationalversammlung fordert der Vorstand des Frankfurter Demokratischen Vereins die Fraktion der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) auf, der Unterschrift des Versailler Friedensvertrages „ihre Zustimmung nicht zu versagen.“
  • Liederabend mit Karl Ziegler (Tenor), Oper Frankfurt, im Saalbau.
  • Ludwig van Beethoven-Kammermusikfest mit dem Rosé-Streichquartett (Wien) in der Frankfurt-Loge.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: der Versailler Friedensvertrag, Betriebsversammlungen während der Dienstzeit, Wahl von Beisitzern für das Mieteinigungs-Amt.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen drei Männer und zwei Frauen wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Die Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen in Höhe von zwei bis zwölf Monaten verurteilt.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensitzungssaal: Debatte u.a. über die Lebensmittelpreise.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen fünf Angeklagte wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt werden sie zu Gefängnisstrafen von sechs Wochen bis zu neunzehn Monaten (wg. Rädelsführerschaft).
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen zwei Hilfspolizisten wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Während der eine einen Freispruch erreichen kann, wird der anderer wegen Unterschlagung zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
  • Geschlossene Mitgliederversammlung der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), Frankfurt am Main, im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“, zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages.
  • Versammlung der Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) in der Bierhalle auf dem Festhallengelände. Thema: Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen drei Männer und zwei Frauen wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Die Angeklagten werden zu Gefängnisstrafen in Höhe von einem bis zu acht Monaten verurteilt.
  • Versammlung der SPD Groß-Frankfurt zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages. Dr. Hugo Sinzheimer (1875-1945), Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, verteidigt den Standpunkt der sozialdemokratischen Fraktion zur Friedensunterzeichnung.
  • Erste Frankfurter Automobil-Versteigerung auf dem Hof des Auktionshauses Philipp Bode Nachf., Taunusstraße.
  • Tod des Theologen und Zoologen, Dr. Ernst Teichmann (1869-1919), seit 1911 Hydrozoologe und Abteilungsvorsteher am Hygienischen Universitätsinstitut, Autor der „Frankfurter Zeitung“.
  • Offizielle Auflösung der Wirtschaftsstelle, früher Kriegsamtsstelle Frankfurt am Main, Blittersdorffplatz [heute: François-Mitterand-Platz].
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen zwei Angeklagte wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt werden sie zu Gefängnisstrafen in Höhe von neun und vierzehn Monaten.
  • Die Amtsräume der Tschechoslowakischen Republik befinden sich seit heute in der Hochstraße 12.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bericht des Vorstandes zur Abänderung der Geschäftsordnung sowie Bericht über den Haushaltsplan 1920, Grundstücksverkäufe, Ankauf einer Liegenschaft in Rödelheim.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen fünf Angeklagte wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt werden sie zu Gefängnisstrafen in Höhe von drei Monaten und zweieinhalb Jahren (wg. Rädelsführerschaft).
  • Ab heute werden Freimarken zur Erinnerung an die Deutsche Nationalversammlung 1919 bei den Postanstalten an Interessierte abgegeben.
  • Seit heute besteht in Frankfurt am Main eine Zweigstelle des Reichswanderungsamtes, Kaiserstraße.
  • 75jähriges Jubiläum des Verlages Rütten & Loening.
  • 25jähriges Geschäftsjubiläum der Firma Kindervatter und Schwerzel, Goldwarenfabrik, Untermainkai.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen vier Angeklagte wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt werden sie zu Gefängnisstrafen in Höhe von drei bis sechzehn Monaten.
  • Einweihung des neuen Sportplatzes der Bockenheimer „Germania“, östlich der Festhalle.
  • Gründung einer Ortsgruppe der „Vereinigung für Rückwandererhilfe“ im Bürgersaal des Rathauses.
  • Tod des langjährigen Hauptschriftleiters des „Frankfurter Generalanzeigers“, Max von Flotow.
  • Kongress der Arbeitnehmer der deutschen Automobilfabriken im alten Stadtverordneten-Sitzungssaal.
  • Parlamentsferien der Stadtverordnetenversammlung.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: weitere Erhöhung der städtischen Teuerungszulagen, Ausbau des Parkgeländes auf dem Lohrberg zur dauernden Kleingartenkolonie, Erneuerung des Holzpflasters der Ober- und Untermainbrücke.
  • Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen einen 22jährigen Schmied wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt wird er zu einer Gefängnisstrafe in Höhe von zwei Jahren.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: die Wohnungsfrage.
  • Letzte Verhandlung vor dem Frankfurter Schwurgericht gegen zwei Personen wegen der Plünderungen am 31.03. d. J. Verurteilt werden sie zu einer Gefängnisstrafe in Höhe acht und zehn Monaten. Insgesamt 45 Personen sind wegen Teilnahme an den Plünderungen angeklagt worden. Zwei Angeklagte werden freigesprochen, dreißig wegen Plünderns, Landesfriedensbruchs bzw. Hausfriedensbruchs und dreizehn wegen Eigentumsdelikten verurteilt. Die Strafen bewegen sich zwischen sechs Wochen Gefängnis und zweieinhalb Jahren Zuchthaus.
  • Das bisherige Vereinshaus des Kaufmännischen Vereins geht in den Besitz der Stadt Frankfurt am Main über, die es der neugegründeten „Volksbildungsheim G.m.b.H.“ mietweise überlässt.
  • Tod des langjährigen Sprachlehrers am Philanthropin, Studienrat Prof. Dr. Siegfried Kunz (1863-1919).
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordneten-Sitzungssaal: Tagesordnung: die Wohnungsfrage.
  • Gründung der Niederländischen Handelskammer im Sitzungssaal der Frankfurter Handelskammer.
  • Akademische Turn- und Sportfest.
  • Erstaufführung der Komischen Oper „Fra Diavolo“ des französischen Komponisten Daniel-François-Esprit Auber im Schumanntheater.
  • Vortrag des Schriftstellers Otto Flake zum Thema „Blick auf Deutschland“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Öffentliche Sitzung des Arbeiterrates. Tagesordnung: Abhilfe der Kartoffelnot, Betriebsräte, antisemitische Hetzereien des völkischen Reichshammerbundes.
  • Zwei antisemitische Veranstaltungen des „Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes“ „Im Storch“ und im „Pfälzer Hof“ zu Bockenheim werden von sozialdemokratischen Frankfurtern majorisiert und gestört.
  • Antrittsvorlesung von Dr. Paul Grosser (1880-1934) (Kinderheilkunde) im Hörsaal der Medizinischen Kinderklinik über „Die Diagnostik der Kindertuberkulose“.
  • Erstaufführung der Giuseppe Verdi-Oper „Der Troubadour“ im Schumanntheater.
  • Vortrag des pazifistischen Schriftstellers Kurt Hiller zum Thema „Aufbau der neuen Gesellschaft nach aktivistischer Lehre“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Liedertag der Gesangvereine des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes für den ersten Bezirk Rhein- und Maingau im Theatersaal Groß-Frankfurt.
  • Tagung des „Deutschen Eisenbahnerverbandes“ im Steinernen Haus.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensitzungssaal. Tagesordnung: „Das Treiben der Reaktion und ihre Schuld an der Kriegsverlängerung“.
  • Feier zum Gedächtnis des Todestages von Johann Sebastian Bach (1685-28.07.1750) in der Markuskirche im Stadtteil Bockenheim.
  • Erstaufführung der Otto Nicolai’schen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ im Schumanntheater.
  • Infolge der Auflösung des Städtischen Gewerbeamtes werden die Geschäfte der Feldpolizei ab heute der Stadtkämmerei übertragen, die sie unter der Bezeichnung „Magistrat-Feldpolizei“ führt.
  • Die Geschäftsstelle des Ortsausschusses für Kriegsbeschädigtenfürsorge wird ab heute als Städtisches Fürsorgeamt für Kriegsbeschädigte übernommen.
  • Bei einem Verkehrsunfall im Hauptbahnhof wird am Abend eine von einem noch fahrenden Zug springende Frau tödlich verletzt.
  • Süddeutsche Meisterschaften für Leichathletik auf den Sandhöfer Wiesen bei Niederrad.
  • Am Abend trifft ein Sonderzug mit 150 kriegsgefangenen Offizieren und 350 Mann aus Konstanz in Frankfurt am Main ein. Die Heimgekehrten, darunter nur wenige Frankfurter, kommen zum größten Teil aus Lazaretten. Frankfurter begrüßen die Ankommenden.
  • Erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung nach den Parlamentsferien im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Generaldebatte Haushaltsplan für 1919/20.
  • Tod des Geheimen Justizrates Dr. jur. Carl Schmidt-Polex (1853-1919).
  • Sitzung des Arbeiterrates: Thema: Gesetzentwurf über die Betriebsräte.
  • Erstaufführung der Giuseppe Verdi-Oper „La Traviata“ im Schumanntheater.
  • Hans Thoma-Jubiläumsausstellung im Frankfurter Kunstverein, anlässlich des 80. Geburtstages des Malers Hans Thoma (1839-1924).
  • 5. Verbandsausstellung des Eisenbahn-Kleintierzüchter-Vereins im Direktionsbezirk Frankfurt am Main (Sitz Frankfurt am Main-Rödelheim) im Biegwald.
  • Frankfurter Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad..
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Finanzverwaltungsbericht zum Haushaltsplan 1919, Brennstoffversorgung und Wohnungsnot.
  • Frankfurter Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Versammlung der „Deutschen Frauenliga zur Heimholung der Kriegsgefangenen“ im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“.
  • Fortsetzung der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 12.08. im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Debatte über den Haushaltsplan 1919.
  • 700jähriges Jubiläum der St. Leonhardskirche: Mit einer Schenkungsurkunde vom 15.08.1219 ermöglichte Kaiser Friedrich II. die Errichtung einer mit besonderen Privilegien ausgestatteten Kapelle („nahe dem Kornmarkt“) - die heutige St. Leonhardskirche.
  • Bei einem Verkehrsunfall an der Haltestelle Textorstraße/Schifferstraße wird eine Frau von der städtischen Waldbahn Neu Isenburg-Schwanheim angefahren und dabei tödlich verletzt.
  • Gauwettturnen der Turnerschaft Frankfurt am Main auf den Sandhöfer Wiesen.
  • Bei einem schweren Abendgewitter schlägt der Blitz ein und äschert im Stadtteil Preungesheim eine Liegenschaft in der Homburger Landstraße ein. Gewaltige Regenmassen führen zu Überflutungen.
  • Bei einem schweren Brand eines Trockenofens für Bausand in einer Lagerhalle der Stahlwarenfirma Schmidt und Clemens am Hauptgüterbahnhof entsteht hoher Sachschaden.
  • Feierliche Weihe der Vereinsfahne des 1908 gegründeten „Katholischen Arbeitervereins Sachsenhausen“ in Deutschorden/Sachsenhausen.
  • Feierliche Enthüllung des Philipp-Reis-Denkmals in der Eschenheimer Anlage - für den Erfinder des Telefons Philipp Reis (1834-1874), der 1861 erstmals sein Telefon vom Hörsaal des Physikalischen Vereins bis zum Bürgerhospital vorführte.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtischer Kraftdroschkenbetrieb, Fleischversorgung, Neubau einer Bürgerschule im Stadtteil Ginnheim, Erbauung eines zweiten dreiklassigen provisorischen Schulgebäudes im Riederwald.
  • Große Versammlung des Interessenverbandes der Frankfurter Beamten- und Lehrervereine und der Sozialen Arbeitsgemeinschaft der unteren Beamten im Reichs-, Staats- und Kommunaldienst im Hippodrom zur Zukunft der Beamtenschaft.
  • „Friedenstagung“ des Frankfurter Handwerks im Bürgersaal des Rathauses. Gefordert wird in einer Resolution der Ausbau des Handwerksamtes Frankfurt am Main zu einer selbständigen Kammer.
  • (Nichtöffentliche) Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl eines besoldeten Stadtrates. Gewählt wird der Magistratssyndikus Dr. Heinrich Langer (1878-1949) mit 47 Stimmen auf die Dauer von 12 Jahren (bis 1931).
  • Gedenkfeier für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler des Kaiser-Friedrichs-Gymnasiums, veranstaltet vom Verein ehemaliger Kaiser-Friedrichs-Gymnasiasten, im Festsaal der Schule.
  • Waldfest des „Deutsch-evangelischen Volksvereins“ auf der Goetheruhe im Frankfurter Stadtwald am Sachsenhäuser Berg.
  • Tod des Neurologen, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. August Knoblauch (1863-1919), seit 1891 als Facharzt in Frankfurt am Main, seit 1914 o. Prof. für Klinische Neurologie an der Universität Frankfurt.
  • Tod des Sozialpolitikers und Pfarrers Friedrich Naumann (1860-1919), in den 1890er Jahren Vereinsgeistlicher des „Evangelischen Vereins für Innere Mission“ in Frankfurt am Main.
  • 25jähriges Jubiläum des VfL Germania 1894 (vormals: Frankfurter Fußball-Club Germania).
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensitzungssaal: Verhandlungen mit dem Magistrat wegen Mitarbeit des Arbeiterrates im städtischen Wohnungsamt, Herabsetzung der Erwerbslosenunterstützung.
  • Liederabend mit dem Heldentenor des Hamburger Stadttheaters, Heinrich Hensel, im Vereinshaus des „Kaufmännischen Vereins“.
  • Frankfurter Messe: Herbstmesse.
  • Goethefeier des Freien Deutschen Hochstifts in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Im Schauspielhaus geht anlässlich von Goethes Geburtstag dessen Trauerspiel „Stella“ in Szene.
  • 50jähriges Jubiläum der Graphischen Kunstanstalten und Druckereien Werner und Winter.
  • Tod des Architekten Geheimer Baurat Gustav Behnke (1837-1919), 1873 Baurat in Frankfurt am Main, 1896 Stadtbaurat.
  • Vortrag des ehemaligen Reichsschatzsekretärs Dr. Karl Helfferich auf Einladung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Volksbildungsheim zum Thema „Deutschlands Finanzlage“.
  • Feldbergturnfest auf dem Großen Feldberg im Taunus.
  • Auflösung des Marine-Sicherungsdienstes. Er wird mit dem Hilfspolizeidienst vereinigt.
  • Inkrafttreten eines Arbeitsvertrages für Hausangestellte, abgeschlossen zwischen dem „Frankfurter Hausfrauenverein“ und dem „Verband der Hausangestellten“.
  • Anlässlich des 100. Geburtstages der Pianistin und Musikpädagogin Clara Schumann (1819-1896) eröffnet das Friedrich Nicolas Manskopfsche musikhistorische Museum eine Ausstellung von Briefen und Bildern der Künstlerin.
  • Gründung des Männerquartetts „Thalia 1919“, Rödelheim.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bewilligung finanzieller Mittel für die heimkehrenden Kriegsgefangenen, Kommunalisierung gemeinnütziger Vereine, Grundstücksverkäufe in verschiedenen Gemarkungen.
  • „Flüchtlings-Versammlung“ der „vertriebenen Elsaß-Lothringer“ im Vergnügungspalast „Groß-Frankfurt“.
  • Beim Baden im offenen Main ertrinken an der alten Mainbrücke auf der Innenstadtseite zwei neunjährige Jungen.
  • 50. Todestag des Buchhändlers, Verlegers und Stifters Carl Christian Jügel (1783-1869), engagiert für die Gründung des Freien Deutschen Hochstifts und einer Universität in Frankfurt am Main.
  • Herbst-Ledermesse zu Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Brennstoffversorgung. Die Stadtverordneten ersuchen den Magistrat, die Besoldungsreform für die städtischen Hilfsbeamten zu beschleunigen. Des Weiteren: Errichtung von Notklassen an der staatlichen Maschinenbauschule, Stellenumwandlung und Stellenschaffung für Oberlehrer an der Musterschule.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensitzungssaal: Tagesordnung: „Das Genossenschaftswesen im neuen Staat“.
  • Bei einem Arbeitsunfall im Hauptbahnhof gerät ein Rangierer zwischen die Puffer zweier Zugwagen und wird dabei tödlich verletzt.
  • Fünfte Tagung der deutschen Hausratgesellschaften im Magistratssitzungssaal.
  • Gründung einer Ortsgruppe Frankfurt des „Bundes deutscher Frauen“ zur Befreiung der Kriegsgefangenen im Volksbildungsheim.
  • Fest der Deutschen Volkspartei (DVP) im Zoologischen Garten mit namhaften Frankfurter Künstlern, u.a. mit dem Opernsänger Hermann Schramm (1871-1951), seit 1899 Ensemblemitglied der Frankfurter Oper.
  • Gedächtnisfeier anlässlich des 100. Geburtstages der Pianistin und Musikpädagogin Clara Schumann (1819-1896) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Herbstfest des „Reichsvereins demokratischer Arbeiter, Beamten und Angestellten“ im Volksbildungsheim.
  • „Hof und Garten“: Ausstellung für Kleingartenbau und Kleintierzucht, veranstaltet vom Verband der Kleingartenbauvereine Frankfurt am Main und der Vereinigung der Kleintierzüchtervereine – zugleich die erste Großveranstaltung in der Mainstadt nach Friedensschluss.
  • Lesung des links-sozialdemokratischen Schriftstellers Bruno Schönlank im Saalbau.
  • Kundgebung des Lehrervereins für die Einheitsschule, veranstaltet im Zoologischen Garten.
  • Konzert des Mannheimer Nationaltheaterorchesters unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler im Saalbau.
  • Liederabend mit dem Tenor Fritz Windgassen im Saalbau.
  • Hans Thoma-Ausstellung in der Galerie Schneider am Rossmarkt anlässlich des 80. Geburtstag dieses Malers.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Demokratisierung der Frankfurter Schulverwaltung, Erweiterung der Hafenstation IV im Osthafen.
  • Christian-Morgenstern-Abend im Saalbau.
  • Box-Kämpfe im Hippodrom.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main im alten Stadtverordnetensitzungssaal: Tagesordnung: Stand des Arbeitsmarktes und Herbsetzung der Erwerbslosenunterstützung.
  • Erstes Sinfoniekonzert im Zoologischen Garten in dieser Saison unter der Leitung des Violinisten und Dirigenten Alfred Heß (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, zugleich Lehrer für Violin- und Ensemblespiel am Dr. Hoch’s Konservatorium (1893-1927).
  • Gedächtnisfeier des Evangelischen Arbeitervereins für den Sozialpolitiker und Pfarrer Friedrich Naumann (1860-1919), dem Mitbegründer des Vereins, in den 1890er Jahren Vereinsgeistlicher des „Evangelischen Vereins für Innere Mission“ in Frankfurt am Main.
  • Seit heute verkehren zwischen Frankfurt am Main und Paris über Kreuznach und Metz zwei durchlaufende Schnellzüge.
  • Gründung eines „Schutzverbandes verdrängter elsaß-lothringischer Handels- und Gewerbetreibender“ mit Sitz in Frankfurt am Main.
  • 25jähriges Jubiläum der Einweihung der katholischen Antoniuskirche in Rödelheim.
  • Lesung des freireligiösen Berliner Schriftstellers Bruno Wille in der Frankfurt-Loge zum Thema „Zum Verständigungsfrieden der Konfessionen“.
  • Violinkonzert mit der bulgarischen Geigerin Nedelka Simeonova im Saalbau.
  • Tagung des „Verbandes deutscher Fahrrad- und Motorfahrzeughändler“ in der Gaststätte „Zum jungen Krokodil“, Kaiserstraße - zugleich Feier seines 25jährigen Jubiläums.
  • Jahresbezirkskonferenz der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) für Südwestdeutschland in der Geschlechterstube im Rathaus.
  • Feierliche Enthüllung der Gedenktafeln der im Ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler der Liebig-Oberrealschule.
  • Bei einem Arbeitsunfall im Hauptbahnhof wird ein Rangierer von einem umstürzenden Wagen tödlich verletzt.
  • Feier anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Weingroßhandlung J. G. Kämel.
  • „Propagandatagung“ der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“, eröffnet in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Gründung einer Frankfurter Ortsgruppe des „Republikanischen Führerbundes“, Taunusstraße – eine Vereinigung vornehmlich von Reserveoffizieren, die der SPD nahestehen und sich 1919 zum Zwecke des Schutzes der Weimarer Republik zusammengeschlossen haben.
  • Gedächtnisfeier des Demokratischen Vereins für den Sozialpolitiker und Pfarrer Friedrich Naumann (1860-1919), in den 1890er Jahren Vereinsgeistlicher des „Evangelischen Vereins für Innere Mission“ in Frankfurt am Main, in der Deutsch-reformierten Kirche am Großen Kornmarkt.
  • Johannes Brahms–Hermann Zilcher-Abend im Saalbau.
  • Violinkonzert mit Erika Besserer in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Dreitägige Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einzelberatung des städtischen Haushaltsplanes.
  • Sitzung des Arbeiterrates im alten Stadtverordnetensitzungssaal: Herabsetzung der Erwerbslosenunterstützung und Neuwahl des Arbeiterrates.
  • Die Rektoratsgeschäfte an der Universität Frankfurt gehen vom bisherigen Rektor Prof. Heinrich Titze (1872-1945) auf den neuen Rektor Geh. Regierungsrat Prof. Rudolf Kautzsch (1868-1945) über.
  • 50. Geburtstag des Kunsthistorikers Prof. Bernard Müller (1869-1927), seit 1908 Direktor des Frankfurter Historischen Museums.
  • Am Morgen geht auf dem Rathaus und anderen öffentlichen Gebäuden die rote Fahne nieder und die schwarz-rot-goldene der Weimarer Republik hoch.
  • Die „1. Garde-Landesschützenabteilung“ unter Rittmeister de Neufville, 600 ehemals kaiserliche Offiziere, Unteroffiziere und Berufssoldaten – sämtliche als rechtsextreme Freikorps aktiv – sind in Frankfurt am Main einmarschiert und treten im Rahmen des Ausnahmezustandes auf dem Opernplatz zum Appell an.
  • 50jähriges Jubiläum der Eröffnung des Eisernen Stegs.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Fortsetzung der Etatdebatte vom 23.-25.09. d. J.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: Tagesordnung: Neuwahl des Arbeiterrates. Eine Mehrheit spricht sich gegen Neuwahlen aus.
  • Das Hospital zum Heiligen Geist nimmt eine eigene Apotheke in Betrieb.
  • 25jähriges Jubiläum der Firma Arnd & Filius, Fahrradteile, Elbestraße.
  • Eröffnung von Zinglers Kabinett für Kunst- und Bücherfreunde, Kaiserstraße.
  • Erste Internationale Frankfurter Messe: Internationale Einfuhrmesse in der Festhalle. Eröffnet in Anwesenheit von Oberbürgermeister Georg Voigt (1866-1927) mit einem Festvortrag des Soziologen und Nationalökonomen Prof. Franz Oppenheimer (1864-1943), Universität Frankfurt. Am 03.10. stattet Reichspräsident Friedrich Ebert der Messe einen offiziellen Besuch ab. Es ist – nach umfangreichen Reparaturarbeiten – die erste Frankfurter Großmesse nach dem Ersten Weltkrieg.
  • 80. Geburtstag des Malers Hans Thoma (1839-1924).
  • Im Rahmen der Internationalen Einfuhrmesse in der Mainstadt finden parallel Festspiel der städtischen Theater (Opernhaus, Schauspielhaus) statt u.a. Johann Wolfgang von Goethes „Urfaust“ am 02.10. im Schauspielhaus.
  • Akademische Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Männergesangvereins Bornheim“ im Zoologischen Garten.
  • Liederabend mit der Sängerin Johanna Hillitzer im Saalbau.
  • Wahlkreistagung der Deutschen Volkspartei (DVP) für die Provinz Hessen-Nassau.
  • Erste Ausstellung Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein, veranstaltet vom Frankfurter Künstlerbund - nach einer fünfjährigen, kriegsbedingten Pause.
  • Offizielle Einweihung des Frankfurter Volksbildungsheimes, des früheren Hauses des Kaufmännischen Vereins am Eschenheimer Tor.
  • Feier anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des „Frankfurter Theater- und Musikvereins“ im Volksbildungsheim.
  • Liederabend mit der Opernsängerin Lydia Schmidtborn (Alt) in der Frankfurt-Loge.
  • Hauptversammlung des Verbandes deutscher Parfümerie-Großhändler (Hamburg) im Hotel Excelsior.
  • Konzert mit der Sopranistin Anni König-Bomatsch in der Frankfurt-Loge.
  • Lesung der Schriftstellerin Margarete Susman in Zinglers Kabinett für Kunst- und Bücherfreunde, Kaiserstraße.
  • Volkszählung, veranstaltet vom Statistischen Amt.
  • 25jähriges Jubiläum der Eröffnung der „Freibibliothek und Lesehalle“. Am 23.09.1894 wurde diese zweite Öffentliche Bücherei als Verein errichtet.
  • Mozart-Abend mit der Sopranistin Sabine Meyen und der Pianistin Lilli Schwarz-Mayerhofer im Volksbildungsheim.
  • Kammermusikabend des Rebner-Quartetts im Volksbildungsheim.
  • Kongress des Westdeutschen Bezirkes der „Deutschen Liga für Völkerbund“ im Hotel „Frankfurter Hof“ und im Schumanntheater.
  • Festball anlässlich des 50jährigen Jubiläums des „Männergesangvereins Bornheim“ im Saalbau Schützenhof.
  • Klavierabend mit Maria Kahl-Decker im Saalbau.
  • Vortrag der Sozialpolitikerin und Schriftstellerin Henriette Fürth (1861-1938) im Rathaus über „Die Stellung von Mutter und Kind nach der neuen Reichsverfassung“, veranstaltet vom Ausschuss für politische Bildung.
  • Feierlichkeiten anlässlich des 25jährigen Jubiläums des dem Süddeutschen Ruderverband als Mitbegründer angehörenden Ruderklubs „Alemannia“.
  • Tagung pazifistischer Erzieher aus Deutschland und der Schweiz im Volksbildungsheim.
  • Festakt anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Freibibliothek und Lesehallen im großen Lesesaal in der Stoltzestraße.
  • Reitturnier des Frankfurter Reit- und Fahrklubs im Hippodrom.
  • Beginn der auf vier Wochen andauernden Tagung des Schwurgerichtes: Zur Verhandlung gelangen die restlichen Plünderungsfälle und die Mordsache Rödel.
  • Großdemonstration der Eisenbahnarbeiter aller Werkstätten und Betriebsämter Groß-Frankfurts vom Direktionsgebäude durch die Innenstadt. Protestiert wird gegen den Ausschluss des Verkehrsausschusses von den Präsidialsitzungen.
  • Zweiter Kammermusikabend (Franz Schubert) des Rebner-Quartetts im Volksbildungsheim.
  • Klavierabend mit Walter Georgii im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bewilligung einer Beschaffungsbeihilfe für das städtische Personal, Kartoffelversorgung, Errichtung einer Schulbaracke im Riederwald.
  • Liederabend mit der Sopranistin Franziska Vogt im Saalbau.
  • Eröffnung einer Postagentur unter der Bezeichnung „Frankfurt (Main) 15“ in der Riederwaldkolonie.
  • Sinfoniekonzert unter der Leitung von Alfred Heß (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, im Zoologischen Garten.
  • 25jähriges Jubiläum der Firma Steigerwald & Kaiser (Modewaren), Zeil.
  • Beginn des Wintersemesters an der Universität Frankfurt. Ein weiteres Zwischensemester findet in diesem Jahr nicht statt.
  • Feier im Zoologischen Garten anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Eröffnung des städtischen Elektrizitätswerkes.
  • Festakt anlässlich des Rektoratswechsels in der Aula der Universität Frankfurt.
  • Wegen des Ausbleibens der Kohlesendungen müssen die Gaswerke die Steinkohlegaserzeugung einstellen. Nur noch wenige Stunden kann aus Koks erzeugtes Gas zum Kochen abgegeben werden.
  • Katholikentag im Hippodrom. Thema: „Die Kirche und die Schule in der neuen Verfassung“.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Frankfurter Sektion des Alpenvereins in der Loge am Mozartplatz. Die Gründung der Alpenvereinsektion Frankfurt am Main fand am 03.09.1869 statt.
  • Das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung genehmigt die neue Niederlassung der deutschen Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu in Frankfurt am Main und zwar zum Zweck der Aushilfe in der Seelsorge.
  • „Hugo-Wolf-Abend“ mit Hedwig Schmitz-Schweicker im Saalbau.
  • Konzert des „Budapester Streichquartetts“ in der Frankfurt-Loge.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Errichtung eines Rechtsfriedensamtes, Schulfragen, Kohlennot und Gassperre.
  • Max Reger-Abend im Saalbau.
  • Generalversammlung des „Verbandes der Köche“ in Frankfurt am Main.
  • 75jähriges Jubiläum der feierlichen Enthüllung des Goethedenkmals am Goetheplatz – geschaffen vom Bildhauer und Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main (1844) Ludwig von Schwanthaler (1802-1848).
  • Klavierabend mit Wilhelm Backhaus im Saalbau.
  • 75jähriges Jubiläum der Tapeten- und Linoleumfirma Philipp Jacob Jungmanns-Nachfolger, Kaiserstraße.
  • Konzert mit der Frankfurter Gesangslehrerin am Dr. Hoch’s Konservatorium Rosy (Hirsch-)Hahn (Alt) (1880- nach 1940) im Saalbau.
  • Tod des Rechtsanwalts und Kommunalpolitikers Geheimer Justizrat Dr. Berthold Geiger (1847-1919), langjähriger Stadtverordneter der Freiheitlichen Volkspartei (FVP), Präsident der Anwaltskammer.
  • Gründung des Bundes Deutscher Architekten für den Bezirk Hessen-Nassau, Freistaat Hessen und Waldeck.
  • 100. Geburtstag des Frankfurter Bildhauers Johannes Dielmann (1819-1886), Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Mitteldeutschen Kunstgewerbevereins, Mitglied der Loge zur Einigkeit. 1859 Gewinner des Ersten Preises für den Entwurf eines Schiller-Denkmals, das 1864 in der Mainstadt eingeweiht wurde.
  • Generalversammlung des „Kreuzbündnis-Verbandes“ abstinenter Katholiken für Süddeutschland.
  • Nach fünf Verhandlungstagen des Schwurgerichts Frankfurt in der Sache Mordprozess Rödel werden die drei Angeklagten des Landesfriedensbruchs, der Rädelsführerschaft und des Totschlags für schuldig befunden und zu sechs, acht und fünfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt.
  • Frédéric Chopin-Abend mit Georg Bertram im Saal der Frankfurt-Loge.
  • (Nichtöffentliche) Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl eines besoldeten und der unbesoldeten Magistratsmitglieder. Danach öffentliche Sitzung: Gedenken an den verstorbenen Justizrat und Kommunalpolitiker Dr. Berthold Geiger (1847-1919), Neuregelung einiger städtischer Ämter.
  • Gründung eines „Reichsverbandes der gemeinnützigen nicht staatlichen oder städtischen Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands“, Viktoria-Allee 9 [heute: Senckenberganlage].
  • Klavierabend mit Hans Bruch in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Eröffnung der Novemberausstellung Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein.
  • Deutsche Uraufführung von Arnold Zweigs Tragödie „Die Sendung Semaels. Jüdische Tragödie in fünf Aufzügen“ (Leipzig 1918) - im Schauspielhaus.
  • Liederabend mit Olga Gussmann im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Konzert mit Magdalena Wolter-Pieper (Alt) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Durch ministeriellen Erlass erhält der römisch-katholische Bischof von Limburg, Augustinus Kilian, die Genehmigung zur „Errichtung einer neuen Niederlassung der deutschen Ordensprovinz der Gesellschaft Jesu in der Stadt Frankfurt am Main zum Zwecke der Aushilfe in der Seelsorge“.
  • Liederabend mit dem Opernsänger Heinrich Schlusnus (188-1952) (Bariton) im Saalbau.
  • Violinkonzert mit Armella Bauer im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Jubiläums der „Chemischen Gesellschaft“ im neu erbauten Chemischen Institut der Universität Frankfurt.
  • Eröffnung der Reformationswoche der „Deutsch-evangelischen Volksvereinigung“ mit einer Feier in der Paulskirche.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung und Beeidigung der drei neuen Magistratsmitglieder u.a. Meta Quarck-Hammerschlag (1864-1954).
  • Lieder- und Duetten-Abend mit Lisa Brechter und Anna Erler-Schnaudt im Saalbau.
  • Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands-Groß-Frankfurt veranstaltet anlässlich des ersten Jahrestages der Novemberrevolution 1918 eine Feier in der Festhalle. Vom Goetheplatz aus bewegt sich ein Zug nach dem Festhallengelände.
  • Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) begeht den ersten Jahrestag der Revolution von 1918 im Schumanntheater.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Verstadtlichung gemeinnütziger Vereine, Theaterfrage, Umbau der im Gaswerk Heddernheim gelegenen ehemaligen Sandelmühle zu Kleinwohnungen, Erneuerung von Kesselanlagen in verschiedenen Schulen.
  • Der arbeiterfreundliche Frankfurter Polizeipräsident (April bis November 1919) Leopold Harris (1874-1933) reicht sein Rücktrittsgesuch ein.
  • Schillerfeier des Freien Deutschen Hochstifts in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung des Arbeiterrates Frankfurt am Main: „Militarisierung der Frankfurter Polizei“. Die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) verlassen den Arbeiterrat und fordern zugleich die Neuwahl des Arbeiterrates, worauf der Rumpfarbeiterrat nicht eingeht.
  • Im Hauptbahnhof werden zwei Rangierer am Stellwerk 6 überfahren und dabei tödlich verletzt.
  • 100. Todestag des Malers und Gemälderestaurators Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1783-1819), Hauskünstler von Johann Caspar Goethe (1710-1782), Vater von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Cornelia Goethe (1750-1777).
  • Johann Sebastian Bach–Johannes Brahms-Abend mit dem tschechischen Pianisten Fritz Malata im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Neuregelung der Erwerbslosenfürsorge, Beschluss der Errichtung eines Rechtsfriedensamtes, Gaspreiserhöhung beim Gaswerk Heddernheim, Bewilligung von Mitteln für Reparaturen in der städtischen Mainbade-Anstalt (ehemalige Leichum’sche Mainschwimmanstalt).
  • Öffentliche Versammlung der „Deutschen Demokratischen Partei“ (DDP), Frankfurt am Main, im Volksbildungsheim zum Thema: „Die Zukunft Deutschlands als demokratischer Staat“.
  • An der öffentlichen Sitzung der Handelskammer Frankfurt am Main nahmen im Rahmen der „Vereinigten Handelskammer Frankfurt a. M. - Hanau“ zum ersten Mal Vertreter der Handelskammer Hanau-Stadt und Land teil.
  • Max Reger–Hugo Wolf-Abend mit Irmela Bernoulli (Alt) und Ary Marr (Orgel) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Die Macht des Arbeiterrates Frankfurt am Main ist endgültig gebrochen: Handstreichartig wird er durch Reichswehrtruppen seiner bewaffneten Formationen beraubt und entwaffnet. Am Morgen umzingelt die Reichswehr das Polizeipräsidium und überrumpelt die Bereitschaft der Hilfspolizei und des Marinesicherungsdienstes.
  • Uraufführung von Otto Zoffs fünfaktigem Trauerspiel „Der Schneesturm“ im Schauspielhaus. Regie: Richard Weichert (1880-1961), Oberregisseur, seit 1920 Intendant am Frankfurter Schauspiel.
  • Arien- und Lieder-Abend mit Alice Kassel im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Gründung des „Zwerghuhn-Züchter-Clubs Frankfurt 1919 e. V.“.
  • Ausstellung des „Bundes für angewandte Kunst“ im Kunstgewerbemuseum.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wohnungsfrage, Bau eines Messehauses, Grundstückverkäufe u.a. Verkauf eines Grundstück in der Gemarkung Eschersheim.
  • Sitzung des Rumpf-Arbeiterrates Frankfurt am Main: Nach dem Austritt der Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) gehörten ihn nur noch die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands- (USPD) und KPD-Vertreter an. Auf Grund der politischen Kräfteverhältnisse wird von Kampfmaßnahmen abgesehen. Damit ist das Ende des Arbeiterrates besiegelt, nachdem die Stadtverordnetenversammlung bereits im Juni d. J. dem Arbeiterrat jede weitere überwachende Tätigkeit verwehrt hatte. Dieser löst sich Mitte Januar 1920 endgültig auf und tritt beim Kapp-Lüttwitz-Putsch im März 1920 nicht mehr in Erscheinung.
  • Liederabend mit der Opernsängerin Erika Wedekind im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Uraufführung von Georg Kaisers Werk „Hölle, Weg, Erde“ (1919) im Neuen Theater.
  • Klavierabend mit dem Komponisten Bruno Helberger im Saalbau.
  • Gründung des Frankfurter Polizeisportvereins „PSV Gründweiß Frankfurt“.
  • Konstituierende Sitzung des Messevereins Frankfurt am Main im großen Sitzungssaal der Handelskammer Frankfurt.
  • Konzert der Sopranistin Gerta Straus(-Oppenheim) im Saalbau.
  • Liederabend mit der Kammersängerin Berta Morena im Saalbau.
  • Konzert des Dessoff’schen Frauenchors in der Matthäuskirche.
  • Heiterer Abend des Frankfurter Schriftstellers Karl Ettlinger (1882-1939) im Saal der Frankfurt-Loge
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und am 1. Januar darf nicht feilgehalten oder verkauft werden.
  • Konzert der Violinistin Annie Betzak im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses - erstmals unter polizeilichem Schutz zur Sicherung der Versammlung gegen Demonstrationen von Arbeitslosen. Tagesordnung: Neuregelung der Erwerbslosenunterstützung, Ausbau und Fertigstellung der Räume der Sparkasse-Hauptstelle, Gewährung einer einmaligen Beihilfe an die Israelitische Waisenanstalt.
  • Erster öffentlicher Vortragsabend der „Politischen Arbeitsgemeinschaft der Frauen“ im Volksbildungsheim.
  • Sinfoniekonzert unter der Leitung des Violinisten und Dirigenten Alfred Hess (1868-1927), seit 1915 Kapellmeister der Sinfoniekonzerte im Zoologischen Garten, im Zoologischen Garten.
  • Johann Wolfgang von Goethe-Abend mit Sofie Hessemer im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Gründung der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (AWO) - eine sozialdemokratische Wohlfahrtsorganisation.
  • Enthüllung einer Gedenktafel für die im Krieg gefallenen Beamten in der Vorhalle der Metallgesellschaft am Reuterweg. Der Entwurf stammt vom Architekten Claus Mehs (1866-1946), seit 1897 selbständiger Architekt in der Mainstadt.
  • Klavierabend mit Werken von Franz Liszt und Frédéric Chopin im Saalbau. Am Klavier: Fritz Malata.
  • Tod des Industriellen und Kommunalpolitikers, Geheimer Kommerzienrat Carl Friedrich Henrich (1839-1919), Besitzer der Brauerei J. G. Henrich, von 1879 bis 1908 nationalliberaler Stadtverordneter.
  • Gründung des Frankfurter Bunds für Volksbildung e. V. (FBfV) als Weiterführung des 1890 begründeten „Ausschusses für Volksvorlesungen“ (AfV).
  • Violinkonzert mit Hans Bassermann im Saal der Frankfurt-Loge.
  • Liederabend mit Pia Mayer (Sopran) in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Liederabend mit Emmy Heim (Sopran) in der Frankfurt-Loge.
  • Konzert mit der Kammersängerin Berta Morena im Saalbau.
  • Weihnachtliche „Feierstunde innerer Erneuerung“ der Gesellschaft für ethische Kultur in der Geschlechterstube des Rathauses mit einem Vortrag des in Frankfurt am Main lebenden Schriftstellers und Journalisten Dr. Alfons Paquet (1881-1944) über „Die Schrecken und das Wunder unserer Zeit“.
  • Gründung der „Freiherr Albrecht von Bethmann Gedächtnis-Stiftung“ von Freiherr Moritz von Bethmann zusammen mit seiner Mutter, Freifrau Helen von Bethmann, geb. Freiin von Wendland, und im Namen seiner Frau Maximiliane, geb. Gräfin Schimmelpenninck, zur Erinnerung an seinen am 22. Oktober 1918 gefallenen Bruder Freiherr Albrecht von Bethmann, durch Überweisung eines Betrages von 250.000.- Reichsmark an die Universität Frankfurt. Zweck der Zuwendung ist die Förderung der Lehr- und Forschungsarbeiten der Universität Frankfurt und der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft.
  • Gala-Eröffnungs-Vorstellung von Zirkus Hermann Althoff in der Festhalle (bis 15.01.1920) – erstes Gastspiel in Frankfurt am Main!
  • Aufgrund des akuten Kohlenmangels wird, so ein Beschluss des Magistrats, der Betrieb der Straßenbahn und der Waldbahn an den beiden Weihnachtsfeiertagen 1919 sowie am Neujahrstag 1920 eingestellt.
  • Weihnachtsfeier des Neebschen Männerchores im Zoologischen Garten.
  • Feier anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des „Kaufmännischen Vereins Merkur“ (Nürnberg), Ortsverein Frankfurt am Main, in der Loge zum Adler.
  • Außerordentliche Generalversammlung des „Demokratischen Vereins“ in der Börse. Tagesordnung: Statutenänderungen.
  • Offizielle Gründung der „Gesellschaft für wissenschaftliche und kaufmännische Förderung des Frankfurter Wirtschaftslebens“, die spätere „Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft“, durch den Frankfurter Konsul, Kaufmann, Kommunalpolitiker und Mäzen Dr. Karl Kotzenberg (1866-1940). Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgt am 13.02.1920.
  • Violinkonzert mit Hans Bassermann in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Tod des Schauspielers und Ehrenmitglieds der Frankfurter städtischen Bühnen, Alexis Müller (1833-1919), seit 1856 Mitglied des Frankfurter Schauspielhauses.
  • Letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 1919 im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Amtseinführung dreier Mandatsträger aufgrund § 37 des Gemeindeverfassungs-Gesetzes, Der Vorsitzende, Stadtverordneter Heinrich Hopf (1869-1929) (SPD) gedenkt der Arbeit des parlamentarischen Gremiums im Jahr 1919.