Stadtchronik

  • Auswanderungs-Wanderausstellung „Zweite Heimat. Deutschtum im Ausland“ im Haus Werkbund, veranstaltet vom Deutschen Auslands-Institut in Stuttgart. Die technische Durchführung der Ausstellung in der Mainstadt obliegt der „Messe- und Ausstellungsgesellschaft mbH“.
  • In der Silvesternacht bleibt die Polizeistunde unverändert auf 1.00 Uhr bestehen. Das neue Jahr wird reichlich angeschossen und angeknallt, allerdings friedlich, ohne Ausscheitungen und auch ohne wesentliche Unfälle.
  • Die seit 1906 bestehende „Frankfurter Hausbesitzer-Zeitung“ stellt infolge gestiegener Herstellungskosten zum 01.01. ihr Erscheinen ein.
  • Frankfurt am Main zählt nach Feststellung des Statistischen Amtes 476.200 Einwohner.
  • Klavierabend mit der Komponistin und Pianistin Helene (Eugenie) Lankmar im Saalbau.
  • Eröffnung einer Gedächtnis-Ausstellung von Werken des österreichisch-bayerischen Genre- und Historienmalers Franz von Defregger im Frankfurter Kunstverein.
  • 200jähriges Jubiläum des Frankfurter „Intelligenzblattes“ (05.01.1722-30.04.1934): bis 1806 unter dem Namen: „Wöchentliche Frankfurter Frag- und Anzeigungs-Nachrichten; ab 1806: „Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt“; ab 1910: „Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-Blatt“. Bis 1910 Anzeigen- und Bekanntmachungsblatt, dann regionale Tageszeitung.
  • Klavierabend mit Helene Renate Lang im Saalbau.
  • Lehrertag in Verbindung mit der Auswanderer-Ausstellung „Zweite Heimat“ im Haus Werkbund, an dem die Lehrer von Frankfurt am Main und der umliegenden Städte teilnehmen.
  • Außerordentliche Tagung der Bezirkssynode des Konsistorialbezirks Frankfurt zum Thema Kirchengesetz.
  • Antrittsvorlesung des Philosophen Dr. phil. habil. Fritz Heinemann (1889-1970), Dozent, 1930 bis 1933 außerordentlicher Professor an der Universität Frankfurt am Main, im Hörsaal der Universität Frankfurt zum Thema „Gibt es Gesetze in der Geschichte des philosophischen Denkens?“
  • Klavierabend mit Irene Freimann im Saalbau.
  • Klavierabend mit Dorothy Marcuse in der Frankfurt-Loge.
  • Das Provinzialschulkollegium in Kassel verlängert auf Antrag der städtischen Schulbehörden wegen der herrschenden Grippeepidemie die Weihnachtsferien bis einschließlich heute. Der Unterricht an allen Frankfurter Schulen soll am 11.01. d. J. beginnen. Da die Grippewelle anhält, wird der definitive Schulbeginn ein weiteres Mal verschoben, diesmal auf den 16.01. d. J.
  • Eröffnung der verfassunggebenden Kirchenversammlung der Evangelischen Landeskirche Frankfurt am Main im Gemeindehaus der deutsch-evangelisch-reformierten Gemeinde. Tagesordnung: Entwurf der Verfassung der Evangelischen Landeskirche Frankfurt am Main.
  • Hauptversammlung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge im alten Stadtverordnetensaal des Rathauses.
  • Liederabend mit Else Buschhoff im Saalbau.
  • Violinabend mit Andreas Weissgerber in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Balladen- und Arienabend mit dem Konzert- und Opernsänger Heinrich Schlusnus, Kammersänger an der Staatsoper in Berlin, im Saalbau.
  • Protestversammlung der „Evangelischen Schulgemeinde“ in der Paulskirche „gegen die Verkümmerung des evangelischen Religionsunterrichts in den Frankfurter Volksschulen“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl des Vorstandes und der Ausschüsse für 1922, Stand des Wohnungsmarktes, Straßenbahn-Wochenkarten, unentgeltliche Lernmittel.
  • Klavierabend mit dem schottischen Komponisten und Pianisten Frédéric Lamond im Saalbau.
  • Der Republikanische Reichsbund (RRB) veranstaltet insgesamt sechs Versammlungen in verschiedenen Frankfurter Stadtteilen, um den Willen zur Festigung und Sicherung der Weimarer Republik zu bekunden: u.a. im Bürgersaal, Berger Straße, Gallussaal, Mainzer Landstraße und in Liederhalle in Bockenheim, Basaltstraße.
  • Akademischer Festakt der Reichsgründungsfeier in der Aula der Universität Frankfurt.
  • Zum 300. Geburtstag des französischen Dramatikers, Schauspielers und Theaterdirektors Molière (1622-1673) gelangt in den Kammerspielen dessen Komödie „Der Arzt wider Willen“ zur Aufführung.
  • Anthroposophischer Vortrag des Philosophen und Esoterikers Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie, im Saalbau.
  • Zweite Vorstellung der „Akademischen Theatervereinigung“ im Schauspielhaus: gegeben wird Heinrich v. Kleists Drama „Penthesilea“ (1808).
  • Klavierabend mit dem Komponisten, Musikpädagogen und Pianisten Eduard Zuckmayer, Bruder des Schriftstellers Carl Zuckmayer, im Saalbau.
  • XV. Verbandstag des Revisionsverbandes hessisch-nassauischer gewerblicher Genossenschaften, veranstaltet vom „Verband hessen-nassauischer gewerblicher Genossenschaften Frankfurt am Main“ im Saal des Schneiderinnungshauses, Bleichstraße.
  • Tod des Rabbiners Nehemia Anton Nobel (1871-1922), seit 1910 Rabbiner der Börneplatz-Synagoge, Dozent für jüdische Religionswissenschaft und Ethik Universität Frankfurt.
  • Öffentliche Straßenhändlerversammlung, veranstaltet vom Verband deutscher Händler und reisenden Gewerbetreibenden, Ortsgruppe Frankfurt am Main.
  • Violinabend mit Leo Guetta im Saalbau.
  • Gründung eines Provinzialausschusses der „Altershilfe des deutschen Volkes, Volksversammlung für das notleidende Alter“ für den Regierungsbezirk Wiesbaden in der Geschlechterstube des Rathauses.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erörterung der Zustände bei der Feuerwehr, Reform des Frankfurter Schulwesens.
  • Gründung der „Frankfurter Singakademie“ in der Aula der Humboldtschule, ein gemischter Chor, geleitet von dem Musikpädagogen und Komponisten Prof. Karl Friedrich Julius, gen. Fritz, Gambke (1871-1956).
  • „Musikopfertag“ des Deutschen Musikerverbandes im Saalbau und im Zoologischen Garten.
  • Liederabend mit Henriette Hess in der Frankfurt-Loge.
  • Konzert des Rühl’schen Gesangvereins im Saalbau.
  • Klavierkonzert mit Hans Bruch im Saalbau.
  • Klavierabend mit Eleonore Köhler im Saalbau.
  • Akademische Feier anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Frankfurter Ortsgruppe des „Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes“ im Palmengarten.
  • Gedächtnisfeier der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main für den am 24.01. d. J. verstorbenen Rabbiner Nehemia Anton Nobel (1871-1922), von 1910 bis 1922 Rabbiner in der Mainstadt, im Volksbildungsheim in Anwesenheit von Rabbiner Leo Baeck.
  • Liederabend mit Emmi Wolf-Dengel im Saalbau.
  • Konzert mit dem Frankfurter Symphonieorchester unter der Leitung von Max Sinzheimer im Saalbau.
  • Violinkonzert mit dem aus der Ukraine stammenden Künstler Mikhail Saulowitsch „Mischa“ Elman im Saalbau.
  • Erstaufführung der Operette „Die blaue Mazur“ von Franz Lehár im Opernhaus.
  • Ausstellung der Landesgruppe Rhein-Main des Bundes deutscher Gebrauchsgraphiker im Kunstgewerbemuseum.
  • Auf Veranlassung der Internationalen Frauenliga, der Gesellschaft für ethische Kultur und des Bundes entschiedener Schulreformer hält die Schriftstellerin Margarete Susman im Trausaal des Römers drei Vorträge (Fortsetzung am 22. und 23.02. d. J.) zum Thema „Religiöse Versuche in der Gegenwart“.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Instandsetzung der Notbrücke über den Main, Stand des Wohnungsmarktes, Erhöhung der städtischen Arbeiterlöhne.
  • Tod des Frankfurter Architekten und Kommunalpolitikers Christoph Welb (1847-1922), Erbauer diverser Villen und Geschäftshäuser sowie des Hippodroms im Stadtteil Sachsenhausen (gemeinsam mit Adolf Haenle, 1842-1907), langjähriger Stadtverordneter.
  • Gründung der Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft unter dem Dach der Gesellschaft der Bibliophilen zu Weimar.
  • „Frankfurter Goethewoche“, veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde des Frankfurter Goethemuseums, mit Festveranstaltungen in den städtischen Theatern und Ansprachen von Gerhart Hauptmann, Thomas Mann und Fritz v. Unruh. Das Städelsche Kunstinstitut zeigt eine Sonderausstellung „Frankfurter Kunst im Zeitalter Goethes“, das Historische Museum eine Ausstellung „Das Frankfurter Stadtbild zur Zeit des jungen Goethe“, das Manskopf’sche Musikhistorische Museum eine Sonderausstellung von Komponisten-Porträts aus der Goethezeit sowie von Kompositionen Goethescher Lieder und das Völkerkundemuseum eine Sonderausstellung von Goethe-Handzeichnungen und Autographen, eröffnet vom preußischen Kultusminister Dr. Otto Boelitz (Deutsche Volkspartei, DVP). Die finanziellen Einnahmen dienen dem Zweck der Erhaltung des sanierungsbedürftigen Goethehauses.
  • Im Rahmen der Goethewoche veranstaltet die Studentenschaft der Universität Frankfurt in der Aula eine akademische Goethefeier, an der der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Dr. Otto Boelitz (Deutsche Volkspartei, DVP), teilnimmt. Den Festvortrag hält Thomas Mann. /Violinkonzert mit der Musikpädagogin Frieda Schilke im Saalbau.
  • 75jähriges Jubiläum der Manufakturwarenfabrik L. Bauer.
  • Tod der Opernsängerin Paula Rosenblatt, gen. Ralph (1870-1922).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Haushaltsplan der Neuen Theater-Aktiengesellschaft, Reform des Frankfurter Schulwesens.
  • Erstaufführung von Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel „Clavigo“ im Neuen Theater.
  • Liederabend mit Gertrud Fischer-Maretzki im Saalbau.
  • Feierliche Eröffnung des vereinigten Museums jüdischer Altertümer und v. Rothschild-Museum im Sitzungssaal der Israelitischen Gemeinde anlässlich des 90. Geburtstages der Stifterin Baronin Hannah Mathilde von Rothschild (1832-1924), die als Ehrengast dieser Veranstaltung beiwohnt.
  • Liederabend mit Elisabeth Weisshaar im Saalbau.
  • Erster öffentlicher Vortrag des der Universität Frankfurt angegliederten „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich“. Der Generalsekretär des Instituts, Prof. Georg Wolfram (1858-1940), spricht über das elsässische und lothringische Dorf und Haus.
  • Kompositionsabend mit dem Pianisten und Komponisten Hermann Reutter und dem Lange-Quartett in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Zur Erinnerung an die am 9. März vor 400 Jahren veranstaltete erste evangelische Predigt in Frankfurt am Main findet in der Katharinenkirche ein Erinnerungsgottesdienst unter Mitwirkung des Frankfurter Männerchores statt.
  • Tod des Frankfurter Journalisten und Publizisten Jean-Baptiste Müller-Herfurth (1860-1922), Organisator der ersten Automobilausstellungen in Frankfurt am Main, 1901/02 Frankfurter Stadtverordneter.
  • Volkskundgebung in der Paulskirche für die Erhaltung der Kriegsgräber mit dem Neebschen Männerchor.
  • Lauten-Liederabend mit Sepp Summer in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Gesellschaftsabend des Frankfurter Orchester-Vereins im Neuen Operetten-Theater zugunsten des Symphonie-Orchesters.
  • Violinabend mit Leo Abkov in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wohnungsbautätigkeit 1922, Berichterstattung über die vom Magistrat beschlossene Tariferhöhung der Straßenbahn und der Waldbahn, denen der Hauptausschuss zugestimmt hat.
  • Klavierabend mit Alfred Hoehn im Saalbau.
  • Ball der Filmindustrie im Palmengarten.
  • Klavierabend mit Karl Hermann Oehler im Saalbau.
  • Gedenkfeier der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier im Palmengarten anlässlich der Wiederkehr des Jahrestages der Abstimmung in Oberschlesien.
  • Klavier- und Violin-Sonatenabend mit Annie Betzak und Prof. Leonid Kreutzer im Saalbau.
  • Künstlerfest der Genossenschaft Deutscher Bühnenagehöriger Frankfurt am Main und des Frankfurter Künstlerbundes im Zoologischen Garten.
  • Anlässlich von Johann Wolfgang v. Goethes 90. Todestag veranstaltet die Philosophische Vereinigung im Dr. Hoch’s Konservatorium eine öffentliche Goethefeier.
  • Tagung des Hauptausschusses des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Thema: Einheitliche reichsgesetzliche Neuregelung der öffentlichen Wohlfahrtspflege.
  • 38. Wanderversammlung des Verbandes deutscher Brieftaubenzüchter.
  • Anlässlich des Fußballnationalspiels Deutschland – Schweiz (am 26.03.) werden die Gäste auf dem Hauptbahnhof von einer riesigen Menschenmenge begrüßt. Die Schweizer Nationalmannschaft gastiert im Carlton-Hotel.
  • 15. Stiftungsfest des Mertonschulvereins im Volksbildungsheim.
  • Dreitägiges Reitturnier des Frankfurter Reit- und Fahrklubs im Hippodrom (und am 28.03. d. J.).
  • Zum ersten Mal findet nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland eine Begegnung der Auswahl-Fußballmannschaften Deutschlands und der Schweiz statt: Begrüßung der Schweizer Gäste auf dem Römerberg anlässlich des Länderspiels Deutschland – Schweiz, das am Nachmittag auf dem Sportplatz „Riederwald“ der „Frankfurter Turn- und Sportgemeinde „Eintracht“ e. V. im Osten Frankfurts stattfindet und 2:2 unentschieden endet.
  • Feierliche Enthüllung eines Denkmals zu Ehren der im Krieg gefallenen Schüler in der Ostend-Mittelschule.
  • Uraufführung der Oper in einem Akt „Sancta Susanna“ (1921) des Komponisten Paul Hindemith (1895-1963) im Opernhaus. Text von August Stramm. Dirigent: Ludwig Rottenberg (1864-1932), Erster Kapellmeister am Frankfurter Opernhaus.
  • Im Rahmen der demokratischen Werbewoche der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) veranstaltet der Frankfurter Demokratische Verein eine öffentliche Versammlung im Zoologischen Garten (23.03. d. J.), auf der die Reichstagsabgeordnete Dr. Gertrud Bäumer über „Die Krise der deutschen Kulturpolitik“ spricht. Daneben finden weitere gesellschaftliche Veranstaltungen im Zoologischen Garten, Opernhaus und Volksbildungsheim statt.
  • Sechste Frankfurter Kunstmesse im Saal Löwenstein, in der Geschlechterstube und den Hallen des Römers, aufgeteilt in zwei getrennte Abteilungen: Messestände des deutschen Kunsthandels und Kunstschau. Thema der Kunstschau: „Die alte Reichs- und Messestadt Frankfurt a. M.“, aufgestellt im Kaiser- und Kurfürstensaal des Römers.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Oberbürgermeister Dr. Georg Voigt (1866-1927) referiert über den Haushaltsplan für 1922, Debatte über die Erhöhung des Schulgeldes.
  • Edvard-Grieg-Abend im Palmengarten unter der Leitung des langjährigen Dirigenten des Palmengartenorchesters, Musikdirektor Max Kaempfert (1871-1941).
  • Einmaliges Gastspiel des Bläserquartetts des Nationaltheaters München im Saalbau.
  • Klavierabend mit Bruno Helberger im Saalbau.
  • Violinkonzert mit Leo Maslowsky im Saalbau.
  • Brahms-Gedächtnisausstellung anlässlich des 25. Todestages des Komponisten Johannes Brahms im Mankopf’schen Musikhistorischen Museum.
  • Internationale Frankfurter Messe: Frühjahrsmesse.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Zuerst findet in einer nichtöffentlichen Sitzung die Wahl eines neuen besoldeten Magistratsmitglieds an Stelle des verstorbenen Stadtrats Karl Möller (1876-1922) (SPD), Vater des späteren Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Möller (1920-1971), statt. Gewählt wird im zweiten Wahlgang Oberregierungsrat Dr. Peter Schlotter (1879-1958). Danach im öffentlichen Teil: Generaldebatte über den städtischen Haushaltsplan.
  • Klavierabend mit Fritz Malata im Saalbau.
  • Frankfurter Mainmesse.
  • Wanderwerbeveranstaltung „Volk in Not“ des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen im Hotel „Frankfurter Hof“.
  • Generalversammlung des Verbandes Deutscher Lederwaren-Industrieller in der Handelskammer.
  • Vortrag des ehemaligen Schachweltmeisters Emanuel Lasker im Saalbau.
  • Violinabend mit dem aus der Ukraine stammenden Künstler Mikhail Saulowitsch „Mischa“ Elman im Saalbau.
  • Anlässlich der Frankfurter Frühjahrsmesse (02.-08.04. d. J.) reist Bundeskanzler Dr. Joseph Wirth (Deutsche Zentrumspartei) zu einem Besuch in die Mainstadt.
  • Der bisherige Schachweltmeister Emanuel Lasker gibt im Schachverein Anderssen e. V. eine Simultanvorstellung zu zwanzig Partien, von denen er fünfzehn gewinnt, zwei Partien remis spielt und drei Partien verliert.
  • Erstes öffentliches Konzert des gemischten „Quartetts zur Pflege des deutschen Volksliedes“ in der Frankfurt-Loge.
  • Liederabend mit Pauline Jack im Saalbau.
  • Gastspiel der österreichischen Schauspielerin Tilla Durieux im Neuen Theater.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Fortsetzung der Generaldebatte zum Haushaltsplan, Erhöhung des Wassergeldes, Wohnungsbautätigkeit 1922, Versorgung mit Brennstoffen, Antrag zur Durchführung der Arbeitsruhe am 1. Mai.
  • Gründung des „Bundes tätiger Altstadtfreunde“ im Bürgersaal des Rathauses. Vorsitzender: Dr. Fried Lübbecke (1883-1965).
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Der geplante Pferderenntag auf der Galopprennbahn Niederrad fällt aufgrund anhaltender, heftiger Regenfälle aus und muss auf den 21.04. d. J. verschoben werden.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Ein Antrag zur Arbeitsruhe am 1. Mai wird mehrheitlich abgelehnt, Erhöhung der Preise der Monats- und Wochenkarten der städtischen Straßenbahn.
  • Das für den 19.04. d. J. vorgesehene Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad ist wegen heftiger Regenfälle auf heute verschoben worden.
  • Eröffnung der Ausstellung des Frankfurter Künstlerbundes im Frankfurter Kunstverein.
  • Kammermusikabend des Rheinischen Streich-Quartetts in der Frankfurt Loge.
  • Konferenz des Landesverbandes Hessen-Nassau der Mieterschutzvereine im Haus Löwenstein.
  • Pferderennen auf der Galopprennbahn Niederrad.
  • Klavierabend mit dem Musikpädagogen und Pianisten Hanns Wolf im Saalbau.
  • Tod des Archivars und Historikers Prof. Rudolf Jung (1859-1922), langjähriger Leiter des Stadtarchivs Frankfurt am Main. Langjähriger Erster Vorsitzender, dann Ehrenmitglied des Frankfurter Vereins für Geschichte und Altertumskunde [heute: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V.], Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins für das Historische Museum, Mitbegründer der Historischen Kommission der Stadt Frankfurt am Main.
  • Leichtathletik-Sportfest auf dem Sportplatz Sandhöfer Wiesen, veranstaltet vom Sportklub Frankfurt 1880 und dem Frankfurter Turnverein 1860.
  • Gründung des „Männerquartett Frohsinn“, Frankfurt am Main-Süd [heute: „Männerchor Frohsinn“]
  • Max Reger-Abend mit Maria Proelss im Saalbau.
  • Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main erklärt sich mit dem Beitritt der Stadtgemeinde Frankfurt zum Verkehrsverband für den rhein-mainischen Wirtschaftsbezirk einverstanden.
  • Feier anlässlich des 50jährigen Bestehens der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg (1872) in der Aula der Universität Frankfurt am Main, veranstaltet vom Wissenschaftlichen Institut der Elsaß-Lothringer im Reich. Am Abend halten die früheren Straßburger Korporationen der Universität Frankfurt und die früheren Angehörigen der Universität Straßburg eine akademische Erinnerungsfeier in der studentischen Form eines Kommerses im Palmengarten ab. Die Festrede hält Prof. Max Ernst Mayer (1875-1923), Strafrechtler und Rechtsphilosoph an der Universität Frankfurt.
  • Ludwig Uhland-Abend der demokratischen Jugendgruppe „Jung-Frankfurt“ im Café Hauptwache.
  • Frankfurter Werbewoche für die Jugendherbergen.
  • Klavierabend mit Elly Ney im Saalbau.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Gewählt werden drei Stadtverordnete, die als Frankfurter Delegierte in der Zeit vom 26. und 27.05. d. J. am neunten preußischen Städtetag in Goslar teilnehmen. Weitere Tagesordnungspunkte: Erörterung der Vorlage zur Ergänzung der städtischen Schulverwaltung, Besoldung der Magistratsmitglieder, Lage der privaten Lyzeen, Erhöhung des Schulgeldes.
  • Tanzabend mit der Choreografin, Tänzerin (Ausdruckstanz) und Tanzpädagogin Mary Wigman im Saalbau.
  • Klavierabend mit der Frankfurter Pianistin und Musikpädagogin Alice Rosenbaum (1882-1941 Deportation nach Lodz, verschollen) im Saalbau.
  • Eröffnung der Abteilung für Schädlingskunde im Insektenhaus des Zoologischen Gartens.
  • Wahl eines Ausschusses im Trausaal des Römers, der die Gründung einer großzügigen Selbsthilfe-Organisation („Gesundheitshilfe“) vorbereiten soll mit dem Ziel, ihren Mitgliedern die Benutzung von Erholungsaufenthalten, Konsultierung von Ärzten usw. zu ermöglichen. Initiatoren sind die demokratische Stadtverordnete Jenny Apolant (1874-1925) und der Magistratsrat Prof. Ernst Cahn (1875-1953). Die offizielle Gründung erfolgt am 01.06. d. J.
  • Jugendtag des Frankfurter Jugendrings im Saalbau.
  • Fünfte Tagung des Zentralverbandes jüdischer Handwerker Deutschlands.
  • Gründung der „Nassauischen Heimstätte“ für Wohnungs- und Kleinsiedlungswesen.
  • 50jähriges Bestehen der Frankfurter Straßenbahn.
  • Reichspostminister Johannes Giesberts (Deutsche Zentrumspartei) besucht die Mainstadt und besichtigt die Postanlagen, besonders die Neubauten.
  • Tod des Internisten Geheimer Medizinalrat Prof. Heinrich Quincke (1842-1922), seit 1914 Honorarprofessor Universität Frankfurt.
  • Kinderhilfswoche der „Frankfurter Kinderhilfe“, in der Mittel, insbesondere für die Fortführung des Werkes auf der Wegscheide, aufgebracht werden. Am 27. und 28. 05. finden Straßensammlungen mit Sammelbüchsen statt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Befassung mit den Berichten, die die verschiedenen Ausschüsse zum Haushaltsplan für 1922 erstattet haben.
  • Konzert des Balalaika-Orchesters unter der Leitung von Dr. Eugen Swerkoff im Zoologischen Garten.
  • „Zyklus moderner Opern“ der Frankfurter Oper.
  • 30 Direktoren der holländischen Arbeitsnachweise besuchen die Mainstadt und besichtigen soziale Einrichtungen, besonders das Arbeitsamt und die Arbeitszentrale für Erwerbsbeschränkte.
  • 100. Geburtstag des Komponisten und Musikpädagogen Joachim Raff (1822-1882), 1877 bis 1882 erster Direktor der Frankfurter Musikschule „Dr. Hoch’s Konservatorium“.
  • Der Frankfurter Getreidehändler, Bankier und Handelsrichter Eugen Neumond, Mitinhaber der Firmen Neumond & Co. (Frankfurt am Main) und K. &. E. Neumond (Frankfurt am Main, Hamburg, New York) verunglückt bei einem Autounfall bei Marburg tödlich. Sein schwer verletzter Bruder Karl Neumond stirbt an den Folgen dieses Unfalls am 01.06. d. J.
  • Johannes Brahms Kammer-Musikfest mit dem Rosé-Quartett im Saalbau.
  • Konferenz der Reichszentrale für Heimatdienst im Thomasbräu, Schillerstraße, zum Thema „Landwirtschaftliche Produktionsverhältnisse und die Preisbildung“, veranstaltet von der Reichszentrale für Heimatdienst, Nebenstelle Frankfurt am Main.
  • 25jähriges Bühnenjubiläum des Opernsängers Robert vom Scheidt, gen. Bobby (1881-1964), 1897 Debüt als Bass-Buffo am Kölner Opernhaus, mit einer Aufführung von Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Opernhaus.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Fremdensteuer, Änderung der Gewerbesteuer.
  • Gründung der „Gesundheitshilfe“ für die nicht versicherten Kreise der Bevölkerung in der Geschlechterstube des Römers.
  • 50jähriges Jubiläum der Fa. D. Rothschild Sohn.
  • Johannes Brahms Kammer-Musikfest mit dem Rosé-Quartett im Saalbau.
  • Gewerbepädagogische Hochschulwoche im Rahmen der Pfingsttagung des Deutschen Gewerbeschulverbandes in der Viktoriaschule.
  • Hochschulwoche.
  • Ausstellung „Das Tier in der bildenden Kunst“ im Zoologischen Garten.
  • 29. Wanderversammlung des Deutschen Gewerbeschulverbandes, der sämtliche Lehrgruppen des gewerblichen Unterrichtswesens umfasst, im Palmengarten und in der Universität Frankfurt. Zugleich findet im Haus Werkbund, im Haus der Bücher und in der Gewerbeschule eine Ausstellung von Zeichnungen, Fachliteratur, Lehrmitteln, Werkstücken und Meisterkursen statt.
  • Anlässlich des achtzigsten Geburtstags des Schriftstellers Adolf Stoltze (1842-1933) feiert das Schauspielhaus diesen Tag mit einer Aufführung seines Lokalstücks „Alt-Frankfurt“.
  • Akademische Feier anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Frankfurter Sparkasse im Saal der Polytechnischen Gesellschaft.
  • Tanzabend mit der Schauspielerin Niddy (eigentl. Luise) Impekoven im Schauspielhaus. Stadtrat Professor Heinrich Bleicher (1861-1928) spricht namens der Stadt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Einführung einer sog. Nachthockersteuer, Annahme der Tariferhöhung der Straßenbahn.
  • Die diesjährige Fronleichnamsprozession der katholischen Bürgerschaft vollzieht sich weit über den Rahmen des bisher Gewohnten hinaus. Während sich früher das Ganze im Umkreis des Doms abgespielt hat, verläuft der Umzug diesmal vom Domplatz über den Alten Markt zum Römerberg, von da zur Leonhardskirche, den Main entlang und zum Dom zurück. Viele tausende Menschen nehmen an diesem Umzug teil.
  • Tod des Mediziners Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Emil Sioli (1852-1922), Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Frankfurt am Main.
  • Premiere der „John Hagenbeck-Schau“ im Zoologischen Garten.
  • Sängertag mit einem Kommers im Saalbau und einem Konzert in der Festhalle.
  • „Deutsche Kampfspiele“ des Ortsausschusses Frankfurt am Main des „Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen“.
  • Der König von Italien, Viktor Emanuel III., trifft auf der Durchreise nach Dänemark in einem Sonderzug inoffiziell auf dem Hauptbahnhof ein. Während des fünfzehnminütigen Aufenthalts wird er u.a. vom italienischen Generalkonsul Giuseppe Tattara begrüßt.
  • Richard Wagner-Zyklus in der Frankfurter Oper.
  • Die Ermordung des Reichsaußenministers Walther Rathenau am 24.06. d. J. führt zu Beratungen zwischen Vertretern der Frankfurter sozialistischen Parteien über die entstandene Situation und die zu ergreifenden Maßnahmen. Am 26.06. werden die Gespräche mit dem Gewerkschaftskartell fortgesetzt. Beschlossen wird, am 27.06. von 2.00 Uhr ab sämtliche Betriebe, Banken usw., aus Anlass der Beisetzung Rathenaus geschlossen zu halten.
  • Protestveranstaltung der Deutschen Demokratischen Partei Frankfurt am Main im Volksbildungsheim gegen den rechtsextremen Fememord an Reichsaußenminister Walther Rathenau am 24.06. d. J.
  • Anlässlich der Beisetzung des am 24.06. ermordeten Reichsaußenministers Walther Rathenau sind sämtliche öffentlichen Gebäude der Stadt halbmast geflaggt. Auf dem Opernplatz findet eine Protestkundgebung mit bis zu 60.000 Menschen statt. Vom Opernplatz bewegt sich ein vielköpfiger Zug zum Bahnhofsplatz. Bei der Explosion einer Sprengpatrone, die in eine Schiene der Straßenbahn gegenüber dem Haupteingang des Bahnhofs deponiert worden ist, werden sechs Personen leicht verletzt. Danach ziehen Demonstranten zur Braubachstraße zum Laden der Buchhandlung, die rechtsextreme Literatur vertreibt. Bücher, Broschüren und Zeitungen werden auf die Straße geworfen und verbrannt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Im Zeichen des Gedächtnisses an den ermordeten Reichsaußenminister Walther Rathenau. Einstimmig wird eine Entschließung an die Reichsregierung übermittelt, in dem „schärfste Entrüstung“ und tiefer Abscheu über den Meuchelmord zum Ausdruck kommt. Die Maßnahmen der Reichsregierung „zum Schutz der Republik“ werden gutgeheißen.
  • Vereinigung des Konsumvereins Mühlheim am Main mit dem Konsumverein für Frankfurt am Main und Umgebung.
  • Die „Frankfurter Meßzeitung“ geht in die neu gegründete gemeinsame Zeitschrift der Hamburg-Amerika-Linie und der Frankfurter Internationalen Messen „Der Bund“ über.
  • Vertretertag des „Zentralverbandes deutscher Tonkünstler und Tonkünstlervereine“ in Dr. Hoch’s Konservatorium.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Aufgrund einer heute stattfindenden sozialistischen Demonstration beschließt der Ältestenausschuss, die Sitzung erst um 18.00 Uhr statt um 17.00 Uhr beginnen zu lassen. Stadtrat Dr. Peter Schlotter wird in sein Amt als Dezernent des Arbeitsamtes eingeführt. Weiterer Tagesordnungspunkt: Debatte über die Zustände beim städtischen Wohnungsamt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtisches Bauprogramm.
  • Gründung der „Wilhelm Meister-Loge Frankfurt e. V.“, des Reichsbundes des Deutschen Druiden-Ordens.
  • Erste internationale leichtathletische Wettkämpfe der Frankfurter Turn- und Sportgemeinde „Eintracht v. 1861“.
  • Vierzehnter Verbandstag der Fabrikarbeiter Deutschlands im Volksbildungsheim.
  • Vertrauensmännerversammlung der Sozialdemokratischen Partei Frankfurt am Main im Rathaus des Römers.
  • Gründung des „Jüdischen Beamtenbundes“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Träger dieser Organisation sind der Verband der jüdischen Lehrervereine, der Allgemeine Rabbinerverband, der Allgemeine deutsche Kantorenverband, der Israelitische Lehrerverein für Bayern und der Bund gesetzestreuer Lehrer. Hauptaufgabe des „Jüdischen Beamtenbundes“ ist es, den Mitgliedern der ihm angeschlossenen Verbände gesicherte Rechts- und Besoldungsverhältnisse zu verschaffen, die denen der Reichs-, Staats- und Gemeindebeamten entsprechen.
  • Öffentliche Versammlung des Demokratischen Vereins im Volksbildungsheim mit einem Vortrag von Professor Alfred Weber (Heidelberg) über „Die politische Lage und die Deutsche Demokratische Partei“.
  • Premiere von Robert Winterbergs Operette „Der Günstling der Zarin“ im Opernhaus.
  • Dritte Verbandstag des Zentralverbandes für das Droschkengewerbe Deutschlands (Berlin) im Zoologischen Garten.
  • Eröffnung des Internationalen Bergarbeiterkongresses im Volksbildungsheim mit Vertretern aus Großbritannien, Frankreich und der Tschechoslowakei.
  • Hauptversammlung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft (Berlin) im Palmengarten. Mit der Tagung ist eine Ausstellung von Kakteen verbunden.
  • Tagung des Deutschen Tapeziererverbandes im Palmengarten. Zugleich findet eine Konferenz der Fachschulmänner für das Tapeziergewerbe statt.
  • 28. Philatelistentag des „Bundes deutscher und österreichischer Philatelistenvereine“ im Palmengarten.
  • Römisch-germanische Woche des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht (Berlin): Der erste Teil findet in Frankfurt am Main, der zweite Teil in Wiesbaden und Mainz statt. Die Vorträge in der Universität Frankfurt (10.-12.08.) behandeln das Thema: „Die Römer im Rheinland“.
  • Verfassungsfeier des Republikanischen Reichsbundes auf dem Römerberg sowie Festversammlungen im Volksbildungsheim, Zoologischen Garten, Stadthalle und in der Turnhalle Heddernheim.
  • II. internationaler Arbeiter-Esperantisten-Kongress des Arbeiter-Esperanto-Bundes „Sennacieca Asocio Tutmonda“ mit 250 Delegierten aus 12 Ländern im Volksbildungsheim – unter dem Ehrenvorsitz des französischen Schriftstellers Romain Rolland.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Wahl neuer Bezirksvorsteher und stellvertretender Bezirksvorsteher, Erhöhung des Gebührentarifs des städtischen Schlacht- und Viehhofes und der Tierkörper-Verwertungsanlage mit Wirkung vom 15.08. d. J., Verpachtung des Sandlagerplatzes am Ziegelhüttenweg zwecks Errichtung einer Kleintierfarm.
  • Akademische Feier anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Fußball-Abteilung „Helvetia“ der Bockenheimer Turngemeinde 1860 e. V. im großen Saal der Turnhalle Marburger Straße.
  • Feier anlässlich des 40jährigen Jubiläums des „Turnverein Vorwärts 1882 Bockenheim“ in der Turnhalle des Vereinshauses.
  • Hundeausstellung des Frankfurter Vereins für Hundefreunde in der Festhalle.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Annahme der Magistratsvorlagen über die Tariferhöhung bei der Straßen- und Waldbahn.
  • Europäische Zentralkonferenz der Bischöflichen Methodistenkirche mit zahlreichen Delegierten aus Europa und Nordamerika. Zugleich offizielle Eröffnung des neuen Seminar-Schuljahres (03.09.) in der Zionskirche.
  • Angliederung der Jugendsichtungsstelle (in der Petersschule, Seilerstraße) an das Stadtgesundheitsamt.
  • Gastkonzert des Essener Männerchores 1860 im Saalbau.
  • Frankfurter Herbst-Regatta, veranstaltet vom Frankfurter Regattaverein.
  • 45. Jahresversammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege, eröffnet mit einem Begrüßungsabend im Römer. Thema der Tagung: „Wohnungsnot und Volksgesundheit“.
  • Jahreshauptversammlung der Vereinigung der technischen Oberbeamten Deutscher Städte, deren Mitglied auch die Stadtgemeinde Frankfurt am Main ist, im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Nebenbeschäftigung besoldeter Magistratsmitglieder, nochmalige Anhebung der Kehrichtabfuhr-, Kanal- und Wassergebühren im zweiten Halbjahr 1922, einmaliger Zuschuss für die Privatlyzeen.
  • Tennis-Turnier des „Frankfurter Sportklub Forsthausstraße“ um den Wanderpreis des Reichspräsidenten auf den Plätzen an der Forsthausstraße.
  • Siebente Frankfurter Kunstmesse. Außer der Ständeschau des Kunsthandels wird eine Ausstellung badisch-pfälzischer Kunststätten gezeigt.
  • Frankfurter Herbstrennen auf der Galopprennbahn Niederrad, veranstaltet vom Renn-Klub Frankfurt am Main.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Umbenennung der monarchistischen Straßennamen in republikanische Namen, winterliche Notstandsmaßnahmen.
  • Frankfurter Herbstrennen auf der Galopprennbahn Niederrad (zweiter Renntag), veranstaltet vom Renn-Klub Frankfurt am Main.
  • 80. Geburtstag des Schauspielers, Schriftstellers und Theaterleiters Prof. Emil Claar (1842-1930), 1879 als Intendant an die Frankfurter Bühnen berufen – bis 1912 insgesamt 33 Jahre Theaterleiter in der Mainstadt. Unter Emil Claar konnte im Oktober 1880 das neue Opernhaus eröffnet werden.
  • Landeskonferenz des Gewerkschaftskartells von Hessen und Hessen-Nassau im Gewerkschaftshaus.
  • Frankfurter Herbstrennen auf der Galopprennbahn Niederrad (dritter Renntag), veranstaltet vom Renn-Klub Frankfurt am Main.
  • Internationale Frankfurter Messe: Herbstmesse im „Haus der Technik“, mit einem von den technischen Verbänden Frankfurt am Main veranstalteten „Tag der Technik“ (10.10.).
  • Durch Magistratsbeschluss im Anschluss an die Verhandlungen der Notstandskommission wird verfügt, die städtische Preisprüfungsstelle weiter auszubauen. Sie soll sich der Preiskontrolle aller Waren in Verbindung mit der Wucherstelle des Polizeipräsidiums zuwenden.
  • Gründung der „Städte-Reklame GmbH“ (seit 01.01.1935: „Deutsche Städte-Reklame GmbH“): Abschluss eines Gesellschaftsvertrages zwischen der „Reklamestelle Frankfurt am Main GmbH“ und der Stadtgemeinde Kassel wegen Gründung einer „Städte-Reklame GmbH“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Von dem Gründungskapital von 300.000.- Mark übernimmt Frankfurt am Main 240.000.- Mark, Kassel 60.000.- Mark. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der jeweilige Vorsitzende des Aufsichtsrats der „Reklamestelle Frankfurt am Main“. Ende Oktober d. J. tritt die Stadt München als dritter Partner hinzu.
  • Gründung des 1. Deutschen Judo-Clubs in Frankfurt am Main durch Alfred Rhode und Max Hoppe.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erhöhung der Preise für Straßen- und Waldbahn, Zustimmung zu den Vorschlägen des Hauptausschusses, Kartoffelversorgung.
  • Verbandstag der Mieterschutzvereine des Provinzialverbandes Hessen-Nassau.
  • „Schundkampfwoche“ zur Schundliteraturbekämpfung, veranstaltet vom Lehrerverein Frankfurt am Main.
  • 70. Geburtstag des Lehrers und Historikers Professor Dr. Isidor Kracauer (1852-1923), Onkel des Journalisten und Schriftstellers Siegfried Kracauer (1889-1966), von 1875 bis 1919 Lehrer für Geschichte, Deutsch und Geographie am Philanthropin in Frankfurt am Main. Erforscher der Frankfurter Geschichte, insbesondere der Geschichte des Frankfurter Judentums. Vorstandsmitglied des Frankfurter Vereins für Geschichte und Altertumskunde [heute: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V.].
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Die Anträge der Verwaltung der Straßenbahn wegen Erhöhung der Tarife werden genehmigt, Beratung der Nachthocker- und Gaststeuer.
  • Prunk-Saalfest des Frankfurter Radfahrer-Vereins „Germania“ 1890 e. V. im Zoologischen Garten.
  • Wanderausstellung gegen den Alkoholismus in den Römerhallen, veranstaltet vom Deutschen Verein gegen den Alkoholismus.
  • Tagung des Verbandes für internationale Verständigung im Volksbildungsheim mit einer Ansprache des Vorsitzenden, Reichstagsabgeordneter Prof. Walther Schücking.
  • Gründung des Touristenvereins „Die Naturfreunde“, Untergruppe Rödelheim.
  • Vierte Internationale Freihandelskongress, veranstaltet vom „Deutschen Freihandelsbund“ in Gemeinschaft mit dem englischen Cobdenklub im Bürgersaal des Römers. Im Sitzungssaal sind während der Tagung Urkunden aus der Handelsgeschichte von Frankfurt am Main ausgestellt, die das Stadtarchiv Frankfurt am Main zur Verfügung gestellt hat.
  • Außerordentlicher Delegiertentag des „Bundes kinderreicher Familien“
  • Festakt in der Universitätsaula anlässlich des Rektoratswechsels an der Universität Frankfurt: Geheimrat Prof. Max Neisser (1869-1938) übergibt das Amt an Geheimrat Prof. Otto zur Strassen (1869-1961).
  • Vierter außerordentlicher Vertretertag des Volksbundes deutscher Kriegsgräber-Fürsorge im Bürgersaal des Rathauses.
  • Betriebstechnische Ausstellung im Haus „Werkbund“, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebsingenieure und vom Verwaltungsausschuss der technischen Verbände in Frankfurt am Main. Den Kern der Ausstellung bildet die Wanderausstellung des Vereins deutscher Ingenieure.
  • Demonstration mehrerer tausender Bankangestellten auf dem Börsenplatz für eine bessere Besoldung.
  • 80. Geburtstag des Schneidermeisters und Stifters Johann Christoph Peter Jureit (1842-1927), Förderer des Schneiderhandwerks, insbesondere der Ausbildungsmöglichkeiten („Jureit-Stiftung“), Spenden für die Schneider-Innung, die Gründung eines Heims für die Handwerkerjugend und die Universität Frankfurt, Ehrenmitglied der Frankfurter Schneider-Innung.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: städtisches Wohnungsbauprogramm für 1922 und Deckung der erforderlichen Mittel (Wohnungsbauabgabe), Erhöhung des Gaspreises.
  • Gründung der Frankfurter SA (Sturmabteilung) – paramilitärische Kampforganisation der NSDAP: Der Nationalsozialist Hermann Esser, einer der frühesten Gefolgsleute Hitlers, spricht erstmals in einer öffentlichen Versammlung in Frankfurt am Main im Kompostellhof in der Altstadt. Den Saalschutz übernehmen Mitglieder von rechtsextremen Wehrverbänden (Bund Oberland, Marine-Brigade Ehrhardt usw.). Die erste ‚Sturmfahne’ der Frankfurter SA wird Ende Dezember 1922 im Lokal „Bonnie“ an der Eschersheimer Landstraße geweiht.
  • Tod von Emma von Mumm, geb. Passavant (1852-1922), Stifterin, Ehrenbürgerin der Universität Frankfurt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Erhöhung der Straßenbahntarife und Wiedereinführung der Monatskarten, Wohnungsbauprogramm für 1922.
  • Österreich-Deutscher Volkstag in der Paulskirche unter der Leitung des Bundesvorsitzenden des Österreich-Deutschen Volksbundes, Reichstagspräsident Paul Löbe.
  • Jahresgeneralversammlung des Verbandes der Nassauer Raiffeisen-Genossenschaften im Volksbildungsheim.
  • Offizielle Eröffnung der Volkshochschule für Leibesübungen im Volksbildungsheim.
  • 50jähriges Jubiläum der Niederlassung der Barmherzigen Schwestern aus dem Mutterhaus Dernbach in der ehemaligen Stadt Bockenheim. Aus dieser Niederlassung, die zunächst nur ambulante Krankenpflege vorsieht, geht das Elisabethenkrankenhaus hervor. Aus diesem Anlass findet eine Feier im Elisabethenkrankenhaus statt, an dem Vertreter des Kirchenvorstandes, der Krankenschwestern sowie der Ärzte teilnehmen.
  • Gründung der Frankfurter Mittagsgemeinschaft als Genossenschaft im Volksbildungsheim.
  • Deutsch-Österreichischer Volkstag in der Paulskirche, veranstaltet von der Frankfurter Ortsgruppe des „Deutsch-Österreichischen Volksbundes“.
  • Der Magistrat erklärt sich durch besonderen Beschluss grundsätzliche einverstanden, die Vorbereitungen für die Feier anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Eröffnung der Frankfurter Nationalversammlung (18.05.1848) in der Paulskirche im nächsten Jahr zu übernehmen. Dazu wird eine Kommission eingesetzt, die aus dem Oberbürgermeister Georg Voigt, Bürgermeister Eduard Gräf und den Stadträten Prof. Bleicher, Prof. Ziehen und Dr. Ludwig Landmann besteht – letzterer in dieser Angelegenheit federführend.
  • Gründung der Frankfurter Loge der „Wilhelm-Meister-Loge“ des „Deutschen Druiden-Ordens“, Kaiserstraße.
  • Frankfurter Reitturnier im Hippodrom, veranstaltet vom Frankfurter Reit- und Fahrklub.
  • Lesung der Schriftstellerin und Übersetzerin Isolde Kurz in der Viktoriaschule.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Beschlossen wird, den Hohenzollernplatz in Platz der Republik umzubenennen (der Magistrat entscheidet zunächst, den Platz künftig Republikplatz zu nennen, erklärt sich schließlich aber doch mit dem neuen Namen „Platz der Republik“ einverstanden). Ein Antrag der KPD, alle monarchistischen Straßennamen abzuschaffen wird mit 50 gegen 39 Stimmen abgelehnt. Beschlossen wird des Weiteren eine Erhöhung der Straßenbahnpreise und der Gewerbesteuer. Bezüglich der Schlemmer- und Nachthockersteuer beschließt man, die Dielen und Bars zu besteuern, dagegen die gesamte weitere Besteuerung des Gasthausgewerbes bis zur Erledigung des Landessteuergesetzes zurückzustellen.
  • Tagung des Reichsausschusses des Republikanischen Reichsbundes im Gewerkschaftshaus. Gleichzeitig schließen sich in Berlin republikanische Organisationen zu einem Landesverband Norddeutschland im Republikanischen Reichsbund zusammen, deren Vertreter am 03.12. an der Frankfurter Tagung teilnehmen.
  • Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg.
  • Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht gegen zwei Angeklagte, die beschuldigt werden, in der Nacht vom 13.01. d. J. einen Zahnarzt in der Hochstraße ermordet und beraubt zu haben. Das Urteil lautet für einen der Angeklagten wegen Mordes in Tateinheit mit Raub und Todesfolge auf Todesstrafe und dauernde Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, für den zweiten Angeklagten wegen Nichtanzeige eines drohenden Verbrechens auf zwei Jahre Gefängnis unter Anrechnung von acht Monaten Untersuchungshaft.
  • Eröffnung der Linel-Sammlung für Buch- und Schriftkunst in ihren neuen Räumen im Erdgeschoss des Kunstgewerbe-Museums, veranstaltet von der Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft unter dem Vorsitz des Kaufmanns und bedeutenden Frankfurter Musikbibliophilen Paul Hirsch (1881-1951).
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Zustimmung zum Nachtragsetat, Erhöhung der Steuern und Gebühren, die neuen Straßenbahntarife.
  • Frankfurt-Höchst ist besatzungsfrei. Die letzten französischen Truppen räumen die dortige Kaserne, das Militärlazarett, den Exerzierplatz an der Wörthspitze und den im Eigentum der Stadt Frankfurt am Main befindlichen Schießstand in Schwanheim und übergeben das Gebäude an die Reichsvermögensverwaltung. Die Vorstände des Deutschen und des Preußischen Städtetages beglückwünschen dazu Oberbürgermeister Dr. Ludwig Landmann (1868-1945) in einem Telegramm.
  • Erstes Musikreiten des vor kurzem neugegründeten Frankfurter Sportkartells im Hippodrom. Für die Freunde des Turnier-Springsports findet im Anschluss daran ein Jagdspringen statt.
  • Tod von Sophie Adickes, geb. Lambert (1848-1922), Ehefrau des Frankfurter Oberbürgermeisters Franz Adickes (1846-1915).
  • In der Aula der Universität Frankfurt findet eine Versammlung der gesamten Professoren- und Studentenschaft statt, in der gegen die Absichten der Loslösung der Rheinlande von Deutschland protestiert wird. Die Ansprache hält der Universitätsrektor Professor Otto zur Strassen (1869-1961), seit 1914 (bis 1937) Ordinarius für Zoologie an der Universität Frankfurt.
  • Bei einem Verkehrsunfall an der Ecke Zeil/Hasengasse wird ein Jugendlicher tödlich verletzt.
  • Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal des Rathauses: Tagesordnung: Bewilligung von 14,5 Millionen Mark für Arbeiten am Stadion. Genehmigt wird ferner die von Magistrat vorgeschlagene Besteuerung der Kraftdroschken mit zehn Prozent ihres Umsatzes, die Festsetzung der Pferdesteuer auf 50.000.- Mark und die Erhöhnung der Hundesteuer auf 5.000.- Mark. Dem Magistratsantrag, das Schulgeld ab 01.01.1923 in den Mittelschulen und Fachschulen zu erhöhen, wird entsprochen.
  • Gastspiel des Wiener Fußballvereins SC Hakoah (hebr. „Die Kraft“)gegen Eintracht Frankfurt auf dem Sportplatz der Frankfurter Turn- und Sportgemeinde Eintracht. Das sportliche Aufeinandertreffen endet torlos 0:0.